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Jense
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zuletzt 22. Juli

Tierschutz - Auslandstierschutz oder örtliches Tierheim?

Habe eben einen Bericht gelesen wo sich Tierschützer streiten, ob man Hunde aus dem Ausland adoptieren sollte? Oder die vollen Tierheime zu Hause unterstützen sollte ?Was denkst Du?Ich weiß auch nicht.
 
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Anja
16. Mai 20:09
Ich habe mich für eine Hündin aus dem deutschen Tierschutz entschieden. Aber dabei ging es mir einzig und allein darum, daß ich mir meinen (ersten) Hund nicht per Foto auswählen wollte, oder Rasse. Ich wollte mich Auge in Auge für ein Tier entscheiden, für das ich immerhin sein ganzes Leben Verantwortung trage. Und dachte das würde den Einstieg erleichtern. Ich kam mit Haley Nachhause und ich kann nur sagen "Ich lag ja sowas von daneben" beim Thema einfacher Einstieg. Und doch war Haley auf der anderen Seite das Beste was mir passieren konnte.
Ich hatte als Anfänger eine gesundheitliche Großbaustelle Zuhause sitzen und zudem noch einen ausgewachsenen, traumatisierten wirklichen Angsthund. Einen kompletten Rohdiamanten. Auf den ersten Blick "Oh Gott, warum tust du dir das an" aber im Inneren immer das Gefühl "In diesem Hund steckt soviel mehr".
Ich habe in den nunmehr 2 Jahren mindestens soviel von ihr gelernt, wie sie von mir. Wir sind zusammengewachsen. Sie ist genau der richtige Hund für mich. Und mich schockt nichts mehr was irgendwann nach ihr kommen wird. Dieser Hund war gewissermaßen das Bootcamp für Hunde Anfänger 😅
Für Alles was nicht in Büchern steht oder andersweitig in sämtlichen Medien vermittelt wird.

Ich halte auch vom Auslandstierschutz viel, bin jedoch der Meinung das es für Anfänger besser wäre, wenn der Hund schon in Deutschland ist und man ihn vorab kennenlernen kann. Mit Mitleid anhand eines Bildes oder einer Geschichte ist es hier leider nicht getan. Und das muss den Menschen vorher bewusst sein. Es gibt so viele falsche Erwartungen, Überforderung, Enttäuschung. Und am Ende hat man dem Hund damit keinen Gefallen getan, das man ihn mal eben "gerettet" hat. Klingt fies, aber einem Tier ein Zuhause zu schenken und es ihm dann wieder wegzunehmen, weil es nicht funktioniert, wie man es sich vorgestellt hat... Finde ich weit grausamer.

Tierschutz - ja unbedingt wenn man es sich zutraut... . Aber mit Verantwortung. Sowohl auf Seiten des Tierschutz es, als auch bei den Adoptanten.
Ich stelle mir den Job im Tierschutz, sehr schwierig und zermürbend vor
 
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Nadine
16. Mai 20:16
Ich habe mich für eine Hündin aus dem deutschen Tierschutz entschieden. Aber dabei ging es mir einzig und allein darum, daß ich mir meinen (ersten) Hund nicht per Foto auswählen wollte, oder Rasse. Ich wollte mich Auge in Auge für ein Tier entscheiden, für das ich immerhin sein ganzes Leben Verantwortung trage. Und dachte das würde den Einstieg erleichtern. Ich kam mit Haley Nachhause und ich kann nur sagen "Ich lag ja sowas von daneben" beim Thema einfacher Einstieg. Und doch war Haley auf der anderen Seite das Beste was mir passieren konnte. Ich hatte als Anfänger eine gesundheitliche Großbaustelle Zuhause sitzen und zudem noch einen ausgewachsenen, traumatisierten wirklichen Angsthund. Einen kompletten Rohdiamanten. Auf den ersten Blick "Oh Gott, warum tust du dir das an" aber im Inneren immer das Gefühl "In diesem Hund steckt soviel mehr". Ich habe in den nunmehr 2 Jahren mindestens soviel von ihr gelernt, wie sie von mir. Wir sind zusammengewachsen. Sie ist genau der richtige Hund für mich. Und mich schockt nichts mehr was irgendwann nach ihr kommen wird. Dieser Hund war gewissermaßen das Bootcamp für Hunde Anfänger 😅 Für Alles was nicht in Büchern steht oder andersweitig in sämtlichen Medien vermittelt wird. Ich halte auch vom Auslandstierschutz viel, bin jedoch der Meinung das es für Anfänger besser wäre, wenn der Hund schon in Deutschland ist und man ihn vorab kennenlernen kann. Mit Mitleid anhand eines Bildes oder einer Geschichte ist es hier leider nicht getan. Und das muss den Menschen vorher bewusst sein. Es gibt so viele falsche Erwartungen, Überforderung, Enttäuschung. Und am Ende hat man dem Hund damit keinen Gefallen getan, das man ihn mal eben "gerettet" hat. Klingt fies, aber einem Tier ein Zuhause zu schenken und es ihm dann wieder wegzunehmen, weil es nicht funktioniert, wie man es sich vorgestellt hat... Finde ich weit grausamer. Tierschutz - ja unbedingt wenn man es sich zutraut... . Aber mit Verantwortung. Sowohl auf Seiten des Tierschutz es, als auch bei den Adoptanten. Ich stelle mir den Job im Tierschutz, sehr schwierig und zermürbend vor
Rohdiamant - so hat man Drago auch beschrieben 😂 du schreibst mir aus der seele 👍
 
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Dogorama-Mitglied
16. Mai 20:34
Pico kommt auch aus dem Auslandstierschutz. Ich war davor im Tierheim und habe gesagt bekommen, dass ich sowieso keinen Hund bekommen würde, ich wohne ja in der Innenstadt. Von meinem Tierheim habe ich sowas nicht gehört, die hatten aber keinen passenden Hund.
Über Freunde sind wir dann auf das Tierschutznetzwerk meiner Stadt gestoßen. Die hatten zufällig gerade einen tauben, 5 Jahre alten Rüden da. Nett, ruhig, entspannt. Absolut Anfängertauglich. Der Rest ist Geschichte.
Pico war wirklich leicht zu erziehen. Einen so einfachen Hund habe ich im Tierheim selten gesehen.
Außer in unserem Tierheim vor Ort, da gibt auch regelmäßig Junghunde aus dem Ausland. Die werden bewusst geholt um hier ein gutes Zuhause zu finden und im Tierheim regelmäßig leicht vermittelbare Hunde zu haben. Das finde ich einen super Kompromiss.

Bei "meinem" Tierschutzverein ist es auch so, dass Hunde die nach einem halben Jahr nicht vermittelt sind für immer bleiben. Und die neuen Hundeeltern bekommen bei Bedarf Unterstützung vor Ort in Form eines Hundetrainers. Das fand ich super.
Ich mag die Lösung meines Tierheims da echt gerne. Wenn es jemals ein Junghund werden soll würde ich mir das auch überlegen.
 
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Dogorama-Mitglied
17. Mai 05:08
Find ich super 👏🏻👏🏻👏🏻
Der Satz : Ich habe Tiere von der Straße auch die wollen nicht unbedingt weiter auf der Straße leben irritiert mich ein wenig. Für mich ist ein auf der Straße aufgewachsener Hund ein frei lebendes Tier.
Über Tiere in Gefangenschaft (Zoo usw.) wird sich aufgeregt.
Ob ein Frei gebohrener Hund sich plötzlich eingesperrt in eine Wohnung mit Leine an seinen neuen Besitzer fixiert viel besser fühlt ?
Ich finde Tierschutz toll und man sollte schon versuchen Tiere die in Haarstreubenden Verhältnissen leben zu Retten. Aber woher wissen wir ob ein Straßenhund überhaupt gerettet werden will ?
Wir haben ein Klischee
Ein Hund gehört zu einem Menschen ( ist das so richtig? )
Es ist meine persönliche Meinung und bitte keinen Shitstorm😇
 
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Lea
17. Mai 05:22
Der Satz : Ich habe Tiere von der Straße auch die wollen nicht unbedingt weiter auf der Straße leben irritiert mich ein wenig. Für mich ist ein auf der Straße aufgewachsener Hund ein frei lebendes Tier. Über Tiere in Gefangenschaft (Zoo usw.) wird sich aufgeregt. Ob ein Frei gebohrener Hund sich plötzlich eingesperrt in eine Wohnung mit Leine an seinen neuen Besitzer fixiert viel besser fühlt ? Ich finde Tierschutz toll und man sollte schon versuchen Tiere die in Haarstreubenden Verhältnissen leben zu Retten. Aber woher wissen wir ob ein Straßenhund überhaupt gerettet werden will ? Wir haben ein Klischee Ein Hund gehört zu einem Menschen ( ist das so richtig? ) Es ist meine persönliche Meinung und bitte keinen Shitstorm😇
Ob ein Hund gerettet werden „will“ kann man ja garnicht beurteilen, da er wahrscheinlich nie erlebt hat ein zu Hause zu haben und es nicht anders kennt.
Zum Teil stimme ich dir zu - manchen Hunden geht es nicht schlecht auf der Straße, aber auch nicht gut. Meiner Erfahrung nach, was ich in verschiedenen Ländern selbst beobachtet habe, sind Straßenhunde trotzdem sehr auf Menschen und vor allem Touristen angewiesen, die sie füttern und etwas zu trinken geben.
Aus dem Dorf in Sizilien, aus dem ich meinen Simba mitgenommen habe, haben die Einheimischen (die wenigen die sich um die Hunde kümmern) gesagt, dass es nach der Sommersaison ohne Touristen ziemlich schlimm wird.
 
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Nadine
17. Mai 05:24
Der Satz : Ich habe Tiere von der Straße auch die wollen nicht unbedingt weiter auf der Straße leben irritiert mich ein wenig. Für mich ist ein auf der Straße aufgewachsener Hund ein frei lebendes Tier. Über Tiere in Gefangenschaft (Zoo usw.) wird sich aufgeregt. Ob ein Frei gebohrener Hund sich plötzlich eingesperrt in eine Wohnung mit Leine an seinen neuen Besitzer fixiert viel besser fühlt ? Ich finde Tierschutz toll und man sollte schon versuchen Tiere die in Haarstreubenden Verhältnissen leben zu Retten. Aber woher wissen wir ob ein Straßenhund überhaupt gerettet werden will ? Wir haben ein Klischee Ein Hund gehört zu einem Menschen ( ist das so richtig? ) Es ist meine persönliche Meinung und bitte keinen Shitstorm😇
Es gibt definitiv Straßenhunde, denen man mit einem Leben in Deutschland keinen Gefallen tut. Die gehören kastriert und wieder frei gelassen.
Es gibt aber auch Hunde, die auf der Straße nicht klar kommen. Beispiel meine erste Pflegehündin: Hatte einen Besitzer, wo sie Futter bekommen hat und geschlafen hat, war aber tagsüber immer auf der Straße (natürlich unkastriert 😕). Besitzer ist gestorben, sie komplett auf der Straße gelandet. Damit kam die nicht klar und kam ins Tierheim und dann auf Pflegestelle. Die Familie in Deutschland ist für diesen super Menschenbezogenen Hund der Sechser im Lotto.

Eine Freundin hat in Rumänien im Tierschutz gearbeitet. Wenn sie dort Hunde von der Straße geholt haben, dann waren das verletzte Hunde, Welpen mit oder ohne Muttertiere in gefährlicher Umgebung oder einfach Hunde, die Anwohner gemeldet haben, weil sie sonst getötet worden wären. Nicht alle dieser Hunde sind für ein Leben in Deutschland geeignet, aber ein guter Verein schätzt den einzelnen Hund ein und vermittelt nur die, die für ein Leben in Deutschland auch gemacht sind. Es werden da nicht wahllos Hunde von der Straße gesammelt.

Ich hab jetzt auch einen Straßenhund. Der wäre für mich ein Kandidat, den man aufgrund seiner Unsicherheit und seines Aggressionspotentials nicht unbedingt nach Deutschland hätte holen sollen. Ich habe ihn übernommen, als er seine Stelle nach 2 Tagen verlassen musste (u. A. wegen Beißvorfällen, was wir aber erst gesagt bekommen haben, nachdem auch die nächsten Adoptanten gebissen wurden), und dann behalten - er wäre nämlich so ein Kandidat, der sonst im Tierheim gelandet wäre, und der Verein hat keinen Plan B (was ich nicht besonders seriös finde). Aber er ist sehr schnell angekommen - zumindest daheim in der Wohnung - und ich bin überzeugt, er ist deutlich glücklicher als in Rumänien. Wenn er jemanden mag, ist er auch sehr anhänglich. Schon nach den ersten Tagen gab es keine Tendenzen, wegzulaufen, selbst wenn mal die Chance gewesen wäre. Ich denke mir, wenn das Leben in einer kleinen Wohnung so schlimm und auf der Straße so viel besser wäre, würde er mir das schon zeigen 😉
 
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Dogorama-Mitglied
17. Mai 05:30
Es gibt definitiv Straßenhunde, denen man mit einem Leben in Deutschland keinen Gefallen tut. Die gehören kastriert und wieder frei gelassen. Es gibt aber auch Hunde, die auf der Straße nicht klar kommen. Beispiel meine erste Pflegehündin: Hatte einen Besitzer, wo sie Futter bekommen hat und geschlafen hat, war aber tagsüber immer auf der Straße (natürlich unkastriert 😕). Besitzer ist gestorben, sie komplett auf der Straße gelandet. Damit kam die nicht klar und kam ins Tierheim und dann auf Pflegestelle. Die Familie in Deutschland ist für diesen super Menschenbezogenen Hund der Sechser im Lotto. Eine Freundin hat in Rumänien im Tierschutz gearbeitet. Wenn sie dort Hunde von der Straße geholt haben, dann waren das verletzte Hunde, Welpen mit oder ohne Muttertiere in gefährlicher Umgebung oder einfach Hunde, die Anwohner gemeldet haben, weil sie sonst getötet worden wären. Nicht alle dieser Hunde sind für ein Leben in Deutschland geeignet, aber ein guter Verein schätzt den einzelnen Hund ein und vermittelt nur die, die für ein Leben in Deutschland auch gemacht sind. Es werden da nicht wahllos Hunde von der Straße gesammelt. Ich hab jetzt auch einen Straßenhund. Der wäre für mich ein Kandidat, den man aufgrund seiner Unsicherheit und seines Aggressionspotentials nicht unbedingt nach Deutschland hätte holen sollen. Ich habe ihn übernommen, als er seine Stelle nach 2 Tagen verlassen musste (u. A. wegen Beißvorfällen, was wir aber erst gesagt bekommen haben, nachdem auch die nächsten Adoptanten gebissen wurden), und dann behalten - er wäre nämlich so ein Kandidat, der sonst im Tierheim gelandet wäre, und der Verein hat keinen Plan B (was ich nicht besonders seriös finde). Aber er ist sehr schnell angekommen - zumindest daheim in der Wohnung - und ich bin überzeugt, er ist deutlich glücklicher als in Rumänien. Wenn er jemanden mag, ist er auch sehr anhänglich. Schon nach den ersten Tagen gab es keine Tendenzen, wegzulaufen, selbst wenn mal die Chance gewesen wäre. Ich denke mir, wenn das Leben in einer kleinen Wohnung so schlimm und auf der Straße so viel besser wäre, würde er mir das schon zeigen 😉
Meine Gedanken sollten ja auch keine Kritik sein und wenn das so gehandhabt wird ist das doch Toll.
 
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Nadine
17. Mai 05:33
Meine Gedanken sollten ja auch keine Kritik sein und wenn das so gehandhabt wird ist das doch Toll.
Hab ich auch nicht als Kritik aufgefasst, ich wollte nur erklären, dass guter Tierschutz für jeden Einzelfall entscheidet, ob der Hund nach Deutschland reist oder nicht. Und nicht einfach jeden Hund fängt und hierher verfrachtet 😉
 
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Dogorama-Mitglied
17. Mai 05:36
Hab ich auch nicht als Kritik aufgefasst, ich wollte nur erklären, dass guter Tierschutz für jeden Einzelfall entscheidet, ob der Hund nach Deutschland reist oder nicht. Und nicht einfach jeden Hund fängt und hierher verfrachtet 😉
Super ich finde diese Kontroverse Diskussion einfach toll.
Und lerne noch dazu.
Natürlich wie du schon schreibst ein guter Tierschutz.
Wir wollen hoffen das es da nicht so viele schwarze Schafe gibt.
Aber da ja an sowas kein Geld zu verdienen ist wird sich das wohl in Grenzen halten 👍
 
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Marie
17. Mai 05:41
Wir haben unseren auch aus einen Tierheim in Spanien . Und wir haben es keine Sekunde bereut .