Bauchgefühl bei der Hundewahl?
Vorab: Bitte bleibt freundlich!
Immer wieder hört man den Ratschlag bei der Hundewahl auf sein Bauchgefühl zu hören. Nur um einige Sätze zu wiederholen, die mir öfter unterkommen:
"Der Hund sucht sich den Besitzer aus"
"Letztlich muss man aus dem Bauchgefühl heraus entscheiden"
"Wir haben ein Bild gesehen und wussten direkt, der und kein anderer"
Wir Menschen sind emotionale Wesen und keine Entscheidung ist je ganz ohne "Bauchgefühl". Persönlich halte ich aber wenig von diesen bestimmt gut gemeinten Ratschlägen. Für mich grenzt das immer an einen Freifahrtschein fürs unüberlegte Handeln. Selbstverständlich kann das gut gehen- aber was wenn der gewählte Hund so gar nicht ins Leben passt und das ganze womöglich sogar absehbar war?
Wer hätte ahnen können, dass ein Galgo jagd und ein rumänischer Straßenhund Herdenschutzanteil mit sich bringen könnte?
Mein Hund hat übrigens versucht wegzulaufen als sie mich das erste mal gesehen hat- was damals ihre normale Reaktion auf Menschen war. Also Nein, mein Hund hat definitiv nicht mich ausgesucht. Mehr Glück hätte ich aber auch nicht haben können- das lag aber auch an vielen bewussten Entscheidungen davor und danach.
Dieser Thread soll natürlich auch konstruktiv sein, weshalb es mich freuen würde, wenn ihr Vorschläge habt, was man VOR der Anschaffung eines Hundes alles machen und bedenken sollte.
Hier erstmal meine:
- Hundesitting, vor allem Junghunde der potenziellen Rassen
- Gespräche mit anderen Hundebesitzern
- Informieren über den Genpool der Rassen in den jeweiligen Ländern bei Tieren aus dem Auslandschutz
- Informieren über Deprivationssyndrom und guter Sicherung bei Hunden aus dem Tierschutz
- Nachlesen der typischen Rassekrankheiten (Vorsicht, so manche Seiten im Internet sind enorm beschönigt und spiegeln nicht die Realität)
- bei Hunden vom Züchter, achten auf gute Sozialisierung, Haushaltsanschluss und Tests der Vorfahren auf Rassekrankheiten etc
- gerne Pro und Contra Listen (ja unromantisch aber oft notwendig) und schonungslose Ehrlichkeit mit sich selber (nur durch den Husky wird man meist nicht zum Extremsportler)
- ausreichend Wissen ansammeln über Themen wie: Alleinbleibtraining , Stubenreinheit und genereller Hundeerziehung (alles auch bei erwachsenen Hunden)
- Stichwort Tierarztkosten
-gerne darf man zusätzlich sein Bauchgefühl dazu ziehen, aber für mich sollte die Entscheidung für einen Hund immer gut überlegt und schonungslos ehrlich sein
Ich freue mich auf eure Erfahrungen, Meinungen und Vorschläge! Wie seid ihr zu eurem Hund/ Hunden gekommen?