Ich möchte hier niemandem die Erfahrungen absprechen oder Ähnliches. Wie scheinbar einige ältere Interessenten behandelt wurden finde ich auch unter aller Sau und sollte definitiv verbessert werden. Wie in meinem ersten Beitrag zu lesen ging es mir darum zu zeigen warum Anforderungen teilweise gestellt werden. Viele Anforderungen und vorallem auch nachfragen machen für mich einfach Sinn. Und um den zu verstehen hilft es sich die Arbeit anzuschauen. Hier im Tierheim sind durchaus auch ältere Personen die regelmäßig aushelfen. Sehe da das Problem nicht wenn man die Prioritäten „richtig“ setzt. Ich hab auch den ersten Hund den ich wollte nicht bekommen. Und das war zwar hart aber im Nachhinein nachvollziehbar. Mir geht es darum dass dieser thread adoption als „unmöglich“ darstellt. Und wie hier einige geschrieben haben (auch mit 70 Jahren) ist das einfach falsch. Ja es gibt vielleicht Tierschutzvereine die machen es einem schwer und haben unfaire Methoden bzw beleidigende Ausdrucksweisen. Das ist Scheiße und muss sich ändern. Deshalb aber zum Vermehrer gehen zeigt für mich dass es nie ums wohl vom Tier ging sondern nur um den egoistischen Wunsch einen Hund zu haben.
Ich finde jetzt nicht, dass der Wunsch nach einem Hund egoistisch ist, auch nicht, wenn man älter ist. Gerade da hat man doch endlich viel Zeit für den Hund und alleine bleiben muss er auch kaum noch. Jeder vernünftig denkende Mensch sollte doch wissen, wie alt ein Hund wird und ob der eigene Gesundheitszustand das zulässt, bzw. welche Hilfen er dann im Notfall hätte. Das aufgrund des Alters prinzipiell abzulehnen, ist absolut nicht in Ordnung. Stattdessen gibt es doch gute Alternativen. Einen Welpen würde ich jetzt älteren Leuten auch nicht geben, aber warum bitte keinen Hund der schon 5/6 Jahre oder sogar noch älter ist? Da wird die Wahrscheinlichkeit wesentlich geringer, dass der Hund die Leute überlebt und gerade ältere und eventuell auch schon kranke Hunde haben sonst schlechte Vermittlungschancen. Es gibt doch genug rüstige Rentner, die den ganzen Tag Zeit für den Hund hätten und bereits jahrelange Erfahrungen haben. Dort wird der Hund garantiert mehr ausgelastet und nicht ewig alleine gelassen, wie bei so manchen jüngeren Leuten. Das ist doch eine Winwinsituation für beide. Der Hund hat es gut und die älteren Leute haben eine Aufgabe, die sie fit und gesund hält und der Einsamkeit entgegen wirkt. Natürlich sollte dann auch auf die Größe des Hundes geachtet werden. Ein Herdenschutzhund bei älteren Leuten wäre natürlich fehl am Platz, keine Frage, aber warum kein Bolonka? Auch junge Leute können in Situationen kommen, wo die Hundehaltung nur noch schwer möglich ist, oder zu anstrengend wird, gerade mit kleinen Kindern. Sie sind also auch kein Garant, dass es bis ans Lebensende des Hundes sicher funktionieren wird. Da können neben zukünftigen Kindern auch Umzüge, Jobwechsel oder Trennungen plötzlich im Raum stehen. Das alles passiert bei älteren Leuten eher nicht mehr. Sie können sehr genau einschätzen, was ein Hund mit sich bringt, denn sie hatten sehr oft ein Leben lang Hunde. Deshalb kann ich echt nicht verstehen, warum dass bei einigen Tierheimen komplett abgelehnt wird, statt einfach eine passende Lösung zu suchen. Und die Forderung nach einem Garten ist genauso hirnrissig. Wenn der Hund dann nur dort gehalten bzw. nur zum Pinkeln in den Garten gelassen wird, hat das auch null mit artgerechter Haltung zu tun. Es gibt sicherlich Rassen (z.B. Herdenschutzhunde), die unbedingt einen Garten benötigen und gerade große Rassen gehören auch nicht in eine Ein- oder Zweiraumwohnung im 4. Stock ohne Fahrstuhl, aber die meisten Hunde sind auch in einer Wohnung glücklich, wenn sie oft genug rauskommen und ausgelastet werden. Und um wieder auf den Bolonka zu kommen, den kann ich ja einfach in den 4. Stock tragen, also auch kein Hinderungsgrund.