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Patrick
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Anzahl der Antworten 79
zuletzt 6. März

Zwicken und knabbern ( fasst beißen )

Hallo zusammen hoffe dass ihr mir behilflich sein könnt. Bin mit meinem Latein am Ende. Mein Hund bekommt zwischen durch seine 5-10 Minuten wo er anfängt meine Tochter und.mich an zu fallen. Bei meiner Tochter hört er direkt auf wenn man was sagt nur bei mir wird der will und will immer zu schnappen gebe den dann immer sein kauspielzeug aber hält nicht lange an. Habt ihr Ideen? Wäre für jede sehr dankbar lg patrick
 
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Ni
18. Feb. 14:21
eine Dominanzgeste stellt für mich die absolute Ausnahme dar. Aber wenn der Hund mich so stark zwicken würde, dass es an beißen grenzt, würde ich dem Einhalt Gebieten. Ignorieren funktioniert meistens gut, aber nicht immer. Und wohin dieser ganze neumodische "ich darf meinen Hund nicht dominieren"-Quatsch führt, merke ich täglich beim Gassi, wenn wieder ein total aggressiver Hund entgegen kommt, der nichtmal aus/nein, etc. versteht. Man kann auch nicht jedes Verhalten mit positiven Reaktionen korrigieren, denn es gibt selbsterfüllende Situationen, z.B. wenn ein Hund jagt, ist die Aktivität des Jagens für den Hund positiv und lässt sich kaum durch Belohnung in den Griff bekommen. Ignorieren hilft da auch kaum, weil der zeitliche Abstand zwischen jagt und Bestrafung zu lang ist, als dass der Hund das noch verstehen würde und im schlimmsten Fall lernt er, ich werde ignoriert wenn ich zurück komme, also komme ich lieber nicht zurück.
Also einer meiner Hunde kam als "Hühnerkiller" zu mir. Mittlerweile kann ich ihn aus dem Freilauf von Hühnern abrufen. Wie ich das geschafft habe? Nicht mit dominieren, auf den Boden drücken etc. - kannste bei 40 kg Hund mal versuchen, klappt aber wohl nur mäßig.
Ich habe ihn immer genau im Blick, wenn er was wittert oder sieht wird er gerufen bevor! er los läuft und bekommt seinen Futterbeutel als Ersatz geworfen. Klappt super. Ein einziges Mal ist er mit abgehauen und ein paar Enten hinterher. Ich war zu langsam, hab nicht schnell genug geschaltet. Als er wieder kam nach 1 - 2 Minuten hab ich ihn ignoriert. So brav ist der ohne Kommando noch nie neben mir gelaufen. Das Ignorieren war für ihn wahrscheinlich eine schlimmere Strafe, als wenn ich ihm eine gescheuert hätte.
Es funktioniert also auch ohne körperliches Gerangel.
 
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Dogorama-Mitglied
18. Feb. 14:34
Also einer meiner Hunde kam als "Hühnerkiller" zu mir. Mittlerweile kann ich ihn aus dem Freilauf von Hühnern abrufen. Wie ich das geschafft habe? Nicht mit dominieren, auf den Boden drücken etc. - kannste bei 40 kg Hund mal versuchen, klappt aber wohl nur mäßig. Ich habe ihn immer genau im Blick, wenn er was wittert oder sieht wird er gerufen bevor! er los läuft und bekommt seinen Futterbeutel als Ersatz geworfen. Klappt super. Ein einziges Mal ist er mit abgehauen und ein paar Enten hinterher. Ich war zu langsam, hab nicht schnell genug geschaltet. Als er wieder kam nach 1 - 2 Minuten hab ich ihn ignoriert. So brav ist der ohne Kommando noch nie neben mir gelaufen. Das Ignorieren war für ihn wahrscheinlich eine schlimmere Strafe, als wenn ich ihm eine gescheuert hätte. Es funktioniert also auch ohne körperliches Gerangel.
wenn du ihn immer noch genau beobachten musst und dann den Beutel werfen musst, spricht das aber nicht dafür, dass er Begriffen hat, dass jagen nicht gewollt ist, sondern eher dafür, dass der Ansatz zum los Rennen dafür sorgt, dass er ein Leckerli bekommt. Hast du mal ausprobiert, was passiert wenn du den Beutel nicht wirfst?
 
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Dogorama-Mitglied
18. Feb. 14:44
Ganz ehrlich....ich finde das Eine so schlimm wie das Andere... Ein dauerndes Heititei führt meiner unmaßgeblichen Meinung genausowenig zum Ziel wie völlig veraltete "dominzmodelle". Wer Hunde untereinander beobachtet sieht schnell, dass da schon auf meterweite Entfernung kommuniziert wird. Ein Hund braucht klare Regeln und einen tatsächlichen Hundeführer an dem er sich vertrauensvoll orientieren kann. Das bedeutet aber auch, dass klar kommuniziert wird welches Verhalten unerwünscht ist. Reines vermeiden oder ablenken macht dem Hund nicht klar, dass er etwas nicht soll. Heißt ich kann den Hund mit meinem Körper begrenzen (also Wege schließen) und zur Not eben auch mal antippen... Allerdings mehr im Sinne von "Hallo wach" ich red mit Dir.
Abgesehen davon, hängt das einfach auch stark vom Gemüt des Hundes ab... Ich hab hier zwei die sehr sensibel reagieren da muss ich sehr achtsam agieren... Mein Erster war da schon dickfelliger... Dem musste man schon etwas vehementer die Meinung sagen. Ein Hund der weiß was er darf und was nicht, zuhause über Regeln lernt auch mal zu warten und sich Erlaubnis für.... abzuholen, der braucht auch keine übergriffigen Dominzgesten. Heißt, kleinschrittig an der Impuls Kontrolle des Hundes und an der eigenen eindeutigen Haltung arbeiten finde ich am bisher erfolgversprechendsten....ist aber halt auch Arbeit... Vor allem an einem selbst... Wir üben uns da durch 😉🙋‍♀️🐾
 
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Dogorama-Mitglied
18. Feb. 14:50
Ganz ehrlich....ich finde das Eine so schlimm wie das Andere... Ein dauerndes Heititei führt meiner unmaßgeblichen Meinung genausowenig zum Ziel wie völlig veraltete "dominzmodelle". Wer Hunde untereinander beobachtet sieht schnell, dass da schon auf meterweite Entfernung kommuniziert wird. Ein Hund braucht klare Regeln und einen tatsächlichen Hundeführer an dem er sich vertrauensvoll orientieren kann. Das bedeutet aber auch, dass klar kommuniziert wird welches Verhalten unerwünscht ist. Reines vermeiden oder ablenken macht dem Hund nicht klar, dass er etwas nicht soll. Heißt ich kann den Hund mit meinem Körper begrenzen (also Wege schließen) und zur Not eben auch mal antippen... Allerdings mehr im Sinne von "Hallo wach" ich red mit Dir. Abgesehen davon, hängt das einfach auch stark vom Gemüt des Hundes ab... Ich hab hier zwei die sehr sensibel reagieren da muss ich sehr achtsam agieren... Mein Erster war da schon dickfelliger... Dem musste man schon etwas vehementer die Meinung sagen. Ein Hund der weiß was er darf und was nicht, zuhause über Regeln lernt auch mal zu warten und sich Erlaubnis für.... abzuholen, der braucht auch keine übergriffigen Dominzgesten. Heißt, kleinschrittig an der Impuls Kontrolle des Hundes und an der eigenen eindeutigen Haltung arbeiten finde ich am bisher erfolgversprechendsten....ist aber halt auch Arbeit... Vor allem an einem selbst... Wir üben uns da durch 😉🙋‍♀️🐾
wie gesagt, Dominanz ist für mich die absolute Ausnahme. ich habe meine Hunde aus dem Tierschutz und die eine Hündin hatte anfangs ein Verhalten drauf, dass sich kaum unter Kontrolle bringen ließ und das gestoppt werden musste auch bevor wir ein Vertrauensverhältnis hatten. Da hat es gut funktioniert die sanft (habe das natürlich langsam und vorsichtig gemacht) in die unterwürfige Position zu bringen. Das letzte mal dass ich dies getan habe ist inzwischen 3 Jahre her und inzwischen klappt das komplett ohne sowas. Dennoch würde ich mir ein beißen nicht gefallen lassen und im Zweifel wieder dazu greifen.
 
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Ni
18. Feb. 15:03
wenn du ihn immer noch genau beobachten musst und dann den Beutel werfen musst, spricht das aber nicht dafür, dass er Begriffen hat, dass jagen nicht gewollt ist, sondern eher dafür, dass der Ansatz zum los Rennen dafür sorgt, dass er ein Leckerli bekommt. Hast du mal ausprobiert, was passiert wenn du den Beutel nicht wirfst?
Ich sehe ja, ob er mich veräppeln will, oder ob er wirklich was jagen will. Ich kann ihn natürlich auch zurück rufen ohne dass er seinen Beutel bekommt. Dann würde er aber über kurz oder lang überlegen, ob es sich lohnt. Das Jagen wollen - insbesondere weil er es wohl auf der Straße eine Weile als Selbstversorger brauchte - ist ein starker Reiz. Der Beutel ist letztendlich nur eine alternative Beute, die ich ihm zum Jagen anbiete. Dazu bekommt er dann von mir Aufmerksamkeit und Spiel, denn diese Beute kann man ja mehrmals jagen.
Und dass er eigentlich begriffen hat, dass Jagen nicht erwünscht ist, habe ich an seinem Verhalten nach der Entenjagd gesehen.

Grundsätzlich finde ich, dass viele Leute viel zu wenig mit ihren Hunden machen oder auf sie achten, wenn sie mit ihnen unterwegs sind. Wenn ich mit meinen Hunden draußen bin, bleibt das Handy in der Tasche, wird zwar mal mit anderen Leuten gequatscht aber es bleibt immer ein Auge beim Hund. Und wenn ich sehe, dass einer weg dümpelt oder etwas in der Nase hat, wird er zurück gerufen. Meistens - nicht immer - gibt es dafür eine Belohnung. Das kann ein Spiel, Leckerchen, Streicheleinheit oder zumindest ein verbales Lob sein. Warum sollte mein Hund etwas sein lassen, was er gern machen würde, wenn es sich für ihn nicht lohnt? Weil ich es ihm sage? Meine Hunde sind nicht meine Sklaven. Dazu taugen sie schon allein aufgrund der Rasse nicht. Bei denen ist der "Will to please" ehrer nicht so ausgeprägt.
 
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Tanja
18. Feb. 15:10
Guten Morgen vielen Dank für die ganzen Tipps werde es aus probieren. Und ja mit den hunde Trainern ist das so ne Sache in der aktuellen Zeit wegen corona wollen die alle irgendwie nicht habe jetzt jemanden gefunden der einmal die woche einen Welpen treffen macht. Soll seinen hund abgeben und den nach einer gewissen zeit wieder abholen.
Es haben dir schon viele geantwortet, da will ich gar nichts mehr zu sagen. Mir stößt der Satz :“ Hund abgeben und später wieder abholen auf“.
Was soll das denn für eine Spiel-/Welpengruppe sein? Auch zu Coronazeiten würde ich meinen Welpen nicht alleine lassen, nicht mal zum „spielen“.
Das solltest du dir nochmal gut überlegen.
 
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Dogorama-Mitglied
18. Feb. 15:11
Ich sehe ja, ob er mich veräppeln will, oder ob er wirklich was jagen will. Ich kann ihn natürlich auch zurück rufen ohne dass er seinen Beutel bekommt. Dann würde er aber über kurz oder lang überlegen, ob es sich lohnt. Das Jagen wollen - insbesondere weil er es wohl auf der Straße eine Weile als Selbstversorger brauchte - ist ein starker Reiz. Der Beutel ist letztendlich nur eine alternative Beute, die ich ihm zum Jagen anbiete. Dazu bekommt er dann von mir Aufmerksamkeit und Spiel, denn diese Beute kann man ja mehrmals jagen. Und dass er eigentlich begriffen hat, dass Jagen nicht erwünscht ist, habe ich an seinem Verhalten nach der Entenjagd gesehen. Grundsätzlich finde ich, dass viele Leute viel zu wenig mit ihren Hunden machen oder auf sie achten, wenn sie mit ihnen unterwegs sind. Wenn ich mit meinen Hunden draußen bin, bleibt das Handy in der Tasche, wird zwar mal mit anderen Leuten gequatscht aber es bleibt immer ein Auge beim Hund. Und wenn ich sehe, dass einer weg dümpelt oder etwas in der Nase hat, wird er zurück gerufen. Meistens - nicht immer - gibt es dafür eine Belohnung. Das kann ein Spiel, Leckerchen, Streicheleinheit oder zumindest ein verbales Lob sein. Warum sollte mein Hund etwas sein lassen, was er gern machen würde, wenn es sich für ihn nicht lohnt? Weil ich es ihm sage? Meine Hunde sind nicht meine Sklaven. Dazu taugen sie schon allein aufgrund der Rasse nicht. Bei denen ist der "Will to please" ehrer nicht so ausgeprägt.
es ist schön wenn es wirklich klappt. Aus einem entschuldigen Verhalten wenn du ihn ignorierst würde ich aber nicht zwangsweise schließen, dass er verstanden hat, dass das jagen falsch war. Es kann auch ein "ich weiß nicht was ich falsch gemacht habe, aber Frauchen ist böse, also entschuldige ich mich lieber mal" sein. Bestrafung nachdem der Hund zurück gekommen ist, kann schnell falsch aufgefasst werden, so dass das zurück kommen negativ assoziiert wird. damit wäre ich sehr vorsichtig. Aber ich kann das natürlich bei deinem Hund nicht einschätzen.
 
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Ni
18. Feb. 15:16
es ist schön wenn es wirklich klappt. Aus einem entschuldigen Verhalten wenn du ihn ignorierst würde ich aber nicht zwangsweise schließen, dass er verstanden hat, dass das jagen falsch war. Es kann auch ein "ich weiß nicht was ich falsch gemacht habe, aber Frauchen ist böse, also entschuldige ich mich lieber mal" sein. Bestrafung nachdem der Hund zurück gekommen ist, kann schnell falsch aufgefasst werden, so dass das zurück kommen negativ assoziiert wird. damit wäre ich sehr vorsichtig. Aber ich kann das natürlich bei deinem Hund nicht einschätzen.
Obwohl wir ja gerade ein bisschen vom eigentlichen Thema abkommen 🙈 du hast ja gar nicht geschrieben, wie deine Lösung zum Thema jagender Hund aussieht. Da du das ja als Beispiel angeführt hast, würde mich das interessieren.
 
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Dogorama-Mitglied
18. Feb. 15:28
Obwohl wir ja gerade ein bisschen vom eigentlichen Thema abkommen 🙈 du hast ja gar nicht geschrieben, wie deine Lösung zum Thema jagender Hund aussieht. Da du das ja als Beispiel angeführt hast, würde mich das interessieren.
im Idealfall kennt der Hund das nein Kommando und hat dies wirklich gut und tief drin. dann reicht im richtigen Moment (in der Situation bevor er sich für die jagt entschieden hat) ein energisches nein, um ihm die Entscheidung abzunehmen. wenn er sich dann für das hören entscheidet, bekommt er auch ein Leckerli, bzw. eine andere Belohnung. dafür ist es natürlich wichtig, das nein Kommando in anderen Situationen vorher wirklich gut zu üben. bevor er das nicht kann, würde ich den Hund aber auch nicht von der Leine lassen, wenn die Gefahr besteht, dass wild auftaucht. wenn er sich trotzdem für die jagt entscheidet, würde ich versuchen etwas in seine Richtung zu werfen (muss ihn aber nicht treffen, es reicht völlig, wenn es bei nahe bei ihm runter kommt). Dadurch kann man den Hund aus der Fixierung auf das Wild holen und er hört eventuell wieder. dafür gibt es dann aber keine Belohnung sondern der Hund kommt ohne Bestrafung an die Leine und das Gassi geht weiter. Wenn er sich überhaupt nicht abbringen lässt, bleibt nur warten bis er zurück kommt und ihn dann kommentarlos an die Leine nehmen und weiter Gassi zu gehen
 
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Dogorama-Mitglied
18. Feb. 15:57
im Idealfall kennt der Hund das nein Kommando und hat dies wirklich gut und tief drin. dann reicht im richtigen Moment (in der Situation bevor er sich für die jagt entschieden hat) ein energisches nein, um ihm die Entscheidung abzunehmen. wenn er sich dann für das hören entscheidet, bekommt er auch ein Leckerli, bzw. eine andere Belohnung. dafür ist es natürlich wichtig, das nein Kommando in anderen Situationen vorher wirklich gut zu üben. bevor er das nicht kann, würde ich den Hund aber auch nicht von der Leine lassen, wenn die Gefahr besteht, dass wild auftaucht. wenn er sich trotzdem für die jagt entscheidet, würde ich versuchen etwas in seine Richtung zu werfen (muss ihn aber nicht treffen, es reicht völlig, wenn es bei nahe bei ihm runter kommt). Dadurch kann man den Hund aus der Fixierung auf das Wild holen und er hört eventuell wieder. dafür gibt es dann aber keine Belohnung sondern der Hund kommt ohne Bestrafung an die Leine und das Gassi geht weiter. Wenn er sich überhaupt nicht abbringen lässt, bleibt nur warten bis er zurück kommt und ihn dann kommentarlos an die Leine nehmen und weiter Gassi zu gehen
Tatsächlich hab ich da auch das Problem und kann, weil mein Zwockel nur auf Spur geht nicht im richtigen Moment reagieren... Ich riech ja nicht wenn es spannend wird... Der hat immer die Nase unten und plötzlich hat er ne echt lohnenswerte Spur und wird dann mal echt schnell.... Da bin ich mit meinem nein dann schon zu langsam... Weil der Auslöser für mich ja gar nicht erkennbar ist.... Somit "schleppleinen" wir noch durch den Wald und arbeiten brav weiter 😉🐾