An anderer Stelle habe ich es hier im Forum schon geäußert:
Ich habe leider schon bei manchem "biologischen" Halsband, Spray oder Einreibemittel Gerüche wahrgenommen, die für Hunde mit ihrem vielfach besseren Geruchssinn ein wahrer Albtraum gewesen sein dürften. Ätherische Öle werden oft völlig überdosiert angewandt und führen dann neben dem Geruch noch leicht zu Haut- und Augenreizungen oder auch Allergien. Kokosöl in Mengen im dichten Fell kann dieses verkleben und Hitzestau provozieren. Insofern gilt auch für angeblich unbedenkliche Hausmittel zumindest Vorsicht bei der Anwendung.
Bei allen Zeckenmitteln ohne wissenschaftlichen Beleg zudem bedenken: Schon eine Zecke kann für Hund wie Mensch hochgefährlich sein. Dies gilt gerade für Hunde, die sich auf Bett und Sofa tummeln dürfen.
Insofern ist es wenig hilfreich, wenn es in Erfahrungsberichten heißt: "Mit Mittel xy habe ich kaum noch / viel weniger / höchstens 2 - 3 Zecken ..."
Wessen Hund sich durch Zecken eine schwere Erkrankung einhandelt, wird gezwungen sein, unter Umständen monatelang seinen Hund gerade mit jener "chemischen" Arzneikeule zu traktieren, die man eigentlich vermeiden wollte.
Dies heißt aber nicht, dass man unbedingt auf umstrittene Antizeckenchemie zurückgreifen muss.
Ich möchte den Blick auf einige unbekanntere Mittel lenken, deren Wirksamkeit belegt ist:
Für Hunde, die nicht baden, bietet sich Balistol Animal Stichfrei an. Das darin enthaltene "chemische" Repellent ist (außer für Wasserinsekten) für Mensch und Tier unproblematisch.
Ein Mittelweg zwischen "Bio" und "Chemie" ist das über Tierärzte erhältliche Inuvet Inuzid. Dies basiert zwar auf dem Insektennervengift Pyrethrum - allerdings handelt es sich um keine synthetische Variante, sondern um das aus Pflanzen gewonnene Original, das sich unter Sonnenlicht selbst abbaut.
Wer einen Garten hat oder keinen Feinststaub in der Wohnung fürchtet, kann das völlig unbedenklich und rein physikalisch wirkende Kieselgur erproben und damit das Fell auskämmen. Es handelt sich um feinsten Muschelkalk, der die Insektenpanzer regelrecht zerschneidet (unbedingt die für Atemluft geeignete Variante wählen).
Wer unbedingt selber mischen will, sollte sich mit Mönchspfeffer befassen. Schont wenigstens die Hundenase und ist mindestens so wirksam wie andere "biologische " Mittel.
Egal, welche Mittel man letztendlich einsetzt: Aufmerksames Absuchen nach dem Gassigang und ein Zeckenkamm sollten immer selbstverständlich sein, denn kein Mittel bietet hundertprozentigen Schutz!