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Eva
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zuletzt 16. Okt.

Bauchgefühl bei der Hundewahl?

Vorab: Bitte bleibt freundlich! Immer wieder hört man den Ratschlag bei der Hundewahl auf sein Bauchgefühl zu hören. Nur um einige Sätze zu wiederholen, die mir öfter unterkommen: "Der Hund sucht sich den Besitzer aus" "Letztlich muss man aus dem Bauchgefühl heraus entscheiden" "Wir haben ein Bild gesehen und wussten direkt, der und kein anderer" Wir Menschen sind emotionale Wesen und keine Entscheidung ist je ganz ohne "Bauchgefühl". Persönlich halte ich aber wenig von diesen bestimmt gut gemeinten Ratschlägen. Für mich grenzt das immer an einen Freifahrtschein fürs unüberlegte Handeln. Selbstverständlich kann das gut gehen- aber was wenn der gewählte Hund so gar nicht ins Leben passt und das ganze womöglich sogar absehbar war? Wer hätte ahnen können, dass ein Galgo jagd und ein rumänischer Straßenhund Herdenschutzanteil mit sich bringen könnte? Mein Hund hat übrigens versucht wegzulaufen als sie mich das erste mal gesehen hat- was damals ihre normale Reaktion auf Menschen war. Also Nein, mein Hund hat definitiv nicht mich ausgesucht. Mehr Glück hätte ich aber auch nicht haben können- das lag aber auch an vielen bewussten Entscheidungen davor und danach. Dieser Thread soll natürlich auch konstruktiv sein, weshalb es mich freuen würde, wenn ihr Vorschläge habt, was man VOR der Anschaffung eines Hundes alles machen und bedenken sollte. Hier erstmal meine: - Hundesitting, vor allem Junghunde der potenziellen Rassen - Gespräche mit anderen Hundebesitzern - Informieren über den Genpool der Rassen in den jeweiligen Ländern bei Tieren aus dem Auslandschutz - Informieren über Deprivationssyndrom und guter Sicherung bei Hunden aus dem Tierschutz - Nachlesen der typischen Rassekrankheiten (Vorsicht, so manche Seiten im Internet sind enorm beschönigt und spiegeln nicht die Realität) - bei Hunden vom Züchter, achten auf gute Sozialisierung, Haushaltsanschluss und Tests der Vorfahren auf Rassekrankheiten etc - gerne Pro und Contra Listen (ja unromantisch aber oft notwendig) und schonungslose Ehrlichkeit mit sich selber (nur durch den Husky wird man meist nicht zum Extremsportler) - ausreichend Wissen ansammeln über Themen wie: Alleinbleibtraining , Stubenreinheit und genereller Hundeerziehung (alles auch bei erwachsenen Hunden) - Stichwort Tierarztkosten -gerne darf man zusätzlich sein Bauchgefühl dazu ziehen, aber für mich sollte die Entscheidung für einen Hund immer gut überlegt und schonungslos ehrlich sein Ich freue mich auf eure Erfahrungen, Meinungen und Vorschläge! Wie seid ihr zu eurem Hund/ Hunden gekommen?
 
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Eva
20. Sept. 08:24
Mir ging es wie gesagt mit dem Thread nicht darum, dass jeder immer nur einfache, perfekte Hunde kaufen/adoptieren soll. Ich finde nur, dass man sich für mögliche Probleme oder extra Arbeit bewusst entscheiden soll und nicht da irgendwie reingeraten.
Wenn man zb schaut, welche Hunde im Tierheim landen, dann wären da wirklich etliche, die vermeidbar gewesen wären.
Ich plane zb auch, falls alles drum herum passt, auch mal einen wirklichen Angsthund eine Chance zu bieten. Aktuell würde ich diesem Hund aber zb nicht gerecht werden, also lasse ich die Finger davon.
 
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Andreas
20. Sept. 08:27
Mir ging es wie gesagt mit dem Thread nicht darum, dass jeder immer nur einfache, perfekte Hunde kaufen/adoptieren soll. Ich finde nur, dass man sich für mögliche Probleme oder extra Arbeit bewusst entscheiden soll und nicht da irgendwie reingeraten. Wenn man zb schaut, welche Hunde im Tierheim landen, dann wären da wirklich etliche, die vermeidbar gewesen wären. Ich plane zb auch, falls alles drum herum passt, auch mal einen wirklichen Angsthund eine Chance zu bieten. Aktuell würde ich diesem Hund aber zb nicht gerecht werden, also lasse ich die Finger davon.
Einfach klasse! Ich danke Dir für Deinen Beitrag ..
 
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Meike
20. Sept. 08:40
Als wir uns dafür entschieden haben einen Hund zu holen, waren die Rahmenbedingungen wie Platz, Zeit, Geld absolut gegeben.
Bei der Entscheidung für die Rasse, dachte ich zum damaligen Zeitpunkt auch ich wäre top informiert und ich wäre ja nicht so blauäugig, natürlich würde ich einen " gesunden" Franzosen bekommen...ja dann wurde ich eines besseren belehrt.
Ich bereue meine Entscheidung nicht, Bruno ist mein Ein und Alles, jedoch würde ich mit dem heutigen Wissen und meinen Erfahrung mit dieser Rasse, keinen Welpen mehr zu mir holen.
Letztes Jahr ist dann Yuma in mein Leben gepoltert...
Gesundheitlich und im Verhalten ne Katastrophe...
Kopf, Bauch und auch mein Mann sagten "tu es nicht", aber mein Herz sprach da was andres.
Wollte ihr ein Leben im Tierheim ersparen, ich denke nicht, das sie eine Chance auf Vermittlung gehabt hätte...
Es war wirklich hart am Anfang, sie hat unser komplettes Leben auf den Kopf gestellt.
Zweifel, schlaflose Nächte und einige Tränen sind geflossen
Aber wir haben uns durchgekämpft und sie hat sich zu einem tollen, dankbaren Hund entwickelt, der perfekt zu uns passt.
Sie wird vermutlich nie ein Hund sein, der einfach nur mitläuft, aber ich bin froh und glücklich diese Entscheidung für sie und uns getroffen zu haben.
 
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Silke
20. Sept. 09:19
Ist auch gut das es wieder Menschen gibt die "Problemhunde" aufnehmen. Ich z.b. würde es nicht wollen. Nicht wegen Arbeit etc. Aber wenn ich einen Hund vergeige, dann selber 😅 da will ich keinen der den vergeigt hat.
Aber die Tiere können ja nichts dafür das die Menschen versagt haben. Und die meisten sind mit wenig Aufwand total tolle Alltagsbegleiter.
 
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Ute
20. Sept. 09:46
Als wir uns dafür entschieden haben einen Hund zu holen, waren die Rahmenbedingungen wie Platz, Zeit, Geld absolut gegeben. Bei der Entscheidung für die Rasse, dachte ich zum damaligen Zeitpunkt auch ich wäre top informiert und ich wäre ja nicht so blauäugig, natürlich würde ich einen " gesunden" Franzosen bekommen...ja dann wurde ich eines besseren belehrt. Ich bereue meine Entscheidung nicht, Bruno ist mein Ein und Alles, jedoch würde ich mit dem heutigen Wissen und meinen Erfahrung mit dieser Rasse, keinen Welpen mehr zu mir holen. Letztes Jahr ist dann Yuma in mein Leben gepoltert... Gesundheitlich und im Verhalten ne Katastrophe... Kopf, Bauch und auch mein Mann sagten "tu es nicht", aber mein Herz sprach da was andres. Wollte ihr ein Leben im Tierheim ersparen, ich denke nicht, das sie eine Chance auf Vermittlung gehabt hätte... Es war wirklich hart am Anfang, sie hat unser komplettes Leben auf den Kopf gestellt. Zweifel, schlaflose Nächte und einige Tränen sind geflossen Aber wir haben uns durchgekämpft und sie hat sich zu einem tollen, dankbaren Hund entwickelt, der perfekt zu uns passt. Sie wird vermutlich nie ein Hund sein, der einfach nur mitläuft, aber ich bin froh und glücklich diese Entscheidung für sie und uns getroffen zu haben.
Das hast Du schön Be-(ge)schrieben und ich finde es toll, dass die Beiden bei Dir auf soviel Verständnis und Liebe stossen.
 
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Katrin
20. Sept. 10:12
Das bleibt auch ganz Dir überlassen. Für uns sind unsere Hunde auch Kinder Ersatz irgendwie. Heißt nicht, dass sie kein hündisches Leben führen dürfen. Mit Bonnie hab ich lernen müssen im Hier und Jetzt zu leben, jeden Tag zu schauen, was ihr gut tut und hab mich ihrem Tempo und Leistungsvermögen angepasst. Bei Clyde ist das auch leichter.
Das ist ja auch okay wenn man das möchte. Es gibt viele Menschen die gerne die spezielle Pflege oder sogar die Resozialisierung vom eigenen Hund auf sich nehmen weil die darin echt aufgehen. Solange das Herz mit dabei ist und einem das wichtiger ist wie ein Leben mit einem entspannten Hund ist das auch okay. Das ist aber eine Entscheidung die man dann auch bewusst trifft und die das nötige Können und auch Kleingeld berücksichtigen sollte.

Die Entscheidung für ein Tier sollte in der Regel ja auf Lebenszeit sein.

Ich glaube aber das wenn man die meisten Halter vor der Anschaffung fragen würde wie sie sich das gemeinsame Leben denn vorstellen würden die wenigsten dabei an ständige Arztbesuche und Problemtraining denken. Die meisten wünschen sich doch eher einen Alltagsbegleiter ohne special effects der leicht trainierbar ist.
Wenn ich auf den gängigen Verkaufsportalen unterwegs bin lese ich Abgabegründe wo ich persönlich nur mit dem Kopf schütteln kann. Zuviele Leute kaufen sich Hunde mit denen sie dann nicht klargekommen sind. Manche sind ehrlich und geben das auch offen zu.

Ich mache echt viel aus dem Bauch heraus. Aber wenn es um ein Lebewesen geht muss meiner Meinung nach doch der Kopf die finale Entscheidung treffen.
 
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Carola
20. Sept. 10:19
Wenn man beschließt sein Leben mit einem Hund zu teilen dann muss man schon die Grundbedingungen abfragen. Will sagen Hund und Mensch müssen zusammenpassen. Als Mensch muss ich mir gut überlegen ob ich den Ansprüchen des Hundes gerecht werden kann.
Ich persönlich bevorzuge Hunde vom ur-hundetyp und da wären Basenji, Husky, Malamute oder Samojede durchaus in meinem Beuteschema. Da ich diesen Hunden aber nicht gerecht werden kann werde ich auch niemals einen solchen Hund haben.
Bulldoggen finde ich zwar toll aber sie haben oft gesundheitliche Probleme und sie sind mir zu"rumpelig".
Also habe ich mich für die Rasse vom urhundetyp entschieden die zu mir passt.
Gleiches gilt auch für problemhunde, wenn man diese Probleme nicht adäquat bearbeiten kann ist das einfach nicht der richtige Hund denn Liebe reicht nicht aus!
 
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Dogorama-Mitglied
20. Sept. 10:25
Ich hatte ganz viel Kopf in der Idee, doch nochmal einen Hund zu nehmen und vom Bauchgefühl her helle Panik und massive Zweifel schon bevor er eingezogen ist.

Ich hatte Anfangs regelrechte Zustände, weil ich so stark das Gefühl hatte, das wär eine Fehlentscheidung gewesen.
Es war eine derartige Umstellung in meinen Gewohnheiten, vorher Arbeit und Party, dann Hundekacke aufheben 🤦🤦🤦

Und jetzt müsste man mich erschlagen, um ihn mir wegzunehmen.

Fazit - Das Bauchgefühl gewöhnt sich an Alles 😄
 
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* ᴀʟᴇxᴀꜱ ꜱᴄʜɴᴀᴜᴢᴇʀᴛʀᴜᴘᴘ
20. Sept. 10:54
Aber die Tiere können ja nichts dafür das die Menschen versagt haben. Und die meisten sind mit wenig Aufwand total tolle Alltagsbegleiter.
Können sie auch nicht. Und finde es auch toll, dass es Menschen gibt die so einen Hund aufnehmen.
Letztes Jahr hätte ich eine verkorkste Riesin aufnehmen können. Diese war zu dem Zeitpunkt 1,5 Jahre alt wurde auch letztes Jahr dann eingeschläfert, als sie der letzten Besitzerin den kompletten unterarm beim zubeißen gebrochen hat.Habe ich nicht gemacht, nicht weil ich es mir nicht zugetraut hätte, aber was ist wenn ich den Hund unter andere Aufsicht geben muss. Ich denke du weißt wie ich das meine. Wenn ich aufm Bauernhof leben würde wäre es auch wieder was anderes.
Für mich käme dann eher ein Senior oder ein Hund mit eine Behinderung in Frage. Als ein Riese z.b. der mit 40 kg in die Leine schießt z.b.
 
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Ute
20. Sept. 11:05
Wenn man beschließt sein Leben mit einem Hund zu teilen dann muss man schon die Grundbedingungen abfragen. Will sagen Hund und Mensch müssen zusammenpassen. Als Mensch muss ich mir gut überlegen ob ich den Ansprüchen des Hundes gerecht werden kann. Ich persönlich bevorzuge Hunde vom ur-hundetyp und da wären Basenji, Husky, Malamute oder Samojede durchaus in meinem Beuteschema. Da ich diesen Hunden aber nicht gerecht werden kann werde ich auch niemals einen solchen Hund haben. Bulldoggen finde ich zwar toll aber sie haben oft gesundheitliche Probleme und sie sind mir zu"rumpelig". Also habe ich mich für die Rasse vom urhundetyp entschieden die zu mir passt. Gleiches gilt auch für problemhunde, wenn man diese Probleme nicht adäquat bearbeiten kann ist das einfach nicht der richtige Hund denn Liebe reicht nicht aus!
Ich kann ja auch nur von meinem/n Hund/den sprechen, hier reicht Liebe aus, sie bildet die Grundlage all dessen, was wir so tun.