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Jenni
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Anzahl der Antworten 853
zuletzt 31. Mai

Unangeleinte Hunde

Hey ihr Lieben, wie handhabt ihr das, wenn ein unangeleinter Hund auf euch zukommt? Gerade heute morgen wieder passiert. Ich habe schon von weitem gesehen, dass der unangeleinte Hund auf einen anderen Hund zugestürmt ist und dementsprechend bin ich schon umgedreht um zu vermeiden, dass es uns das auch passiert. Ich habe an den gesunden Menschenverstand geglaubt, dass die Frau nach dem Vorfall ihren Hund anleint. Nun ja, was soll ich sagen, der Hund kam dann weniger Minuten später angerannt & von hinten auf uns zu. Die Besitzerin weit entfernt. Habe dann gerufen ob sie ihren Hund wenigstens mal rufen könnte, wenn sie ihren arsch schon nicht bewegt. Ich bin dann so gut es ging aus der Situation raus. Wie gerne hätte ich ihr gesagt, dass sie Glück gehabt hat, dass meiner und der Hund zuvor freundlich waren. ABER es kann ja auch anders sein. Das schlimmste finde ich, dass dass der angeleinte hund dann doch mal beissen sollte (weil angsthund, schlecht sozialisiert oder was auch immer) die Besitzer des angeleiten hundes SCHULD sind, wesenstest etc gegebenfalls machen müssen. Nur, weil jemand seinen Hund nicht unter Kontrolle hat. Ich finde das frech! Hunde die nicht hören, gehören an die Leine !
 
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R
19. Sept. 13:27
Von Schuld oder nicht war doch gar nicht explizit die Rede. Finde nur die Reaktion völlig überzogen. Der Hund war freundlich, ihrer auch interessiert, warum also nicht? Und mit 40Km/h? Kann doch auch ganz zivil ablaufen. Von Angsthund hat Larissa auch nix erwähnt, nur, dass er gern zu anderen möchte, sie ihn aber nicht lässt. Ich habe den Eindruck, dass hier jeder unangeleinte Hund als potentielle Gefahr eingestuft wird. Schon mal was von selbsterfüllender Prophezeiung gehört?😉 Ach, noch was. Wir lassen unsere Hunde nicht zu angeleinten Hunden laufen, falls das hier jemand falsch verstanden hat.
Kann es sein, das hier schlichtweg nur von dem eigenen Hund ausgegangen wird und der findet Aufmerksamkeit ganz toll ? Innerhalb des hundebooms sind soviele Hunde frequentiert , neu und Jung und unerfahren - alles bei. Hierbei muss ein Hund nicht in seiner täglichen Routine 6mal pro Straße Kontakt aufnehmen und dementsprechend, sehe ich auch bei meiner selten das Interesse dazu. Ein abgeleinter interessierter ist für mich schlichtweg ein Störenfried unserer Ruhe. Mein Hund mag nicht , ich mag nicht und hey - der tut nix , ist nie meine Frage gewesen. Asozial ist mit bloßer Anarchie der Hundehaltung zu sagen alle seien gleich und das fügt sich zusammen. Es freuen sich bei weitem nicht alle über jeden. Selbst bei Interesse steht kein Schild hoch, ob der andere das genauso sieht und nee, bei den ganzen Reaktionsmöglichkeiten überreizter Neuankömmlinge muss meine proforma keine Rangelei mit fremden finden. Es ist nicht artgerecht von Rudelbildung mit fremden zu sprechen. Schlichtweg gar nicht.
Spielpartner hat mein Hund und spielt auch eher mit gleichem Format und nicht mit selbsteinladenden. Gibt auch Ausbildungen die wertgeschätzt gehören, wo ein Hund folgt bis er freigegeben wird. Kann man einfach respektieren, ganz neben der an sich vorgeschriebenen Leinenpflicht für alle.
 
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Jenni
19. Sept. 14:49
Aha.🙄 Ich habe in langen Jahren andere Erfahrungen gemacht. Es kommt ganz auf die jeweilige Situation an. Ich werde auch Hundeschulen, die solche "Weisheiten" propagieren, nicht pauschal als gut bezeichnen.
Das ist leider so. Ist wie mit Welpenspielstunden. Viele Hunde, die in einer Welpenspielstunde waren & sich dort selbst überlassen worden sind, weil keiner richtig drauf geachtet hat, dass es evtl kein spielen mehr ist, haben später oftmals Probleme. Vielleicht hast du einfach Glück gehabt, solche Hunde nicht kennengelernt zu haben. Ich habe über die Jahre aber viele Hunde gesehen, wo Trainer genau das aufarbeiten mussten, wo andere Hunde verhaltensauffällig geworden sind - genau aus diesen Gründen. Wir (also meine Hund & ich) helfen bei Einzeltrainings mit für eben solche Hunde, die Leinenaggressionen zeigen, unverträglich sind usw (weil meiner gut sozialisiert ist) und da sieht man das immer wieder. Manchmal reicht es sogar schon, wenn der Hund nur schwarz ist, weil ein Hund von einem schwarzen Hund gebissen wurde. Anfangs gab es einen Hund, der komplett ausgeflippt ist, wenn er meinen gesehen hat. Mittlerweile (nach ca 1 Jahr) kann ihr Hund neben meinem schwarzen Hund im halben Meter Abstand spazieren gehen. Dieses Problem hätte es für den anderen Hund nie gegeben, wenn andere ihre Hunde unter Kontrolle gehabt hätten und er nicht gebissen worden wäre. Wenn dein Kind zu fremden möchte, lässt du es doch auch nicht zu fremden oder ? So ist es bei Hunden. Manchmal muss man auch hinter die Fassade schauen und sich ein bisschen tiefgründiger damit auseinandersetzen, wodurch verhaltensauffälligkeiten usw entstehen könne
 
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Veronika
19. Sept. 18:39
Mir auch! Wie in einem meiner Beiträge schon geschrieben, machen sich viele nicht den Kopf, wie es Hundebesitzern nach so einem Ereignis geht! Nicht nur der eigene Hund ist traumatisiert sondern auch das Frauchen/ Herrchen! Dem angegriffenem Hund dann zukünftig Sicherheit zu vermitteln gestaltet sich meiner Erfahrung nach schwierig!
Ich bin mit großen Hunden aufgewachsen und hab schon als Kind kein Angst vor Hunden gehabt. Als Charlie klein war, waren wir spazieren. In der Ferne ein Mann mit 2 Rottweiler. Seine Frau ist zu ihm gekommen und haben da geredet. Jeder hat einen Hund gehalten. Der einer Rottweiler hat er uns angebellt und plötzlich hat er sich vor der Leine gerissen......Ich hab den Hund rennen gesehen, die Menschen haben geschrien, mein Hund hat sich von Angst angepisselt. Ich hab mein Hund schnell in meine Jacke gesteckt und hab mich zu dem Rottweiler mit Rücken gedreht. Zeit zum Nachdenken habe ich nicht gehabt. Die Körpersprache von dem Rottweiler war nicht spielerisch. Der Hund hat mich von hinten gepackt. Ist gezielt auf Hals gesprungen. Gott sei Dank habe ich eine dicke Winterjacke mit riesige Kapuze und einen dicken Schal gehabt. Er hat mir die ganze Jacke zerrissen. Sein Halter war in dem Moment bei uns und ist auf ihm gesprungen und lag auf dem Hund auf dem Boden..........Es war eine sehr dramatische Situation. Ich hab ohne Worte geschaut ob mein Hund in Ordnung ist, hab ihm unter der Jacke gelassen und bin wortlos nach Hause gegangen. Ich stand unter Schock........Mein Hund musste danach einen Thundershirt tragen und wir müssten wieder Hundekontakte üben. Trotzdem bin nicht dadurch traumatisiert und kann meinem Hund jederzeit 100 % Sicherheit geben.
 
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Cara
19. Sept. 18:41
Ich bin mit großen Hunden aufgewachsen und hab schon als Kind kein Angst vor Hunden gehabt. Als Charlie klein war, waren wir spazieren. In der Ferne ein Mann mit 2 Rottweiler. Seine Frau ist zu ihm gekommen und haben da geredet. Jeder hat einen Hund gehalten. Der einer Rottweiler hat er uns angebellt und plötzlich hat er sich vor der Leine gerissen......Ich hab den Hund rennen gesehen, die Menschen haben geschrien, mein Hund hat sich von Angst angepisselt. Ich hab mein Hund schnell in meine Jacke gesteckt und hab mich zu dem Rottweiler mit Rücken gedreht. Zeit zum Nachdenken habe ich nicht gehabt. Die Körpersprache von dem Rottweiler war nicht spielerisch. Der Hund hat mich von hinten gepackt. Ist gezielt auf Hals gesprungen. Gott sei Dank habe ich eine dicke Winterjacke mit riesige Kapuze und einen dicken Schal gehabt. Er hat mir die ganze Jacke zerrissen. Sein Halter war in dem Moment bei uns und ist auf ihm gesprungen und lag auf dem Hund auf dem Boden..........Es war eine sehr dramatische Situation. Ich hab ohne Worte geschaut ob mein Hund in Ordnung ist, hab ihm unter der Jacke gelassen und bin wortlos nach Hause gegangen. Ich stand unter Schock........Mein Hund musste danach einen Thundershirt tragen und wir müssten wieder Hundekontakte üben. Trotzdem bin nicht dadurch traumatisiert und kann meinem Hund jederzeit 100 % Sicherheit geben.
Respekt dafür! 😳 Leider kann das natürlich nicht jeder 🙈
 
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Veronika
19. Sept. 18:48
Respekt dafür! 😳 Leider kann das natürlich nicht jeder 🙈
Danke😊Ich hab nichts großartiges gemacht, ich habe einen schwächeren beschützt und das hätte ich auch bei Menschen, Kinder etc. gemacht. Ich glaube dass es jeder kann........und auch danach.....man übernimmt Verantwortung und muss eine Sicherheit vermitteln. Ich wurde auch mehrmals überfallen und bedroht, trotzdem ist meine 16 jährige Tochter nicht ängstlich oder unsicher. Ich hab ihr aber die Ressourcen beigebracht, wie sie sich wehren muss. Bei Hunden ist es das selbe.
 
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Cara
19. Sept. 18:50
Danke😊Ich hab nichts großartiges gemacht, ich habe einen schwächeren beschützt und das hätte ich auch bei Menschen, Kinder etc. gemacht. Ich glaube dass es jeder kann........und auch danach.....man übernimmt Verantwortung und muss eine Sicherheit vermitteln. Ich wurde auch mehrmals überfallen und bedroht, trotzdem ist meine 16 jährige Tochter nicht ängstlich oder unsicher. Ich hab ihr aber die Ressourcen beigebracht, wie sie sich wehren muss. Bei Hunden ist es das selbe.
Beschützen meinte ich auch nicht ich glaube das ist tatsächlich ne Automatischd Reaktion...ich weiß nur wie lange ich nach dem Vorfall als Kind gebraucht hab um meine Panik abzubauen....bis ich erwachsen war und das ist passiert als ich 5 war
 
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Veronika
19. Sept. 18:58
Beschützen meinte ich auch nicht ich glaube das ist tatsächlich ne Automatischd Reaktion...ich weiß nur wie lange ich nach dem Vorfall als Kind gebraucht hab um meine Panik abzubauen....bis ich erwachsen war und das ist passiert als ich 5 war
Na ja, damals warst du 5 Jahre alt. Da sieht die Situation anders aus, der Angst ist größer, man hat andere Wahrnehmung. Man ist auch kleiner. Als Erwachsene würdest du anders reagieren. Es ist aber toll dass du es geschafft hast, das freut mich wirklich. Hunde sind tolle Wesen und die Probleme kommen meistens von Menschen. Ich habe den Rottweiler auch nie Schuld gegeben, eher dem Halter. Und vielleicht war es auch falsche Reaktion von mir, mein Hund verstecken aber ich wusste dass ich den Hund in seinem,,Tunnel,, nicht abblocken schaffe.
 
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Cara
19. Sept. 20:12
Na ja, damals warst du 5 Jahre alt. Da sieht die Situation anders aus, der Angst ist größer, man hat andere Wahrnehmung. Man ist auch kleiner. Als Erwachsene würdest du anders reagieren. Es ist aber toll dass du es geschafft hast, das freut mich wirklich. Hunde sind tolle Wesen und die Probleme kommen meistens von Menschen. Ich habe den Rottweiler auch nie Schuld gegeben, eher dem Halter. Und vielleicht war es auch falsche Reaktion von mir, mein Hund verstecken aber ich wusste dass ich den Hund in seinem,,Tunnel,, nicht abblocken schaffe.
Es ist immer die Verantwortung vom Halter! Der Hund ist ein Hund.

Ich glaube nicht dass das falsch war....meine Freundin hatte letztens ne ähnliche Situation....da hat sich die Mutter über ihren Hund geworfen um ihn zu schützen....der größere Hund hätte ihn sonst erwischt weil er dann auch sie angegriffen hat
 
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Melanie
19. Sept. 20:27
Mir ist da vor Jahren mal etwas passiert, was bis heute nachwirkt. Mein angeleinter Hund ist von einem unangeleinten Hund angegriffen worden. Es ging so schnell, dass ich nicht mal mehr die Möglichkeit hatte meinen auch abzuleiten damit er überhaupt eine Chance gehabt hätte. Der Fremde Hund hat meinen in die Seite gepackt und wie seine Beute hin und her geschüttelt. Die Besitzer haben es kaum geschafft ihn von meinem Hund los zu bekommen. Eine schreckliche Situation.. Mein Hund hatte einen Schock und der Tierarzt diagnostizierte gebrochene Rippen sowie den Anriss des Lungenhäutchens. Mitviel Glück ist es nicht gerissen, dann wäre erkaum zu retten gewesen. Bis heute habe ich Angst vor einer erneuten Attacke...
Oh mein Gott, ich kann dass gut nachvollziehen. Mein Hund wurde innerhalb von fünf Wochen zweimal vom gleichem Hund angegriffen. Gott sei Dank blieb er unverletzt. Ich habe beim ersten Angriff eine Kapselriss im Zeigefinger davongetragen, weil ich dazwischen bin. Ja ich weiß soll man nicht,aber irgendwie reagiert man doch. Beim zweiten Angriff bekam ich durch das Abwehren ein Hämatom am Schienbein. Und der andere Besitzer? Lässt seinen Hund weiterhin freilaufen. Anzeige ist raus,mal sehen ob die dieses Mal was unternehmen. Möchte kein drittes Mal erleben. Und habe seitdem ordentlich Angst 😔
 
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Andrea
19. Sept. 20:41
Hhhmm. Ich würde sagen, dass diese Sichtweise etwa engstirnig ist. Wir wechseln auch die Straßenseite. Und zwar dann, wenn ein Hund 10m vor dem Hundebesitzer an der Flexileine meinen Hund fixiert. Oder der andere Hund uns fixiert und nicht von Hundehalter angesprochen wird. Und mein Hund hat täglich Hundekontakte, ohne Leine und dann wenn ich die Zeit dafür habe. Hund brauchen gute soziale Kontakte und nicht einfach jeden Hund der gerade vorbei kommt.