Ich wollte schon immer einen Hund haben. Leider konnten sich meine Eltern das überhaupt nicht vorstellen und auch meine Onkels durften ihre Hunde nicht mit ins Wohnzimmer nehmen. Dann bin ich ausgezogen, duales Studium, zu der Zeit war ein Hund undenkbar weil keine Zeit. Dann kam die Arbeit mit 40 Stunden + Fahrzeit, auch nichts, was ich einem Hund zumuten wollte. Vor paar Jahren mit corona kam home office und ich konnte Urlaubs und Tagesbetreuung anbieten, und wurde Pflegestelle. Immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass das nach den Covid Regelungen wohl nicht mehr in mein Leben passen würde und ein eigener Hund wohl erst dann in mein Leben treten soll, wenn ich nicht mehr vollzeit arbeite.
Und dann kam Wayne und hat anders entschieden 😅 Es haben viele Faktoren mitgespielt in unserer Entscheidung, dass er bleibt. Ich habe mit meinem Chef abgesprochen, dass ich weiter einen großen Teil home office machen kann, mein Partner kann es ebenfalls bei Bedarf. Wir haben uns Betreuungen gesucht, für wenn wir mal ohne Hund weg müssen (die alle 4!!! nach der Adoption wieder abgesprungen sind 🙈). Die Einschränkungen waren klar, wir kannten Wayne und seine special effects ja schon. Darum wurde viel am alleine bleiben gearbeitet, denn ihn zu größeren Treffen mitnehmen wird für ihn immer Stress sein, egal wo.
Fliegen wollte ich sowieso nicht mehr, aber mit (unsicherem) Hund ändert sich trotzdem die Art, Urlaub zu machen. Aber auch wir werden ja älter und mehr Pausen und Entschleunigung auf Reisen tuen auch uns gut 😜 Wobei ich mich sehr freue, dass wayne mittlerweile so cool ist, dass wir roadtrips machen können. Wohnungen mit eigener Küche sind aber zb Pflicht und auch auf Wanderungen versorgen wir uns zu 95% selbst, denn in Restaurants einkehren ist für ihn weiterhin Stress. Genau wie wir mit ihm Hotels meiden.
Ich habe durch ihn viele neue Freundschaften geschlossen mit Menschen, die ich wohl sonst nie kennen gelernt hätte. Ich hab auch unglaublich viel über mich gelernt, gerade durch die Herausforderungen, vor die er mich stellt. Meine Prioritäten im Leben haben sich verschoben.
Das Leben mit ihm ist definitiv nicht einfacher als vorher, sondern komplizierter. Aber das ist es mir wert und ich will es nicht missen.
Ich kann mir nicht mehr vorstellen, ohne einen Hund zu leben. Sehr gerne auch wieder ein Hund mit special effects, der mich fordert.
Aber wer weiß was die Zukunft bringt - schließlich war auch Wayne nicht geplant.
Und irgendwann werde ich zu alt für einen Hund sein, dann werde ich vermutlich wieder Betreuung anbieten, so lange es geht. Waynes Lieblings-Betreuung, wo er einmal die Woche hin geht wenn wir beide ins Büro müssen, ist eine Seniorin, am Sauerstoffgerät, die ihr Leben lang Hunde hatte. Die beiderseitige Freude übereinander wenn wir wayne bringen ist einfach toll ❤️
Bei mir sehr ähnlich!
Auch als Kind immer einen Hund gewünscht. Mit 12 bekam ich einen kleinen Hund, der 13 Jahre mein bester Freund war.
Dann kamen die vielen stressigen Arbeitsjahre, 40 Stunden Woche und mehr, Hund nicht dran zu denken!
Später als mein Mann hier in der Nähe sein Büro hatte, kam Picasso zu uns, nach seinem Tod kam Lisa.
Wir fahren nie in Hotels, sind Selbstversorger in Ferienwohnung. Essen gehen wir auch nicht oft. Vermissen wir nicht, für Lisa ist es stressig. Ja, da gibt es die Stimmen, die sagen, was sie alles können MUSS. Aber dafür kann sie andere Dinge, die andere Hunde nicht können.
Wir arrangieren uns gut und lieben sie, auch wenns manchmal nervig ist..😉., aber wir haben auch viel zu lachen und Spaß mit ihr.
Aber so schön wie es ist, ich werde danach keinen Hund mehr holen. Ich hoffe, dass sie noch mindestens 10 Jahre bei uns ist...
Aber dann wären wir 72 und 82, und niemand, der den Hund nimmt, wenn mal etwas ist....