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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 15. Apr.

Hundehaltung - Unterschiede Stadt und Land

Hallo Ihr Lieben, wir waren heute seit Längerem mal wieder in einer größeren Stadt. Bisher stand ich dem Thema Hundehaltung in Städten immer etwas kritisch gegenüber. Jetzt bin ich allerdings immer noch begeistert von den problemlosen Hundebegegnungen heute. Die meisten Hunde waren am Stadtrand und sogar in der Stadt ohne Leine unterwegs. Keiner der Hunde hatte Interesse an entgegenkommenden Hunden, Joggern oder Radfahrern, die Hunde wurden in solchen Situationen auch nicht rangerufen oder angeleint. Trotzdem war jede Begegnung absolut harmonisch. Auch wirkte keiner der Hunde gestresst oder überdreht, sondern total entspannt. Bei uns auf dem Land sind natürlich viel weniger Hunde unterwegs. Hundebegegnungen sind eher selten. In der Regel werden Hunde bei Hundebegegnungen oder bei entgegenkommenden Menschen angeleint (wir handhaben es genau so und ich finde es ist eine Frage des gegenseitigen Respekts). Hier haben die meisten Hunde allerdings großes Interesse an anderen Hunden, dadurch sind Hundebegegnungen etwas stressiger. Woran liegt das nun? Ist es Gewohnheit? Besseres Training? Eine bessere Erziehung? Sind die Menschen in großen Städten einfach entspannter? Habt ihr solche Beobachtungen auch schon gemacht? Seid ihr eher Team- Stadt oder Team-Land? Ich freue mich auf einen tollen Austausch mit euch. Bleibt bitte wie immer freundlich und respektvoll.🌸
 
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Cris Tina
29. März 17:59
Es gibt wohl, wie überall, solche und solche. Direkt neben meinem Elternhaus liegt ein Bauernhof. Für sie waren Hofhunde eben immer Nutztiere, die kaum Beachtung fanden und draußen geschlafen haben. Im Alter haben sie ihren Betrieb runtergefahren, der letzte Hofhund ist verstorben. Dann haben sie sich einen Dackel zugelegt. Der Dackel hat natürlich nicht im Stall geschlafen. Und dann war nicht zu übersehen, dass sie eine super enge Bindung zu ihrem Hund hatten. Der Landwirt ist dann verstorben. Dadurch wurde der Dackel natürlich noch wichtiger. Die Landwirtin geht praktisch jeden Tag mit ihm spazieren. Also so kann es sich auch wandeln. Da ist ist mir eben auch der Unterschied zwischen Nutz- und Haustier aufgefallen.
Ja, es gibt solche. Die Bauernfamilie, woher mein Welpe kam, das waren echt reizende und warmherzige Menschen. Die waren rührend im Umgang mit dem "Hündli" wie sie meinen Welpen riefen. Und der Welpe war freudig, wenn sie ihn riefen. Sie erzählten mir auch mit Freude vom Vater meiner Hündin und lobten seine Intelligenz.

Auch Kühe und Kälber werden ganz untwrschiedlich gehalten. Auf einem Hof hier machen die Kälber fröhlich auf der Wiese das Kalb inmitten der Kühe. Auf dem anderen Hof leben 10 Kälber in einem Ministall und setzen nie ein Huf auf eine Weide, bevor sie dann plötzlich weg sind.

Es gibt überall solche und solche, bei den Bauern und anderen, in Stadt und auf dem Land, Jung oder alt. Gut haben es die Tiere (und Kinder) dort, wo man in die Eigen- und in die Verantwortung für anvertraute Wesen geht und Empathie genug hat für deren Bedürfnisse, die sie in Abhängigkeit nicht selber befriedigen können.

I
 
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Dogorama-Mitglied
29. März 18:00
Ich habe noch nie im Winter in einem Stall übernachtet. Vielleicht sollte ich das mal machen. Vielleicht stelle ich mir das auch unangenehmer vor, als es ist? 🤔😄 Das Gefühl, dass Hofhunde heutzutage hauptsächlich nur noch wegen möglichen Einbrechern gehalten werden, habe ich auch.
Das ist wirklich nicht unangenehm. Die Ställe bei uns sind direkt am Haus. Da ist es im Winter pulloverwarm, mitten auf der zugigen Gasse. Bei den Kühen ist angenehm warm.
Zusammen mit dem warmen Winterfell wirkten die Hunde nie kalt.
 
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Melanie
29. März 18:00
Freunde von uns haben einen Hof mit Pferden und Kühen, der absolut in der Pampa liegt.
Eine Aufgabe des Hundes liegt darin den Hof zu bewachen bzw. zu melden wenn fremde Menschen/Hunde ihr Gelände betreten. Er hat 24/7 Zugang zum Stall als auch zum Haus. Im Haus darf er allerdings nur in Flur und Küche. Er hat Schlafplätze im Haus, auf dem Hof und im Stall. Meistens schläft er sogar im Stall, wo es tatsächlich auch alles andere als kalt ist.

Sie beschäftigen sich auch sonst noch mit dem Hund: er geht z.B. beim ausreiten mit und sie machen Agility mit ihm.

Was ich sagen will ist : Viele gehen an einem Bauernhof vorbei und sehen einen Hund auf dem Gelände herumlaufen. Oft wird dann direkt die Schublade geöffnet: der arme Hund hat wohl ein trauriges Dasein. Ich kenne hier in unserer ländlichen Umgebung genau einen einzigen Landwirt der so mies mit seinem Hofhund umgeht ( der Hund wird angekettet und wenn jemand vom Amt oder Tierschutz kommt, sieht er es von weitem und löst die Kette kurzzeitig). Ein 80jähriger Eigenbrötler, der was Tiere angeht absolut Beratungsresistent ist. Das ist einer von wohl um die 200 Landwirten in unserer Umgebung.
 
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Michi
29. März 18:05
Doe HSH werden zudem von Anfang an bei den Schafen aufgezogen, kommen im Stall zur Welt und bei Transporten fahren die Hütehunde mit den Menschen, die HSH mit den Schafen. Das sind von Geburt an (auch) ihre Sozialkumpel nebst den anderen HSH in der Herde und dem gelegentlichen Kontakt mit den Menschen. Habe darüber mal einen tollen Dokumentarfilm gesehen. So lange ein Hofhund wie die Mutter meiner Hündin auf dem Hof auch mit anderen Tieren zusammenlebt (Katzen, Kühe, Schafe, Ziege) ist er auch nicht isoliert. Manche besuchen gar selbständig andere Hofhunde. Oder nehmen (auch durchaus freundluch) Kontakt mit Spaziergängern auf. Etwas völlig anderes ist es, wenn ein Hund komplett isoliert ist und da zählt der Daueraufenthalt im Garten dazu.
Bei den HSH gehe ich mit dir absolut konform. Sie leben von Anfang an komplett in der Herde, zu mehreren. Sie haben einen Beruf und das ist auch gut so. Bei den Hof und Zwingerhunden , die das Haus nicht betreten dürfen, sehe ich das anders. Der Hund sucht sich nicht die Ziege oder das Pferd als Sozialpartner aus, sondern den Menschen.
 
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Cris Tina
29. März 18:06
Das ist wirklich nicht unangenehm. Die Ställe bei uns sind direkt am Haus. Da ist es im Winter pulloverwarm, mitten auf der zugigen Gasse. Bei den Kühen ist angenehm warm. Zusammen mit dem warmen Winterfell wirkten die Hunde nie kalt.
Meinem Lucky ist es im Winter in der Wohnung eher zu warm. Der liegt gerne auch bei kühlen Temperaturen öfters draussen im Garten.
 
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Michi
29. März 18:07
Meinem Lucky ist es im Winter in der Wohnung eher zu warm. Der liegt gerne auch bei kühlen Temperaturen öfters draussen im Garten.
Das ist doch auch ok, solange er hinein darf, wenn er möchte.
 
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Cris Tina
29. März 18:20
Das ist doch auch ok, solange er hinein darf, wenn er möchte.
Entweder die Türe bleibt offen (und ich heize den Garten...) oder ich bin Portier.
Die Hündin "meiner" Bauernfamilie war wie das Melanie beschreibt auch überall zuhause, auch im Haus, und mit den Menschen (die ja selbst oft draussen oder in den Ställen sind).

Lucky wäre glücklich auf einem Hof, das weiss ich. Bei mir kann er nicht aus dem Garten. Bei meinen Eltern ist er mal losgezottelt/abgehauen, hat das Quartier erkundet und ist nach 15min wieder gekommen. Ich glaube, er würde es vorziehen, im Stall zu schlafen und seine Freiheit zu haben statt nachts mit mir im Haus eingesperrt zu sein. Am besten natürlich, wenn so ein Hund überall frei rein und raus kann. Mein Hund Lorenzo ist das absolute Gegenteil. Lucky schläft oft im Wohnzimmer, Lorenzo immer bei mir im Schlafzimmer. Beide haben Betten in beiden Zimmern. Lorenzo braucht viel mehr Interaktion mit mir als Lucky.
 
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Michi
29. März 18:22
Entweder die Türe bleibt offen (und ich heize den Garten...) oder ich bin Portier. Die Hündin "meiner" Bauernfamilie war wie das Melanie beschreibt auch überall zuhause, auch im Haus, und mit den Menschen (die ja selbst oft draussen oder in den Ställen sind). Lucky wäre glücklich auf einem Hof, das weiss ich. Bei mir kann er nicht aus dem Garten. Bei meinen Eltern ist er mal losgezottelt/abgehauen, hat das Quartier erkundet und ist nach 15min wieder gekommen. Ich glaube, er würde es vorziehen, im Stall zu schlafen und seine Freiheit zu haben statt nachts mit mir im Haus eingesperrt zu sein. Am besten natürlich, wenn so ein Hund überall frei rein und raus kann. Mein Hund Lorenzo ist das absolute Gegenteil. Lucky schläft oft im Wohnzimmer, Lorenzo immer bei mir im Schlafzimmer. Beide haben Betten in beiden Zimmern. Lorenzo braucht viel mehr Interaktion mit mir als Lucky.
Solange sie selber wählen können, ist das doch ok. Aber ganz ehrlich, wenn ich abends rein aufs Sofa gehen würde und mein Hund müsste im Stall schlafen.. das wäre für mich total verkehrte Welt. Mein Müsli bekommt auch zuerst sein Essen und dann esse ich 🤣
 
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Dogorama-Mitglied
29. März 19:05
Es geht doch aber nicht um die Kälte. Zwingerhütten sind auch isoliert. Sondern um die Isolation vom Sozialpartner Mensch. Ein Hund kann den ganzen Tag mit den Menschen am Hof rumlaufen, aber abends sollte er auch mit seinen Menschen hinein gehen dürfen!
Juli ging es ja anscheinend schon um die Kälte 🤷‍♀️
 
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Dogorama-Mitglied
29. März 19:26
Ja, es gibt solche. Die Bauernfamilie, woher mein Welpe kam, das waren echt reizende und warmherzige Menschen. Die waren rührend im Umgang mit dem "Hündli" wie sie meinen Welpen riefen. Und der Welpe war freudig, wenn sie ihn riefen. Sie erzählten mir auch mit Freude vom Vater meiner Hündin und lobten seine Intelligenz. Auch Kühe und Kälber werden ganz untwrschiedlich gehalten. Auf einem Hof hier machen die Kälber fröhlich auf der Wiese das Kalb inmitten der Kühe. Auf dem anderen Hof leben 10 Kälber in einem Ministall und setzen nie ein Huf auf eine Weide, bevor sie dann plötzlich weg sind. Es gibt überall solche und solche, bei den Bauern und anderen, in Stadt und auf dem Land, Jung oder alt. Gut haben es die Tiere (und Kinder) dort, wo man in die Eigen- und in die Verantwortung für anvertraute Wesen geht und Empathie genug hat für deren Bedürfnisse, die sie in Abhängigkeit nicht selber befriedigen können. I
Ich wollte auch auf keinen Fall Landwirte in ein schlechtes Licht rücken. Manchmal drücke ich mich auch etwas überspitzt aus. Das kann ja auch unter Umständen zur Diskussion beitragen. Hoffe halt, das wird dann auch entsprechend verstanden und nicht persönlich genommen. Ich glaube auch, dass die meisten Landwirte wahrscheinlich besser als ich einschätzen können, was für ihren Hund gut ist. Nur wenn ich am Wochenende meinen Hund in eine friedliche Studentenkneipe mit Tischkicker oder einen gemütlichen Club mitnehme, kann ich halt auch besser einschätzen, dass das für meinen Hund schöner ist, als Zuhause zu bleiben.