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Joe
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 713
zuletzt 1. Aug.

Beichtstuhl zum Thema Hund

Gleich vorweg - hier werden unschöne Reaktionen Hunden gegenüber beschrieben. Wer zart besaitet ist, bleibe bitte fern. Ebenso alle, die sich in moralisierender Entrüstung gefallen und ihren Selbstwert über die Aburteilung Anderer aufpolieren wollen. Dies ist eine WERTUNGSFREIE Zone, wer das nicht einhält wird rausgeschmissen!!! (Man kann sagen "mich schockiert das hier". Man kann NICHT sagen - auch nicht implizit - "ihr gehört in Therapie und solltet keine Kinderbekommen") Wieder mal aus gegebenem Anlass - weil in einem anderen Thread gerade anschaulichst vorgeführt wird, wie ein Shitstorm entsteht, wie auf Basis magerster Informationen vorverurteilt und zu radikalen Massnahmen aufgerufen wird, möchte ich ein Gegenprojekt versuchen. Wer sich traut, kann hier Verfehlungen gegen seine Hunde/Tiere beichten, auch die, die uns auf den ersten Blick wie die übelten Tierquäler aussehen lassen. Und dann den Kontext dazu liefern, um die Situation zu erklären. Mal gucken, ob jemand antwortet...
 
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Claudia
25. Juli 12:59
Dann will ich auch mal meinen schlimmsten Fehler beichten wo ich heute noch ein schlechtes Gewissen bekomme.🙈 Mit elf Monaten war der Junge voll in der Pubertät angekommen und hatte auch wieder eine stärkere Leinenaggression entwickt. Als ich dann einmal mit ihm Unterwegs war hat er auf der anderen Straßenseite zwei Hunde im Garten entdeckt und ich noch nicht, weil ich unaufmerksam war. Auf einmal sprang er mit so einer Wucht auf die Straße um die Hunde auf der anderen Seite zu verbellen. Ein Auto war zum Glück noch etwas weiter weg, ich packte ihn am Geschirr rieß ihn von der Straße, dabei hatte ich aber soviel Kraft angebracht das er auf die Seite geschleudert wurde und am Gehsteig landete, er jaulte kurz erschrocken auf. Ich schrie ihn dann an er sollte das nie wieder machen. Bis heute schäme ich mich zutiefst dafür. Ich hab mich dann den restlichen Heimweg noch so geärgert, dass ich ihn gänzlich ignoriert habe obwohl er die ganze Zeit versucht hat wieder einen Frieden zwischen uns herzustellen. Zuhause gab er dann aber auch nicht auf und kam die ganze Zeit zu mir bis ich ihn wieder streichelte und freundlich mit sprach. Danach war für ihn die Sache scheinbar vom Tisch, er zeigte keine Verhaltensveränderung mir gegenüber und auch versuchte er es immer wieder den selben Trick bei den Hunden aufzuführen wie damals nur das ich ab da immer aufmerksam war und ihn abhalten konnte. Sehr beeindruckt hab ich ihn also mit der Aktion scheinbar nicht, trotzdem tut es mir bis heute sehr leid.
 
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Chrissie
25. Juli 13:11
Ich hatte viele Fehler gemacht und bestimmt mache ich immer noch welche, aber ich lerne auch daraus und ändere/bessere mich. Leine/Schlüsselbund richtung Hund geworfen (aber darauf geachtet nicht den Hund zu treffen), am Nacken gepackt und versucht reinzuholen (hatte Panik bekommen dass der Hund über Zaun springen würde), angeschrien (war nervlich am ende) Was ich aber auch interessant finde: sehe ich das bei jemandem anderen, dann denke ich "sei doch nicht so brutal, der arme Hund" und möchte am liebsten einschreiten 🙈
 
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An
25. Juli 13:21
Hatte als Kira Welpe war den Welpen Blues gehabt. Hab geheult und wollte sie wieder zurück geben, weil mir das alles zu viel war. Danach dachte ich nur, wie konnte ich nur solche Gedanken haben?! Mich nervt bis heute teilweise ihr Kontroll zwang 😒 ich könnt kotzen. Hab dann auch schon vor ihrer Nase die Tür zu geknallt. Hab sie auch schon paarmal zur Boden auf die Seite gedrückt, weil sie mir dermaßen auf den Sack ging. Danach dachte ich mir, wie soll ein Hund dir folgen, wenn du immer ausrastest? Ein Hund will doch einen souveränen und ruhigen Führer haben, also reis dich gefälligst zusammen 😄 Man lernt leben lang wie man auch lebenlang Fehler macht… Ich finde ich sollte lernen mit den Gefühlen die ich habe umzugehen. Manchmal verstehe ich mich selbst nicht, aber das ist der Punkt. Man muss lernen zu entspannen und alles nicht so negativ zu sehen. Am meistens fehlt uns Menschen die Gefuld. In dem Sinne beurteile ich nie welche die mal grob mit deren Hund sind. Man, wir sind nicht besser 🙈
 
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Sophia
25. Juli 13:47
Find ich ein wirklich schönes Thema, heute wo jeder in social Media das "perfekte" leben der anderen sieht... Als Senna bei uns eingezogen war waren wir auch total überfordert. Es war Corona, keine Hundeschule war offen und ich dachte "meine Familie hatte schon Hunde, ich weiß wie das geht"... 🙈 Kurzum ist Senna dann total aufgedreht und hat mich Abends in die Arme und Beine gebissen (blaue Flecken überall), auf den Rat der Eltern "wir müssen den Hund mehr auslasten" wurde es natürlich noch schlimmer. Also haben wir das gemacht was ich aus meiner Kindheit kannte: Wasserflasche und Alphawurf. Im Nachhinein bin ich so froh, dass Senna in der Zeit gehirnlich so überfordert/übermüdet war dass ich damit nichts kaputt gemacht hab. Und wir haben über Freunde eine tolle Trainerin bekommen die uns mal erklärt hat dass der liebe Hund auch schlafen muss. Das Problem war dann mit etwas Struktur am Abend und einer Kaustange gelöst. Bereue es aber bis heute, dass wir so blauäugig in die Hundehaltung gegangen sind und da auf meine Eltern gehört haben, die einfach noch die "alte Schule" der Hundeerziehung genossen haben...
 
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D
25. Juli 14:03
Meine Große hatte während der Pubertät und kurz vor der erstem Läufigkeit eine Phase in der sie nicht draußen laufen wollte. Gar nicht. Ich stand dann neben dem zitternden Hund und hatte eine solche Wut im Bauch… Gedanken waren unter anderem „irgendwann muss sich dieses Mistvieh doch bewegen“… ich bin dann teilweise eine halbe Stunde stehen geblieben oder habe sie ein paar hundert Meter weit getragen und gehofft, dass sie wenigstens den Rückweg läuft. Ich war so sauer 🙄 Habe mir (bzw. uns) das ein paar Tage angetan, dann stundenlang geheult weil ich überfordert war und sie mir Leid tat, und dann alles von vorne aufgebaut. Wir standen anfangs zusammen stundenlang am Fenster und haben Menschen, Autos und Hunde beobachtet. Inzwischen liebt sie es wieder spazieren zu gehen und unser Verhältnis ist besser als je zuvor, aber damals hätte ich sie echt erwürgen können.
 
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Silke
25. Juli 14:21
Klar kann das vielleicht helfen und vielleicht hält deiner das auch aus ohne davon schaden zu nehmen..trotzdem gibt es doch sicher auch die möglichkeit ,deinem hund ohne diese aversive Trainingsmethode etwas beizubringen. Ich bin absolut kein Freund von sowas . Ich selber ,habe nur aus Verzweiflung so gehandelt und würde ganz sicher keinen Trainer dafür bezahlen das er mit Schreckreizen arbeitet.
Wer Captain erlebt würde sehen das die Methode bei ihm überhaupt keinen Schaden anrichtet.😂 Damit wird nur bezweckt das er lernt das der Reiz den er gerade interessant findet doof ist und das es bei mir toll ist. Das alles findet äußerst professionell statt und alleine würde ich das nie anwenden. Er soll das ja schließlich nicht mit mir in Verbindung bringen. Aber eine Story für den Beichtstuhl habe ich doch noch. Früher als Kind wurde mir beigebracht das es ganz normal ist Stachelhalsbänder im Training zu benutzen. Deswegen habe ich diese Halsbänder früher auch benutzt. Heute würde ich das nie wieder machen.
 
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Dandeelia
25. Juli 14:25
Danke euch!
 
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Julia und
25. Juli 14:39
Wer Captain erlebt würde sehen das die Methode bei ihm überhaupt keinen Schaden anrichtet.😂 Damit wird nur bezweckt das er lernt das der Reiz den er gerade interessant findet doof ist und das es bei mir toll ist. Das alles findet äußerst professionell statt und alleine würde ich das nie anwenden. Er soll das ja schließlich nicht mit mir in Verbindung bringen. Aber eine Story für den Beichtstuhl habe ich doch noch. Früher als Kind wurde mir beigebracht das es ganz normal ist Stachelhalsbänder im Training zu benutzen. Deswegen habe ich diese Halsbänder früher auch benutzt. Heute würde ich das nie wieder machen.
Ja gut aber dann weißt du doch eigentlich selber, dass Hunde, die fachgerecht mit Stachelhalsbändern trainiert wurden auch keine kaputten, traumatisierten Häufchen Elend waren. Ein Stachelhalsband sieht natürlich schlimmer aus, als Rütteldosen, Wasserflaschen, den Hund im Nacken packen und auf die Seite werfen und was sonst noch so gemacht wird. Und ein Stachelhalsband kann auch missbraucht werden, genauso wie eine stinknormale Leine missbraucht werden kann, wenn man damit auf die Schnauze seinen Hundes schlägt. Aber auch heute noch trainieren viele IGP Weltmeister mit Stachlern und auch deren Hunde sehen alles andere als verunsichert, ängstlich und traumatisiert aus. Es kommt wie bei allen Hilfsmitteln auf die Anwendung an. Aber das geht über das Thema des Threads hinaus und so eine Diskussion ist eigentlich kaum möglich, ohne den nächsten Shitstorm auszulösen 🫣. Und bevor einer auf die Idee kommt, nein ich benutze kein Stachelhalsband und habe es auch nie und weiß, dass sie in Deutschland verboten sind.
 
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Julia und
25. Juli 14:49
Ach ja um die Beichte nicht zu vergessen, ich hab meinen Hund auch schon im Flur ausgesperrt. Er ist mal wieder bei einem kleinen Kläffer komplett an der Leine ausgerastet, nur da war es wohl für meine Psyche ein mal zu viel. Und ich dachte echt ich würde ihn erschlagen, wenn ich ihn nicht aus den Augen bekomme. Also raus in den Flur, wo er elendig rumgefiept hat, worauf ich den TV lauter gestellt habe. Nach einer Stunde oder so kam dann allerdings die Nachbarin heim und damit sie das Gefiepe nicht zu später Stunde nervt habe ich ihn dann wieder reingelassen. Stolz bin ich nicht drauf, aber ja da war auch bei mir eine Grenze erreicht bzw. überschritten.
 
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Katrin
25. Juli 14:51
Jetzt mal nur auf Suki bezogen muss ich tatsächlich überlegen. Was andere sicher total kritisch sehen würden wäre zB • geschlossene Box • Futter wurde bereits im Welpenalter erarbeitet • Training startete mit Einzug • Tisch ablecken/in die Leine beißen wurde mit Tabasco bekämpft •nicht alles wird kleinschrittig trainiert sondern einfach eingefordert zum Teil auch unter Zwang (Tabletten nehmen zB) Etwas nach dem Hund werfen hat bei mir keinen Sinn (absolute Wurfniete). Geschlagen oder getreten hab ich auch noch nie aber durchaus geschupst, festgehalten oder den Schnauzengriff (dosiert) angewendet, geblockt und auch aufgestampft oder in die Hände geklatscht (Aufmerksamkeit eingefordert). Bei manchen Hunden ein no go, meine schaut dann allerdings nur. Es gab und gibt es hier für Suki sehr viele Regeln und in den ersten zwei Jahren ein sehr straffes Trainingsprogramm. Sicherlich für einige auch zu hart und zu streng. Bin halt nicht der Wattebauschtyp.