Der Satz : Ich habe Tiere von der Straße auch die wollen nicht unbedingt weiter auf der Straße leben irritiert mich ein wenig. Für mich ist ein auf der Straße aufgewachsener Hund ein frei lebendes Tier.
Über Tiere in Gefangenschaft (Zoo usw.) wird sich aufgeregt.
Ob ein Frei gebohrener Hund sich plötzlich eingesperrt in eine Wohnung mit Leine an seinen neuen Besitzer fixiert viel besser fühlt ?
Ich finde Tierschutz toll und man sollte schon versuchen Tiere die in Haarstreubenden Verhältnissen leben zu Retten. Aber woher wissen wir ob ein Straßenhund überhaupt gerettet werden will ?
Wir haben ein Klischee
Ein Hund gehört zu einem Menschen ( ist das so richtig? )
Es ist meine persönliche Meinung und bitte keinen Shitstorm😇
Es gibt definitiv Straßenhunde, denen man mit einem Leben in Deutschland keinen Gefallen tut. Die gehören kastriert und wieder frei gelassen.
Es gibt aber auch Hunde, die auf der Straße nicht klar kommen. Beispiel meine erste Pflegehündin: Hatte einen Besitzer, wo sie Futter bekommen hat und geschlafen hat, war aber tagsüber immer auf der Straße (natürlich unkastriert 😕). Besitzer ist gestorben, sie komplett auf der Straße gelandet. Damit kam die nicht klar und kam ins Tierheim und dann auf Pflegestelle. Die Familie in Deutschland ist für diesen super Menschenbezogenen Hund der Sechser im Lotto.
Eine Freundin hat in Rumänien im Tierschutz gearbeitet. Wenn sie dort Hunde von der Straße geholt haben, dann waren das verletzte Hunde, Welpen mit oder ohne Muttertiere in gefährlicher Umgebung oder einfach Hunde, die Anwohner gemeldet haben, weil sie sonst getötet worden wären. Nicht alle dieser Hunde sind für ein Leben in Deutschland geeignet, aber ein guter Verein schätzt den einzelnen Hund ein und vermittelt nur die, die für ein Leben in Deutschland auch gemacht sind. Es werden da nicht wahllos Hunde von der Straße gesammelt.
Ich hab jetzt auch einen Straßenhund. Der wäre für mich ein Kandidat, den man aufgrund seiner Unsicherheit und seines Aggressionspotentials nicht unbedingt nach Deutschland hätte holen sollen. Ich habe ihn übernommen, als er seine Stelle nach 2 Tagen verlassen musste (u. A. wegen Beißvorfällen, was wir aber erst gesagt bekommen haben, nachdem auch die nächsten Adoptanten gebissen wurden), und dann behalten - er wäre nämlich so ein Kandidat, der sonst im Tierheim gelandet wäre, und der Verein hat keinen Plan B (was ich nicht besonders seriös finde). Aber er ist sehr schnell angekommen - zumindest daheim in der Wohnung - und ich bin überzeugt, er ist deutlich glücklicher als in Rumänien. Wenn er jemanden mag, ist er auch sehr anhänglich. Schon nach den ersten Tagen gab es keine Tendenzen, wegzulaufen, selbst wenn mal die Chance gewesen wäre. Ich denke mir, wenn das Leben in einer kleinen Wohnung so schlimm und auf der Straße so viel besser wäre, würde er mir das schon zeigen 😉