Tierschutzvereine

Emma kommt aus dem Tierheim Coesfeld, sie stammt aus Deutschland, das TH vermittelt auch viele Auslandshunde. Wir würden gründlich auf Herz und Nieren geprüft, das fand ich gut. Danach mussten wir mind. 5x mit ihr Gassi gehen, als Abschluß im Freilauf mit ihr spielen während ein TH-Mitarbeiter zugeschaut hat, erst dann durften wir sie mitnehmen. Wir fanden das gut, denn so konnten die und wir abschätzen, ob die Chemie stimmt und wir die richtigen sind. Wen sowas abschreckt, der sollte auch besser keinen Hund bekommen. Ich finde es gut, daß Du Hunde nicht abgibst, wenn Du meinst, daß es nicht passt! Wir waren die 5. Anlaufstelle für Emma, eine Rückkehr ins Heim hätte sie nur noch mehr verstört, sie war erst 16 Monate alt... Jetzt ist sie 10 Jahre bei uns und wir sind alle happy.

Ich hab tatsächlich mal schlechte Erfahrungen gemacht, mir wurden von einem Verein Beißvorfälle (an Menschen, auch in Deutschland in der ersten Stelle) verheimlicht und auch nicht in die Beschreibung aufgenommen, obwohl ich mehrmals darum gebeten habe, nachdem er nochmal gebissen hat (ich war Not-Pflegestelle, er hat dann die ersten Interessenten gebissen und erst daraufhin kam die Info, dass es nicht der erste Beißvorfall war). Wenn ich es danach nicht allen Interessenten als allererstes gesagt hätte, hätten die es wohl erst nach dem nächsten Vorfall bei sich erfahren... Der Hund ist dann bei mir geblieben, weil ich alles Vertrauen in den Verein verloren habe und auch davon ausgehe, der Hund würde bei Rückgabe im deutschen Tierheim landen, da der Verein ja damals schon keine passenden Pflegestellen hatte und er so überhaupt erst (über einen Aufruf) bei mir gelandet ist. Ich tu mich allerdings schwer damit, den Namen vom Verein öffentlich zu machen. Schließlich kann ich das ja schlecht beweisen, und auf ne Klage wegen übler Nachrede hab ich keine Lust. Der Verein arbeitet mit 2 Sheltern Rumänien zusammen und sitzt in Niedersachsen - falls jemand sich da gerade für einen Hund interessiert und befürchtet, es könnte der gleiche Verein sein, kann ich die Info gerne privat geben 😉 Beim Verein Streunerfreunde e.V. (auch Rumänien) hab ich dafür nur gute Erfahrungen gemacht. Super Vorkontrolle, die Hunde werden gewissenhaft beschrieben und es wird geschaut, ob sie zum Menschen passen - egal ob es gerade ein dringender Fall ist oder nicht. Außerdem gibt es immer freie Pflegestellen in Deutschland, falls die Hunde wieder abgegeben werden. Ich war mal eine davon (geht momentan leider nicht mehr) und obwohl es wirklich dringend war, wurde nichts schön geredet und ich hab zb mehrmals gesagt bekommen, dass der Hund sehr bellfreudig ist und das im Mehrfamilienhaus anstrengend werden könnte. Auch bei unsicheren Hunden wird genau hingeschaut, ob es überhaupt von der Umgebung passen könnte - wobei eigentlich auch hauptsächlich souveräne Hunde nach Deutschland gebracht werden.

Ich glaube, das ist ein ziemliches Tabuthema. Erstens sind Tierschutzvereine grundsätzlich etwas Gutes. Wenn man etwas kritisiert, begibt man sich automatisch in die Defensive. Zweitens gibt es das Problem, das schon genannt wurde.

Negative Erfahrungen habe ich auch gemacht, mit einem Tierheim. Da hat die Kommunikation nicht gestimmt. Wir sind mehrfach da vorbei gefahren und haben uns Mühe gegeben und nur durch Zufall mitgehört, dass wir den Hund sowieso nicht bekommen. Das wäre grundsätzlich kein Problem gewesen. Aber es wurde nicht gut kommuniziert und auch kein anderer Hund vorgestellt o.ä. Wir sind dann sehr frustriert aus der Erfahrung gekommen und es hätte fast dazu geführt, dass wir das Thema Hund insgesamt aufs Eis legen. Sowas hatte ich mit meinem örtlichen Tierheim noch nicht und mit "meinem" Tierschutzverein sowieso nicht. Aber das wäre für mich nicht genug um das andere Tierheim in dem Zusammenhang zu nennen.

Das mit den Charakterbeschreibungen von den Hunden die zur Adoption stehen, die aber noch im Ausland sind, das sind ja auch nur ca.Beschreibungen. Den "richtigen" Charakter erkennt man von dem Hund auch erst wenn er auf Pflegestelle ist,oder man den Hund direkt aus dem Ausland adoptiert und zu Hause hat. Ist jetzt kein Manko der gegen einen Verein spricht, aber der Hund benimmt sich im Tierheim eben ganz anders als wenn er in einem Zuhause ist.

Mein erster Tierschutzhund kam von der Tierhilfe Lippe und Umgebung e.V. Die waren sehr nett, das Wohl der Tiere stand merklich an erster Stelle. Inzwischen kümmern die sich aber nur noch um Groß- und Landtiere.

Den besten Hund der Welt haben wir vom Tierschutzverein Lübbecke und Umgebung e.V.  Supernette Ansprechpartner, die viel gefragt haben, aber dabei den Sinn der Fragen vermittelt haben. Wir fühlten uns weder als Bittsteller noch als minderwertige Unwissende. Die anderen Tierschutzorganisationen, bei denen wir vorher nachgefragt hatten, haben uns sehr von oben herab behandelt. Die Krönung war ein örtlicher Verein, den wir persönlich aufgesucht haben, mit Interesse an einem konkreten Hund. Die erste Frage, warum wir einen Hund wollten, klang mehr nach "Ihr habt Euch das gar nicht richtig überlegt". Nach der 2. Frage, ob wir berufstätig sind, was wir bejaht haben, waren wir ohne weitere Nachfrage und ohne Begründung raus. Es wurde nicht gefragt, wieviel wir arbeiten oder wo, oder wie wir organisieren wollen, dass der Hund nicht alleine bleiben muss. Berufstätig hieß kein geeigneter Hundehalter. Auch ich halte nichts davon, hier den Namen der Organisation zu nennen, denn es war unsere persönliche Erfahrung. Das kann ich nicht einfach verallgemeinern.

Empfehlen kann ich den TSV Hund und Katz e.V. Hunde aus dem Ausland werden zunächst in festen Pflegestellen auf die Vermittlung vorbereitet. So ist der Auslandstierschutzhund nicht mehr so ein Überraschungspaket. Die Kontakte waren sehr nett, es wurden viele Informationen ausgetauscht. Leider passte der Hund nicht in unsere Gemeinschaft.

Eine Tierschutzorganisation, die sehr viele Auslandstierschutzhunde in Kleinanzeigen-Portalen inseriert, vermittelt fast ausschließlich direkt. Das kommt für uns wegen der vorhandenen Hunde nicht in Frage. Wir haben 2 Hunde gefunden, die auf einer Pflegestelle in unserer Nähe lebten, und vielleicht in Frage kämen. Dann erlebten wir eine regelrechte Inquisition, hatten schon nach dem ersten Telefonat keine Lust mehr. Haben trotzdem den Fragebogen abgeschickt. Im folgenden Telefonat mussten wir uns dann anhören, dass es für die Pflegestelle eine Zumutung sei, ein Kennenlernen mit unseren Hunden zu arrangieren. In einem Tonfall, der deutlich machte, wie lächerlich man unsere Vorstellung fand.

Empfehlenswert finde ich auch Tierrettung International e.V. Ebenfalls Auslandstierschutzhunde auf Pflegestellen und sehr nette, informative Kontakte. Die Hündin, die wir uns angesehen haben, mochte unsere Hunde leider nicht.