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Jochen
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 168
zuletzt 20. Nov.

Intelligenz

Rütter sagt immer sinngemäß: „Der dümmste Hund ist schlau genug für einen durchschnittlichen Haushalt“ Mich würde interessieren, für wie intelligent ihr eure Hunde haltet? Würdet ihr lieber einen „schlauen“ Hund haben oder einen „geht so“? Was schätzt ihr einfacher ein? Habt ihr besondere Fähigkeiten an eurem Hund feststellen können? Welche Fähigkeiten vermisst ihr? Habt ihr euch euren Hund unter dem Kriterium Intelligenz ausgesucht?
 
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Alexa
10. Nov. 05:57
Da sagst du etwas total Richtiges. Ich habe mir tatsächlich auch nach meinem Beitrag gedacht, ob meine wirklich so unfähig sind Tricks zu lernen, oder ob es vielleicht auch daran liegt, dass ich selbst nur mäßig motiviert an die Sache rangegangen bin. Denn Will to please ist bei meinen leider auch überhaupt nicht vorhanden. Aber ich werde es wohl nie herausfinden. Denn wir haben einfach an anderen Dingen mehr Spaß als an Kunststücken. Es muss ja allen Freude machen, und wenn ich selbst den Sinn dahinter nicht sehe, wie soll ich es meinen Hunden dann mit Spaß vermitteln. Zergeln, zusammen rennen, raufen, Spielzeuge suchen, etc. Das ist unser Ding, das reicht und ist auch ok so. 😇
Ja sehe ich auch so. Ich persönlich empfinde Hunde mit wenig oder keinen will to please als "intelligenter" Die haben ihren eigenen Kopf und denken halt selbstständiger. Z.b. sehen sie keinen Sinn 300 mal einem Ball hinterher zulaufen. Meine große Apportiert auch man muss aber dann nach dem 3 mal was anderes einbauen und selbst wenn es irgendwo hochspringen oder so ist. Sonst guckt sie blöd und denkt sich hol den Ball doch selber schmeißt den Ganze Zeit weg. Wo sie Recht hat, hat sie recht 🤣 Tricksen kann ganz nett sein, können meine auch, aber ich finde Alltagssituationen wichtiger.
 
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Jochen
10. Nov. 06:29
Ich würde Intelligenz absolut trennen von will to please. Das sind zwei Eigenschaften, die durch gezielte Selektion bei der Zucht gefördert wurden, oder eben nicht. Ich denke, dass die Intelligenz bei Hunden mit wenig will to please oft unterschätzt wird. Noch viel mehr hängt aber von der Intelligenz der Halter ab. Sind sie nicht in der Lage, einen Weg zu finden, ihrem Hund etwas beizubringen, wird in der Regel der Hund für dumm erklärt. Obwohl er meistens nur unmotiviert ist. Ein intelligenter Hund ist für mich einer, der eigenständig (alternative) Lösungen findet. Abgucken können alle Hunde gut, das ist ihre natürliche Art zu lernen. Ich habe meine Hunde nicht nach Intelligenz ausgesucht. Aber ich habe gerne Hunde, die gefordert werden wollen. Das hält mich selbst auch auf Trab, fordert Kreativität. Natürlich ist das auch anstrengend. Ich erlebe gerade an Shiba, wie falsch man liegen kann mit der Einschätzung, dass ein Hund maximal durchschnittlich intelligent ist und wenig will to please hat. Wir haben mit Shiba nicht viel gemacht. Ein, zwei Tricks und lange Spaziergänge. Sie hat sich beim Tricksen hilflos dumm angestellt, was wir auf ihre Shiba Inu-Hälfte geschoben haben. Der Rasse wird nachgesagt, dass sie sinnvoll finden müssen, was von ihnen verlangt wird. Shiba fand tricksen sinnlos. Letztes Jahr habe ich angefangen, sie in die Übungen mit einzubeziehen. Deckentraining fand sie OK, es gab schließlich Leckerli. Agility im Garten hat sie eher dazu bewogen, abzudrehen und sich in die Sonne zu legen. Apportieren von Futterbeuteln lehnte sie komplett ab. Ein Durchbruch war, dass ich den für sie passenden Mini-Futterbeutel gefunden habe. Der wurde immerhin 2-3x gebracht, bevor sie ihrer Wege gegangen ist. Dieses Jahr findet sie plötzlich Spaß an solchen Dingen, wir sind total überrascht von ihrer Begeisterung. Und nun zeigt sich, dass unsere Einstellung der Hauptgrund für ihre Lustlosigkeit war. Wir haben alles mit ihr nur halbherzig gemacht, und wenn sie nicht so schnell eine Lösung hatte, haben WIR schnell aufgegeben. Inzwischen sind wir geduldiger, nehmen sie für voll, bestehen darauf, dass sie mit macht. Und plötzlich ist sie überaus motiviert, fordert uns inzwischen oft auf, etwas mit ihr zu machen. Aus dem "dummen" Hund ist eine Intelligenzbestie geworden. 😘
Ja, absolut, zwischen will to please und Intelligenz muss man differenzieren. BD und Lotta waren ähnlich intelligent, aber BD hätte seine Intelligenz niemals gegen mich eingesetzt, sondern immer nur um mir noch besser zu gefallen. Während Lotta nur und ausschließlich auf ihren eigenen Vorteil bedacht war. Ich glaube auch, dass oft nur die Motivation fehlt bei vielen Hunden, die vermeintlich keine Tricks verstehen. Aber Pepe ist immer absolut motiviert und versteht trotzdem nicht so schnell. Abends vertricksen wir immer sein Futter. Einmal wollte ich ihm was Gutes, hatte auch keine Lust und ich habe ihm das Futter einfach hingestellt. Da hat er es nicht gefressen (was wieder für Sozialintelligenz spricht) Aber Kombinatorik beispielsweise kann er gar nicht:: Wir spielen im Haus oft Verstecken. Ich verstecke mich, pfeife dann und Pepe sucht mich. Ich kann vor seinen Augen das Stockwerk wechseln und er sucht trotzdem im anderen. Oder ich tue so, als würde ich den Dummy werfen, verstecke ihn aber hinterm Rücken und sage „such,“ dann sucht er munter und würde nie darauf kommen, dass ich ihn gar nicht geworfen habe. Aber er ist immer ausdauernd und freudig dabei, am Ende des Rasens habe ich einen Stab gesteckt, mit dem Kommando „Baum“ rennt er hin, um ihn rum und zurück. Es ist noch nie vorgekommen, dass er irgendwann keine Lust mehr hatte, er würde da glaube ich tausend Mal rumrennen und immer wieder freudestrahlend zu mir kommen. Oder hin- und herlaufen zwischen zwei Personen, endlos begeistert. Sprache verstehen, noch so eine Qualifikation. Beim Stab habe ich aucb einen Target liegen. Das macht er genauso gerne, hinrennen, draufklopfen und zurück. Die Worte Baum und Target sind ja aber nun nicht so ähnlich, trotzdem hat er keinen Plan, was er machen soll und führt irgendwas aus. Wenn ich ihn dann zB. beim Rücklauf sage: „Nene, Target“, dreht er fröhlich um und klopft eben aufs Target. Wenn Lotta korrigiert wurde, hat sie sich gleich aufgeregt und mich angeblafft: „Dann sage es doch deutlich, dein Genuschel kann ja auch keiner Verstehen!“
 
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Meike
10. Nov. 07:10
Warum ich denke Hailey ist intelligent. Sie kann sich unglaublich schnell was merken. Zb wir haben als sie klein war viel zusammen gemacht. Wenn ich das heute Abfrage weiß sie genau was zu tun ist. Obwohl das schon mindestens 2 Jahre her ist.
 
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Alissa
10. Nov. 07:17
Also ich hab aktuell beide Varianten zuhause 😂 und ich kann sagen ich bin ein großer Freund der Intelligenz 🥸 Es macht mir einfach mehr Spaß mit einem Hund zu arbeiten der mit denkt und auch Sachen schneller versteht als ein gif der 10293 Jahre braucht um etwas zu verstehen 😂
 
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Maria
10. Nov. 07:21
Interessanter tread. Habe nur ein bisschen gelesen. Was mir oft auffällt ist genau die Debatte will to please vs eigene Lösung. Beim tricks beibringen ist Dante oft schnell, nicht hyper schnell wie einige Hunde hier aber er versucht dann alles zu machen um die richtige Lösung zu bekommen. Ich würde schon sagen: intelligent. Suchen von futterbeutel oder leckerli: ist er sehr gut, hat da eine extrem gute Nase. Kaum ein versteck ist für ihn schwer Intelligenz Spielzeuge löst er auch, denke mäsiges Tempo. Er merkt sich auch die Sachen, beim 2.-3. Mal ists auch nicht mehr schwer, er kennt es schon. Was aber auffällt, er bleibt wenig dran, beschäftigt sich wenig alleine damit. Sucht "Hilfe" bei mir. Da merkt man, dass er eher nicht Intelligenz nutzt um eigene Interessen zu verfolgen. Aber merkt man auch bei anderen Dingen. Zum aussuchen der rasse: dante ist reinrassig, also hab ich ihn schon in gewisser Weise auch nach Intelligenz ausgesucht. Erstes Kriterium war character, ich wollte gerne einen "will to please" Artigen, aber eben auch einen Hund, mit dem man ggf. In hundesport oder so kann. Also ich hatte immer vor, mit dante auch (kopfmäsig) zu arbeiten. Beide Kriterien finde ich super wichtig, quasi die wichtigsten bei der Wahl der Hunde. Über beide sollte man sich informieren und ggf. Auch zu einer Rasse "nein" sagen wenn es nicht passt.
 
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Jasmin
10. Nov. 08:00
Intelligenz beim Hund heißt für mich nicht, dass er unbedingt viele Tricks lernen will, sondern wie schnell er neue Dinge versteht und lernt. Ich würde sagen, meiner ist durchschnittlich schlau, aber der Charakter macht’s dann doch :D Zum Beispiel versteht er schon, was er machen soll, aber hat halt einfach manchmal keinen Bock, es zu tun (typisch Windhund) Andere Arten wie der Schäferhund oder Husky, die müssen gefordert werden. Meiner Meinung nach sind die aber nicht immer unbedingt sehr viel schlauer, sondern haben auch einfach mehr Energie zum ausgeben (als beispielsweise so ein Windhund) Mein Kindheitshund war ein Jack Russel/Chihuahua Mischling, der wie ich behaupten würde, doch sehr schlau dabei war. Doch dann spielt Frust und Langeweile auch immer mehr eine Rolle, bei schnell lernenden Hunden. Lange Rede kurzer Sinn! Ich finde, der Charakter und das Energielevel sind mindestens genauso wichtige Komponenten wie die Intelligenz des Hundes, denn sie bestimmen alle den Alltag mit Hund
 
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Kerstin
10. Nov. 09:30
ich bin manchmal zu langsam für Romy, wenn sie mir etwas mitteilen will. Sie bufft mich dann mit der Schnauze, wenn ich nicht gleich verstehe 🫣
 
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Steffi
10. Nov. 13:40
Übungen und Wiederholung sind gar nicht Lumis Ding..Sie versteht sehr schnell das Prinzip und dann sieht sie den Sinn nicht mehr. Dann setzt sie sich und sieht mich an. Und ich sie..Ein Blickduell..Sie sagt: Ich weiß, was Du möchtest..finde ich aber überflüssig. Ich sage, dass macht nichts, ich möchte trotzdem, dass Du es machst. So ein Blickduell kann dauern..Irgendwann macht sie es dann. Können Hunde eigentlich mit den Augen rollen?
 
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Christian
10. Nov. 13:42
Übungen und Wiederholung sind gar nicht Lumis Ding..Sie versteht sehr schnell das Prinzip und dann sieht sie den Sinn nicht mehr. Dann setzt sie sich und sieht mich an. Und ich sie..Ein Blickduell..Sie sagt: Ich weiß, was Du möchtest..finde ich aber überflüssig. Ich sage, dass macht nichts, ich möchte trotzdem, dass Du es machst. So ein Blickduell kann dauern..Irgendwann macht sie es dann. Können Hunde eigentlich mit den Augen rollen?
Wozu tust du das? 🤷‍♂️ Wie würdest du dich in einer Beziehung fühlen wenn jemand das mit dir so macht? 😉
 
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Christian
10. Nov. 13:47
Ja, absolut, zwischen will to please und Intelligenz muss man differenzieren. BD und Lotta waren ähnlich intelligent, aber BD hätte seine Intelligenz niemals gegen mich eingesetzt, sondern immer nur um mir noch besser zu gefallen. Während Lotta nur und ausschließlich auf ihren eigenen Vorteil bedacht war. Ich glaube auch, dass oft nur die Motivation fehlt bei vielen Hunden, die vermeintlich keine Tricks verstehen. Aber Pepe ist immer absolut motiviert und versteht trotzdem nicht so schnell. Abends vertricksen wir immer sein Futter. Einmal wollte ich ihm was Gutes, hatte auch keine Lust und ich habe ihm das Futter einfach hingestellt. Da hat er es nicht gefressen (was wieder für Sozialintelligenz spricht) Aber Kombinatorik beispielsweise kann er gar nicht:: Wir spielen im Haus oft Verstecken. Ich verstecke mich, pfeife dann und Pepe sucht mich. Ich kann vor seinen Augen das Stockwerk wechseln und er sucht trotzdem im anderen. Oder ich tue so, als würde ich den Dummy werfen, verstecke ihn aber hinterm Rücken und sage „such,“ dann sucht er munter und würde nie darauf kommen, dass ich ihn gar nicht geworfen habe. Aber er ist immer ausdauernd und freudig dabei, am Ende des Rasens habe ich einen Stab gesteckt, mit dem Kommando „Baum“ rennt er hin, um ihn rum und zurück. Es ist noch nie vorgekommen, dass er irgendwann keine Lust mehr hatte, er würde da glaube ich tausend Mal rumrennen und immer wieder freudestrahlend zu mir kommen. Oder hin- und herlaufen zwischen zwei Personen, endlos begeistert. Sprache verstehen, noch so eine Qualifikation. Beim Stab habe ich aucb einen Target liegen. Das macht er genauso gerne, hinrennen, draufklopfen und zurück. Die Worte Baum und Target sind ja aber nun nicht so ähnlich, trotzdem hat er keinen Plan, was er machen soll und führt irgendwas aus. Wenn ich ihn dann zB. beim Rücklauf sage: „Nene, Target“, dreht er fröhlich um und klopft eben aufs Target. Wenn Lotta korrigiert wurde, hat sie sich gleich aufgeregt und mich angeblafft: „Dann sage es doch deutlich, dein Genuschel kann ja auch keiner Verstehen!“
Ich finde mittlerweile dieses Wort „will to please“ schon Gänsehautverursachend. Gebe dir aber recht das das nichts mit Intelligenz zu tun hat Natürlich kann man so ein Verhalten (für mich ist es sogar eigentlich nur eine Verhaltensveranlagung) durch Zucht fördern, allerdings ist das was im Hund dabei vorgeht, aus psychologischer Sicht, eher Therapiebedürftig als angenehm. Verhalten hat ja immer einen Grund, einen Motivator und der Einfachheithalber einfach mal überlegen warum Mensch, die so ein Verhalten zeigen, sich so verhalten und ob man das beim eigenen Hund fordern möchte…