Ich habe weder die Sendung gesehen, noch die Bewertungen der sogenannten Experten gelesen. Durchaus möglich, daß ich da etwas falsch interpretiere. 🤔 Meine Tochter hat mich damals auf die Sendung aufmerksam gemacht, weil es genau das ist, was ich immer sage. Kinder und Hunde sind in der Erziehung gar nicht soooo weit auseinander.
Klare Regeln, liebevolle Konsequenz, Belohnen und sanft Maßregeln.
Wo ist da der Unterschied?
Halsband und Leine .... Mag sein ... Brauche ich bei einem Welpen aber auch nicht wirklich.
Meistens müssen nicht die Hunde oder Kinder trainiert werden, sondern die Halter oder Eltern.
Ein Kleinkind kann sich ebenfalls nicht mit Worten verständlich machen, da muss man eben auch auf Mimik und Körpersprache achten.
Die Frage ist selbstverständlich, muss man das bei Kindern wirklich für eine Fernsehsendung und die Ewigkeit veröffentlichen???
Ich bin voll bei dir, dass die Erziehung von Kindern und Hunden (zumindest bis zu einem gewissen Alter) gewisse Parallelen aufwirft.
Was mich (ohne die Sendung gesehen zu haben) aber stört, ist dass die Form der "Belohnung" nicht der Spezies angepasst wird und eben Training mit Er- und Beziehung gleich gesetzt wird.
Klar muss man auch bei der "Menschenerziehung" konsequent sein. Und klar wollen auch wir Menschen positiv bestärkt werden.
Das heißt, wenn wir etwas tun, was für jemand anderen positive Auswirkungen hat, freuen wir uns über eine ebenso positive Rückmeldung.
Z.B. wenn wir jemandem die Tür aufhalten, im Bus einen Sitz anbieten oder helfen, die heruntergefallenen Einkäufe aufzuheben, freuen wir uns danach über ein "Danke".
Würde aber unser Partner z.B. nachdem wir ein leckeres Essen vorbereitet haben plötzlich mit einem Klicker in der Hand vor uns stehen, uns über den Kopf wuscheln und uns ein Bonbon in die Hand drücken, würde das wohl mindestens für Verwirrung sorgen.
Definitiv würden sich die meisten Menschen so aber in ihrer Person weniger wertgeschätzt fühlen, als durch ein ehrliches: "Danke Schatz, das hat heute echt wieder gut geschmeckt" - und das zu Recht, denn in der Kommunikationsstufe wird man durch reine Konditionierung mehrere Stufen herabgesetzt, und zwar auf genau die Stufe von einem Huhn oder Goldfisch, die jetzt einen neuen Trick lernen sollen. Von einer Kommunikation auf Augenhöhe kann also gar nicht erst die Rede sein.
Meine Vermutung wäre auch (wie gesagt, ohne die Show gesehen zu haben), dass das hier im Verlauf angesprochene Zubettbringen per "Deckentraining" deswegen klappt, weil die Eltern mit dem Kind kuscheln und ihm vorlesen (sprich: sich mit ihm beschäftigen), anstatt es ins Gitterbett zu stecken und dann drei Stunden schreien zu lassen.
Um solche Probleme zu lösen, braucht man aber keinen Klicker sondern nur seinen gesunden Menschenverstand einzuschalten, der einem dann hoffentlich sagt, dass man sich um das Kind zu kümmern hat, das man in die Welt gesetzt hat...