Ich habe das nie mit Spielen gleichgesetzt. Trotzdem kann ein Kontakt mal nicht gewünscht sein. Wenn ein Hund einen anderen sehr penetrant beschnüffelt, kann er das auch ganz schnell als Bedrängen empfinden. Das muss man doch jedem selber überlassen. Mailo z.B. ist jetzt 14 Jahre und ist zwar sehr gut sozialisiert, will aber aufgrund des Alters eher seine Ruhe haben. Überdrehte Hunde nerven ihn und sehr große Hunde sind ihm aufgrund seiner Tierschutzvergangenheit manchmal nicht so geheuer. Kleine sind ihm da deutlich lieber. Zudem ist er nicht gerade zartfühlend, wenn er einen anderen Hund maßregelt, weil der zu aufdringlich ist. Nun hat ja Mailo Beaglegröße und wenn ich den entgegenkommenden Hund nicht kenne (vor allem nicht seine Reaktionen) und der deutlich größer und dann vielleicht auch noch sehr aktiv und aufgedreht ist, vermeide ich den Kontakt, denn ich kenne meinen Hund genau. Dann wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit den anderen Hund in seine Schranken weisen und wenn der das akzeptiert, ist auch alles gut. Nur weiß ich das vorher nicht, wenn ich Hund und Halter nicht kenne und es gibt genügend Hunde, die sich das nicht gefallen lassen. Und da kann ich locker drauf verzichten, wenn der andere viel größer ist. Da hat mein Opa nichts mehr zuzusetzen und hat dann keine Chance. Wir hatten erst vor einem halben Jahr sowas und das sogar mit einer Hündin, die wir kennen und wo ich deshalb auch den Kontakt zugelassen habe. Sie hat aus Futterneid (Herrchen hat ihr etwas gegeben 🙈, man muss also auch immer mit der Fehlreaktion anderer Halter rechnen ) Mailo so schlimm angegriffen, dass wir zum Tierarzt mussten, Wunden spülen, Schmerzmittel und Antibiotika. 🙈Und das, obwohl er eigentlich keine Schmerzmittel bekommen darf, wegen seiner Niereninsuffizienz. Du siehst also, es gibt so einige Gründe, warum auch mal ein Kontakt nicht gewünscht sein kann. Bei einem alten Hund sieht man manche Dinge auch noch einmal etwas anders, als mit einem kräftigen Jungspund. Eigentlich kann ich meistens schon von weitem erkennen, ob ich das Mailo zumuten kann, oder eben auch nicht. Und dann kommuniziere ich das auch deutlich, wenn der andere Halter keine Anstalten macht. Als Mailo jünger war und auch spielen wollte, war die Lage da oft anders. Warum muss ich meinem Hund den Kontakt mit jedem dahergelaufenen Hund zumuten, wenn ich genau merke, dass er das nicht will, nur weil der andere Halter rücksichtslos ist und meint, dass sein Hund das ja aber so gerne möchte? Die kennen uns auch nicht, wissen nicht, ob der Hund alt oder vielleicht krank, oder gar unverträglich ist. Deshalb gebietet es für mich einfach der Anstand, dass man die Signale des fremden Haltes akzeptiert und seinen Hund auch mal bei sich behält. Und ganz nebenbei lernt der eigene Hund gleich, dass er eben nicht ungefragt zu jedem x-beliebigen Hund hinrennen darf.
Irgendwie scheint es recht unüblich, einander einfach entspannt zu passieren - mit Gruß an den Anderen vorbeigehen, Hunde können schon oder nicht kontakten, fertig.
Da bleib ich meist nichtmal stehen, dementsprechend gibt's auch so gut wie kein Konfliktpotential.