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Celine
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Anzahl der Antworten 283
zuletzt 25. Juni

Tierheimpauschale - Zwangsabgabe Ja oder Nein?

Guten Abend, das Tierheim Berlin kommt immer mehr an seine Grenzen. Momentan kämpfen sie für eine Tierheimpauschale in Höhe von 2 Euro jährlich für jeden Berliner. Wie würdet ihr das finden? Hätte sowas überhaupt Chancen? Ich bin zwar im Tierschutz tätig und Spende bereits auch schon aber ich bin ehrlich gesagt nicht für eine derartige Zwangsabgabe. Es gibt Menschen, die mögen keine Tiere, müssen eh schon jeden Cent umdrehen oder bezahlen bereits massig an Hundesteuer. Da fände ich eine Zwangsabgabe kontraproduktiv. Sonst könnte man ja auch für Schulen, Infrastruktur und Rentner solche Abgaben erzwingen.
 
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Tim
19. Juni 13:11
Aber warum sollten denn die Hundehalter für Tierheimkosten aufkommen? Tierwohl geht jeden etwas an.
Weil wir als Hundehalter sowieso zahlen müssen,weil das schon mal ein Anfang wäre, und die Hundesteuer in irgendeiner Weise nützlich machen und legitimieren würde. Ich mein, ich zahle Jahr für Jahr Hundesteuer und die 4 Kotbeutel-Spender(mehr habe ich tatsächlich in der ganzen Stadt nicht gesehen) sind dennoch immer leer. Da wäre es doch sinnvoller, wenn diese Steuer zumindest zweckgebunden wäre. Sprich damit irgendwas irgendwie für Hunde bzw Tiere tun.
 
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Sandra
19. Juni 13:20
Ja 2€ sind nicht viel! Aber wieviel davon nach dem Verwaltungsaufwand ankommt hinter läst bei mir ein grosses Fragezeichen! Ebenso würde diese (Zwangs)Abgabe jeder Organisation (gibt ja noch mehrere), Tür und Tor öffnen diese auch für sich in Anspruch (Einzufordern) zu nehmen, somit würden die Aufgaben von Gemeinde,Stadt und Land auf den Bürger abgewälzt, was einer (neuen) Steuererhöhung gleich kommt. Und das hat nichts mit nicht vorhandener Tierliebe zu tun!! Die Misere muss vom Staatshaushalt geregelt werden.
Das Schlimme ist:

die Tierheime übernehmen diese gesellschaftliche Aufgabe, ausgesetzte, herrenlose, verletzte oder ungewollte Tiere aufzunehmen, zu päppeln, zu pflegen, zu trainieren, zu vermitteln, die tierärztliche Versorgung sicherzustellen, unter einem enormen Kraftaufwand, der zumeist von Ehrenamtlichen gestemmt wird. Das kostet nicht zuletzt richtig, richtig Geld. So. Das machen die einfach.

Und die paar Cent, die es von Stadt oder Gemeinde (umgelegt nach Einwohnerzahl, falls ich das wirklich korrekt im Kopf habe) dafür gibt, reichen eben hinten und vorn nicht aus. Muss man mal deutlich so sagen. Ohne - freiwillige - Spenden könnte diese aufwändige Arbeit schon sehr lange nicht mehr gemacht werden.

Warum ist das so?

Weil eben Tierschutz im weitesten Sinne gar nicht zu den „hoheitlichen“ Aufgaben gehört, der sich Städte und Kommunen traditionell verpflichtet fühlen. Die TierschützerInnen erhalten zum Aufbau und Erhalt der Strukturen also umgerechnet lediglich „Brosamen vom Tisch des reichen Mannes“. Sie haben keine Einnahmen, die ausreichend sind und mit denen sie fest rechnen und planen können.

Und DAS halte ich für den eigentlichen Skandal. Dass Stadt, Kommune, Landkreis, Bundesland oder Staatshaushalt sich dafür absolut nicht zuständig sehen! Dann müssten wir hier über eine Abgabe von (in meinen Augen lächerlichen) 2 Teuronen gar nicht sprechen.

Es gibt aber Hoffnung und gute Beispiele für Politiker, die das Problem erkannt haben: hier ein Link dazu.

https://www.spd-fraktion-hamburg.de/buergerschaft/antraege/detail/hoheitliche-aufgaben-im-tierschutz-auskoemmlich-finanzieren-sicherung-der-tierunterbringung
 
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Sandra
19. Juni 13:21
Grundsärzlich wird die Hundesteuer m. E. missverstanden. Nur weil sie Hundesteuer heisst, ist doch nicht der Sinn, dass sie zum Wohle der Hunde verwendet werden soll. Eher soll sie abschrecken und den Hundebestand regulieren, zu erkennen an der vielerorts noch deutlich höheren " Kampfhundesteuer". Dein persönlicher Luxus Hund, dein Dreck und nicht Aufgabe des Staates/ der Allgemeinheit es dir bequem zu machen. Mehr Geld davon für die Tierheime davon fände ich super, die Tagessatz, die derzeit pro Fundtier gezahlt werden, sind indiskutabel und nicht kostendeckend. Besitzer anderer Tiere können nicht zur Zahlung herangezogen werden, da nicht gemeldet und unkontrollierbar. Aber natürlich nicht ganz gerecht. Nicht Hundebesitzer sollten nicht zur Zahlung herangezogen werden, ich zahle ja auch keine Steuer für ein Auto, wenn mein Nachbar eines fährt. 2 Euro Zusatzabgabe werden vemutlich durch die Verwaltungskosten bereits aufgefressen.
Danke, Sabine, wunderbar formuliert und zusammengefasst❣️
 
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Katrin
19. Juni 14:03
Haha, da hätte ich wieder ein Problem mit. Die Kirche möchte ich dann doch nicht unterstützen, aber das ist am Thema vorbei, tut mir leid. Ich fände es gut wenn diese Pauschale eingeführt würde.
Dann formuliere ich es anders. Wenn eine Abgabe für Hilfsprogramme (egal ob nun TH oder Katastrophenhilfe usw im Inland) für jeden verpflichtend käme wäre das für mich okay solange es finanziell im Rahmen bleibt. Jetzt also nicht 100€ im Monat oä.
 
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Katrin
19. Juni 14:13
Wäre auch ne Möglichkeit aber das haben wir halt nicht in der Hand.

Da hilft nur selber in die Politik gehen und für Veränderung sorgen.
 
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Eva
19. Juni 14:17
Ich habe auch nichts dagegen 2 Euro zu zahlen, habe als Jugendlicher selbst Jahre im Tierheim geholfen und auch immer wieder für Freunde gesittet! Nur bei der Masse an Hundesteuer, sollte die auch für Tierheime und ähnliche Dinge genutzt werden und nicht Güterwagen anderes! Dann gäb es das Problem nicht🐕😉🐾
Sehe ich genau soo 👍 zu 100% müsste die Hundesteuer an das ortsansässige Tierheim abgegeben werden !!!!
 
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Sandra
19. Juni 14:19
Also ich habe da Kenntnis von rund 1/3 der von dir beschriebenen Kosten. Einfach in die Tasten hauen ohne seriöse Quellenangaben finde ich nicht so freundlich.

Zur kritisierten Diätenerhöhung ein paar Fakten (m. E. schaden Fakten nie, nimmt nämlich ein bisschen das „Gefühlige“ raus).

Details:

Die Diäten werden seit 2016 jährlich zum 1. Juli angepasst.

Die Anpassung erfolgt auf Grundlage des vom Statistischen Bundesamt ermittelten durchschnittlichen Anstiegs der Nominallöhne.

Der sogenannte Nominallohnindex bildet die Entwicklung der Bruttomonatsverdienste von Arbeitnehmern ab. (❗️)

Lediglich im Jahr 2023 stieg dieser Index stark an, was zu der 6% Diätenerhöhung in 2024 führte.
 
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Steffi
19. Juni 15:02
Hundesteuer ist wie Kfz-Steuer eine reine Luxussteuer und nicht zweckgebunden. So ist das bei Steuern nun mal es ist Geld was der Staat einnimmt und es auch wieder ausgeben kann. Zwangsabgaben sind dann wieder eine andere Sache und aus meiner Sicht abzulehnen. Alles fängt mal klein an und wird immer teurer. Für mich ist auch klar wenn man mir eine Zwangsabgabe für irgendeinen Zweck abnehmen würde würde ich mit Sicherheit niemals mehr auch nur einen Euro für diesen Zweck spenden. Weder ein Futtertüte, noch einen Pfandbon noch sonst irgendetwas. Ich selbst möchte entscheiden wofür ich Geld geben möchte.
Steuern sind ja Zwangsabgaben. Freiwillig käme da wohl nicht viel zusammen.
 
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Sabine
19. Juni 15:14
Bisschen am Thema vorbei, aber nur minimal.
 
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Mailin
19. Juni 16:44
Bei uns sind es tatsächlich teilweise Stadtteil Bürgeriniativen die Bänke aufstellen und Mülleimer installieren. Ehrenamtlich und auf eigene Kosten... Ja...und tatsächlich landen die Hundehaufentüten jetzt in den Mülleimern... und nicht mehr im Gebüsch. Warum bekommt fas die Gemeinde nicht hin ??
Ja eben, eigentlich sollte das ja wirklich Sache der Gemeinde sein.
Bei uns hat vor etlichen Jahren auch mal eine Elterninitiative den Spielplatz in unserer Siedlung erneuert. Es ist ja schön, wenn Menschen so etwas ehrenamtlich machen. Aber ich finde wirklich, dass sollte eine Stadt bzw Gemeinde machen.