Home / Forum / Gesundheit / Serotoninmangel

Verfasser-Bild
Miree
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 37
zuletzt 6. Juni

Serotoninmangel

Hallo, Wir haben eine lange Leidensgeschichte mit unserer Labbi Dame Rakäthe hinter uns. Rakäthe war immer schon anders. Wir hatten sie seit Welpenalter. Immer überdreht,nie geschlafen,teilweise aggressiv und knabbern, beißen,springen. Sie hat im Haus viele Dinge zerstört. Unser weg begann vor 2 Jahren. Viele Hundeschulen,viele Hundetrainer auch Einzeltraining. Viele Tierarztbesuche aber immer wurde uns gesagt es liegt an uns Herrchen. Sie sei nicht ausgelastet,wir hätten sie als Welpen nie schlafen lassen, wir haben zu viel mit ihr gemacht, unterfordert, überfordert. Dann hat der Tierarzt uns sämtliche Medikamente empfohlen...zylkene,CBD öl, clomicalm, selgian...unser Hund wurde zum Goldhund....sie wurde teuer...aber was macht man nicht alles... Angeblich sollte sie zusätzlich noch eine Unverträglichkeit gegen das Futter haben...also sämtliche Futtersorten mit dem Tierarzt probiert bis wir bei einem Insektenfutter angelangt sind... Mein Bauchgefühl sagte mir irgendwann was anderes. Fühlte mich vom Tierarzt nicht mehr verstanden. Ich hatte im Gefühl das mein Hund krank ist und keiner wollte mir glauben. Ich stellte sie auf BARF um und die Futterallergie war kein Thema mehr...ich habe noch nie so schönen Kot gesehen bei meinem Hund 😂👍 Zudem bestand ich beim Tierarzt auf eine Blutabnahme! Ich wollte den Serotoninspiegel gemessen haben. Der Tierarzt meinte es sei nicht nötig.es sei so selten das Geld wäre es nicht wert. Ich bestand drauf es doch zu machen. 1 Woche später kam der Anruf das Rakäthe einen dicken Serotoninmangel hat. Messbar sei dieser ab einen Wert von 250... Rakäthe lag bei 300. Wir stellten uns bei einem Neurologen vor. Dieser verschrieb uns Fluoxetin (Humanmedizin) Seitdem habe ich einen ganz neuen Hund. Es ist noch nicht perfekt aber wir arbeiten noch an der Dosierung. Hat jemand auch einen Hund mit einem Serotoninmangel Zuhause? Wie war euer Weg? Wie ist es jetzt? Lasst mich teilhaben!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Ronja
13. Okt. 09:02
Ich möchte kurz ansprechen, dass Serotonin Wiederaufnahmehemmer wissenschaftlich nicht unumstritten sind. Generell ist die Balance und das Zusammenspiel von Neurotransmittern nicht so gut erforscht, wie es einem oft glaubhaft gemacht wird. Die neurologische Synapse besteht ja aus den abgegebenen Neurotransmittern UND den entsprechenden Rezeptoren. Ein niedriger Serotonin Spiegel ist kein Indzin für geringe Serotonin Signaltransduktion. Denn eine geringe Menge an Serotonin im synaptischen Spalt kann durch eine erhöhte Anzahl an Rezeptoren ausgeglichen werden. Genauso kann bei einer künstlich angestiegenen Menge an Neurotransmittern die Menge an Rezeptoren im synaptischen Spalt abnehmen, um die Signaltransduktiom wieder zu verringern. Das ist übrigens oft der Grund, aus dem Patienten die Dosis ihres Serotonin Wiederaufnahmehemmers erhöhen oder die Präparate wechseln müssen. Das Gerhin reguliert sich selbst. Je mehr Neurotransmitter, desto weniger Rezeptoren werden ausgebildet. Ich möchte jetzt Niemandem von Psychopharmaka abraten. Aber nur darauf hinweisen, dass ihre Wirksamkeit in der Humanmedizin wirklich umstritten ist. Die komplette Hypothese, dass Depressionenen und andere Erkrankungen durch einen Neurotransmitter Mangel ausgelöst werden, konnte wissenschaftlich bisher nie bestätigt werden.
Naja, der Hund ist ja auf Mangel hin getestet worden. Ich damals selbst nicht, sondern es wurde mir einfach so vom Psychologen verschrieben. Habe so einige Medikamente durch, die bei mir immer anders gewirkt haben, als bei anderen. In der Reha sind sie schon an mir verzweifelt. Habe deshalb auch für mich entschieden diese Tabletten nicht weiter zu nehmen und habe sie deshalb über. Nur der Mangel beim Hund muss irgendwie behoben werden und wenn es nur über die Tabletten geht. Wir Menschen können mit den Ärzten über Probleme reden, die Tiere leider nicht😪
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
13. Okt. 11:11
Ja...mag alles sein. Woher stammt dein Fachwissen? Es konnte vieles bisher noch nicht wissenschaftlich erwiesen werden. Fakt ist das dass Medikament meinem Hund hilft. Sie ist nicht mehr dauerhaft gestresst und kann mehr als 2 Stunden am Stück schlafen, ist ansprechbar und wirkt entspannter.
Ich habe einen Doktor in Biologie und habe selber in den letzten 10 Jahren 5 Mal NSRIs und andere Psychopharmaka eingenommen und wieder abgesetzt. Also man kann sagen ich habe ein berufliches und persönliches Interesse an der Materie. Und ich freue mich sehr, dass es deinem Hund so viel besser geht. Ich möchte lediglich darauf hinweisen, dass die Wirksamkeit dieser Medikamente umstritten ist, sie in vielen Studien den Placebo Effekt nicht übersteigen und ernstzunehmende Nebenwirkungen haben bzw. haben können. Gerade die Nebenwirkungen sind in der Veterinärmedizin noch schwieriger zu erfassen, denn Hunde können ja nicht sprechen. Wie gesagt, ich möchte niemandem davon abraten. Das muss immer mit dem behandelnden Arzt entschieden werden. Die ganze Neurotransmitter Hypothese steht aber unter großer Kritik und viele Neurologen und Psychiater sind sich einig, dass diese Medikamente zurecht umstritten sind, sie aber Patienten zum aktuellen Zeitpunkt nichts besseres anbieten können.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
13. Okt. 11:21
Naja, der Hund ist ja auf Mangel hin getestet worden. Ich damals selbst nicht, sondern es wurde mir einfach so vom Psychologen verschrieben. Habe so einige Medikamente durch, die bei mir immer anders gewirkt haben, als bei anderen. In der Reha sind sie schon an mir verzweifelt. Habe deshalb auch für mich entschieden diese Tabletten nicht weiter zu nehmen und habe sie deshalb über. Nur der Mangel beim Hund muss irgendwie behoben werden und wenn es nur über die Tabletten geht. Wir Menschen können mit den Ärzten über Probleme reden, die Tiere leider nicht😪
Ich habe versucht zu erklären, dass ein Mangel an Neurotransmittern nicht bedeutet, dass die Signaltransduktion auch geringer ist. Diese kann durch eine erhöhte Anzahl an Rezeptoren ausgeglichen werden. Die Rezeptoren leiten das Signal der Transmitter weiter. Um es vereinfacht darzustellen, die gleiche "Signalstärke" kann durch viel Transmitter + weniger Rezeptoren und wenig Transmitter + viele Rezeptoren erfolgen. Wenn nur die Menge an Transmitter gemessen wird, kann dadurch nicht abgeleitet werden, dass auch tatsächlich eine geringe Serotonin Wirkung vorliegt. Ich möchte auch nicht fachsimpeln, daß ist bestimmt eher nervig als hilfreich 🙈. Fazit ist einfach, man sollte diese Medikamente mit Vorsicht genießen. Sie sind nicht so harmlos und wirksam, wie die exzessiven Marketing Kampagnen der Pharmafirmen suggerieren.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Miree
13. Okt. 14:04
Ich habe versucht zu erklären, dass ein Mangel an Neurotransmittern nicht bedeutet, dass die Signaltransduktion auch geringer ist. Diese kann durch eine erhöhte Anzahl an Rezeptoren ausgeglichen werden. Die Rezeptoren leiten das Signal der Transmitter weiter. Um es vereinfacht darzustellen, die gleiche "Signalstärke" kann durch viel Transmitter + weniger Rezeptoren und wenig Transmitter + viele Rezeptoren erfolgen. Wenn nur die Menge an Transmitter gemessen wird, kann dadurch nicht abgeleitet werden, dass auch tatsächlich eine geringe Serotonin Wirkung vorliegt. Ich möchte auch nicht fachsimpeln, daß ist bestimmt eher nervig als hilfreich 🙈. Fazit ist einfach, man sollte diese Medikamente mit Vorsicht genießen. Sie sind nicht so harmlos und wirksam, wie die exzessiven Marketing Kampagnen der Pharmafirmen suggerieren.
Ich verstehe nicht ganz worauf du hinaus möchtest. Möchtest du mir sagen das mein Hund eigentlich keinen Serotoninmangel hat sondern irgendwas anderes? Ich verstehe deinen Ansatz nicht so ganz.
 
Beitrag-Verfasser
Denise
7. März 19:52
Hey! Dein Beitrag ist zwar schon etwas älter aber ich wollte mal nachfragen, wie lang es bei euch gedauert hat, bis ihr eine Wirkung beobachten konntet? :)
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kerstin
8. März 11:06
Hallo, ich stöbere auch schon eine ganze Weile um Erklärungen für das schwierige Verhalten unseres Lagottos zu finden. Wir haben auch schon viele Hundetrainer verschlissen und konnten uns so allerhand Dinge anhören. Von nicht trainierbar, zu Über- und Unterforderung… Nach einem Tierarztwechsel, da wir uns auch dort nicht verstanden gefühlt haben, wurde ein großes Blutbild gemacht, leider, so wie ich es hier gelesen habe, ohne den Serotoninspiegel zu bestimmen. Festgestellt haben sie vor vier Wochen eine Schilddrüsenunterfunktion. Darauf Medikamente bekommen, welche noch keine Wirkung zeigen. Gestern der Vorschlag der TA Seratonine zu geben. Man verzweifelt und denkt, dass man dem armen Kerl nicht helfen kann.
 
Beitrag-Verfasser
Ilona
8. März 11:57
Hallo, ich stöbere auch schon eine ganze Weile um Erklärungen für das schwierige Verhalten unseres Lagottos zu finden. Wir haben auch schon viele Hundetrainer verschlissen und konnten uns so allerhand Dinge anhören. Von nicht trainierbar, zu Über- und Unterforderung… Nach einem Tierarztwechsel, da wir uns auch dort nicht verstanden gefühlt haben, wurde ein großes Blutbild gemacht, leider, so wie ich es hier gelesen habe, ohne den Serotoninspiegel zu bestimmen. Festgestellt haben sie vor vier Wochen eine Schilddrüsenunterfunktion. Darauf Medikamente bekommen, welche noch keine Wirkung zeigen. Gestern der Vorschlag der TA Seratonine zu geben. Man verzweifelt und denkt, dass man dem armen Kerl nicht helfen kann.
Vielleicht müsst ihr die Medikation erhöhen. War bei Yuna auch so. Es dauert auch ne Weile, bis die Hunde wieder ansprechbar sind . Bis zur Medikation haben sich Verhaltensweisen etablieren können. Nun gilt es durch Training neue Verhaltensweisen zu festigen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kerstin
8. März 12:41
Vielleicht müsst ihr die Medikation erhöhen. War bei Yuna auch so. Es dauert auch ne Weile, bis die Hunde wieder ansprechbar sind . Bis zur Medikation haben sich Verhaltensweisen etablieren können. Nun gilt es durch Training neue Verhaltensweisen zu festigen.
Nach gestriger Rücksprache möchte die TA erstmal keine Erhöhung des Schilddrüsenmedikaments, vielleicht brauche ich einfach noch etwas Geduld. Für mich bloß fraglich, wenn wir mit der Gabe von Serotoninen beginnen und es verändert sich etwas im Verhalten, woher so ich wissen, was wirkt?🤔 Möchte ja nichts unnütz geben. Training funktioniert nur kurzweilig in bekannter, reizarmer Umgebung und so üben wir täglich. Auf jeden Fall zehrt es sehr an den Nerven.
 
Beitrag-Verfasser
Ilona
8. März 12:52
Nach gestriger Rücksprache möchte die TA erstmal keine Erhöhung des Schilddrüsenmedikaments, vielleicht brauche ich einfach noch etwas Geduld. Für mich bloß fraglich, wenn wir mit der Gabe von Serotoninen beginnen und es verändert sich etwas im Verhalten, woher so ich wissen, was wirkt?🤔 Möchte ja nichts unnütz geben. Training funktioniert nur kurzweilig in bekannter, reizarmer Umgebung und so üben wir täglich. Auf jeden Fall zehrt es sehr an den Nerven.
Ich kenne das. War bei Yuna auch so. Wir haben jetz 1.5 Jahre nach SD unterfunktion mit Antikörper. Bei uns ging Training anfangs nur in Minischritten... es wurde aber nach und nach besser. Mittlerweile habe ich akzeptiert, das mein Hund oft gute Tage hat,wo Training gut möglich ist. Aber genauso Tage, wo nichts geht . Wie heute; 3 minuten Targettraining waren schon zuviel. Danach kam anspringen und schnappen....konnte sich dann aber selber regulieren als sie sich nach meiner Ansage ein Spieli schnappte und durch den Garten flitzte.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Gaby
11. März 07:56
Hi , ich selber habe durch Störungen des Endokrinologischen Haushaltes einen Seretoninmangel entwickelt . Ich habe etwas gegen die Pharma. Deswegen bin ich durch eine Freundin auf Sam e gestoßen . Gleicht den Mangel aus . Hilft perfekt . Vielleicht wäre das auch was für den Hund . Leider kennen sich die Schulmediziner null damit aus .