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Franziska
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Anzahl der Antworten 9
heute 16:30

Verändertes Verhalten (Bellen) nach Umzug

Hallo zusammen, wir sind vor ca. 3 Wochen in eine neue Wohnung gezogen und ich möchte gerne ein paar Tipps einholen, da Mali seitdem bei Geräuschen im Treppenhaus bellt. Ich weiß, dass für sie alles neu ist und ich habe auch nicht die Erwartung, dass sie sich sofort wie vorher (kein Bellen bei Geräuschen) verhält. Ich möchte nur nichts verschlimmern durch mein Verhalten. Sie bellt, wenn ich in der Wohnung bin und jemand im Treppenhaus ist. Ich habe zuerst leider mit „Nein“ reagiert - will das Verhalten aber nicht negativ bestätigen. Also versuche ich es nun mit ruhigem Verhalten und lenke sie durch Signale/Kommandos ab. Sie bellt jedoch auch, wenn ich die Wohnung verlasse und sie mich im Treppenhaus hört. Könnte die Lösung sein, dass ich sie weiterhin ablenke, wenn sie bellt und ich zuhause bin? Festigt sich so das Verhalten, wenn ich nicht zuhause bin? Sie ist generell entspannt in der Wohnung, schläft, läuft nicht hinterher. Draußen ist sie schon weniger aufgeregt und bellt nicht mehr jeden Hund an. Ich schiebe es draußen jedoch auch zum Großteil auf die Dunkelheit und Leuchthalsbänder. Die mag die nämlich so gar nicht. Ich freue mich auf Tipps und Erfahrungen :-)
 
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Kirsten
Beliebteste Antwort
heute 14:10
Mit dem Umzug ist vieles erstmal neu und wenn andere Unsicherheiten dazukommen, kann es auch passieren, dass heftiger reagiert wird, weil das Nervensystem einfach mehr auf Zack ist.

Das mag jetzt ein wenig verrückt klingen, aber wenn du etwas im Treppenhaus hörst, oder deiner Hündin anmerkst, dass sie etwas mitbekommt, kannst du Richtung Treppenhaus gehen und hinhören, was dort passiert.
Du nimmst die Bedenken deiner Hündin ernst und schätzt ein, ob es eine Bedrohungslage gibt.
Danach kannst du zum Beispiel „Alles in Ordnung.“ oder auch „War nur der Nachbar.“ sagen, als Schlussfolgerung deiner Einschätzung.
Der Benefit davon ist, dass sich deine Hündin verstanden fühlt und sieht, dass sich gekümmert wird, so dass sie es möglicherweise gar nicht mehr tun muss. Fallen ihre Reaktionen weniger heftig aus, weil sie beruhigter ist und besser damit umgehen kann, brauchst du gar nicht mehr so weit zum Treppenhaus gehen. Nach einiger Zeit reicht es dann vermutlich auch, wenn du von deiner aktuellen Position kurz die Ohren spitzt und „Alles in Ordnung“ sagst.

Wenn du außer Haus bist, hilft es ihr vielleicht auch die Geräusche ein wenig abzumildern. Falls ihr eine zusätzliche Tür zum Flur habt, könntet ihr diese schließen. Oder du machst ihr ein wenig Musik an, mit der sie mehr entspannen kann, und die die anderen Geräusche auch ein wenig abdämpft.
(Kann sie schon gut im neuen Zuhause alleine sein oder könnte das auch mit hineinspielen?)

Ich wünsche euch ein gutes Einleben im neuen Heim 🏠
 
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Gabi
heute 13:50
Hallo das kennen wir wenn wir in Hotel sind. Ist blöd ich tu einfach nix ,als wenn das völlig normal wäre. Nach ein paar Tagen tut sie das auch.Und ich zeig ihr das ganze hotel mit allem wie Aufzug oder ich setze mich einfach ins Treppenhaus. Besonders dann wenn viel los ist.Bis jetzt hat das gut geklappt.
 
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Kirsten
heute 14:10
Mit dem Umzug ist vieles erstmal neu und wenn andere Unsicherheiten dazukommen, kann es auch passieren, dass heftiger reagiert wird, weil das Nervensystem einfach mehr auf Zack ist.

Das mag jetzt ein wenig verrückt klingen, aber wenn du etwas im Treppenhaus hörst, oder deiner Hündin anmerkst, dass sie etwas mitbekommt, kannst du Richtung Treppenhaus gehen und hinhören, was dort passiert.
Du nimmst die Bedenken deiner Hündin ernst und schätzt ein, ob es eine Bedrohungslage gibt.
Danach kannst du zum Beispiel „Alles in Ordnung.“ oder auch „War nur der Nachbar.“ sagen, als Schlussfolgerung deiner Einschätzung.
Der Benefit davon ist, dass sich deine Hündin verstanden fühlt und sieht, dass sich gekümmert wird, so dass sie es möglicherweise gar nicht mehr tun muss. Fallen ihre Reaktionen weniger heftig aus, weil sie beruhigter ist und besser damit umgehen kann, brauchst du gar nicht mehr so weit zum Treppenhaus gehen. Nach einiger Zeit reicht es dann vermutlich auch, wenn du von deiner aktuellen Position kurz die Ohren spitzt und „Alles in Ordnung“ sagst.

Wenn du außer Haus bist, hilft es ihr vielleicht auch die Geräusche ein wenig abzumildern. Falls ihr eine zusätzliche Tür zum Flur habt, könntet ihr diese schließen. Oder du machst ihr ein wenig Musik an, mit der sie mehr entspannen kann, und die die anderen Geräusche auch ein wenig abdämpft.
(Kann sie schon gut im neuen Zuhause alleine sein oder könnte das auch mit hineinspielen?)

Ich wünsche euch ein gutes Einleben im neuen Heim 🏠
 
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Franziska
heute 14:20
Mit dem Umzug ist vieles erstmal neu und wenn andere Unsicherheiten dazukommen, kann es auch passieren, dass heftiger reagiert wird, weil das Nervensystem einfach mehr auf Zack ist. Das mag jetzt ein wenig verrückt klingen, aber wenn du etwas im Treppenhaus hörst, oder deiner Hündin anmerkst, dass sie etwas mitbekommt, kannst du Richtung Treppenhaus gehen und hinhören, was dort passiert. Du nimmst die Bedenken deiner Hündin ernst und schätzt ein, ob es eine Bedrohungslage gibt. Danach kannst du zum Beispiel „Alles in Ordnung.“ oder auch „War nur der Nachbar.“ sagen, als Schlussfolgerung deiner Einschätzung. Der Benefit davon ist, dass sich deine Hündin verstanden fühlt und sieht, dass sich gekümmert wird, so dass sie es möglicherweise gar nicht mehr tun muss. Fallen ihre Reaktionen weniger heftig aus, weil sie beruhigter ist und besser damit umgehen kann, brauchst du gar nicht mehr so weit zum Treppenhaus gehen. Nach einiger Zeit reicht es dann vermutlich auch, wenn du von deiner aktuellen Position kurz die Ohren spitzt und „Alles in Ordnung“ sagst. Wenn du außer Haus bist, hilft es ihr vielleicht auch die Geräusche ein wenig abzumildern. Falls ihr eine zusätzliche Tür zum Flur habt, könntet ihr diese schließen. Oder du machst ihr ein wenig Musik an, mit der sie mehr entspannen kann, und die die anderen Geräusche auch ein wenig abdämpft. (Kann sie schon gut im neuen Zuhause alleine sein oder könnte das auch mit hineinspielen?) Ich wünsche euch ein gutes Einleben im neuen Heim 🏠
Danke für deine Tipps, das werde ich direkt umsetzen.

Ich würde sagen, sie kann gut alleine bleiben. Wir sagen beim Verlassen der Wohnung immer „bis gleich“ und sie legt sich in den Flur.
Ich werde jedoch probieren sie zukünftig im Wohnzimmer zu lassen, damit sie die Geräusche weniger wahrnimmt.
 
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Franziska
heute 14:23
Was mir auch noch eingefallen ist: es zeigt sich aktuell wieder verstärkt die Pubertät. Sie nimmt teilweise wieder Verhalten aus der Welpenzeit an und schnüffelt draußen extrem viel. Vielleicht ist grade alles sehr viel zusätzlich zum Umzug.
 
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Kirsten
heute 14:33
Was mir auch noch eingefallen ist: es zeigt sich aktuell wieder verstärkt die Pubertät. Sie nimmt teilweise wieder Verhalten aus der Welpenzeit an und schnüffelt draußen extrem viel. Vielleicht ist grade alles sehr viel zusätzlich zum Umzug.
Schnüffeln hilft die Welt einschätzen zu können, und beruhigt ☺️
Auf andere Hunde wirkt es häufig deeskalierend und konfliktvermeidend.

Wenn es gerade recht viel ist, hilft es ihr womöglich, wenn du ihr dafür viel Zeit einräumst und dafür etwas weniger Strecke (in Kilometern) gehst. Oder Hin- und Rückwege statt Runden.

Die Fotos auf deinem Profil von ihr sind sehr herzig 😊
 
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Franziska
heute 15:14
Schnüffeln hilft die Welt einschätzen zu können, und beruhigt ☺️ Auf andere Hunde wirkt es häufig deeskalierend und konfliktvermeidend. Wenn es gerade recht viel ist, hilft es ihr womöglich, wenn du ihr dafür viel Zeit einräumst und dafür etwas weniger Strecke (in Kilometern) gehst. Oder Hin- und Rückwege statt Runden. Die Fotos auf deinem Profil von ihr sind sehr herzig 😊
Mega danke dir :-) machst du beruflich was mit Tieren oder interessierst du dich einfach sehr dafür?
 
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Kirsten
heute 15:35
Mega danke dir :-) machst du beruflich was mit Tieren oder interessierst du dich einfach sehr dafür?
Ich finde Hunde und Hundeverhalten unheimlich spannend 😊
 
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𝑺𝒉𝒆𝒍𝒍𝒚 &
heute 16:25
Hallo Franziska,

das Verhalten deiner Mali ist nach einem Umzug tatsächlich sehr typisch und erst einmal kein Grund zur Sorge. Für viele Hunde ist das Treppenhaus akustisch extrem schwierig einzuordnen – fremde Geräusche, Hall, Gerüche und fehlende Sicht verstärken die Unsicherheit.

Ganz wichtig:
Du verschlimmerst das Verhalten nicht, wenn du sie ruhig begleitest und umorientierst, während du zuhause bist. Im Gegenteil – das ist genau der richtige Weg.

Ein paar Punkte zu deinen Fragen und Gedanken:

1. Ablenken / Umorientieren, wenn du zuhause bist
Ja, das kannst und solltest du weiter machen. Ruhige Signale, ein bekanntes Kommando, Futterstreuen oder ein Beschäftigungsritual helfen ihr, aus dem Alarmmodus rauszukommen. Wichtig ist, dass du dabei selbst ruhig bleibst und nicht „gegen das Bellen arbeitest“, sondern ihr eine Alternative gibst.

2. Festigt sich das Verhalten für die Zeit, wenn du nicht da bist?
In der Regel: nein. Hunde können sehr gut unterscheiden, ob der Mensch anwesend ist oder nicht. Wenn sie alleine bellt, ist das eher Ausdruck von Unsicherheit als von „antrainiertem Verhalten“. Mit zunehmender Gewöhnung an die Geräusche lässt das meist von selbst nach.

3. Dein erstes „Nein“
Das ist kein Drama. Du hast es erkannt und dein Verhalten angepasst – das ist entscheidend. Ein scharfes Nein kann bei sensiblen Hunden Geräusche sogar negativer verknüpfen, deshalb ist dein jetziger Weg deutlich besser.

4. Dass sie sonst entspannt ist
Das ist ein sehr gutes Zeichen. Es spricht klar gegen Trennungsstress oder ein grundsätzliches Angstproblem und eher für eine situative Unsicherheit durch den Umzug.

5. Draußen entspannter geworden
Auch das passt gut ins Bild: Sie verarbeitet neue Reize offenbar insgesamt schon besser – das Treppenhaus braucht oft einfach länger, weil es nicht „sichtbar erklärbar“ ist.

Zusätzliche Tipps:
Geräusche bewusst positiv verknüpfen (z. B. leise Schritte aufnehmen/abspielen + Futter)
Rückzugsort etwas weiter weg von der Wohnungstür anbieten
Keine große Reaktion beim Gehen oder Kommen
Geduld – 3 Wochen sind wirklich noch sehr kurz

Du machst das insgesamt sehr reflektiert und richtig. Gib ihr noch Zeit, das neue Umfeld als „normal“ abzuspeichern 🙂

Liebe Grüße
 
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Franziska
heute 16:30
Hallo Franziska, das Verhalten deiner Mali ist nach einem Umzug tatsächlich sehr typisch und erst einmal kein Grund zur Sorge. Für viele Hunde ist das Treppenhaus akustisch extrem schwierig einzuordnen – fremde Geräusche, Hall, Gerüche und fehlende Sicht verstärken die Unsicherheit. Ganz wichtig: Du verschlimmerst das Verhalten nicht, wenn du sie ruhig begleitest und umorientierst, während du zuhause bist. Im Gegenteil – das ist genau der richtige Weg. Ein paar Punkte zu deinen Fragen und Gedanken: 1. Ablenken / Umorientieren, wenn du zuhause bist Ja, das kannst und solltest du weiter machen. Ruhige Signale, ein bekanntes Kommando, Futterstreuen oder ein Beschäftigungsritual helfen ihr, aus dem Alarmmodus rauszukommen. Wichtig ist, dass du dabei selbst ruhig bleibst und nicht „gegen das Bellen arbeitest“, sondern ihr eine Alternative gibst. 2. Festigt sich das Verhalten für die Zeit, wenn du nicht da bist? In der Regel: nein. Hunde können sehr gut unterscheiden, ob der Mensch anwesend ist oder nicht. Wenn sie alleine bellt, ist das eher Ausdruck von Unsicherheit als von „antrainiertem Verhalten“. Mit zunehmender Gewöhnung an die Geräusche lässt das meist von selbst nach. 3. Dein erstes „Nein“ Das ist kein Drama. Du hast es erkannt und dein Verhalten angepasst – das ist entscheidend. Ein scharfes Nein kann bei sensiblen Hunden Geräusche sogar negativer verknüpfen, deshalb ist dein jetziger Weg deutlich besser. 4. Dass sie sonst entspannt ist Das ist ein sehr gutes Zeichen. Es spricht klar gegen Trennungsstress oder ein grundsätzliches Angstproblem und eher für eine situative Unsicherheit durch den Umzug. 5. Draußen entspannter geworden Auch das passt gut ins Bild: Sie verarbeitet neue Reize offenbar insgesamt schon besser – das Treppenhaus braucht oft einfach länger, weil es nicht „sichtbar erklärbar“ ist. Zusätzliche Tipps: Geräusche bewusst positiv verknüpfen (z. B. leise Schritte aufnehmen/abspielen + Futter) Rückzugsort etwas weiter weg von der Wohnungstür anbieten Keine große Reaktion beim Gehen oder Kommen Geduld – 3 Wochen sind wirklich noch sehr kurz Du machst das insgesamt sehr reflektiert und richtig. Gib ihr noch Zeit, das neue Umfeld als „normal“ abzuspeichern 🙂 Liebe Grüße
Danke, deine Antwort hilft mir sehr :-)