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Cornelia
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Anzahl der Antworten 47
zuletzt 26. Okt.

Veraltete Erziehungsmethoden- was für euch ein NoGo ist!

Die Zeiten ändern sich und auch die Erziehungsmethoden, was früher normal war ist heute total überholt und teilweise eine echte Tierquälerei. Heute wird viel mehr auf die Bedürfnisse unserer Hunde eingegangen, Grundgehorsam soll natürlich vorhanden sein aber die Methoden um das gemeinsam mit dem Hund zu lernen sind doch andere geworden. Was sind für euch die NoGo‘s ?
 
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Sandra
23. Okt. 10:15
Alles was mit Gewalt, Respektlosigkeit, Angst, Erniedrigung usw zu tun hat. Bzw alles was gegen meine persönlichen Prinzipien geht, die da wären: Vertrauen, Bindung, Respekt, Geduld, Liebe, Fürsorge. Schlagen, Würgen, jegliche körperliche Gewalt, Hundenase in Pipi oder Kot drücken, Hund durch die Gegend werfen, Hilfsmittel, die dem Hund in irgendeiner Weise schaden, ganz vorne mit dabei Stachelhalsbänder, Stromhalsbänder usw., generell diese ganzen Dominanz und Unterwerfungsmethoden, die Liste ist ewig lang. Ich möchte nicht, dass meine Hund aufgrund von Angst oder Schmerz folgsam ist, sondern aufgrund von Vertrauen und stabiler Bindung. Alles was gegen Vertrauen und Bindung arbeitet, gibt es bei uns nicht.
 
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Sandra
23. Okt. 10:16
Ui, da kann ich ein paar prägnante Beispiele auflisten! - Hundenase in Fäkalien drücken - Hund mit Verachtung / Ignoranz strafen - Hund wegsperren - an der Leine ziehen / rucken - Hund anschreien - Hund schlagen, würgen, treten etc. - Hilfsmittel mit Schmerz- & Schreckreizen einsetzen (Würger, Stachelhalsband, Schellen, Wasserspritzen, Halti, Antiziehgeschirr) - Futter verwehren / mit Futter erpressen (reine Handfütterung) - Hund sich selbst überlassen ("Da muss der durch." / "Der muss das lernen.") - ... Und all diese Methoden werden heute noch täglich bei zig Hunden dieser Welt (auch diesen Landes) angewandt :(
Da stellen sich mir die Nackenhaare auf. Einfach nur schlimm 🤢🤮
 
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Melanie
23. Okt. 12:16
Ich kann mich hier nur anschließen: Alles was mit Druck, Schmerz und Angst in Verbindung steht ist ein absolutes NO-GO. Leider sehe ich das auch sehr oft und mir wurden entsprechende Methoden auch schon zu genüge empfohlen. Ich kann meinen Mund dann oft auch nicht halten und spreche offen meine Meinung an. Leider erreiche ich bei oft wenig bis gar nichts damit. Die Leute sind der Meinung es geht schneller und der Hund hört dann perfekt ( was ja leider auch oft stimmt). Das der Hund seelisch gebrochen wird und aus purer Panik hört interessiert nicht. Hier gibt's auch noch einen Hund der an der Kette gehalten wird: wenn der TA kommt oder jemand sich dem Hof nähert, kommt er in den Stall. Eine ganz schön, bequeme Methode der Erziehung. Aber es gibt Sie ,die Verfechter der alten Erziehungsmethoden. Leider auch bei Hunden und Kindern. Ich bin hier sehr stolz darauf das unsere kleine zu uns kommt weil sie es möchte und nicht aus Angst.
 
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Sandra
23. Okt. 16:48
Mein Bilbo hat mit fremden Hunden viele schlechte Erfahrungen machen müssen, die meisten davon innerhalb der ersten 5 Lebensmonate bevor er zu uns kam plus schlechter Sozialisierung nach dem Züchter, also bei seinem früheren Frauchen, wenn man diese äußerst gestörte Person als sowas bezeichnen möchte. Daraufhin hat er eine enorme Angst vor fremden Hunden entwickelt aber nur auf Spaziergängen. In seinem Garten schließt er problemlos Freundschaften. Was ich mir bisher anhören musste wie ich diese Show, die er zwecks vertreiben der potentiellen Gefahr, abzieht händeln soll, aktiviert in mir den Würgreflex. Alles Methoden, die mit Sicherheit seine Show beenden aber nicht ihm die Angst nehmen, sondern ihm eher noch mehr Angst machen würde, nämlich vor mir. Wir arbeiten jetzt seit über drei Jahren daran, aber nicht primär am Verhalten, sondern direkt an seiner Angst. Er macht tolle Fortschritte. Er zieht seine Show nicht mehr bei jedem Hund ab. Mädchen mag er, hat er festgestellt. Und er hat gelernt die Körpersprache anderer Hunde zu lesen. Ignoriert ihn der Hund oder zeigt unterwürfiges Verhalten ist alles gut. Zieht der andere auch eine Show ab oder zeigt irgendeine Art Dominanz, wertet Bilbo das immer noch als potentielle Gefahr und versucht den anderen zu verbellen. Momentan arbeiten wir nun an diesem Schritt. Natürlich ist es langwieriger und anstrengender direkt an der Ursache, an seiner Angst zu arbeiten aber es bringt auch positive Aspekte mit sich, denn automatisch arbeitet man auch am Vertrauen und an der Bindung, ohne geht es nicht. Und dann braucht er halt etwas länger dafür, es wird dann aber dauerhaft etwas in der Tiefe (seine Angst) verändert, als nicht nur sein Verhalten zu verändern. Das passiert von ganz alleine mit der Abnahme seiner Angst. Wenn man das aber einen von den Klugscheissern versucht klar zu machen, die unter anderem empfohlen haben ihm mal ne ordentliche Abreibung zu verpassen „ hier im Wald liegen doch überall Stöcker rum“ , dann kann man gleich mit ner Wand sprechen. Die wenigsten sind einsichtig und benennen mich dann als Sensibelchen und Weichei. Es gibt aber dennoch auch Erfolgserlebnisse, wenn jemand mal zu gibt, dass er das so ja noch gar nicht betrachtet hat und zu einem Umdenken bereit ist. Ich finde es einfach nur schlimm wie manche ihre Hunde „erziehen“. Ich bin diesbezüglich vermutlich wirklich ein Sensibelchen, denn diese Art der „Erziehung“ musste ich als Kind täglich miterleben. Und jedesmal wenn meine Mutter unsere Hunde vermöbelt hat, blutete mir das Herz. Stachelhalsband, den Hund durch die Gegend werfen, so einen Lütten in seinen eigenen Urin drücken, all das war bei uns damals an der Tagesordnung. Schon als Kind war mir klar, dass dies nicht richtig sein kann, einfach aus einem Gefühl heraus und nicht aufgrund faktischen Wissen. Als Teenager habe ich sogar mal den Tierschutz angerufen, der leider nichts ausrichtete. Ist über 30 Jahre her, da lief das alles noch etwas anders. Jeder der auf sein Herz und Bauchgefühl hört und dieses Gefühl zulässt, weis im Grunde doch was richtig und falsch ist. Dafür sollten eigentlich keine Kurse oder Trainer nötig sein, die einem sowas grundlegendes wie Empathie oder Mitgefühl lehren. Und dennoch scheint Herz viel zu oft zu fehlen. Viel zu oft ist das eigene Machtgefühl und Ego viel dominanter als das Herz, vorzugsweise in Kombination mit dem gesunden Menschenverstand. Nun hab ich mir da gerade wohl etwas von der Seele geschrieben. War wohl mal nötig. Sorry. 😬
 
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Sabine
24. Okt. 15:59
Was ja in Deutschland zum Glück verboten ist. Bis auf das kopieren der Rute das in Ausnahmefällen noch erlaubt ist.
Man fragt sich nur, woher hier viele Mitglieder diverse Molosserrassen mit kupierten Ohren haben. Ich sehe auf der Pinnwand oder auf Profilen täglich Cane Corso, Dogo Argentino, Dobermänner etc. mit schrecklich verstümmelt Ohren. Alles übernommene Tierschutzhunde? Zweifelhaft
 
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Natascha
24. Okt. 16:34
Man fragt sich nur, woher hier viele Mitglieder diverse Molosserrassen mit kupierten Ohren haben. Ich sehe auf der Pinnwand oder auf Profilen täglich Cane Corso, Dogo Argentino, Dobermänner etc. mit schrecklich verstümmelt Ohren. Alles übernommene Tierschutzhunde? Zweifelhaft
Das habe ich mich auch schon gefragt. Wahrscheinlich eher aus dem Ausland "adoptiert"...
 
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Cornelia
24. Okt. 17:47
Es gibt aber tatsächlich noch Hundertrainer die sehr körperlich arbeiten, für einige die zum ersten mal einen Hund haben und es vielleicht nicht hinterfragen, oder die für die es immer schon so war ist es vielleicht nicht nachzuvollziehen warum wir uns darüber aufregen.
 
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Melanie
24. Okt. 17:56
Es gibt aber tatsächlich noch Hundertrainer die sehr körperlich arbeiten, für einige die zum ersten mal einen Hund haben und es vielleicht nicht hinterfragen, oder die für die es immer schon so war ist es vielleicht nicht nachzuvollziehen warum wir uns darüber aufregen.
Richtig 👍. Und es gibt leider auch wenig Halter die sich mehrere Trainer bzw. Hundeschulen ansehen. Die Unterschiede sind echt richtig gewaltig.
 
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Sandra
24. Okt. 18:26
👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻👍🏻
 
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Dani
24. Okt. 18:59
Es gibt aber tatsächlich noch Hundertrainer die sehr körperlich arbeiten, für einige die zum ersten mal einen Hund haben und es vielleicht nicht hinterfragen, oder die für die es immer schon so war ist es vielleicht nicht nachzuvollziehen warum wir uns darüber aufregen.
In meiner letzten Hundeschule wurde mit leinenruck gearbeitet. Das wollte ich nicht anwenden. Dann wurde halti empfohlen, sowas kommt schon gar nicht in Frage. Als dann bei unerwünschtem verhalten eine wasserflasche vor den Hund geworfen werden sollte, war das definitiv meine letzte Anwesenheit dort. Als ich den Trainer auf die Angst vom Hund angesprochen hab, meinte der ich solle Angst nicht mit Respekt verwechseln. Die haben mich nie mehr gesehen und ich werde auch keine Hundeschule mehr aufsuchen. Das ist jetzt 1 Jahr her und ich mach mir heute noch Vorwürfe da gruppenstunden genommen zu haben.