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Nathalie
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Anzahl der Antworten 19
zuletzt 9. Aug.

alleine bleiben - Extremfall

Hallo. Seit Anfang Dezember 2019 lebt die kleine Chilli bei uns. Sie ist mittlerweile 9Monate alt. Sie raubt mir jeden Nerv, den meine Kinder übrig lassen. Ich brauche eure Hilfe. Sie bleibt nicht alleine. Absolut nicht. Sobald ich die Tür schließe gerät sie in absolute Panik. Sie dreht komplett durch. Jault, bellt und zerstört alles. Da sie auch Dinge frisst, die schlecht für sie sind, haben wir sie aus Selbstschutz in einer Box. Was sie schon alles zerstört hat 🙄 Natürlich haben wir das trainiert. Wenn wir da sind, ist sie komplett entspannt in der Box. Sie schläft darin und bleibt auch bei offener Tür liegen. Aber sobald wir gehen, ist das anders. Deshalb haben wir die Tür bereits mit Holz verstärkt. Heute hat sie durch das Gitter durch den ganzen Teppich zerstört. Vorher hat sie noch die Bodenplatte der Box gekillt. Ich muss dazu sagen, sie war eine Stunde alleine. Sie wiegt gerade mal 13 kg. Mein Cane Corso mit 55kg hat niemals solchen Schaden angerichtet. Wir haben Glück und wohnen im Eigenheim, daher gibt es keine Nachbarn die sich gestört fühlen. Aber ich möchte, dass sie weniger Stress hat. Ich möchte das Training neu aufbauen. Bitte gebt mir mal Tipps, was bei euch geholfen hat. Danke 😊
 
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Dagmar
5. Juli 00:13
Sie hat Verlust Angst .... trainiere es mit wenigen Minuten die du sie alleine läßt ... und belohne sie dann ... dann steigerst du das nach und nach ... so wird sie schnell merken das du ja wiederkommst .... sie ist ja auch noch klein hast du niemanden wo sie hinkann wenn du arbeitest ?
 
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Sandra
5. Juli 11:09
Also ich würde das ganze nochmal ganz von vorne aufbauen. Du sagst sie mag ihre Box und bleibt auch drin liegen? Prima. Aber erstmal schon zu weit gedacht... also ich würde wie folgt vorgehen: du wartest eine Zeit am Tag ab wo sie müde ist, z.b. wenn ihr gemeinsam auf der Couch sitzt Punkt wenn sie sich nun also hingelegt hat und schläft, stehst du einfach völlig grundlos auf und setz dich wieder hin jedes Mal wenn sie liegen bleibt bekommt sie eine Belohnung. Irgendwann sollte sie verstanden haben, das nichts Spannendes passiert wenn du aufstehst. Diese Übung führst du dann weiter. Aufstehen durch den Raum laufen , wieder hinsetzen. Aufstehen, kurz den Raum verlassen bei offener Tür, wieder hinsetzen. Jedes Mal wenn sie liegen bleibt belohnen. am besten so, dass du noch nicht außer Sichtweite gehst . sollte das funktionieren, versuchst du auch einmal so weit weg zu gehen dass sie dich nicht mehr sehen kann. Sollte sie gar keine Ruhe finden sobald du aufstehst, kannst du diese Übung auch mit der Box verbinden. Jedes mal wenn du vorhast irgendetwas zu erledigen, gibst du ihr etwas zu kauen oder ein Leckerchen und packt sie in die Box . Wichtig ist, sie erst dann heraus zu lassen, wenn Sie ruhig und entspannt ist. Du kommentierst dein wiederkommen einfach überhaupt nicht es muss selbstverständlich sein dass du den Raum verlässt und zurückkommst. Am Anfang nur ein paar Sekunden später auch länger. Wenn du dir unsicher bist, was sie in deiner Abwesenheit tut, besorge dir doch einfach ein gebrauchtes Babyphone mit Kamera. Die sind nicht besonders teuer und die Reichweite reicht dicke bis vor die Haustür. Das macht es auch für Dich einfacher, den Moment zu erwischen, wo sie ruhig ist. Ich hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen, wenn du noch Fragen hast kannst du dich gerne melden.
So haben wir es auch gemacht und es klappt bis heute wunderbar 👍 War 4 Monate Arbeit und immer mal wieder Rückschritte, aber jetzt klappt es wunderbar. Wie haben zum Glück im ganzen Haus Hunde, so hat sich auch niemand gestört gefühlt hat bei der anfänglichen fieperei und seinem bellen.
 
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Ramona
5. Juli 11:23
Trainer. Such dir einen guten Hundetrainer, der dir dabei helfen kann. Ist denke ich das Beste. Deine Maus hat Verlustsängste, dass ist ein langer und harter Weg, den ihr gemeinsam gehen müsst. Ich drücke euch ganz fest die Daumen. Und wünsche euch alles Gute 🍀 🍀 🍀
 
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Amelie
7. Juli 14:08
Mein Hund hat auch anfangs alles zerstört. Wir haben erstmal alles wirklich alles weg gelegt was er kaputt machen kann unter anderem auch den Teppich. Dann haben wir Spielzeug gekauft womit er sich gerne selbst beschäftigt. Wenn wir weg sind, sind alle Räume zu sodass er nur das Wohnzimmer, den Flur und die Küche zur Verfügung hat. Wir haben ihn nach und nach immer länger alleine gelassen. Man fängt einfach mit 5 Minuten an wo man evtl. Mal den Müll raus bringt und erweitert das immer mehr. Wenn man dann nach Hause kommt sollte man den Hund erstmal ignorieren damit er sich selber regulieren kann. Bei uns hat das geholfen sodass er mittlerweile gar nicht mehr bellt.
 
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Dogorama-Mitglied
8. Juli 09:31
Mein Hund fing auch an alles zu schreddern, wenn ich zur Arbeit war. Habe ihn weniger Raum sprich: Flur und Küche (da war alles sicher vor ihm) und seine Box als Rückzug gegebenen. Außerdem bekommt er bevor ich gehe was zur Beschäftigung...z.B. Karton oder ein geknotetes Handtuch mit Leckerli. Darauf freut er sich richtig. Ist ein Ritual geworden, wenn ich länger weg bin. Seitdem klappt es super😊
 
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Dogorama-Mitglied
8. Juli 13:00
Die Hündin eine komplette Stunde lang alleine zu lassen ist in ihrem Zustand viel zu viel. Ihr müsst viel kleinschrittiger arbeiten. Mit wenigen Sekunden anfangen (am besten etwas zur Ablenkung oder zum Knabbern für den Moment geben), dann nach einer Woche des Erfolges auf eine Minute steigern usw. usf. Sie hat halt echt riesige Verlustängste.
 
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Marianne
8. Juli 15:22
Ätherisches Lavendelöl im Difuser, dazu klassische Musik. Beim Weggehen immer was zum Kauen geben. Es ist ganz wichtig, daß das Weggehen belohnt wird und nicht das Wiederkommen! Mit fünf Minuten alleine lassen anfangen, dann langsam immer um fünf bis zehn Minuten steigern......So hat's bei uns bisher immer gut geklappt und sogar bei den Wolfhunden.
 
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Dogorama-Mitglied
9. Aug. 15:01
Hi Nathalie, Auch ich habe vor kurzem einen Tierschutzhund aufgenommen und mittlerweile kann sie ohne Probleme beliebig viele Srunden alleine bleiben. Das Training habe ich folgendermaßen aufgebaut: Sie muss vor allem wissen,dass ihr immer wiederkommt egal was passiert. Also erst einmal in kleinen Schritten üben. Da sie ein Extremfall ist, müsst ihr extrem behutsam vorgehen und nie zu viel verlangen und euch gedulden, damit ihr nicht alles zunichte macht, was ihr aufgebaut habt. Also als erstes mal mit 1-2 Minuten anfangen. Wenn sie nichts macht, dann wieder hereinkommen Leckerchen geben und sich freuen. Dies einige Male wiederholen, bevor ihr die Zeiten langsam steigert. Wenn das nicht hilft, kannst du dir auch Hilfe vom Internet holen. Lg Finja mit Kaja🤗🐕🙈
 
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Carina
9. Aug. 15:16
Hallo, Mein kleiner hatte sehr starke Angst also ich ging. Zwar zerstörte er nichts aber fing an zu jaulen, was einem das herz bricht wenn man das haus verlassen möchte. Wir haben es auch so geübt mit dem Aufstehen, hinsetzen, durch den Raum gehen, belohnen wenn er ruhig und gelassen war. Irgendwann öffnete ich nur die Tür. Blieb drinnen, wieder geschlossen. Immer und immer wieder. In wirklich minischritten. Ich steigerte mich Sekunden mit einem Timer in der hand vor die Tür. Und irgendwann waren es Minuten. Auch das üben mit dem Schlüssel rascheln, gehen. Loben wenn er ruhig war und gelassen war. Schlechtes Verhalten oder es Mal daneben geht ignorieren, einen Schritt zurück oder nochmal probieren. Die Zeit zum üben eignet sich wenn er/sie müde ist, oder nach dem laufen. Was ihm geholfen hat, man eigentlich nicht unbedingt tun sollte, ist das verabschieden. Wenn ich ihn in sein Korb schicke und tschüss sage, dann ist es für ihn wie ein Ritual, dass er weiß OK sie geht zwar, ist aber immer wieder gekommen wenn sie das gemacht hat. Hab ich mich nicht verabschiedet...kann es sein er fängt an zu bellen und zu jaulen weil er nicht weiß wo ich bin. Also die meisten sagen nicht verabschieden...mir und dem hund hilft es aber irgendwie. Viel Glück und gute Nerven!