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Aliia
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 429
zuletzt 8. März

Kupieren

Ich habe mich letztens mit einer Besitzerin wegen Kupierten Ohren & Schwanz gestritten bei einem Dobermann. Ich finde, dass das nicht richtig ist, dem Hund nur wegen Ästhetik die Ohren usw abzuschneiden. Die Op mag ja nicht schwer sein usw aber das ist für mich trotzdem ein Eingriff der gewisse Gefahren mit sich zieht. Es kann immer was schief laufen bei einer OP, der Hund empfindet vielleicht Schmerzen oder er verträgt die Narkose nicht oder so etwas aber wenn die OP aus gesundheitlichen Gründen ist, "lohnt" sich da ja. Aber dem Hund sowas antun damit er schöner und "gefährlicher" aussieht. Mal abgesehen davon dass das illegal ist, was sind für euch die Gründe, den Hund natürlich zu lassen oder habt ihr vielleicht gute Gründe dafür die Ohren doch zu kupieren? Möchte gern beide Seiten hören
 
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Julia*Nero
8. März 17:12
Das Jagdhunde die nicht jagdlich geführt werden dennoch hin und wieder die Rute kupiert ist, liegt schlicht und einfach daran das die Hunde beim Züchter als Welpen kupiert werden. Ob der Hund dann überhaupt die jagdlichen Brauchbarkeit erlangt steht aber auf einem anderen Blatt. Jetzt kann man lang und breit darüber diskutieren, ob man wirklich schon als Welpe diese potentiellen jagdlich geführten Hunde kupieren muss (wo alle Knorpel noch weich und Wunden klein und schnell verheilen), oder ob man das erst später macht wenn der ausgebildete Hund sich so schwer daran verletzt das die Rute gekürzt werden muss und der Hund durch die Verletzung, den dann i.d.R. folgenden langwierigen Heilungsprozess zu schicken bevor dann die Entscheidung zum kupieren fällt. Der Grund warum nur bestimmte Rassen kupiert werden ist ebenfalls einfach erklärbar. Es sind grundsätzlich Rassen mit sehr kurzen Fell, langer, dünner Rute. Weimaraner, Viszla, Deutsch Kurz & Drahthaar. Jagdhunde mit längerem Fell (Labrador, die Langhaarvarianten, Münsterländer) werden in der Regel nicht kupiert weil die Rute durch das Fell besser vor Verletzung geschützt ist. Wenn man also ein Problem mit dem kupieren hat, dann sollte man sich seinen zukünftigen Jagdgebrauchshund aus den Rassen auswählen die nicht kupiert werden. Auswahl ist genug da an Rassen. Aber ich glaube auch das es für die anfälligen Rassen weniger schlimm ist als Welpe die Rute gekürzt zu bekommen, als später mit einer aufwändigen und sehr schmerzhaften Rutenverletzung als Erwachsener Hund kupiert zu werden.
Aber ist das nicht eher historisch, als medizinisch begründet?

Früher glaubte man tatsächlich, dass Welpen kein Schmerzempfinden haben und daher wurden Hunde als Welpen kupiert.
Das hat man so beibehalten, obwohl längst nachgewiesen ist, dass Welpen sehr wohl ein Schmerzempfinden haben und dieses sogar höher ist, als bei erwachsenen Hunden.
Sie können es einfach nicht so gut ausdrücken, daher früher der Irrglaube.

Ist ja genauso, dass man früher dachte Vögel oder Fische würden keine Schmerzen oder keine Emotionen fühlen, weil sie keine für den Menschen verständliche Mimik haben.
Früher wusste man es halt nicht besser.
Heute zum Glück schon.

Einen Jagdhund könnte man also durchaus auch erst nach der Brauchbarkeitsprüfung kupieren. Ich weiß nicht wie viele Hunde bei so einem Züchter schlussendlich die Prüfung bestehen. Selbst wenn es 25% sind, finde ich es schon ein wenig unverständlich, 75% "grundlos" zu kupieren.
 
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Julia*Nero
8. März 17:19
Abgesehen davon das es verboten ist…. Ein Dobermann schaut so unglaublich toll aus ohne das Kupieren 🙏🙏🙏🙏 also für mich gibt es da keine Diskussion….
Wer den kupierten Dobermann Look mag, für den ist der Laizhou Hong eine wirklich gute Alternative.
Sieht dem Dobermann schon echt ähnlich, ist aber eine äußerst robuste und gesunde "junge" Rasse.
Und hat natürliche Stehohren 😊.

Der Dobi, so toll er auch ist, hat leider so viele kardiologische und neurologische Gesundheitsrisiken, dass man es sich sehr, sehr gut überlegen sollte, ob man die Zucht weiter unterstützen möchte.
 
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Kassandra
8. März 17:33
Aber ist das nicht eher historisch, als medizinisch begründet? Früher glaubte man tatsächlich, dass Welpen kein Schmerzempfinden haben und daher wurden Hunde als Welpen kupiert. Das hat man so beibehalten, obwohl längst nachgewiesen ist, dass Welpen sehr wohl ein Schmerzempfinden haben und dieses sogar höher ist, als bei erwachsenen Hunden. Sie können es einfach nicht so gut ausdrücken, daher früher der Irrglaube. Ist ja genauso, dass man früher dachte Vögel oder Fische würden keine Schmerzen oder keine Emotionen fühlen, weil sie keine für den Menschen verständliche Mimik haben. Früher wusste man es halt nicht besser. Heute zum Glück schon. Einen Jagdhund könnte man also durchaus auch erst nach der Brauchbarkeitsprüfung kupieren. Ich weiß nicht wie viele Hunde bei so einem Züchter schlussendlich die Prüfung bestehen. Selbst wenn es 25% sind, finde ich es schon ein wenig unverständlich, 75% "grundlos" zu kupieren.
Auch in den Jagdverbänden wird versucht eine Verbesserung der Situation und eine Einschränkung des kupierens zu erreichen, dass da immer weniger Unfug betrieben werden kann.

Der JGHV sei, ist bereit, „gesetzliche Regelungen mitzutragen, die die Beschränkung auf bestimmte, für Schwanzverletzungen anfällige Jagdhunderassen präzisiert und für den jeweiligen Einzelfall genaue Vorgaben macht.“ Dafür schlägt der Verband folgende Punkte vor:

Welpen dürfen nur unter Betäubung durch einen Tierarzt kupiert werden, der auch die Unbedenklichkeit bestätigt.
Welpen dürfen nur bis zum 4. Lebenstag kupiert werden.
Der Tierarzt kupiert maximal die Hälfte der Rute, um die mit der Funktion der Rute verbundenen Leistungen, z. B. Kommunikationsmittel bei Caniden, zu erhalten.
Der Züchter muss dem Tierarzt eine Bescheinigung seines Zuchtverbandes vorlegen, aus der hervorgeht, dass es sich ausschließlich um Welpen aus jagdlicher Leistungs-zucht handelt, und die kupierten Welpen ausnahmslos an Jäger abgegeben werden.
Zum Zeitpunkt des Kupierens müssen die Welpenkäufer bereits feststehen. Kupierte Welpen dürfen nur an praktizierende Jäger abgegeben werden.
Es sind nur folgende Hunderassen für das Kupieren im Einzelfall zugelassen: Deutsch Drahthaar, Deutsch Kurzhaar, Deutsch Stichelhaar, Weimaraner (Kurzhaar), Pudelpointer, Griffon, Cesky Fousek, Epagneul Breton, Magyar Viszla, Braque d’Auvergne, Braque Français, Braque de l’Ariège, Deutscher Jagdterrier, Glatthaar Foxterrier, Drahthaar Foxterrier, Parson Russell Terrier, Deutscher Wachtelhund, Spaniel.
 
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Kristina
8. März 17:35
Auch in den Jagdverbänden wird versucht eine Verbesserung der Situation und eine Einschränkung des kupierens zu erreichen, dass da immer weniger Unfug betrieben werden kann. Der JGHV sei, ist bereit, „gesetzliche Regelungen mitzutragen, die die Beschränkung auf bestimmte, für Schwanzverletzungen anfällige Jagdhunderassen präzisiert und für den jeweiligen Einzelfall genaue Vorgaben macht.“ Dafür schlägt der Verband folgende Punkte vor: Welpen dürfen nur unter Betäubung durch einen Tierarzt kupiert werden, der auch die Unbedenklichkeit bestätigt. Welpen dürfen nur bis zum 4. Lebenstag kupiert werden. Der Tierarzt kupiert maximal die Hälfte der Rute, um die mit der Funktion der Rute verbundenen Leistungen, z. B. Kommunikationsmittel bei Caniden, zu erhalten. Der Züchter muss dem Tierarzt eine Bescheinigung seines Zuchtverbandes vorlegen, aus der hervorgeht, dass es sich ausschließlich um Welpen aus jagdlicher Leistungs-zucht handelt, und die kupierten Welpen ausnahmslos an Jäger abgegeben werden. Zum Zeitpunkt des Kupierens müssen die Welpenkäufer bereits feststehen. Kupierte Welpen dürfen nur an praktizierende Jäger abgegeben werden. Es sind nur folgende Hunderassen für das Kupieren im Einzelfall zugelassen: Deutsch Drahthaar, Deutsch Kurzhaar, Deutsch Stichelhaar, Weimaraner (Kurzhaar), Pudelpointer, Griffon, Cesky Fousek, Epagneul Breton, Magyar Viszla, Braque d’Auvergne, Braque Français, Braque de l’Ariège, Deutscher Jagdterrier, Glatthaar Foxterrier, Drahthaar Foxterrier, Parson Russell Terrier, Deutscher Wachtelhund, Spaniel.
Aber wieso bis zum 4. Lebenstag? Ehrliche Frage.
 
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Regina
8. März 17:40
Ja die meinte ich, Rassen-Bezeichnung viel mir nicht ein😉
Fand die Rasse mal interessant, leider durch geringen Gen-Pool auch mit Gendefekten belastet, Lebenserwartung 6-7 Jahre☹️
 
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Regina
8. März 17:41
Wer den kupierten Dobermann Look mag, für den ist der Laizhou Hong eine wirklich gute Alternative. Sieht dem Dobermann schon echt ähnlich, ist aber eine äußerst robuste und gesunde "junge" Rasse. Und hat natürliche Stehohren 😊. Der Dobi, so toll er auch ist, hat leider so viele kardiologische und neurologische Gesundheitsrisiken, dass man es sich sehr, sehr gut überlegen sollte, ob man die Zucht weiter unterstützen möchte.
Ein bildschönes Tierchen😍
 
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Kassandra
8. März 17:50
Aber wieso bis zum 4. Lebenstag? Ehrliche Frage.
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist die Rute noch sehr knorpelig und nicht so sehr verknöchert, sodass nur eine Schmerzausschaltung aber keine Vollnarkose erforderlich ist.
 
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Katrin
8. März 18:09
Ein bildschönes Tierchen😍
Aber ein heftiger Genmix
 
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Leandra
8. März 18:11
Aber ein heftiger Genmix
Stimmt hab grad nachgeschaut und da ist ganz schön viel mit drin.
Aber trotzdem sehr schön 😅.
 
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Regina
8. März 18:13
Aber ein heftiger Genmix
Ja, habe ich auch gerade gegoogelt, eine Menge Rassen beteiligt.
Aber ich finde viele Hunde schön, die ich mir trotzdem aus verschiedenen Gründen nicht holen würde, wie Deutsche Dogge, Rotti, Husky, Irischer Wolfshund, und, und, und...