Ich krieg immer n bisschen die Krise, wenn die HH zu ehrgeizig sind und den Blick dafür verlieren, ob ihr Hund noch Spaß daran hat oder ihm schon die Augen quer stehen und der positive Stress irgendwann ein Level erreicht in dem dieser dann ins negative kippt. Auch so Aussagen wie: „Ich will mich nicht blamieren.“ (in einem Interview gelesen) finde ich schwierig. Der HH erzeugt damit Druck auf den Hund, dass er möglichst gut den Parcours absolvieren muss. Gerade manchen aus der Border Collie Fraktion merkt man das an.
Oder wenn man vorher schon weiß, dass der eigene Hund leicht ablenkbar und reizsensibel ist, warum macht man dann mit? Sicher nicht, weil der Hund Bock drauf hat.
Ja, ist ja immer wieder die alte Diskussion. Manche Hundehalter schirmen Hunde vor jeglichem Stress ab. Das halte ich für grundlegend falsch und man sieht ja auch an den vielen schlecht sozialisierten Welpen, die keinen Außenreizen ausgesetzt wurden, dass das der falsche Weg ist. Es ist immer eine Frage der Dosis, die ein Hund verträgt (natürlich individuell und nicht auch nicht statisch, deshalb immer Körpersprache studieren). Aber Stress-Resistenz kann und sollte man trainieren, daran wächst ein Hund (Selbstbewusstsein) und auch die Mensch-Hund-Beziehung. Das Stressmaß darf nicht zu groß sein und die Erholungsphasen nicht zu kurz. Und natürlich muss krankmachender Dauerstress verhindert werden. Aber immer die stupide „Ogottigott der Hund hat Stress-Diskussion“ ist meiner Meinung nach fehlgeleitet.
Was ich auch nicht so schön finde zu sehen, ist, wenn die Hunde (ja, meistens Bordercollie) „durchknallen“, am Ende nur noch bellen und kaum ansprechbar sind, und einer hatte gerade den Parcours durch, da wollte er Ball „spielen“.