Prophylaktisch kann ich keine Wurmkur verabreichen, das vorab.
Als erstes sollten wir uns fragen, wie „gesund“ sind Wurmkuren überhaupt?
Zunächst sollte jedem von uns klar sein, dass jegliche Art von Würmern nicht in den Darm unserer Hunde gehören. Das sind Parasiten auf die wir sicherlich alle gut verzichten können.
Jedoch sollten wir nicht vergessen, dass es sich auch bei Wurmkuren um durchaus giftige Substanzen handelt, die viele von uns regelmäßig ihren Hunden verabreichen. Mir ist sehr bewusst, dass die Hersteller immer wieder gern die eingesetzten Neurotoxine – man spricht offenbar ganz bewusst nicht von Nervengift – lediglich bei Würmern wirken und für den Hund somit völlig ungefährlich sind, aber ein Blick in die „Zutatenliste“ sollte uns im Sinne unserer Hunde zumindest schon einmal etwas nachdenklicher stimmen.
Viele Mittel enthalten beispielsweise den Wirkstoff Praziquantel, der bereits seit 1980 für seine extrem hohe Wirksamkeit gegen Platt-, Band-, und Saugwürmer bekannt ist. Die Liste der Nebenwirkungen von Praziquantel erstreckt sich von Übelkeit, Juckreiz und Nesselsucht bis hin zu Störungen des Gehirns wie z.B. Epilepsie und sogar Herzrhythmusstörungen. Selbst wenn viele dieser Nebenwirkungen nur in Einzelfällen auftreten, sollten wir uns wirklich fragen ob eine prophylaktische Wurmkur nicht komplett unsinnig ist!
Wenn euer Hund keine Würmer hat, war die Verabreichung dieses Nervengiftes komplett unnötig, denn es gibt ja keine Würmer im Körper eures Hundes. Wird euer Hund „eine Woche später“ von einem Wurm befallen, dann verordnet der Tierarzt in der Regel gleich eine weitere Dosis. Darüber hinaus reicht laut Meinung vieler Experten in 95% aller (Be-)fälle eine biologische und somit schadlose Entwurmung völlig aus.
Wurmwidrig wirken Kokosflocken oder auch geraspelte Möhren im Futter. Als Darmfeger und natürliche "Zahnbürsten" wirken alle Gaben mit Fell, wie z.B. Rinder-, Kaninchen-, Pferdeohren etc oder Kopfhaut mit Fell. Ihr solltet staunen, wie weiß die Zähne nach einem verspeisen Ohr mit Fell plötzlich wieder aussehen. Regelmäßige Gaben mit Fell können manchen Zahnbelag-Eingriff unter Narkose minimieren.
Hinzu kommt, diese Art der Wurmbekämpfung mundet unseren Hunden und schadet ihnen nicht noch.
Regelmäßig wiederkehrende Wurmkuren ohne Befall jedenfalls, Schaden der Darmflora des Hundes und fördert Resistenzen gegen Wurmkuren.
Ich persönlich bin jedenfalls der Meinung, wir sollten uns nicht immer gleich aus keine Angst oder wegen eines schlechten Gewisses zur Chemiekeule überreden lassen, denn die Gesundheit unserer Hunde sollte stets die höchste Priorität genießen.
Schon Kurt Tucholsky wußte, "Das Gegenteil von gut ist nicht böse, sondern gut gemeint."