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Manuel
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 75
zuletzt 27. Juni

Übertriebene Fürsorge?

Ich habe Milo nun seit 17 Monaten und ich liebe ihn über alles liebe. Er hat von Beginn an ein sehr gutes Hundeleben. Und wenn ich arbeiten bin, wird er von meiner Mama gesittet und muss also nicht den ganzen Tag allein sein. Er schafft aber trotzdem mal locker 3-4 Stunden wenn es mal nötig sein sollte. Aber das sind nur absolute Ausnahmen. Ich richte aber mein ganzes Leben nach dem ihm aus, weil ich einfach in mir drin diese Verantwortung oder Fürsorge für ihn verspüre und sonst ein schlechtes Gewissen bekomme. Wir gehen große gassi Runden, spielen zusammen und besuchen andere Orte. Fahre nicht mehr allein mal in den Urlaub. Nur dahin wo man mit dem Auto hin kann und er mit kann. Aber nicht fliegen. Gehe früher von Feierlickeiten heim oder sage es gar nicht zu und möchte so schnell wie möglich jeden Tag von der Arbeit weg um wieder bei ihm zu sein. Meine Sorge ist, das wenn ich nicht so handeln würde, ich dem Tier nicht gerecht wäre. Auf der anderen Seite soll natürlich das private, wo er nicht dabei sein kann und natürlich der Beruf nicht drunter leiden. Weil er ist ja gut versorgt. Ich hatte immer auch nur Sorge das er die Bindung verliert. Gerade wenn man mal über Nacht weg ist oder mal 5 Tage auch im Urlaub ist, wo man halt hin fliegen muss. Mache ich mir zu viele Sorgen und zu viel Druck? Und ist alle so gut wie ich es mache?
 
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Julia 🐾Nero
21. Juni 11:54
Ich hab ne ganze Weile gesittet. Bei Ganztagsbeschäftigten lief es ganz oft so ab das sie früher aufgestanden sind um mit dem Hund mind. eine 30Minuten lange Runde zu gehen. Dann war der Hund 4-5 Stunden alleine. Dann verbrachte sie die Zeit bei uns mit spielen, kuscheln usw und wurde dann spät nachmittags wieder abgeholt. Mal ging man dann zusammen noch eine gemeinsame Runde mal ist der Halter danach alleine los. Wichtig ist ja auch die Uhrzeit. Manche arbeiten zeitlich recht passend, fangen also sehr sehr früh an und sind dann dementsprechend früh am Nachmittag wieder daheim. Also ja, auch ein Vollzeitarbeiter kann einem Hund durchaus gerecht werden.
Bei einem Sitter von mir war Nero auch erst mal 4 Stunden alleine, bevor der Sitter ihn dann abgeholt hat.
Bei meiner zweiten Sitterin bringe ich Nero direkt auf meinem Weg zur Arbeit, er bleibt also keine Minute alleine.
Für Nero passt beides, da er keinerlei Trennungsangst oder Probleme mit alleine bleiben hat.

Was er bei beiden Sittern sehr mag sind die Hündinnen der Sitter 😬😋.
Aber mit den Menschen passt es auch richtig gut, was super wichtig ist.
Der Hund wird da auch nicht einfach geparkt, bis er abgeholt wird.
Spazieren, Spielen, Kuscheln.
Das gleiche Programm mache ich bei der Hündin, die ich sitte auch.
Hab ihr jetzt auch beim Sitten Apport vom Futterdummy beigebracht, da hat ihr Herrchen nicht so Interesse.

Ich finde Betreuung wird oft sehr negativ dargestellt.
Wieso man sich so der Vorstellung verweigert, dass der Hund dabei Spaß haben kann verstehe ich nicht.
Ich glaube bei manchen ist da ein "meinem Hund kann es nur bei mir gut gehen" Gedanke etwas zu stark ausgeprägt.
 
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Katrin
21. Juni 11:58
Bei einem Sitter von mir war Nero auch erst mal 4 Stunden alleine, bevor der Sitter ihn dann abgeholt hat. Bei meiner zweiten Sitterin bringe ich Nero direkt auf meinem Weg zur Arbeit, er bleibt also keine Minute alleine. Für Nero passt beides, da er keinerlei Trennungsangst oder Probleme mit alleine bleiben hat. Was er bei beiden Sittern sehr mag sind die Hündinnen der Sitter 😬😋. Aber mit den Menschen passt es auch richtig gut, was super wichtig ist. Der Hund wird da auch nicht einfach geparkt, bis er abgeholt wird. Spazieren, Spielen, Kuscheln. Das gleiche Programm mache ich bei der Hündin, die ich sitte auch. Hab ihr jetzt auch beim Sitten Apport vom Futterdummy beigebracht, da hat ihr Herrchen nicht so Interesse. Ich finde Betreuung wird oft sehr negativ dargestellt. Wieso man sich so der Vorstellung verweigert, dass der Hund dabei Spaß haben kann verstehe ich nicht. Ich glaube bei manchen ist da ein "meinem Hund kann es nur bei mir gut gehen" Gedanke etwas zu stark ausgeprägt.
Für uns war und ist es immer eine win win Situation für alle. Voraussetzung ist natürlich das sich die Hunde verstehen.
 
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Steffi
21. Juni 11:59
Ich hab ne ganze Weile gesittet. Bei Ganztagsbeschäftigten lief es ganz oft so ab das sie früher aufgestanden sind um mit dem Hund mind. eine 30Minuten lange Runde zu gehen. Dann war der Hund 4-5 Stunden alleine. Dann verbrachte sie die Zeit bei uns mit spielen, kuscheln usw und wurde dann spät nachmittags wieder abgeholt. Mal ging man dann zusammen noch eine gemeinsame Runde mal ist der Halter danach alleine los. Wichtig ist ja auch die Uhrzeit. Manche arbeiten zeitlich recht passend, fangen also sehr sehr früh an und sind dann dementsprechend früh am Nachmittag wieder daheim. Also ja, auch ein Vollzeitarbeiter kann einem Hund durchaus gerecht werden.
Sehe ich auch so,
insbesondere da ein Hund normalerweise auch viel ruht/schläft. Das geht auch gut bei einer weiteren Bezugsperson in vertrauter Umgebung. Und die Mittagsrunde fällt wahrscheinlich sogar länger aus, als wenn im Homeoffice eine Online-Konferenz die nächste jagd oder Kinder aus der Schule kommen und auch Zeit und Aufmerksamkeit benötigen.

Was für mich gar nicht geht ist Vollzeit oder hohe Teilzeit und Hund allein zu Haus.
 
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Katrin
21. Juni 12:00
Sehe ich auch so, insbesondere da ein Hund normalerweise auch viel ruht/schläft. Das geht auch gut bei einer weiteren Bezugsperson in vertrauter Umgebung. Und die Mittagsrunde fällt wahrscheinlich sogar länger aus, als wenn im Homeoffice eine Online-Konferenz die nächste jagd oder Kinder aus der Schule kommen und auch Zeit und Aufmerksamkeit benötigen. Was für mich gar nicht geht ist Vollzeit oder hohe Teilzeit und Hund allein zu Haus.
Japp da bin ich bei dir. Wenn der Hund den ganzen Tag alleine ist geht das echt nicht. Das ist dann alles andere als hundegrecht.
 
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Martine
21. Juni 12:05
Liebe Mauela, ich denke du übertreibt mit deiner Fürsorge. Unser Hund hat seine Freund, sprich seine Kuscheltiere. Wenn wir weg sind haben wir immer das Radio oder den Fernseh laufen. Wenn wir nach hause kommen wird sie gelobt das sie so toll auf das Haus aufgepasst hat.
 
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Dogorama-Mitglied
21. Juni 12:09
Oder dem Hund zuliebe gar keinen erst anschaffen, wenn das tatsächlich so ist. Ich gehe jetzt mal von mir aus. Müsste mein Hund regelmäßig 9 Stunden alleine sein, hätte ich mir aus Hundeliebe keinen angeschafft, auch nicht, wenn ich den tagsüber bei anderen abgeben kann. Aber das es bei Manuel so lange ist, steht ja nirgends. Und klar würde in einem solchen Fall, wo ein Hund immer bei anderen geparkt ist, die Bindung leiden bzw. gar nicht erst entstehen. Das bedeutet aber nicht, dass man nicht mal alleine zu einer Feier gehen kann oder mal alleine in den Urlaub fährt. Das ist gar kein Problem, wenn alles andere stimmt.
Da nimmst du dich mbMn jetzt aber ein bisschen arg wichtig für ein Hundeleben, wenn du es ihm aus "Liebe" ersparen willst, dich nicht ständig umsich zu haben - obwohl er weitere Bezugspersonen hätte, die sich gut um ihn mitkommen.

Ist bestimmt besser, stattdessen im Tierheim zu sitzen, anstatt die Halter nicht dauernd zu sehen...🤦

Ich finde diese (impliziten) Verurteilungen arbeitender HH mies, wenn sich jemand um gute Betreuung kümmert und in der Zeit mit dem Hund schöne Sachen macht, ist das von "lieblos" wirklich weit entfernt.
 
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Jochen
21. Juni 12:28
Bei einem Sitter von mir war Nero auch erst mal 4 Stunden alleine, bevor der Sitter ihn dann abgeholt hat. Bei meiner zweiten Sitterin bringe ich Nero direkt auf meinem Weg zur Arbeit, er bleibt also keine Minute alleine. Für Nero passt beides, da er keinerlei Trennungsangst oder Probleme mit alleine bleiben hat. Was er bei beiden Sittern sehr mag sind die Hündinnen der Sitter 😬😋. Aber mit den Menschen passt es auch richtig gut, was super wichtig ist. Der Hund wird da auch nicht einfach geparkt, bis er abgeholt wird. Spazieren, Spielen, Kuscheln. Das gleiche Programm mache ich bei der Hündin, die ich sitte auch. Hab ihr jetzt auch beim Sitten Apport vom Futterdummy beigebracht, da hat ihr Herrchen nicht so Interesse. Ich finde Betreuung wird oft sehr negativ dargestellt. Wieso man sich so der Vorstellung verweigert, dass der Hund dabei Spaß haben kann verstehe ich nicht. Ich glaube bei manchen ist da ein "meinem Hund kann es nur bei mir gut gehen" Gedanke etwas zu stark ausgeprägt.
Na klar kann das super klappen, das ist hier ja nicht das Thema.

Wie wir wissen, baut sich Bindung ua. durch gemeinsame Aktivitäten und schöne Erlebnisse mit dem Hund auf. Wenn du bei der Arbeit bist, dann eben nicht zu dir sondern zum Sitter…

Und weil HundehalterInnen verständlicherweise gerne eine bestmögliche Bindung zum Hund hätten, verstehe ich Manuels Gedankengänge sehr gut. Geht mir übrigens ähnlich, wenn ich mehrere Tage kein HO habe, nervt mich das ordentlich und ich merke dann auch, dass sich die Distanz zum Hund vergrößert. Und das, obwohl er durch meine Partnerin bestens versorgt ist.
 
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Steffi
21. Juni 12:32
Ich hab ne ganze Weile gesittet. Bei Ganztagsbeschäftigten lief es ganz oft so ab das sie früher aufgestanden sind um mit dem Hund mind. eine 30Minuten lange Runde zu gehen. Dann war der Hund 4-5 Stunden alleine. Dann verbrachte sie die Zeit bei uns mit spielen, kuscheln usw und wurde dann spät nachmittags wieder abgeholt. Mal ging man dann zusammen noch eine gemeinsame Runde mal ist der Halter danach alleine los. Wichtig ist ja auch die Uhrzeit. Manche arbeiten zeitlich recht passend, fangen also sehr sehr früh an und sind dann dementsprechend früh am Nachmittag wieder daheim. Also ja, auch ein Vollzeitarbeiter kann einem Hund durchaus gerecht werden.
Liebevolles Hundesitting rundum sorglos d.h. einem Single, Paar oder einer Familie zeitlich Luft zu schaffen, würde ich gerne machen, wenn Lumi in hoffentlich sehr ferner Zeit nicht mehr bei uns ist. Das Kind ist dann aus dem Haus, ich bin in Pension, der Garten ist leer...
 
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Katrin
21. Juni 12:39
Liebevolles Hundesitting rundum sorglos d.h. einem Single, Paar oder einer Familie zeitlich Luft zu schaffen, würde ich gerne machen, wenn Lumi in hoffentlich sehr ferner Zeit nicht mehr bei uns ist. Das Kind ist dann aus dem Haus, ich bin in Pension, der Garten ist leer...
Ich kenne das gar nicht anders. Hab schon als Kind/Jugendliche gesittet bzw mir Hunde zum Gassigehen ausgeliehen. Es gibt viele Menschen die aus unterschiedlichsten Gründen keinen eigenen haben können. Bei uns ist zB kein Zweithund drinnen. Gasthunde sind da eine gute Alternative zu.

Nach Suki zieht nochmal ein Welpe ein. Das wird dann wohl mein letzter eigener Hund. Danach werde ich nur noch Sitten oder Pflegehunde aufnehmen.
 
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Dogorama-Mitglied
21. Juni 12:41
Na klar kann das super klappen, das ist hier ja nicht das Thema. Wie wir wissen, baut sich Bindung ua. durch gemeinsame Aktivitäten und schöne Erlebnisse mit dem Hund auf. Wenn du bei der Arbeit bist, dann eben nicht zu dir sondern zum Sitter… Und weil HundehalterInnen verständlicherweise gerne eine bestmögliche Bindung zum Hund hätten, verstehe ich Manuels Gedankengänge sehr gut. Geht mir übrigens ähnlich, wenn ich mehrere Tage kein HO habe, nervt mich das ordentlich und ich merke dann auch, dass sich die Distanz zum Hund vergrößert. Und das, obwohl er durch meine Partnerin bestens versorgt ist.
Ich bin hin und wieder sehr froh, wenn sich die Distanz zum Hund vergrössert 😉 - mal was tun, ohne an einer Leine zu hängen und bei jedem Schritt für ein anderes Lebewesen verantwortlich zu sein, hat schon auch was sehr Entspannendes.