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Meeem
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Anzahl der Antworten 8
zuletzt 16. Aug.

Frage an alle (assistenz-)Hundehalter mit chronischer Erkrankung:

Hattet ihr auch kurz bevor ihr euren Hund hattet so ein komisches Gefühl: was ist wenn nicht ihr sondern die Gesundheit auf einmal versagt und eure jahrelange Planung und Überlegungen und die Überzeugung es jetzt endlich 100%ig zu schaffen auf einmal auf den letzten Metern schlapp macht und ihr Angst hattet es doch vielleicht vermasseln zu können? Alles steht, alles ist geplant, ich bin mir sicher es zu schaffen, aber unterschwellig ist es jetzt kurz vor dem Treffen des Hundes auf den ich quasi mein ganzes Leben lang hingearbeitet habe doch so in mir: Was wenn Überzeugung und Planung nicht reicht, sondern meine Gesundheit doch nochmal ein knickt und ich richtig versage und mein Lebensziel und Traum durch etwas was man nicht planen, nicht entscheiden, nicht absehen komplett in die Hose geht? Ich habe jetzt gerade auf einmal von 0 auf 100 diese Befürchtungen. Ich möchte es wirklich nicht versauen, denn ich weiß wie ich gefühlt innerlich im Dunkeln verbrennen würde, wenn es so passieren würde. Mein Leben war nie der Weg geradeaus. Ich habe mir diesen Punkt an dem ich stehe sehr hart erarbeiten müssen. Ich habe mich zu 100% sicher gefühlt, aber jetzt in der Nacht kommt der gesundheitliche Punkt aus dem Nichts in den Kopf geschossen. Was wenn ich den Willen habe, aber die Gesundheit mir dieses Lebensziel, mein zukünftiges Familienmitglied, nimmt?
 
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Olli
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15. Aug. 02:02
Ich habe so viel mit Leuten zu tun, die nach Unfällen oder Krankheitsdiagnosen entweder soviel Stahl im Körper haben, dass jeder Scanner anschlägt oder deren Bewegungsapparat nur noch Bewegung im Rollstuhl zulässt, so dass ich dir sagen kann, NICHTS lässt sich 100% vorausplanen. Diese hätte-könnte-wenn-Überlegungen sind durchaus sinnvoll, um sich auf eine Entscheidung oder ein Vorgehen seriös vorzubereiten, aber sie sollten das Vorhaben nicht als solches in Frage stellen - dann trifft man nämlich nie eine Entscheidung. Natürlich bist du aufgeregt wie alle Ersthundbesitzer und natürlich stellt ein Hund gewisse Anforderungen, die stellenweise auch frustrierend sein können, aber man tut gut daran die Thematik Hund mit viel Geduld und Humor zu adressieren. Alles Gute
 
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Olli
15. Aug. 02:02
Ich habe so viel mit Leuten zu tun, die nach Unfällen oder Krankheitsdiagnosen entweder soviel Stahl im Körper haben, dass jeder Scanner anschlägt oder deren Bewegungsapparat nur noch Bewegung im Rollstuhl zulässt, so dass ich dir sagen kann, NICHTS lässt sich 100% vorausplanen. Diese hätte-könnte-wenn-Überlegungen sind durchaus sinnvoll, um sich auf eine Entscheidung oder ein Vorgehen seriös vorzubereiten, aber sie sollten das Vorhaben nicht als solches in Frage stellen - dann trifft man nämlich nie eine Entscheidung. Natürlich bist du aufgeregt wie alle Ersthundbesitzer und natürlich stellt ein Hund gewisse Anforderungen, die stellenweise auch frustrierend sein können, aber man tut gut daran die Thematik Hund mit viel Geduld und Humor zu adressieren. Alles Gute
 
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Melanie
15. Aug. 04:24
Ich kenne Deine Befürchtungen. Auch ich habe besch.. Zeiten hinter mir. Die Entscheidung Tessa bei uns aufzunehmen, habe ich zusammen mit meinem Mann entschieden. Und es war definitiv eine sehr gute Entscheidung. Ich hatte vorher schon eine Hündin und wusste in etwa was auf uns zukommt. Über den Punkt: was wäre wenn, haben wir viel gesprochen. Auch mit Freunden. Es gibt bei uns einen Plan B. Dennoch ist es wie bei so vielen Dingen im Leben: 100% Sicherheit gibt es leider nicht. Was ich aber sagen kann. Durch die besch.. Zeiten in meinem Leben bin ich definitiv stärker geworden und weiß dadurch genau wann ich wirklich an meine Grenzen komme. So wie ich Deinen Text verstanden habe, ist es bei dir nicht anders. Glaube mir, Du schaffst das und kannst nur hinzugewinnen 😉. Befürchtungen und Ängste habe ich übrigens auch immer noch. Das wird bei mir auch so bleiben. Trotzdem bereue ich unsere Entscheidung gar nicht.
 
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Dogorama-Mitglied
15. Aug. 05:16
Ich möchte deine Ängste nicht negieren, muss mich aber entschieden gegen jegliche Sorgen aussprechen. Jeder Mensch kann jederzeit einen Unfall haben, erkranken oder versterben. Ob nun jemand gesund oder krank ist, ist zunächst mal ziemlich egal. Deine Sorgen basieren auf dem schlimmsten anzunehmenden Umstand, entsprechen aber nicht der Realität. Jeder Hundehalter sollte eine zweite Person in seinem Umfeld haben, die ebenfalls eine Bindung zum Hund aufbaut und nicht nur im Notfall für den Hund sorgen kann. Im Alltag gibt es immer wieder Situationen, in denen man den Hund auch mal bei jemand anderen lassen möchte/ muss/ kann. Vorsorgen ist ja in Ordnung, aber sich Sorgen machen bringt nichts, außer schlechte Laune. Ich habe keinen einfühlsamen, gar von überragender Empathie geprägten Zuspruch für Dich. Eine Redensart gibt's jedoch so wieder: Wart's ab und mach Dir keinen Kopf um ungelegte Eier.
 
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Karin
15. Aug. 05:19
Hallo, ja auch ich weiß ganz genau was du meinst. Ich habe mich sehr schwer getan den Schritt von hundewunsch bis hin zur Umsetzung zu vollziehen. Einerseits wollte ich es so gerne und fühlte mich dem ganzen momentan auch gewachsen aber was wenn es mir wieder schlechter geht? Was wenn ich wieder in eine Klinik muss? Fragen über Fragen 🤷‍♀️ Mein Mann war die tragende Kraft und ich bin ihm dafür sehr dankbar, denn ohne ihn würde ich mich wahrscheinlich noch immer im Kreis drehen. Einen Plan B, ggf. noch C in der Hinterhand zu haben ist sicher nie verkehrt. Aber letztendlich alles absichern kann man nicht. Niemand kann das ! Wir haben nun seit 2 Jahren unsere Hündin und es ist nur schön. Sie merkt sofort wenn es mir nicht gut geht und weicht mir dann nicht von der Seite. Auch das spazieren gehen, was mir dann nicht so gut gelingt, ist ihr scheinbar nicht wichtig. Kurz raus und dann will sie auch wieder rein, sie spürt direkt das ich dann nicht lange stehen kann. Und trotzdem fordert sie mich genau in einem Maß wie ich es benötige. Unsere Hündin ist für uns ein Glücksfall und das wünsche ich dir auch. Es wird sich sicher alles finden. Alles gute 👋
 
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Meeem
15. Aug. 21:30
Hallo Vielen Dank für all die Antworten. Ich habe die Nacht drüber geschlafen und bin beruhigter und nochmal reflektiert an die Sache dran gegangen. Ich kann NICHT alles beeinflussen. Theoretisch könnte jeder Hundebesitzer beim Gassi gehen vom Auto angefahren werden und für tage-wochen ausfallen. Ich habe natürlich eine 2. Bezugsperson für den Hund eingeplant, die bei meinen Meerschweinchen auch jetzt schon 100% zuverlässig ist. Es ist glaube ich gestern Nacht eine Art lampenfieber gewesen die zu dieser kleinen zukünftigen erdthundebsitzer Krise geführt hat. Aber heute morgen bin ich wieder normal im Kopf gewesen. Also sorry und danke!
 
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Wiebke
15. Aug. 21:39
Spannender Weise ist Watson dann eingezogen, als es meinem Mann gesundheitlich schlechter ging und ein Stück weit war erst dadurch der Hund möglich, da er nicht mehr arbeiten geht. Wir haben quasi eine Spenderniere verloren und einen Hund gewonnen. Derzeit ist unser Leben gut strukturiert. Würde mein Mann durch einen längeren Krankenhausaufenthalt ausfallen, würde das nochmal anders aussehen, aber ich bin mir sicher, dass ich das auch irgendwie hinkriege. Ich denke, das wichtigste ist, für den Zweifelsfall ein kleines Dorf zu haben, das unterstützen kann. Und das hast du ja sicher gestellt. Bitte entschuldige dich nicht für deine Gefühle. Ich wünsche dir und deiner kleinen Hundedame einen tollen Start ins gemeinsame Leben!
 
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Lea
16. Aug. 06:34
Hallo Vielen Dank für all die Antworten. Ich habe die Nacht drüber geschlafen und bin beruhigter und nochmal reflektiert an die Sache dran gegangen. Ich kann NICHT alles beeinflussen. Theoretisch könnte jeder Hundebesitzer beim Gassi gehen vom Auto angefahren werden und für tage-wochen ausfallen. Ich habe natürlich eine 2. Bezugsperson für den Hund eingeplant, die bei meinen Meerschweinchen auch jetzt schon 100% zuverlässig ist. Es ist glaube ich gestern Nacht eine Art lampenfieber gewesen die zu dieser kleinen zukünftigen erdthundebsitzer Krise geführt hat. Aber heute morgen bin ich wieder normal im Kopf gewesen. Also sorry und danke!
Mir ging es genauso, ein paar Nächte bevor unsere Hündin bei uns einzog lag ich nach monate langer Überlegung und Vorbereitung eine halbe Nacht mit Panik wach, dass ich dem Hund doch nicht gerecht werden kann und ich das nicht schaffe. Dann kam Alma vor 7 Wochen und das war die Beste Entscheidung die ich treffen konnte :)
 
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Bettina
16. Aug. 23:12
Der Hund wird das Beste sein, was dir im Leben passieren kann und du wirst es für ihn sein. Wenn du eine zusätzliche Person hast, die sich im Notfall um ihn kümmern kann, seid ihr schon auf dem richtigen Weg. Alles Gute für dich, den oder die Kleine und erstmal ganz viel Gesundheit für die kommende schöne Zeit 🍀.