Ich kann dich total gut verstehen. Meine drei bisherigen Hunde aus dem Tierschutz waren alle ein Geschenk. Erziehung war überhaupt nicht nötig, das lief alles einfach so.
Jetzt, mit unserer Kleinen hab ich einen Teufel im Haus. Sie hat mich schon sooooo oft an die Grenzen des erträglichen gebracht, da hat uns oft genug nur meine Auszeit beim Pferd gerettet. Für mich (nur für mich! Kein Vorwurf oder Unterstellung an dich oder Rat an dich!) ist Aufgeben aber keine Option. Mir ist klar, dass wir mitten in der Pubertät stecken. Mich tröstet, dass meine hundetrainer mir bescheinigen, dass ich grad Schwerstarbeit leiste. Und mich tröstet, dass ich wohl „nur“ noch ein beklopptes Jahr vor mir haben werde. Ich habe den Mut und den Willen, weiterzumachen, weil ich ganz oft zurückdenke, gerade so bezogen auf die Jahreszeiten, was im letzten Winter noch bescheuert war und jetzt so ganz anders, zum Beispiel. Ich werde manchmal auf der Straße mit meinen Mädels angesprochen und bekomme Komplimente. Meine Eltern mögen die Hunde mittlerweile total gerne um sich haben, weil die total ruhig und lieb im Haus geworden sind. Was ich damit sagen will: man kann gestresst und genervt sein und den Hund und das Leben mit ihm dann vielleicht negativer sehen, als es objektiv betrachtet ist. Und wenn man in einem entspannten Moment sich mal klar macht, was man mit dem Hund schon geschafft hat, was gar kein Thema mehr ist, dann bleibt vielleicht gar nicht mehr so viel auf der virtuellen to-do-Liste übrig?
Die Pubertät hast du ja bald geschafft und deine Kinder werden ja auch größer.
Nochmal ich kann dich nur zu gut verstehen. Wenn du sagst, du kannst und du willst nicht mehr, dann finde ich das okay und ehrlich. Aber wenn du stolz auf das geschaffte bist und dein Hund ein Schatz und rohdiamant ist, dann trau dich und mach weiter 🫶🏻