Ich habe einen großen Hund. Geplant war ein mittelgroßer, aber das Schicksal meinte es wohl anders 😅.
Was ich gut finde, ich muss mir weniger Sorgen um Vergiftungen machen. Egal ob Schokolade oder Giftköder, die Chancen zu überleben sind bei großen Hunden höher.
Dann habe ich deutlich weniger Angst vor Hundeangriffen bzw. frei laufenden Hunden. Klar will ich auch nicht, dass mein Hund gebissen wird, aber kein Hund kann ihn packen und schütteln.
Was auch nicht unangenehm ist, ich habe keine große Angst nachts durch die Gegend zu laufen. Wenn ich mit Nero nachts auf eine Gruppe Männer treffe, wechseln die die Straßenseite, nicht mehr ich 😅🙈.
Negativ empfinde ich zum einen die Kraft die er hat. Gerade als ich ihn übernommen habe, da war er schon ausgewachsen, waren Leinenführigkeit, Leinenaggression u.ä. echt schwer zu händeln. Da habe ich die Leute mit kleinen Kläffern schon beneidet, die ihren Winzling ohne Mühe weiterziehen oder hochheben konnten.
Ein weiterer negativer Aspekt, es ist aus meiner Sicht viel schwieriger Hundekontakte herzustellen bzw. Spielpartner zu finden. Zumindest hier in der Gegend gibt es sehr viele kleine Hunde und dass die Besitzer ihren 4kg Hund nicht mit einem 40kg Hund toben lassen wollen ist verständlich.
Was ich auch nicht super schön finde ist, dass die Erwartungshaltung von anderen Menschen an das Benehmen großer Hunde viel extremer ist. Kleine Hunde (und deren Besitzer) dürfen sich echt eine Menge rausnehmen und es wird belächelt oder höchstens als nervig, aber dennoch süß empfunden. Wenn ein großer Hund sich minimal daneben benimmt, wird der Hund sofort als gemeingefährlich und der Halter als verantwortungslos angesehen.
Bei meinem nächsten Hund würde ich mittelgroß, also ca. 25kg bevorzugen. Was am Ende rauskommt weiß natürlich keiner 😜.
Dein letzter Punkt hat aber auch seine Schattenseiten für die kleinen. Mein mittelgroßer, aber optisch (leider) sehr niedlicher Hund benimmt sich manchmal auch noch nicht so toll. Leider haben die wenigsten Respekt, selbst wenn man ausweicht wird man bedrängt. Dass die Leute es aber belächeln, wenn er zurück geht ("wie süß, der hat Angst" - wir haben lange trainiert, dass er nicht sofort nach vorne geht) und dann ihren Hund doch hinlassen (womit ich dann nicht rechne, sie haben doch sogar kommentiert, dass er keinen Kontakt will!), wirft uns immer wieder zurück. Auch sonst die Reaktionen sind oft eher suboptimal fürs Training. Und wenn die Leute es dann richtig übertreiben und der Hund komplett eskaliert, ist man genauso schuld wie bei den großen Hunden 🙈 Passiert uns zum Glück nur noch selten, weil ich mir offenbar eine sehr abweisende Ausstrahlung für so Leute zugelegt habe.
Aber es stimmt immerhin, dass man mit kleinen Hunden weniger mit Abstand von Menschen angepöbelt wird. Das ist mir auch bei zwei Zwergen aufgefallen, die ich mal betreut habe, die wirklich null erzogen waren (aber freundlich) und alles angekläfft haben. Da wurde höchstens mal der Kopf geschüttelt, aber nie was gesagt.