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Toni
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Anzahl der Antworten 50
zuletzt 10. Nov.

Zwangsstörung? Alleine bleiben

Hi liebe Community, ich brauche dringend eure Hilfe. Mein 1 jähriger Rüde Schlumpi (Schäferhund Mix) und ich haben ein dickes Problem. Und zwar ich habe ihn seit anfang Juni, da war er so ca. 7 Monate alt. Unser Problem ist das allein bleiben, das übliche halt. Am Anfang konnte ich nicht allein in einen Raum gehen ohne das er mir gefolgt ist, geschweige denn mich zwei Meter entfernen. Daraufhin bin ich zur Hundeschule wo uns Käfigtraining „verschieben“ wurde bis dahin klappt auch alles ganz gut. Er fühlt sich darin wohl, ich kann mich in der Wohnung frei bewegen und er geht auch von allein in den Käfig um zu schlafen. Jetzt zum eigentlichen Problem, wenn ich die Wohnung verlasse und das nur für 5 Minuten wird es kritisch. Vom nicht stoppenden bellen, bis dahin das der Käfig völlig demoliert wird und der Hund aus dem Mund blutet. Ich habe immer Angst, wenn ich kurz 5 Minuten runter gehe um den Müll wegzubringen das ich den Hund mit Verletzungen vorfinde. Dazu beschweren sich die Nachbarn, dass die „scheiß Töhle ihre Schnauze zu halten hat“ und es stresst uns beide sehr. Wenn ich dann wieder hochkomme vom Müll wegbringen, finde ich den Hund im Käfig schwer hechelnd und wenn’s kacke gelaufen ist mit blutiger Schnauze. Dann dachte ich mir, dann lasse ich die Schlafzimmer- und Käfigtür offen und verschließe die anderen Türen. Da hat er in der Zeit den Boden rausgefressen und die Wände zerkratzt. Das wird auf Dauer teuer, aber wenn mein Freund allein mit ihm ist und er die Wohnung für 20 Minuten verlässt ist er ruhig und regt sich nicht. Deswegen gehe ich davon aus das er vielleicht einen Kontrollzwang hat, ist aber nur eine Vermutung. Ich bin echt am Ende mit meinem Latein, deswegen bitte schreibt mir eure Erfahrungen und Tipps die bei euch geholfen habt. Und falls ihr eine Hundeschule in Torgau (Sachsen) und Umgebung die sich damit auskennt, die auch Hausbesuche macht schreibt mir. Bis dahin liebste Grüße und danke im voraus Toni und Schlumpi 🐾
 
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Sigi
9. Nov. 22:45
Hat das alleine bleiben schon auf längere sicht geklappt?
Ich meine nicht das zimmer verlassen sondern die wohnung.
Für mich ist das zum teil Kontrollzwang und Verlustangst.
War bei meinem Snow auch so wie Du es beschreibst.
 
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Sigi
9. Nov. 23:06
Ich bin die Hauptbezugsperson, nun ja erst haben wir ihn allein im Raum gelassen, weil da bis dato nicht funktioniert hat. Und dann für immer längere Zeit. Funktioniert jetzt gut, und dann an das generelle allein bleiben. Mit Ritual und ohne nun ja was soll ich sagen, ich weiß nicht mehr weiter es artet aus sobald ich die Tür verlasse.
Ich erzähl mal von meinem. Er ist mir auch ständig hinter her gelaufen. Wenn er nur im Wohnzimmer war und ich bin raus und habe die wohnzimmertüre hinter mir geschlossen ging das heulen und bellen los. Das selbe natürlich auch wenn ich aus der wohnung gegangen bin. Siehst Du da parallelen zu deinem?
Die box oder decke soll ein ruheort sein keine strafe fürs alleine bleiben. Wenn er auf der decke oder in der box bleibt hat das nichts mit alleine bleiben können zu tun!!
 
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Petra
9. Nov. 23:37
Ich denke, es kommt auf Deine innere Haltung an. Wenn Du vorher schon Bedenken hast, weg zu gehen, oh Gott, was passiert nun,überträgt es sich auf Deinen Hund.
Dein Freund ist wahrscheinlich ganz relaxt aus der Wohnung gegangen, nicht verabschiedet oder ähnliches , dann bleibt auch Dein Schatz 🐾entspannt
 
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Dogorama-Mitglied
10. Nov. 06:00
mMn ist das eher Kontrollverhalten als Trennungsangst, wenn es sich bei verschiedenen Personen unterscheidet. Auch die Zerstörungswut spricht dafür. Da wäre dann auch völlig anderes Training gefragt. Die wirkliche Ursache zu kennen, wäre erstmal wichtig.
Ja mir war (ist) nicht ganz klar was sich da zwischen den einzelnen Personen unterscheidet.
Mit dem Kontrollproblem kenn ich mich nicht so aus, obwohl ich glaube, dass meiner das auch ein bisschen hat. Bzw ist er einfach derart neugierig, dass er es schwer aushält, nicht zu wissen oder zu sehen, was denn jetzt schon wieder los ist 😏
 
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Dogorama-Mitglied
10. Nov. 06:02
Ja genau aber das gleiche passiert auch, wenn mein Papa mal auf Schlumpi aufpasst wenn wir Dienste haben die sich überschneiden. Also wo er allein bleiben müsste, passt mein Papa auf. Und wenn ich dann Schlumpi bei Papa abgebe dann dreht er durch, aber mein Freund ihn abgibt bei meinem Dad vor der Arbeit ist alles entspannt.
Welche Räume hat der Hund jetzt zur Verfügung wenn ihr weg geht? Und ist das bei dir bzw deinem Freund gleich, oder lässt zB einer alle Türen offen und der andere nicht?
 
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Sabine
10. Nov. 07:01
Von den Raketenhunden habe ich heute eine Rückmeldung auf meine Anfrage bekommen. Die hab ich nur leider schon im März geschickt.
Ja, die sind heiß begehrt und Nina reist viel mit Charly rum in Deutschland.
 
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Dogorama-Mitglied
10. Nov. 09:14
Mittlerweile läuft er mit zu Hause nicht mehr hinterher, wenn wir draußen sind ist er eher zurückhaltend und ängstlich. Aber wenn mein Dad ihn wieder zu mir bringt bellt er mich an und zwickt mich arg. Ja ich werde das beobachten und dann mit dem Hundetrainer auswerten. Danke für die lieben Tipps
Dass dein Hund dich anbellt und sogar zwickt ist ein absolutes NoGo. Wie reagierst du darauf?
Ich finde das ist ein sehr wichtiges Detail in der Geschichte.

Kann es sein, dass dein Hund Respekt vor deinem Freund hat und bei ihm Grenzen akzeptiert und bei dir nicht?
Beim Freund kann er alleine bleiben, kann ruhig an deinen Dad übergeben werden, das zeigt ja, dass er diese Dinge durchaus kann.
Eventuell denkt er, dass er das bei dir einfach nicht muss.

Ich bin kein Freund von Dominanz und Alpha Geschwafel, aber es ist sehr wichtig sich bei einem Hund durchsetzen zu können und sich Respekt zu verschaffen.
Gerade bei Schäferhunden.
Für mich ist es auch nicht immer einfach, aber es lohnt sich immer sehr!

Daher wäre meine vorläufige Vermutung, dass er weder eine Zwangsstörung, Kontrollzwang oder Verlust Angst hat, sondern ein kleiner, respektloser Rebell ist, der dich und seine Grenzen austestet.
 
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Lisa-Eileen
10. Nov. 09:29
Jedenfalls glaube ich auch nicht, dass das eine Zwangsstörung ist. Das wären zB Sachen wie extremes Fixiertsein (Ball, Lichter, Bewegunen) oder stereotypes Verhalten (Hin und her laufen, um sich selbst drehen...) Das, was du beschreibst, klingt eher nach Trennungsangst, wobei es eigenartig ist, dass das beim Weggehen deine Freundes so garnicht passiert.
Es ist ja ein Schäferhund wenn ichs richtig im Kopf habe, vielleicht das Gleiche wie bei mir das er halt hüten will und abdreht wenn das zu hütende Objekt weg ist.
Allerdings ist er ja auch extrem gestresst, da hört es sich eher nach Trennungsangst an.
Ich merk bei mir zb auch das es nen großen Unterschied macht ob es sich um mich handelt oder um andere.
Mir vertraut er, ich bin der Chef, da gibts eher keine Probleme.
Nur wenn andere dabei sind oder da sind.
Auf andere hört er auch nur selten, bei mir brauch ich nur die Braue hochziehen und er weiß bescheid.
 
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Lisa-Eileen
10. Nov. 09:33
Ja mir war (ist) nicht ganz klar was sich da zwischen den einzelnen Personen unterscheidet. Mit dem Kontrollproblem kenn ich mich nicht so aus, obwohl ich glaube, dass meiner das auch ein bisschen hat. Bzw ist er einfach derart neugierig, dass er es schwer aushält, nicht zu wissen oder zu sehen, was denn jetzt schon wieder los ist 😏
Das kenn ich auch zu gut.🥴
 
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Lisa-Eileen
10. Nov. 09:37
Dass dein Hund dich anbellt und sogar zwickt ist ein absolutes NoGo. Wie reagierst du darauf? Ich finde das ist ein sehr wichtiges Detail in der Geschichte. Kann es sein, dass dein Hund Respekt vor deinem Freund hat und bei ihm Grenzen akzeptiert und bei dir nicht? Beim Freund kann er alleine bleiben, kann ruhig an deinen Dad übergeben werden, das zeigt ja, dass er diese Dinge durchaus kann. Eventuell denkt er, dass er das bei dir einfach nicht muss. Ich bin kein Freund von Dominanz und Alpha Geschwafel, aber es ist sehr wichtig sich bei einem Hund durchsetzen zu können und sich Respekt zu verschaffen. Gerade bei Schäferhunden. Für mich ist es auch nicht immer einfach, aber es lohnt sich immer sehr! Daher wäre meine vorläufige Vermutung, dass er weder eine Zwangsstörung, Kontrollzwang oder Verlust Angst hat, sondern ein kleiner, respektloser Rebell ist, der dich und seine Grenzen austestet.
Würd ich nicht so sagen das er respektlos ist, sie ist halt anscheinend kein guter Führer, niemand dem man die Verantwortung usw anvertrauen kann aus Hundesicht.
Der Freund hingegen schon.
Da muss sie lernen richtig zu führen sodass der Hund die Verantwortung abgeben kann, grad bei Schäfer und Hütehunden ist das immer ein Problem.
Sie fühlen sich immer für alles verantwortlich, da muss man ihnen zeigen das man selbst alles im Griff hat und sie das nicht zu regeln haben.
Wenn man dem Hund zeigt das man ein guter Rudelführer ist dann wird er auch entspannter.