Never Ending Story. 🙈
Ich bin da mittlerweile abgestumpft. Ich rufe, sofern der Besitzer nicht eh schon ruft und der Hund halt eh nicht hört, dann stelle ich mich vor meinen, baue mich auf und sage sehr deutlich: Stop! oder Hau bloß ab! Je nachdem wie der andere drauf ist, wird - sofern das keine Wirkung zeigt, halt abgeblockt. Und je nachdem durchaus auch rabiater. Für die ganz großen Kaliber, die man ggf nicht so einfach körperlich abwehren kann oder wo es wirklich gefährlich werden könnte, hätte ich notfalls auch noch Abwehrspray dabei.
Besonders perfide finde ich auch Situationen, wo die zB an einem vorbeigehen, den Hund dann loslassen oder die Leine dann extra lang lassen und der Hund von hinten wieder rankommt und uns quasi von hinten überfällt. Mittlerweile habe ich auch das immer im Blick.
Unserer wurde schon gebissen und ich guck mir das nicht noch mal an. Er ist super sozialisiert, aber eben für die natürliche Begrüßung. Ihn stresste und überforderte es total, selbst nicht höflich ausweichen und einen Bogen machen zu können und jedes Mal einschätzen zu müssen, wie der andere jetzt gerade drauf ist.
Wenn ich mit JEDEM dem ich begegne höflich Smalltalk halten müsste und mein Verhalten auf das des Gegenüber anpasse und einschätzen muss wie derjenige jetzt gerade drauf ist, wäre ich ehrlich gesagt auch nicht besonders entspannt beim Spazieren.
Viele glauben, dass Hunde das wollen, dabei sind viele Hunde total unentspannt dabei und gestresst, weil sie das regeln müssen. Das ist dann teilweise auch keine Freude, sondern ständige Aufregung.
Ich möchte keinen daueraufgeregten, unentspannten und überforderten Hund!
Daher gibt es bei uns an der kurzen Leine und normalem Gassi nur in Ausnahmefällen Kontakt - abgesprochen, wenn der andere Hund zumindest bekannt und gut einschätzbar ist.
Ansonsten soll sich unserer beim normalen Spazieren entspannt ums Schnüffeln kümmern können und sich dabei sicher fühlen. Und das ist er mittlerweile.
Im Freilauf kein Problem, aber auch da achte ich durchaus darauf, dass er in solchen Begegnungen nicht selbst zu sehr gestresst wird (so unhöfliche Pöbler und Besteiger zB Stressen ihn total und er wird dann trotz unterwürfiger Gesten trotzdem schnell zum Opfer) und dass er umgekehrt, sofern jemand anders zB noch unsicherer ist als er, er das Gegenüber aber ebenfalls nicht zu sehr bedrängt und es somit auch für den anderen Hund nicht zu negativ wird. Dass es da auch mal sein kann, dass zb kurz geknurrt wird oä- ganz normal. Aber es sollte halt nie zu sehr ausarten oder kippen.
Und immer nach Absprache. Da reicht es auch schon, wenn jemand seinen Hund ranruft - auch unangeleint. Dann darf unserer nicht hin, weil offenbar kein Kontakt gewünscht ist. Und ich finde das völlig ok und diskutiere nicht noch, warum das jetzt so ist und sie das doch zulassen sollten.
Ich verstehe nicht, warum es für einige so ein Problem ist, nicht einfach ungefragt in die Sphäre anderer einzudringen und Grenzen zu respektieren.
Bei Menschen ist es ebenso unhöflich, frontal auf jemanden zuzurennen und denjenigen zu umarmen, genauso jemanden von hinten zu überfallen wenn man ihn nicht mal kommen sieht. Besonders wenn man selbst noch eingeschränkt wäre (angeleint). Das ist bei Hunden doch nicht anders.
Und ich akzeptiere einfach nicht mehr, wenn das ungefragt passiert. Die Hunde tun mir leid und ich habe ganz sicher keine Freude daran. Aber warum sollte mein Hund sich Stressen oder gar beißen lassen, nur weil jemand anderes offenbar meint, man müsse das jetzt über sich ergehen lassen?
Ich lasse mir das doch auch als Mensch nicht gefallen, belästigt zu werden, warum sollte ich das bei meinem Hund dann zulassen?
Und dazu dass man doch einfach ableinen soll: davon ab dass es genügend Gründe gibt genau das nicht zu tun (gefährliche Umgebung, noch nicht abrufbar usw) - warum soll ICH jetzt dafür verantwortlich sein, mich dem übergriffigen, belästigendem Verhalten zu beugen und das Gegenüber zufrieden zu stellen, obwohl es meinem Hund damit nicht gut geht?
Weil der andere Hund nicht abrufbar ist oder sich einfach n Scheiss für seinen Besitzer interessiert sollen wir das jetzt ausbaden?
Warum akzeptieren die Leute teilweise so schwer ein einfaches „Nein“?