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Martin
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zuletzt 23. Juli

Überfordert - Leinen "Aggression" bei Hundebegegnugen

Vor ein paar Wochen, hatte ich von den unangenehmen Hundebegenungen (an der Leine) unseres Rustys (mittlerweile fünf Monate) erzählt. Wir wissen echt nicht weiter. Trotzdem Welpenschule, Einzeltraining und Trainieren unsererseits werden die Hundebegenungen nicht besser, eher schlechter. Gibt es (hier) Gruppen, in denen über Überforderung gesprochen wird. Eine Art Selbsthilfegruppe für überforderte Hundehalter? Und nach Welpenschule, Einzeltrainings (in unserer Anwesenheit) und trainieren, (im Sinne von wir machen Distanzarbeit mit ihm und bleiben an einem Punkt, an dem er noch mit Leckerchen ansprechbar ist - obwohl da die Distant eher größer als kleiner wird, und anleinen zu Hause) fragen wir uns was wir noch tun können. Wir dachten vielleicht an Einzeltrainings, bei denen wir nicht dabei sind oder eine Hundekita, damit er generell mehr Umgang mit Hunden hat. Wir wollen das Beste für unseren Kleinen und machen uns ehrlich ein wenig Gedanken, dass wir vielleicht nicht die richtigen Menschen für ihn sind. Vielleicht bin ich auch zu blauäugig, aber ich kann/will einfach noch nicht aufgeben. Es muss die Lösungen geben. Tut mir leid, dass das solch ein Trauerpost war, aber wir hoffen hier wirklich ein wenig Hilfe zu finden. Edit: der alte Post hier https://dogorama.app/de-de/forum/Welpen_Junghunde/Welpe_4_Monate_bellt_jeden_Hund_auch_auf_Distanz_an-q6SzCZ0X5EOOWZV2uXqp/
 
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Julia 🐾Nero
20. Juli 07:54
Wenn ein Hund jedesmal Flüchtet wird es irgendwann als richtige Strategie empfinden. Ziel ist aber das der Hund deine Nähe sucht wenn er etwas als betroliches sieht und im besten Fall er es als positiv bewerte kann das eben nichts schlimmes passiert. Was aber nicht ganz so einfach ist wenn es Fremde Hunde sind man soll ja zu einem den anderen Hund gar nicht beachten was bei frontal Begegnung unmögliche ist. Zum anderen wissen wie selbst ja meistens gar nicht wie der andere Hund reagiert. Je nach Erfahrung vom Hund ist das immernoch das schwierigste meiner Meinung nach und gerade an der Leine da sich dadurch eine negative Spannung meistens aufbaut.
Ich stimme deinem Ziel zu, dass der Hund die Nähe als Schutz empfinden und dadurch lernen sollte, dass nichts schlimmes passieren wird.

Meine Frage/Befürchtung ist, wie man das erreicht, dass der Hund das tatsächlich auch so wahr nimmt.

Ich hatte nämlich Joe's Aussags sinngemäß in etwa so in Erinnerung "kein Drama drum machen, Hund an die abgewandte Seite nehmen und zügig vorbeilaufen, dann ist das in ein paar Wochen erledigt". Das hat sie aber gar nicht so gesagt.

Dennoch glaube ich, dass das oft so praktiziert wird. Zumindest kann ich es regelmäßig beobachten. Hund wird ins "Fuß" genommen, obwohl er Fuß laufen gar nicht gelernt hat, aber halt eng und kurz rangenommen und dann wird zielstrebig durchgestampft.

Und da frage ich mich, ob der Hund die Nähe überhaupt als Schutz empfindet, oder ob er sich durchgezwungen, in seinen Gefühlen nicht wahrgenomen und übergangen fühlt. Und dann eben keine Gewöhnung und der Lerneffekt einsetzt "es passiert nichts schlimmes", sondern der Hund glaubt noch stärker pöbeln zu müssen, weil für ihn wiederholt eben doch etwas schlimmes passiert und sein Mensch dafür verantwortlich ist.

Gerade das mit der Nähe wird meiner Meinung nach auch zu einfach als schützend von uns Menschen angenommen. Ob es der Hund überhaupt als schützend empfindet hängt aber sicher von vielen Faktoren ab und sollte nicht als gegeben angenommen werden.
 
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Nicole
20. Juli 08:18
Kann das nicht auch passieren, wenn man den Hund einfach an die Seite nimmt und im kleinen Bogen forciert vorbeizugehen? Das habe ich mich gestern schon gefragt. Also Hund pöbelt ein bisschen, ich nehme ihn an die Seite und gehe zügig vorbei. Kann er da nicht auch lernen, ok der Affe an der Leine versteht mich nicht, ich muss stärker und stärker reagieren? Ich denke den Unterschied könnte die Ursache bzw Motivation hinter dem Pöbeln ausmachen. Denn ich beschäftige mich gedanklich schon länger damit, wieso bei vielen das "wir gehen weiter" so gut funktioniert und bei anderen gar nicht. Ich würde vermuten, wenn der Hund aus Frust pöbelt, weil er HIN will, dann funktioniert es wahrscheinlich. Wenn der Hund nun pöbelt, weil er WEG will dann möglicherwiese nicht. Der worst case wäre vermutlich, wenn der Hund tatsächlich aus Angst pöbelt, denn dann wird seine Kommunikation einfach übergangen, er wird nicht wahr genommen und das könnte, ohne dramatisch zu sein, der Beziehung schaden und ein Stück Vertrauen kosten. Ich denke aber, dass die meisten Hunde tatsächlich hin wollen, gerade die, die im Freilauf als komplett unkompliziert beschrieben werden.
Also bei Ernie ist es so, dass er unbedingt hin will und anfängt zu bellen, wenn ich ihn dran vorbei weiter führen möchte. Wenn er stehen bleiben und gucken darf, ist alles gut. Aber je weiter ich ihn weg führen möchte, um so wehementer fängt er an zu ziehen und zu bellen.
 
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Julia 🐾Nero
20. Juli 08:21
Für das "weg wollen" geht man ja den Bogen, so wie Hunde das auch tun würden. Man lebt dem Hund eine andere Strategie vor, nicht Angriff sondern Ausweichen. Bei manchen Hunden reicht der Bogen aber nicht, die Distanz ist trotzdem zu kurz. Da muss der Halter kreativ werden. In Hauseinfahrten oder Nebenstraßen ausweichen oder umdrehen. Und an dieser Stelle werden viele Hundehalter unnötig stur, und meinen, sie wollen aber ihre Runde gehen. Man komme ja gar nicht vorwärts und nie ans Ziel. Denen kann ich nur ans Herz legen, Ihr Ziel zu überdenken. Ich gehe mit den Hunden für die Hunde raus, nicht für mich. Wenn der Hund mich nur begleitet bei dem, wo ich hin will, bin ich - nach meiner ganz persönlichen Meinung - erst recht in der Pflicht, ihm das so angenehm wie möglich zu machen. Den Spazierweg in einer angemessenen Zeit zu laufen zum höchsten Ziel zu erklären, finde ich einfach nur rücksichtslos. Wenn mein Hund mit Begegnungen nicht klar kommt, muss ich sie anders gestalten oder vermeiden. Ich kann Dinge trainieren, auf die ich im Ernstfall zurückgreifen kann. Aber ich kann nicht den Hund immer wieder der Situation aussetzen, die er nicht meistern kann, und dann erwarten, dass es besser wird.
Zu deinem letzten Satz, genau das ist uns mit Social Walks passiert, weshalb ich da immer zur Vorsicht rate, wenn diese pauschal empfohlen werden.

Wie haben sehr viele Social Walks gemacht und mehrere Hundert Euro dafür ausgegeben. Und obwohl Nero absolut nicht klar gekommen ist, hat mich die Trainerin lange davon überzeugt, dass es besser wird, wenn wir lange genug dabei sind. Also eine Gewöhnung und Desensibilisierung gegenüber Hunden stattfindet wird. Hat sie aber nicht, sondern es wurde schlimmer.

Und im Nachhinein verstehe ich auch wieso es schlimmer wurde und ärgere mich furchtbar, wieso wir das mitgemacht haben.
Im Endeffekt hat Nero für viel Geld schlechtes Verhalten geübt und Hundegruppen mit Stress, Übeforderung und Frust assoziiert. Und mich vermutlich als dumme Kuh, die ihn wöchentlich dem Ganzen aussetzt, obwohl er mit Händen und Füßen zeigt, dass er es nicht packt.
 
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Nicole
20. Juli 08:29
Ich stimme deinem Ziel zu, dass der Hund die Nähe als Schutz empfinden und dadurch lernen sollte, dass nichts schlimmes passieren wird. Meine Frage/Befürchtung ist, wie man das erreicht, dass der Hund das tatsächlich auch so wahr nimmt. Ich hatte nämlich Joe's Aussags sinngemäß in etwa so in Erinnerung "kein Drama drum machen, Hund an die abgewandte Seite nehmen und zügig vorbeilaufen, dann ist das in ein paar Wochen erledigt". Das hat sie aber gar nicht so gesagt. Dennoch glaube ich, dass das oft so praktiziert wird. Zumindest kann ich es regelmäßig beobachten. Hund wird ins "Fuß" genommen, obwohl er Fuß laufen gar nicht gelernt hat, aber halt eng und kurz rangenommen und dann wird zielstrebig durchgestampft. Und da frage ich mich, ob der Hund die Nähe überhaupt als Schutz empfindet, oder ob er sich durchgezwungen, in seinen Gefühlen nicht wahrgenomen und übergangen fühlt. Und dann eben keine Gewöhnung und der Lerneffekt einsetzt "es passiert nichts schlimmes", sondern der Hund glaubt noch stärker pöbeln zu müssen, weil für ihn wiederholt eben doch etwas schlimmes passiert und sein Mensch dafür verantwortlich ist. Gerade das mit der Nähe wird meiner Meinung nach auch zu einfach als schützend von uns Menschen angenommen. Ob es der Hund überhaupt als schützend empfindet hängt aber sicher von vielen Faktoren ab und sollte nicht als gegeben angenommen werden.
Genau so war es bei uns. Ich wollte stur dran vorbei, habe die Leine kurz genommen und in der Folge ist Ernie immer früher bzw. aus weiterer Entfernung schon eskaliert. Er hat sich genötigt gefühlt und ich habe ihn ignoriert. Seit ich das geändert habe, ihm mehr Leine gebe und er stehen, sitzen und beobachten kann, ist alles fein. Nur, wenn der andere Hund dann zuerst anfängt zu bellen, dann reagiert auch Ernie und springt vor. Aber darauf bin ich dann vorbereitet.
 
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Kirsten
20. Juli 09:21
Würde ein Hund sich in die Richtung bewegen in der das Objekt ist, von dem er weg will? Glaube ich irgendwie nicht. Der Bogen dient doch eher der Höflichkeit dachte ich, wenn man von natürlichen Begegnungen spricht. Man wahrt damit zwar mehr Distanz als straight forward, aber vorwärts gehen, wenn man weg möchte schein intuitiv nicht das zu sein, was ein Hund machen würde. Hunde laufen ja auch keine Wege bzw von A nach B. Das ist ja was wir Menschen machen, wie du gesagt hast. Ich habe die letzten Wochen noch ein bisschen rumprobiert mit dem "wir gehen weiter" und es wieder gelassen (mit so viel Distanz wie der Weg eben zulässt und unterschiedlich viel Leine). Nero fällt es definitiv einfacher, wenn er sitzen kann, während der andere vorbeigeht oder wenn der andere sitzt, wenn wir vorbeigehen. Daher bleiben wir vorerst weiter dabei. Seine natürliche Reaktion sobald er einen Hund sieht ist auch stehen zu bleiben. Daher forciere ich keine vorwärts Bewegung rein. Grundsätzlich ist es so, je mehr Zeit er hat die Situation zu bewerten und zu beobachten, umso besser kann er sich regulieren. Die Vorwärtsbewegung scheint ihn in eine Art Zugzwang zu bringen. Wobei Nero ja weder einer ist, der weg möchte weil er Angst hat, noch einer, der hin möchte weil er sich so freut. Im Freilauf würde er nach dem initialen Stehen bleiben zu den Hunden hinrennen, aber nicht weil er sich freut und Kontakt will, sondern eher um zu stellen und abzuchecken. Zumindest war das früher so, jetzt darf er ja schon ziemlich lange nicht zu fremden Hunden, daher ist es schwer zu sagen, ob sich in dem Verhalten etwas geändert hat. Vielleicht versuchen wir es in Zukunft irgendwann noch mal mit dem "wir gehen weiter".
Ich empfinde deine Gedanken als sehr interessant.

Ich denke wie ein Hund eine Begegnung gestaltet haben möchte, unterscheidet sich sicher von Individuum zu Individuum.
Das beinhaltet nicht nur einen höflichen Bogen sondern ein bisschen etwas davor, was oft übersehen und übergangen wird und für manche Hunde ein wenig wichtiger ist als für andere.

Das Hunde wechselseitig auf Sicht mal hier und da stehen bleiben, sich Blicke zuwerfen, sich seitlich abwenden, wieder näher kommen und dem Hund mit dem Abwenden auch zeigen „Du kannst ein Stück näher kommen“. Je sicherer sich ein Hund fühlt desto beiläufiger läuft das oft ab. Noch vor dem Bogen laufen.
Meine Hündin fühlt sich bei diesem Prozedere deutlich wohler.

So wie du es beschreibst, ein Hund geht in die Richtung, während der andere steht, da finde ich auch meine Hündin wieder und genau so praktiziere ich die Hundebegegnungen meistens auch, weil es ihr so leichter fällt. Wenn ein anderes Team zügig kommt, stellen wir uns irgendwo hin, wo mehr Platz ist und lassen passieren/ nehmen ggf. Kontakt auf oder wenn das andere Team steht, eben andersherum. Das funktioniert hier recht gut, wogegen beidseitiges Vorbeigehen bei fremden Hunden nach dem Motto „Wir gehen weiter!“ hier nicht so gut ankommt, weil es Mira nicht ermöglicht stehen zu bleiben und dadurch mehr Stress für sie reinbringt.

Und das obwohl sie gar nicht der „Will-weg-Typ ist“. Selbst wenn sie sich in einer Begegnung nicht wohlfühlt, bleibt der ganz Körper nach vorne gerichtet.
Sieht sie einen Fremdhund der ihr ggf. nicht passt handelt sie auch auf weitere Entfernungen nicht distanzerhöhend. Im Gegenteil.

Zu dem Buch Calming Signals:
Ich denke, dass das was du gelesen hast sich auf das Workbook bezieht.
Die Empfehlung bezog sich auf das Buch von Turid Rugaas, nicht auf das Workbook, dass von anderen Autorinnen geschrieben wurde.
 
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Jörg
20. Juli 10:03
Ich stimme deinem Ziel zu, dass der Hund die Nähe als Schutz empfinden und dadurch lernen sollte, dass nichts schlimmes passieren wird. Meine Frage/Befürchtung ist, wie man das erreicht, dass der Hund das tatsächlich auch so wahr nimmt. Ich hatte nämlich Joe's Aussags sinngemäß in etwa so in Erinnerung "kein Drama drum machen, Hund an die abgewandte Seite nehmen und zügig vorbeilaufen, dann ist das in ein paar Wochen erledigt". Das hat sie aber gar nicht so gesagt. Dennoch glaube ich, dass das oft so praktiziert wird. Zumindest kann ich es regelmäßig beobachten. Hund wird ins "Fuß" genommen, obwohl er Fuß laufen gar nicht gelernt hat, aber halt eng und kurz rangenommen und dann wird zielstrebig durchgestampft. Und da frage ich mich, ob der Hund die Nähe überhaupt als Schutz empfindet, oder ob er sich durchgezwungen, in seinen Gefühlen nicht wahrgenomen und übergangen fühlt. Und dann eben keine Gewöhnung und der Lerneffekt einsetzt "es passiert nichts schlimmes", sondern der Hund glaubt noch stärker pöbeln zu müssen, weil für ihn wiederholt eben doch etwas schlimmes passiert und sein Mensch dafür verantwortlich ist. Gerade das mit der Nähe wird meiner Meinung nach auch zu einfach als schützend von uns Menschen angenommen. Ob es der Hund überhaupt als schützend empfindet hängt aber sicher von vielen Faktoren ab und sollte nicht als gegeben angenommen werden.
Ja und da ist meistens der Fehler den Hund dann in so einer Situation noch mehr ein zu grenzen obwohl er es gar nicht gelernt hat. Darum nehme ich meinen auch ab un zu kurz wo nichts ist. Freiheit geben ist immer leichter als Freiheit nehmen. Ich war zum Beispiel heute mit jemand spazieren wo beide, ihr Hund nicht ganz einfach ist und meiner auch nicht die beiden haben sich auch mal kurz angeknurt wir sind dann öfter erst auf Abstand mit einander spazieren gegangen die Besitzerin und ich haben uns normal unterhalten und haben nur im Augenwinkel unsere Hunde behalten und siehe da heute stand meiner neben ihrem Rüden und haben beide sich das selbe Blatt beschnuppert. Heißt jetzt nicht das sie Beste Freunde sind aber die Toleranz der Anwesenheit ist gegeben. Ja es war für meinen sehr anstrengend da er ja selten Kontakt hat. Und es auch selten hat das jemand mitläuft. Aber wie soll er es lernen wenn es nie vorkommt. Wie soll ein Hund ruhig bleiben wenn man jedem und allen ausweichen tut. Klar muss man darauf achten das es nicht zur Eskalation tendiert. Aber man muss sich an grenzen herantasten. Und das war auch alles an der Leine. Natürlich braucht man da auch Halter die nicht gleich wegen jedem bellen oder knurren ein Drama machen und das ist heutzutage so selten und es wird immer gleich mit Flucht und schnell daran vorbei geantwortet. Und gerade bei einem Reaktiven Hund ist die Gewohnheit wichtig. Mit es passiert nichts.
 
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Julia 🐾Nero
20. Juli 10:37
Ja und da ist meistens der Fehler den Hund dann in so einer Situation noch mehr ein zu grenzen obwohl er es gar nicht gelernt hat. Darum nehme ich meinen auch ab un zu kurz wo nichts ist. Freiheit geben ist immer leichter als Freiheit nehmen. Ich war zum Beispiel heute mit jemand spazieren wo beide, ihr Hund nicht ganz einfach ist und meiner auch nicht die beiden haben sich auch mal kurz angeknurt wir sind dann öfter erst auf Abstand mit einander spazieren gegangen die Besitzerin und ich haben uns normal unterhalten und haben nur im Augenwinkel unsere Hunde behalten und siehe da heute stand meiner neben ihrem Rüden und haben beide sich das selbe Blatt beschnuppert. Heißt jetzt nicht das sie Beste Freunde sind aber die Toleranz der Anwesenheit ist gegeben. Ja es war für meinen sehr anstrengend da er ja selten Kontakt hat. Und es auch selten hat das jemand mitläuft. Aber wie soll er es lernen wenn es nie vorkommt. Wie soll ein Hund ruhig bleiben wenn man jedem und allen ausweichen tut. Klar muss man darauf achten das es nicht zur Eskalation tendiert. Aber man muss sich an grenzen herantasten. Und das war auch alles an der Leine. Natürlich braucht man da auch Halter die nicht gleich wegen jedem bellen oder knurren ein Drama machen und das ist heutzutage so selten und es wird immer gleich mit Flucht und schnell daran vorbei geantwortet. Und gerade bei einem Reaktiven Hund ist die Gewohnheit wichtig. Mit es passiert nichts.
Definitiv, man muss an und um Trigger arbeiten und die Komfortzone verlassen bzw ausdehnen, damit man vorwärts kommt.

Aber dafür sollte man eine Basis schaffen und schauen, dass im Netto mehr Erfolg als Misserfolg für Hund und Mensch dabei ist.

Zum Beispiel erst mal die Nähe als Wohlfühlbereich etablieren und nicht als gegeben annehmen. Babs beschreibt es oft sehr gut.
Also hängt meinem Hund da keine Leine vor der Nase, oder Leckerlibeutel oder irgendwas klimperndes am Rucksack usw. Und auf die Körpersprache achten, bedränge oder bedrohe ich meinen Hund ohne es zu merken. Fühlt er sich unmittelbar an meiner Seite überhaupt wohl, bevor ich ihn dahin zwinge, wenn eine Stresssituation entsteht.

Und dann wie du sagst, auch ohne Anlass Fuß laufen bzw das Fuß laufen überhaupt erst mal lernen. Da sind wir gerade dabei. Ich dachte immer das sei nicht so wichtig und Hund ist doch kein Roboter usw.
Aber jetzt merke ich, daß Fuß laufen in der richtigen Position schon anspruchsvoll für den Hund ist und es aber durch konsequentes Training immer einfacher für ihn wird und er immer intuitiver die Position einnehmen kann und sich darin auch anfängt wohl zu fühlen.
Das sind zum Beispiel dann viel bessere Voraussetzungen um in dieser Position an einem Trigger vorbeizugehen.
Ich habe aber echt unterschätzt, wie schwer Nero es Anfangs überhaupt gefallen ist, eng an meiner Seite zu laufen, komplett ohne Stresssituation. Und wenn ein fremder Hund kommt erwartet man aber, dass der eigene genau da bleiben soll.
 
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Josef
20. Juli 10:49
Ich weiß nicht was ich schreiben soll, so viele psychologische Ratschläge... Hab das mit dem Wasser ausprobiert und es hat geholfen. Er weiß ich will dieses Verhalten nicht und fertig. Wir können an jedem Hund vorbei gehen ohne Krawall. Natürlich wenn der andere anfängt macht meiner mit. Beruhigt sich aber schnell wenn ich "aus" sage. Ich liebe meinen Hund und er hat sehr viel Freiheit... Gehorsam bedeutet für den Hund Freiheit und Sicherheit für alle.
 
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Jörg
20. Juli 10:57
Definitiv, man muss an und um Trigger arbeiten und die Komfortzone verlassen bzw ausdehnen, damit man vorwärts kommt. Aber dafür sollte man eine Basis schaffen und schauen, dass im Netto mehr Erfolg als Misserfolg für Hund und Mensch dabei ist. Zum Beispiel erst mal die Nähe als Wohlfühlbereich etablieren und nicht als gegeben annehmen. Babs beschreibt es oft sehr gut. Also hängt meinem Hund da keine Leine vor der Nase, oder Leckerlibeutel oder irgendwas klimperndes am Rucksack usw. Und auf die Körpersprache achten, bedränge oder bedrohe ich meinen Hund ohne es zu merken. Fühlt er sich unmittelbar an meiner Seite überhaupt wohl, bevor ich ihn dahin zwinge, wenn eine Stresssituation entsteht. Und dann wie du sagst, auch ohne Anlass Fuß laufen bzw das Fuß laufen überhaupt erst mal lernen. Da sind wir gerade dabei. Ich dachte immer das sei nicht so wichtig und Hund ist doch kein Roboter usw. Aber jetzt merke ich, daß Fuß laufen in der richtigen Position schon anspruchsvoll für den Hund ist und es aber durch konsequentes Training immer einfacher für ihn wird und er immer intuitiver die Position einnehmen kann und sich darin auch anfängt wohl zu fühlen. Das sind zum Beispiel dann viel bessere Voraussetzungen um in dieser Position an einem Trigger vorbeizugehen. Ich habe aber echt unterschätzt, wie schwer Nero es Anfangs überhaupt gefallen ist, eng an meiner Seite zu laufen, komplett ohne Stresssituation. Und wenn ein fremder Hund kommt erwartet man aber, dass der eigene genau da bleiben soll.
Auch das geklimper am Rucksack sehe ich jetzt nicht als negativ ja dann klimpert es halt. Und ja eventuell stört es denn Hund aber auch das wird er irgendwann ignorieren wenn er es gewohnt ist. Gestern bin bei uns am Schloß vorbei wo eine Soundprobe für ein Konzert war ich habe mir Zeit gelassen daran vorbei zu gehen und habe es nicht groß beachtet dementsprechend hat es meinen jetzt auch nicht groß gestört. Es hat ihn noch nicht mal groß interessiert aber er braucht seine Zeit bis er sich an den Umstand der Lautstärke gewöhnt hat. Das merke ich immer wieder das er gedult braucht. Um etwas als unbedrohlich ein zu ordnen. Nicht das Fuss laufen ist wichtig sondern das der Hund mit Einschränkungen in seiner Freiheit zurecht kommt. Und es nicht als negativ empfindet.
 
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Gabriela
20. Juli 11:32
Meine Frage, woher er den Hund hat, wurde von ihm bisher ignoriert, sowohl hier als auch im Chat. Das ist eine einfache Frage die man guten Gewissens beantworten kann. In mir keimt ein dunkler Verdacht.🤨