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Martin
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Anzahl der Antworten 144
zuletzt 23. Juli

Überfordert - Leinen "Aggression" bei Hundebegegnugen

Vor ein paar Wochen, hatte ich von den unangenehmen Hundebegenungen (an der Leine) unseres Rustys (mittlerweile fünf Monate) erzählt. Wir wissen echt nicht weiter. Trotzdem Welpenschule, Einzeltraining und Trainieren unsererseits werden die Hundebegenungen nicht besser, eher schlechter. Gibt es (hier) Gruppen, in denen über Überforderung gesprochen wird. Eine Art Selbsthilfegruppe für überforderte Hundehalter? Und nach Welpenschule, Einzeltrainings (in unserer Anwesenheit) und trainieren, (im Sinne von wir machen Distanzarbeit mit ihm und bleiben an einem Punkt, an dem er noch mit Leckerchen ansprechbar ist - obwohl da die Distant eher größer als kleiner wird, und anleinen zu Hause) fragen wir uns was wir noch tun können. Wir dachten vielleicht an Einzeltrainings, bei denen wir nicht dabei sind oder eine Hundekita, damit er generell mehr Umgang mit Hunden hat. Wir wollen das Beste für unseren Kleinen und machen uns ehrlich ein wenig Gedanken, dass wir vielleicht nicht die richtigen Menschen für ihn sind. Vielleicht bin ich auch zu blauäugig, aber ich kann/will einfach noch nicht aufgeben. Es muss die Lösungen geben. Tut mir leid, dass das solch ein Trauerpost war, aber wir hoffen hier wirklich ein wenig Hilfe zu finden. Edit: der alte Post hier https://dogorama.app/de-de/forum/Welpen_Junghunde/Welpe_4_Monate_bellt_jeden_Hund_auch_auf_Distanz_an-q6SzCZ0X5EOOWZV2uXqp/
 
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Sonja
17. Juli 14:10
Sozialwalks sind zu empfehlen, viele Hundeschulen/Vereine bieten diese an. Ansonsten würde ich ganz gezielt nach Trainingspartner suchen, also gechillte Hunde und Besitzer ( auch der Besitzer des Trainingshundes muss "gechillt" sein), und mit ihnen zusammen Gassi gehen. Solche Mensch/Hunde Teams suchst/findest am besten über Dogorama anderen Hundeforen, oder auch ganz altmodisch über schriftliche Aushänge an schwarzen Brett z.b. bei Tierheim, Tierärzten, aber auch Fressnapf &co.. Du kannst auch direkt beim Tierheim in der Nähe anfragen und ev. mit deren Gassigänger mitlaufen etc...
 
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Dogorama-Mitglied
17. Juli 14:10
Da pass aber bitte auf, dass du erfahrene Leute dabei hast, die entspannt und weitgehend positiv mit ihren Hunden arbeiten. Es bringt nix, wenn der Blinde den Lahmen führt...
Da ist Lisa und einige andere in der Gruppe genau die richtigen dafür. Grade was Kommunikation an geht
 
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Dogorama-Mitglied
17. Juli 14:15
Sozialwalks sind zu empfehlen, viele Hundeschulen/Vereine bieten diese an. Ansonsten würde ich ganz gezielt nach Trainingspartner suchen, also gechillte Hunde und Besitzer ( auch der Besitzer des Trainingshundes muss "gechillt" sein), und mit ihnen zusammen Gassi gehen. Solche Mensch/Hunde Teams suchst/findest am besten über Dogorama anderen Hundeforen, oder auch ganz altmodisch über schriftliche Aushänge an schwarzen Brett z.b. bei Tierheim, Tierärzten, aber auch Fressnapf &co.. Du kannst auch direkt beim Tierheim in der Nähe anfragen und ev. mit deren Gassigänger mitlaufen etc...
Ich hoffe ja das er bei uns in die Gruppe kommt. Es wird individuell an seinen Probleme gearbeitet. Es sind Verhaltenstherapeuten und Trainer dabei.
 
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Lisa-Eileen
17. Juli 14:52
Alles gut ich weiß was du meinst und die Frage ist berechtigt. In der Zeit zwischen den Posts haben wir uns ein Einzeltraining besorgt, damit wir lernen in den Situation unseren Hund sicherer zu leiten. Wir haben mit Distanzarbeit angefangen und lassen ihn ihm Park andere Gassigeher beobachten bzw lassen ihn auf Abstand zum anderen Hund ihn die Situation sehen. Wenn er zu uns schaut bzw auf unsere Kommandos reagiert wird er belohnt. (So hat es uns die Trainerin auch gezeigt.) Und wir (als Halter) sind ruhiger geworden bei Hundebegenungen. Wenn nicht genug Platz ist wechseln wir die Straßenseite oder halten genug Abstand. Und nutzen diese Begegnungen als Training. Früher haben wir seine Leine dann sehr kurz gehalten, so dass Rusty dann natürlich auch angespannt war. Das hat sich seit dem letzten Post auf verbessert. Wir gegen entspannter an die Begegnungen ran. In den letzten paar Tagen hat sich die Sache aber scheinbar verschlechter. Der Abstand, bei dem er im grünen (ansprechbaren) Bereich ist hat sich vergrößert und nicht wie erhofft verringert. Wir wissen, dass es nicht von heute auf morgen geht, und dass wir viel an uns arbeiten müssen. Wir verstehen nur nicht woher dieser Rückschritt kommt. Daher die Frage, was wir noch tun könnten um ihm zu helfen. Oder ob wir einfach nicht fähig sind einen Hund zu halten. Gerade die letzte zwei Tage waren schlechter als sein normaler Standard. Natürlich fängt man dann an zu zweifeln. Nicht an dem Hund, sondern an uns selbst.
Das ist völlig normal in der Pubertät.
Da kanns auch sein das ers den einen Tag perfekt kann nah vorbei zu gehen und den nächsten klappts nicht mal auf weite Distanz.
Bei Rocket kamen so Pubertäre Anwandlungen erst mit einem Jahr in der zweiten Pubertät, die erste war er immernoch ein Lämmchen.
Ich konnte vor der zweiten Pubertät mit 1 Meter Abstand im Fuß ohne Leine ohne hochfahren oder fiddeln frontal an anderen Teams vorbei, selbst bei Pöblern.
Dann mit einem Jahr meinte der Herr plötzlich er müsse selbst bei über 30 Metern Abstand zu allem und jeden hinrennen und alles regeln... hat auch angefangen uns nahe kommende Passanten anzuspringen obwohl ihn fremde Leute normal null juckten.
Da war dann erstmal wieder Schleppleine angesagt und bei Sichtung und Begegnung Fuß laufen auf der Abgewandten Seite.
Die Pubertät durch dann immer die Schleppi dran weil man weiß nie ob das Hirn grad funktioniert oder die Synapsen wieder Vollsperrung haben.
Trotz Anfängerfehler hab ich nun nen tollen zuverlässigen Hund den ich auch in Begegnungen nicht ranrufen muss weil er brav vorbeidackelt.
Außer Hunde sind halt wieder ein Thema seit ner sehr bekackten Begegnung aber da langts ihn ins Fuß zu rufen.
 
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Lisa-Eileen
17. Juli 14:57
Ich hoffe ja das er bei uns in die Gruppe kommt. Es wird individuell an seinen Probleme gearbeitet. Es sind Verhaltenstherapeuten und Trainer dabei.
Er ist aus Berlin, glaube nicht.
Könnten nur auf Distanz anleiten oder so, wär besser wenn er jemand hat den er vor Ort hat.
 
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Dogorama-Mitglied
17. Juli 15:09
Er ist aus Berlin, glaube nicht. Könnten nur auf Distanz anleiten oder so, wär besser wenn er jemand hat den er vor Ort hat.
Mir wird garnicht angezeigt, wenn mir hier jemand antwortet. Oh das ist natürlich doof, hatte da garnicht drauf geachtet 😖
 
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Josef
17. Juli 15:33
Hallo
Hast du es mit Wasser versucht ?
Unser Hund war eine Katastrophe an der Leine.
Haben eine Flasche mit Wasser mitgenommen und wenn er ausgerastet ist kurz ins Gesicht gespritzt... Tut nicht weh, ist nicht schlimm, aber er mag es nicht... Es hat geholfen, gut sogar. Brauche keine Flasche mehr.
Ein Versuch wäre es wert. Sobald er ruhig ist nach dem spritzen sofort loben ... Auch wenn's schwer fällt 😃
Lg
 
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Sonja
17. Juli 15:41
Ich glaube, das hast Du (ich gehe mal zum Du über, weil sich hier anscheinend alle duzen) missverstanden. Sehr vereinfacht gesagt, sollte der Hund nicht zu oft entscheiden, z.B. wann welche Richtung beim Spaziergang eingeschlagen wird, wann gespielt oder gekuschelt wird, wann irgendetwas vom Boden aufgenommen wird oder auch, wie ein Kontakt mit Artgenossen abläuft usw. Sonst hat man bald einen Hund, der Entscheidungen trifft, die er nicht treffen sollte. Spätestens für was ein Hund dann mglw. anrichtet, hat man die Verantwortung. Ich rede nicht von dem Management, das man bei Hunden betreiben muss, die rassetypisch selbständig agieren... Nichts für ungut!
Ich habe das schon richtig verstanden. Hunde können aber sehr wohl viele Entscheidungen treffen, und trotzdem die Entscheidungen ihrer Halter annehmen. Voraussetzung ist, dass man im Dialog bleibt. Wie ich schon geschrieben habe, gibt man dem Hund ein Feedback zu seinen Entscheidungen.

Es gibt auch das Phänomen, dass Hunde, die nicht genug eigene Entscheidungen treffen können, dermaßen von den Vorgaben ihrer Halter abhängig werden, dass sie auf sich gestellt hoffnungslos überfordert sind. Das werden dann oft so genannte Kontrollfreaks, die einen nicht aus den Augen lassen, weil sie auf sich gestellt nicht mehr wissen, was sie tun sollen.
Wie bei Kindern auch sollte man den Hunden Entscheidungskompetenz zubilligen und sie darin fördern.

Meine Quelle:
Podcast der Hundetrainerinnen Nicole Gerwig, Ute Rott, Sabine Wöhner und Eva Windisch
https://open.spotify.com/episode/4Y6V8WYTe70Xq6758JTsgJ?si=5d_p0B74SeaEVMelQ5Ignw&context=spotify%3Ashow%3A6Y8VimkwMXQZJ3jK7xUqU0
 
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Sonja
17. Juli 15:53
Hallo Hast du es mit Wasser versucht ? Unser Hund war eine Katastrophe an der Leine. Haben eine Flasche mit Wasser mitgenommen und wenn er ausgerastet ist kurz ins Gesicht gespritzt... Tut nicht weh, ist nicht schlimm, aber er mag es nicht... Es hat geholfen, gut sogar. Brauche keine Flasche mehr. Ein Versuch wäre es wert. Sobald er ruhig ist nach dem spritzen sofort loben ... Auch wenn's schwer fällt 😃 Lg
Tut nicht weh, ist nicht schlimm? Würdest Du bei Deinem Kleinkind auch machen, wenn es neu auf dem Spielplatz und unsicher ist, und das mit Geschrei kompensiert?
Und Dir darf dann auch jeder ins Gesicht spritzen, dem Dein Benehmen nicht gefällt?
Nicht zu fassen! 😡
 
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Nina &
17. Juli 16:24
Die entscheidenden Punkte wurden bereits genannt. Ich kann dir zusätzlich den Thread von Joe empfehlen, dort findest du viele Tipps, wie du selbst einfach entspannter wirst und sich genau das auch auf deinen Hund überträgt. Genau aus diesem Teufelskreis musst du nämlich raus.

https://dogorama.app/de-de/forum/Verhalten_Psychologie/Notfall_-Reaktion_bei_Leinenreaktivitaet-DriFlVVUOAqpuOJfqbSb/