Ich denke, im Zusammenleben von Mensch und Tier steht jede Zeit und Kultur für seine jeweiligen Missstände.
Gemeinsam haben sie das immer wiederkehrende Thema; Tiere als entseelte Objekte zur Befriedigung menschlicher Bedürfnisse,Launen, Nöte,Befindlichkeiten. Nicht das Lebewesen mit Seele und Würde wird gesehen.
Nur das Gewand der Missstände verändert sich. Heute heißt es mal u.a. Qualzucht.
Früher war es zb der Verkauf von Tieren auf Tiermärkten und Trödelmärkten; Welpen, Kitten, Häschen und was weiß ich alles in Kisten gequetscht, angeboten und verscherbelt. Das Tierleid wurde aufgedeckt, öffentlich diskutiert und es wurden Lösungen kreiert; zb der Verkauf auf Märkten wurde eingeschränkt, Kleinanzeigen in Zeitungen (Prä Ebay) reglementiert, Schutzverträge eingeführt etc.
Problem gelöst?
Nope. Die Händler haben sich bis heute bekanntermaßen andere Nischen gesucht….
Vielleicht werden auch für das Qualzucht Problem irgendwann irgendwelche mehr oder weniger zielführende Lösungen umgesetzt. Und dann wird wieder ein anderer Auswuchs menschlicher Gier im Fokus gesellschaftlichen Interesses stehen. Da wird man wieder Sendungen ausstrahlen, aufdecken, sich öffentlich echauffieren und große Reden schwingen. Wieder wird es Lösungen zur Symptombekämpfung geben - bis zum nächsten und nächsten und nächsten schrecklichen Phänomen.
Tiere sind im Grunde immer noch Sachen, sie werden als Produkte vermarktet und das ist es, was sich nie geändert hat aber für langfristige und umfassende Veränderungen eine Grundvoraussetzung ist.
Im Gesetz und in den Köpfen.
Ich finde, dass es eine allgemeine Grundhaltung sein sollte - und das nicht nur bei Tierliebhabern -
Tiere per se als wertvolle Lebewesen zu betrachten und nicht als ein Erzeugnis, das entseelt, verwirtschaftlicht und auf Markttauglichkeit selektiert wird (und Qualzucht ist für mich genau das).