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Silvia
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Anzahl der Antworten 63
zuletzt 3. Nov.

Musstet ihr schon mal, einen Hund abgeben?

Es gibt Situationen oder Entwicklungen im Leben, wo man an seine Grenzen kommt. Musstet ihr schon mal einen eurer Lieblinge abgeben? Wenn ja, aus welchen Gründen? Wie seid ihr damit umgegangen? Ich kann mir nicht vorstellen meinen Hund jemals wieder herzugeben! Allein der Gedanke lässt mich innerlich ersticken, aber trotz allem ist er ein äußerst schwieriger Charakter, der nur unter vieeel Anstrengung und Management in einer Familie mit Kindern zu halten ist. Mir stellt sich immer wieder die Frage- kann ich das wirklich die nächsten 15 Jahre durchhalten? Oder wäre es für alle das Beste ihn abzugeben? Mich interessiert ob ihr auch schon solche Gedanken hattet und wie ihr es geschafft habt den Verstand über das Herz zu stellen.
 
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Dogorama-Mitglied
29. Feb. 08:48
Ich hatte sehr oft den Gedanken meinen Hund abzugeben, war richtig verzweifelt und am Ende meiner Kräfte. Ich habe mir sogar manchmal gewünscht er würde einfach weglaufen und nicht wieder kommen, weil er nicht mehr nach Hause findet oder überfahren wird (ja solche schlimmen Gedanken kann man bekommen, wenn man fertig mit der Welt ist). Ich habe aber leider auch ohne sichtlichen Erfolg viel Zeit und Geld an falsche Trainer verschwendet, das Problem war also zum Teil meine eigene Schuld. Hundeerziehung ist ja inzwischen reine Ideologie und wenn es nicht funktioniert, dann liegt es nicht an der Methode, sondern an unzähligen anderen Gründen. In so einer Ideologie (auch durch Internetplattformen angefeuert) bin ich viel zu lange stecken geblieben und habe mich und meinen Hund unnötig und massiv gequält. Mit einem dritten Trainer und anderem Herangehen haben sich sehr schnell wesentliche Verbesserungen eingestellt. Wäre dies nicht erfolgt, hätte ich den Hund zu 100% nicht mehr. Eine Cousine von mir hat sich für sehr viel Geld einen Bullterrier Welpen gekauft (insgeamt 1200 km dafür gefahren). Nach knapp 2 Monaten wurde er wieder abgegeben, als erkannt wurde, dass kein ernsthaftes Interesse oder Motivation an der Erziehung bestand. Den Hund zu holen war sehr naiv und man könnte sagen verantwortunglos. Ihn abzugeben war bis dato die erste Entscheidung von ihr, die von wirklicher Reife und Pflichtbewusstsein zeugte. Sie hätte ihn ja auch erst einmal aus schlechtem Gewissen und falschem Egoismus (ich schaffe das schon, das wird schon usw.) behalten können und ihm die Chance auf eine gute Erziehung und ein neues für-immer Zuhause versauen können.
 
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Sonja
29. Feb. 15:33
Nein solche Gedanken habe ich nicht, bei keinem meiner Tiere. Ich habe auch noch nie ein Tier abgegeben, (hatte/habe schon alles mögliche und unmöglich , buchstäblich von Farbratte bis Pferd 😉) und alle hatten bisher immer eine Lebenslang-Zuhause. Auch bei mir gab's sehr schwierige Umstände Lebensumstände und auch Finanziell... aber wo ein Wille ist ist auch ein Lösungsweg, eines einer Tiere abgeben niemals "nur über meine Leiche..."...
 
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Denise
29. Feb. 16:07
Uff. Dieses Thema. Das wurde auch in meiner Therapie thematisiert. Ich bin quasi so aufgewachsen. Hatte eine Katze, Eltern trennen sich, war ursprünglich die Katze meines Leiblichen und er hat sie dann wrggegeben, weil er in der neuen Wohnung keine Tiere halten durfte, anstatt sie mir und meiner Mutter zu geben. Dann meine zwei Hunde, mit denen ich groß wurde, wenn auch nur für wenige Jahre. Als wir den Husky bekamen, wurde dieser einfach nicht stubenrein. Bis wir beim Tierarzt eine Nierenkrankheit festgestellt bekamen. Die Ärztin hatte keine Hoffnung und schlug die Option ihn einzuschläfern vor. Der Züchter hätte den Kleinen auch zurück genommen. Doch wir suchten nach einer Lösung und fanden schließlich eine tolle Tierärztin, die eine kleine OP durchführte und zack! Hund gesund und sogar stubenrein ☺️ Als meinem Stiefvater gekündigt wurde und wir aus unserem Haus mit großem Grundstück ziehen mussten, da wir damals nur zur Miete dort lebten, waren wir gezwungen in eine kleine Wohnung zu ziehen. Für zwei Dorfhunde, Husky und Golden Retriever, war diese Wohnung schlicht zu klein und mein Stiefvater hatte keine Chance einen gleichwertigen Job zu bekommen, da er angeblich zu überqualiviziert sei. Da mussten wir die beiden weggeben. Den Husky zurück zum Züchter, wo er unglücklich war, wie sich hinterher zeigen sollte und der Goldi an die Tochter einer Nachbarin, wo sie mit kleinen Kindern ein tolles Leben hatte. Und nach über 10 Jahren habe ich nun mit meinem Mann einen eigenen Hund. Sie kam krank zu uns, es dauerte ewig bis sie stubenrein wurde... Es war so anstrengend ihr gerecht zu werden. Jeden Tag musste ich für sie kochen, da sie Schonkost benötigte. Ich hab nur noch gearbeitet und den Hund gepflegt. Ich bin auf Zahnfleisch gekrochen. Mein Mann war zu dem Zeitpunkt absolut keine Hilfe, denn hatte er noch nie einen Hund und war sehr unbeholfen. Alles blieb an mir hängen. Und ja, ich hatte dann auch diese Gedanken den Hund abzugeben. Es war mir zu viel und habe ich doch vorgelebt bekommen, dass man Tiere so einfach wieder loswird. Doch es tat weh. Ich wollte nicht scheitern und habe weiter gekämpft und habe mit meinem Mann gesprochen. Schließlich ist sie nun gesund und alles ist so viel einfacher geworden, sie ist mittlerweile ein richtig pflegeleichter Hund geworden. Ich hätte es mein Leben lang bereut, hätte ich sie aufgegeben. Aber man soll sich auch nicht dazu zwingen ein Tier zu behalten wenn man alles versucht hat und dennoch nichts hilft.
 
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Sonja
29. Feb. 17:04
Ich habe erst seit 6 Monaten meine erste Hündin. Somit war ich noch nie an so einem Punkt. Sie war von Anfang an sehr einfach in den Alltag zu integrieren und hat keine riesigen Baustellen, die mich einschränken. Warum kommentiere ich trotzdem? Ich würde gerne ein paar Gedanken teilen in der Hoffnung dass sie hilfreich sind: - es ist keine Schande, kein Scheitern ein Tier aus guten Gründen in gute Hände zu geben - die beste Lösung ist denke ich über eine Tierschutzorganisation/ein Tierheim einen Platz zu suchen währen der Hund noch zuhause bleibt, so wird bestenfalls ein Tierheimaufenthalt oder häufiges Weitergeben verhindert - wichtig ist, dass man aus der Abgabe etwas lernt und sich nicht zum Beispiel nach ein paar Monaten/Jahren wieder unbedarft einen Welpen zu holen bei dem man den Charakter nicht einschätzen kann. (Allgemein gesprochen, ist nicht auf dich bezogen) Dann lieber einen Familienerprobten erwachsenen Tierheimhund (ja davon gibt’s viele) - man sollte (wie du es ja offensichtlich tust) keine Abgabe überstürzen, also erstmal mit Trainern und im Familienrat an den Problemen zu arbeiten und gemeinsam an einem Strang ziehen - manchmal ist für den Hund die Abgabe die beste Lösung, ich denke dafür sprechen die vielen Stories hier bei denen Menschen von ihren Tierschutzhunden erzählen :) - manchmal stimmt der Satz „if you love someone you should let them go“ auch bei Tieren Vielleicht helfen diese Punkte dabei, etwas den Druck rauszunehmen. Ich bin kein Fan davon Welpen produzieren zu lassen, völlig unüberlegt (keine Ahnung von Rasse, Wesen, finanziellen Themen, Erziehung,etc) zu kaufen und sie dann abzuschieben. Aber diese Situation besteht ja nicht bei dir. Situationen wie deine sind der eigentliche Grund warum Tierheime nötig sind. Man kann noch so viel versuchen und sich Gedanken machen. Manchmal passt es einfach nicht und dann muss es für das Tier eine bessere Lösung geben :)
 
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Esther
1. März 08:28
Ich kann dich total gut verstehen. Meine drei bisherigen Hunde aus dem Tierschutz waren alle ein Geschenk. Erziehung war überhaupt nicht nötig, das lief alles einfach so. Jetzt, mit unserer Kleinen hab ich einen Teufel im Haus. Sie hat mich schon sooooo oft an die Grenzen des erträglichen gebracht, da hat uns oft genug nur meine Auszeit beim Pferd gerettet. Für mich (nur für mich! Kein Vorwurf oder Unterstellung an dich oder Rat an dich!) ist Aufgeben aber keine Option. Mir ist klar, dass wir mitten in der Pubertät stecken. Mich tröstet, dass meine hundetrainer mir bescheinigen, dass ich grad Schwerstarbeit leiste. Und mich tröstet, dass ich wohl „nur“ noch ein beklopptes Jahr vor mir haben werde. Ich habe den Mut und den Willen, weiterzumachen, weil ich ganz oft zurückdenke, gerade so bezogen auf die Jahreszeiten, was im letzten Winter noch bescheuert war und jetzt so ganz anders, zum Beispiel. Ich werde manchmal auf der Straße mit meinen Mädels angesprochen und bekomme Komplimente. Meine Eltern mögen die Hunde mittlerweile total gerne um sich haben, weil die total ruhig und lieb im Haus geworden sind. Was ich damit sagen will: man kann gestresst und genervt sein und den Hund und das Leben mit ihm dann vielleicht negativer sehen, als es objektiv betrachtet ist. Und wenn man in einem entspannten Moment sich mal klar macht, was man mit dem Hund schon geschafft hat, was gar kein Thema mehr ist, dann bleibt vielleicht gar nicht mehr so viel auf der virtuellen to-do-Liste übrig? Die Pubertät hast du ja bald geschafft und deine Kinder werden ja auch größer. Nochmal ich kann dich nur zu gut verstehen. Wenn du sagst, du kannst und du willst nicht mehr, dann finde ich das okay und ehrlich. Aber wenn du stolz auf das geschaffte bist und dein Hund ein Schatz und rohdiamant ist, dann trau dich und mach weiter 🫶🏻
Hmmm.. interessanter Kommentar von dir, nachdem du woanders einem Menschen Druck gemacht hast, ihren Welpen abzugeben. 🥴 Scheinbar gilt deine Empathie nur für dich selbst. Schockierend was sich hier für Charaktere zeigen.
 
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Daniela
1. März 09:27
Hmmm.. interessanter Kommentar von dir, nachdem du woanders einem Menschen Druck gemacht hast, ihren Welpen abzugeben. 🥴 Scheinbar gilt deine Empathie nur für dich selbst. Schockierend was sich hier für Charaktere zeigen.
Geht’s noch? Wenn du unterschiedliche Fragestellungen nicht verstehst ist das dein intellektuelles Problem. Und wenn du mir was sagen willst, dann mach das per PN. Nicht hier! Tatsächlich schockierend, was sich hier für Charaktere zeigen.
 
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Jochen
1. März 10:21
Bei der Aussage „Hat eben nicht gepasst“ zucke ich immer zusammen. Denn viele sind der Ansicht, nur der Hund muss sich gefälligst „anpassen“. Hatte diesbezüglich ein schlimmes Erlebnis. Wir hatten einen Hund übers verlängerte Wochenende, meine Frau kannte irgendwie die Halterin, ein wunderbarer Hund, toll mitgemacht, sehr aufmerksam und zu anderen Hunden sehr sozial, ein Traum. 1-2 Monate später kam der Hund ins Tierheim, sie hätte im Vorflur nachts immer gebellt! (Gottseidank erfuhr das ein Nachbar aus der Straße, der sie kannte und sie zu sich nahm) Wenig später hatte diese Familie wieder einen Welpen. Ich traf sie einige Male im Wald, das letzte Mal war er groß, schwarz und leinenaggressiv. Dann traf ich sie wieder, spazierend im Wald ohne Hund… da bekam ich richtige Hassgefühle.
 
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Esther
1. März 12:21
Geht’s noch? Wenn du unterschiedliche Fragestellungen nicht verstehst ist das dein intellektuelles Problem. Und wenn du mir was sagen willst, dann mach das per PN. Nicht hier! Tatsächlich schockierend, was sich hier für Charaktere zeigen.
Schade, dass Empathie und Freundlichkeit kein Grundsatz mehr ist, sondern situationsbezogen und basierend auf persönlicher Meinung. Aber alles Gute! 🫶🏻
 
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Julia
3. März 18:02
Hallo! Es gab schon mal so einen Thread und mein Eindruck war dort leider, dass die Schreiberin sehr nieder gemacht wurde. Bisher scheint es hier nicht so zu sein. Vor knapp 8 Monaten haben wir unseren Kleinen aus dem Tierheim geholt (kommt aus dem Auslandstierschutz). Vorher haben wir uns belesen, schon Hundeschulen rausgesucht etc. Und er ist ein anstrengender Hund, ganz ehrlich. Bellt bei fast jeder Kleinigkeit, zeigt draußen noch oft große Angst, schnappt gerne in Hosen oder gleich ins Bein. Ich bin chronisch krank und schwerbehindert und kam schon zig Mal an meine Grenzen, habe Tage und Nächte durch geweint. Unsere Hundetrainerin ist prima, auch wenn seit längerem mein Mann das Training und die Erziehung fast alleine übernimmt, da ich gesundheitlich nicht kann. Sehr oft habe ich daran gedacht, dass er es woanders besser haben könnte. Allerdings habe ich auch Bedenken, dass er es woanders vielleicht nicht so gut hat. Einige Punkte sind auch schon besser geworden. Für mich ist es absolut kein Scheitern oder Versagen, wenn sich ein Mensch entscheidet, den Hund lieber abzugeben, als jahrelang furchtbar unglücklich zu sein.
 
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Katharina
3. März 18:30
Natürlich ist es nicht schön wenn man ein Hund abgeben muss. Aber man muss über den Tellerrand schauen. Es gibt solche und solche. Es gibt die, die kein Gefühl für Tiere haben und sie nur benutzen bis sie nicht mehr funktionieren. Aber es gibt auch die, die mit den besten Absichten sich ein Hund zulegen. Aber die Vorstellung dann einfach nicht mit der Realität zusammen passt. Manchmal, besonders auch wenn man noch nie ein Hund hat kann das Zusammenleben ganz anders werden wie man es bewältigen kann. Es werden einem alle möglichen Hunde angeboten und angepriesen. Man weiß doch gar nicht mehr als Laie wer einem richtig hilft und wer nicht. Es gibt so viele total beschissene Hundetrainer. Die Medienwelt zeigt einem auch nur eine falsche Welt auf. Tierheime und Tierschutzorganisationen drehen oft Leuten Hunden an, da rollen einem die Zehennägel hoch und Züchter egal welcher Rasse erzählen jedem das ihre Hunde die tollsten von der Welt sind. Ich glaube es gehört schon viel dazu sich in dem Wirrwarr zurechtzufinden. Und dann kommen immer noch soviele Faktor x Dinge dazu die einfach blöd laufen können. Ich glaube man probiert erstmal alles aber lieber man sieht dann irgendwann auch das es Nix wird und bringt den Mut auf für seinen Hund ein gutes zu Hause zu finden. Denn es hat kein Sinn wenn beide Seiten leiden und es ein Schrecken ohne Ende ist.