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Manuel
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 75
zuletzt 27. Juni

Übertriebene Fürsorge?

Ich habe Milo nun seit 17 Monaten und ich liebe ihn über alles liebe. Er hat von Beginn an ein sehr gutes Hundeleben. Und wenn ich arbeiten bin, wird er von meiner Mama gesittet und muss also nicht den ganzen Tag allein sein. Er schafft aber trotzdem mal locker 3-4 Stunden wenn es mal nötig sein sollte. Aber das sind nur absolute Ausnahmen. Ich richte aber mein ganzes Leben nach dem ihm aus, weil ich einfach in mir drin diese Verantwortung oder Fürsorge für ihn verspüre und sonst ein schlechtes Gewissen bekomme. Wir gehen große gassi Runden, spielen zusammen und besuchen andere Orte. Fahre nicht mehr allein mal in den Urlaub. Nur dahin wo man mit dem Auto hin kann und er mit kann. Aber nicht fliegen. Gehe früher von Feierlickeiten heim oder sage es gar nicht zu und möchte so schnell wie möglich jeden Tag von der Arbeit weg um wieder bei ihm zu sein. Meine Sorge ist, das wenn ich nicht so handeln würde, ich dem Tier nicht gerecht wäre. Auf der anderen Seite soll natürlich das private, wo er nicht dabei sein kann und natürlich der Beruf nicht drunter leiden. Weil er ist ja gut versorgt. Ich hatte immer auch nur Sorge das er die Bindung verliert. Gerade wenn man mal über Nacht weg ist oder mal 5 Tage auch im Urlaub ist, wo man halt hin fliegen muss. Mache ich mir zu viele Sorgen und zu viel Druck? Und ist alle so gut wie ich es mache?
 
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Steffi
21. Juni 12:47
Na klar kann das super klappen, das ist hier ja nicht das Thema. Wie wir wissen, baut sich Bindung ua. durch gemeinsame Aktivitäten und schöne Erlebnisse mit dem Hund auf. Wenn du bei der Arbeit bist, dann eben nicht zu dir sondern zum Sitter… Und weil HundehalterInnen verständlicherweise gerne eine bestmögliche Bindung zum Hund hätten, verstehe ich Manuels Gedankengänge sehr gut. Geht mir übrigens ähnlich, wenn ich mehrere Tage kein HO habe, nervt mich das ordentlich und ich merke dann auch, dass sich die Distanz zum Hund vergrößert. Und das, obwohl er durch meine Partnerin bestens versorgt ist.
Ist die Nähe dann zu Deiner Partnerin größer? Und woran machst du das fest?
 
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Julia 🐾Nero
21. Juni 13:31
Na klar kann das super klappen, das ist hier ja nicht das Thema. Wie wir wissen, baut sich Bindung ua. durch gemeinsame Aktivitäten und schöne Erlebnisse mit dem Hund auf. Wenn du bei der Arbeit bist, dann eben nicht zu dir sondern zum Sitter… Und weil HundehalterInnen verständlicherweise gerne eine bestmögliche Bindung zum Hund hätten, verstehe ich Manuels Gedankengänge sehr gut. Geht mir übrigens ähnlich, wenn ich mehrere Tage kein HO habe, nervt mich das ordentlich und ich merke dann auch, dass sich die Distanz zum Hund vergrößert. Und das, obwohl er durch meine Partnerin bestens versorgt ist.
Ich will dir deine Wahrnehmung gar nicht absprechen und glaube dir, dass du eine emotionale Distanz zu spüren scheinst.
Ob es tatsächlich eine Änderung der Bindung ist spielt eigentlich auch keine Rolle, denn es fühlt sich für dich nicht gut an. Das heißt so ein Lifestyle wäre auf Dauer nichts für euch.

Wie der Hund das sieht wissen wir natürlich nicht. Ist ein Hund mit einer Bezugsperson glücklicher, zum Beispiel in einem Single-Haushalt, als in einer Familie, in der er Bindung zu beiden Eltern und Kindern eingeht?
Weiß ich nicht.

Ich persönlich habe kein Problem damit, wenn mein Hund eine Bindung zu seinen Sittern aufbauen sollte. Bisher gehe ich von einer Beziehung aus, aber wer weiß das schon.
Ich persönlich schätze meinen Hund sogar viel mehr, wenn er einen oder zwei Tag nicht da war.
Aber ich habe auch einen sehr anstrengenden Hund, daher ist das nicht representativ.

Es soll ja auch sogenannte Ein-Mann Rassen und Familien-Rassen geben. Ob da was dran ist oder ob es eher eine Klischee ist bzw die persönliche Interpretation der jeweiligen Hundehalter ist sicher auch sehr schwer objektiv zu beurteilen.
Ein Goldie ist zumindest als Familien-Hund bekannt.
 
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Manuel
21. Juni 14:28
Wenn Du mal ohne Hund Urlaub machen willst, kann deine Mutter ihn nicht solange nehmen?
Doch klar. Da kann er immer hin 👍🏻
 
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Manuel
21. Juni 14:37
Oder dem Hund zuliebe gar keinen erst anschaffen, wenn das tatsächlich so ist. Ich gehe jetzt mal von mir aus. Müsste mein Hund regelmäßig 9 Stunden alleine sein, hätte ich mir aus Hundeliebe keinen angeschafft, auch nicht, wenn ich den tagsüber bei anderen abgeben kann. Aber das es bei Manuel so lange ist, steht ja nirgends. Und klar würde in einem solchen Fall, wo ein Hund immer bei anderen geparkt ist, die Bindung leiden bzw. gar nicht erst entstehen. Das bedeutet aber nicht, dass man nicht mal alleine zu einer Feier gehen kann oder mal alleine in den Urlaub fährt. Das ist gar kein Problem, wenn alles andere stimmt.
Also ich arbeite inkl. der Hin und Rückfahrt 8 Stunden.
Habe drei späte Tage wo ich erst um 12 Uhr los muss und zwei oder drei frühe von 7-15 Uhr.
Also habe ich auch im Winter immer eine große Runde im hellen.

Also das Milo bei mir ein gutes Hunde Leben hat, denke ich durchaus. Und als Single muss ich ja das Geld für mich verdienen und ich hab einen Job wo es kein HO gibt
 
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Manuel
21. Juni 14:38
Ich übernehme mal die Kontraposition. Ich schätze, die meisten, die hier schreiben, haben viel Homeoffice oder arbeiten nicht Vollzeit. Also wenn Manuel Vollzeit ohne HO arbeitet und vielleicht 1h Fahrtzeit hat, sieht er seinen Hund mindestens 9,5h/Tag nicht. Das ist eine sehr lange Zeit. Im Winter sieht er den Hund im Hellen gar nicht. Das ist absolut nicht förderlich für Beziehung und Bindung, also das Gegenteil vom oben erwähnten Urlaubsbeziehungsbooster. Also schlechtes Gewissen im Sinne von „dem Hund geht es nicht gut“ braucht er ja nicht haben, weil der Hund bei der Mutter sicher gut versorgt ist, aber im Sinne von „die Beziehung könnte besser sein, wenn…“ ist es schon nicht wegzudiskutieren. Aber das lässt sich eben nicht ändern, insofern muss man sich als Vollzeitarbeitnehmer damit abfinden.
Ganz so ist es nicht. 8 Stunden inklusive der Fahrten. Und dreimal die Woche erst mittags los.
Also auch im Winter noch genug helle Zeit um große Gassi Runden zu machen.
Und an kurzen Tagen geht es abends auch noch, da ich um 15:30 Uhr daheim bin dann.
 
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Steffi
21. Juni 14:41
Also ich arbeite inkl. der Hin und Rückfahrt 8 Stunden. Habe drei späte Tage wo ich erst um 12 Uhr los muss und zwei oder drei frühe von 7-15 Uhr. Also habe ich auch im Winter immer eine große Runde im hellen. Also das Milo bei mir ein gutes Hunde Leben hat, denke ich durchaus. Und als Single muss ich ja das Geld für mich verdienen und ich hab einen Job wo es kein HO gibt
😃👌Ich finde es super..Schlechtes Gewissen beiseite und das Leben mit aber auch mal ohne Hund genießen😀
 
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L.🐾
21. Juni 14:42
Doch klar. Da kann er immer hin 👍🏻
Wenn es für deine Mutter ok ist, dann mach ruhig auch mal Urlaub ohne Hund!
Das ist voll in Ordnung
 
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Patricia
21. Juni 14:43
Ich habe 3 Hunde aus dem Tierschutz. Mein ganzes Öeben richte ich nach meinen Monstern aus. So lange du jemanden hast bei dem er bleiben kann falls was ist (Du im Krankenhaus etc) und das Tier gesund ist, ist doch alles gut. Er kann doch alleine bleiben oder bei Mutti da spricht doch nichts gegen. Ich kann meine Hunde nur meinem Partner oder meinem Bruder anvertrauen, bei allen anderen sind die nach ein paar std total gestresst. Ein paar Leute verstehen meine Fürsorge nicht aber die wichtigen tun es und haben Verständnis. Jeder macht es anders und jeder Hund braucht es anders. Du machst das schon richtig. Du kannst aber auch etwas weniger machen, wie du magst aber mach dir keinen Stress 🤗❤️
 
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Steffi
21. Juni 14:55
Wenn es für deine Mutter ok ist, dann mach ruhig auch mal Urlaub ohne Hund! Das ist voll in Ordnung
Wir haben einen nordischen Hund mit viel Fell..Im Sommer geht es für uns daher immer einige Wochen zum Camping in den Norden. Italien, Kroatien etc. könnten wir auch anfahren, möchten ihr die Hitze aber nicht zumuten. Unser Kompromiss ist ab und zu eine Flugreise in die Wärme für 7-10 Tage. Das Problem hinterher ist nicht leidende Bindung, sondern kleine Prinzessinen-Allüren nach dem vollen Verwöhnprogramm bei Oma...macht nix😄
 
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Sandra
21. Juni 15:24
Hallo Manuel, ich berichte jetzt mal aus der Perspektive Hunde Oma. 😂
Meine Tochter bringt ihren Hund zu mir:
-wenn sie arbeiten geht
-wenn sie Feiern geht
-wenn sie in Urlaub Fliegt (kann auch mal 4. Wochen sein)
-wenn sie Veranstaltungen besucht wo Hunde nicht erwünscht sind
-wenn sie trainieren geht
-wenn.... ähm.....na ja, es gibt noch unzählige kleine Gründe mehr.
Da ich auch einen Hund haben und die beiden gleich alt sind und von anfangen das so läuft. Sind wir ein eingespieltes Team.
Genauso wird es bei dir bestimmt auch sein. Eine Hauptbezugsperson und eine Betreuung finde ich mega in Ordnung!
Der Hund wird ja nicht rumgereicht sondern hat immer die gleiche Routine. Was auch wichtig ist.
Mach dir nicht so viele Sorgen! Die Bindung zu deinem Hund leidet kein bisschen darunter.
Und wir Hunde Omas genießen die Zeit mit unserem "Enkelhund" 🥰😅