Mein Hund hat auch einen ausgeprägten Jagdtrieb. Dieser kann auch nicht abtrainiert werden. Er wird immer das Reh oder den Hasen den Leckerlies oder irgendeinem Ersatzspielzeug vorziehen.
Es ist ein Irrglaube zu meinen, man könnte seine Vorliebe ändern. Es gibt natürlich Hunde ohne oder mit wenig Jagdtrieb von denen die Halter berichten, wie einfach es war, den Hund vom Jagen abzuhalten.
Nachdem ich feststellen musste, wie gerne mein Hund auf die Jagd geht, blieb zunächst nur die Schleppleine. In diesem Zusammenhang wurde ein Wort eingeführt (Sitz) , welches bei jeder Gelegenheit - auch auf Entfernung - geübt und mit dem besten Leckerli belohnt wurde. Ich habe festgestellt, dass es meinem Hund leichter fällt, mit dem Hasen im Blick Sitz zu machen, als sich abzuwenden und zurückzukommen.
So vorbereitet sind wir täglich in den Wald gegangen und haben Hasen und Rehe gesucht. Die Schleppleine zur Sicherheit, falls er nicht Sitz macht.
Parallel dazu haben wir beim Freilauf die Entfernung zu mir verringert. Zur Unterstützung anfangs auch mit Schleppleine. Er geht entweder Fuss, "Bei mir" (max. 5 m Abstand ) oder Lauf (keine Beschränkung).
Hier ist 100 % ige Konsequenz angesagt. Stehenbleiben, bis der Hund genau da ist, wo er sein soll. Immer wieder korrigieren. Mein Hund merkt sofort, wenn ich es einmal nicht so genau nehme und nutzt es aus.
Wir sind jetzt so weit, dass er Fuss, ohne Leine , mit mir durch den Wald geht.
"Bei mir" im Wald geht noch, aber nicht mehr zu 100%.
Alles was darüber geht, ist reines Lottospiel. Mein Hund ist jetzt 3 Jahre alt. Wir üben täglich und haben einen Stand erreicht, wonach es zumindest unwahrscheinlich ist, daß er einen Hasen abschleppt.
Der Vorgängerhund war übrigens auch ein Appenzeller, dessen Jagdtrieb mit zunehmendem Alter erloschen ist.