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Martin
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zuletzt 23. Juli

Überfordert - Leinen "Aggression" bei Hundebegegnugen

Vor ein paar Wochen, hatte ich von den unangenehmen Hundebegenungen (an der Leine) unseres Rustys (mittlerweile fünf Monate) erzählt. Wir wissen echt nicht weiter. Trotzdem Welpenschule, Einzeltraining und Trainieren unsererseits werden die Hundebegenungen nicht besser, eher schlechter. Gibt es (hier) Gruppen, in denen über Überforderung gesprochen wird. Eine Art Selbsthilfegruppe für überforderte Hundehalter? Und nach Welpenschule, Einzeltrainings (in unserer Anwesenheit) und trainieren, (im Sinne von wir machen Distanzarbeit mit ihm und bleiben an einem Punkt, an dem er noch mit Leckerchen ansprechbar ist - obwohl da die Distant eher größer als kleiner wird, und anleinen zu Hause) fragen wir uns was wir noch tun können. Wir dachten vielleicht an Einzeltrainings, bei denen wir nicht dabei sind oder eine Hundekita, damit er generell mehr Umgang mit Hunden hat. Wir wollen das Beste für unseren Kleinen und machen uns ehrlich ein wenig Gedanken, dass wir vielleicht nicht die richtigen Menschen für ihn sind. Vielleicht bin ich auch zu blauäugig, aber ich kann/will einfach noch nicht aufgeben. Es muss die Lösungen geben. Tut mir leid, dass das solch ein Trauerpost war, aber wir hoffen hier wirklich ein wenig Hilfe zu finden. Edit: der alte Post hier https://dogorama.app/de-de/forum/Welpen_Junghunde/Welpe_4_Monate_bellt_jeden_Hund_auch_auf_Distanz_an-q6SzCZ0X5EOOWZV2uXqp/
 
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Dogorama-Mitglied
19. Juli 11:18
Kann das nicht auch passieren, wenn man den Hund einfach an die Seite nimmt und im kleinen Bogen forciert vorbeizugehen? Das habe ich mich gestern schon gefragt. Also Hund pöbelt ein bisschen, ich nehme ihn an die Seite und gehe zügig vorbei. Kann er da nicht auch lernen, ok der Affe an der Leine versteht mich nicht, ich muss stärker und stärker reagieren? Ich denke den Unterschied könnte die Ursache bzw Motivation hinter dem Pöbeln ausmachen. Denn ich beschäftige mich gedanklich schon länger damit, wieso bei vielen das "wir gehen weiter" so gut funktioniert und bei anderen gar nicht. Ich würde vermuten, wenn der Hund aus Frust pöbelt, weil er HIN will, dann funktioniert es wahrscheinlich. Wenn der Hund nun pöbelt, weil er WEG will dann möglicherwiese nicht. Der worst case wäre vermutlich, wenn der Hund tatsächlich aus Angst pöbelt, denn dann wird seine Kommunikation einfach übergangen, er wird nicht wahr genommen und das könnte, ohne dramatisch zu sein, der Beziehung schaden und ein Stück Vertrauen kosten. Ich denke aber, dass die meisten Hunde tatsächlich hin wollen, gerade die, die im Freilauf als komplett unkompliziert beschrieben werden.
Bei uns war es mit der Großen ein definitives „Pöbeln aus Angst“ vor den anderen Hunden und einem „Ich will hier weg!!!“
Mein „wir gehen weiter“ plus die geringe Richtungsänderung hat ihr aber gezeigt: „Frauchen handelt in meinem Sinne, ich muss mich nicht kümmern.“
Mittlerweile ist sie zu 95% so gelassen, dass wir auch auf normalen Wegen geradeaus an anderen Hunden vorbei kommen.
 
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Nina &
19. Juli 11:20
Bei uns war es mit der Großen ein definitives „Pöbeln aus Angst“ vor den anderen Hunden und einem „Ich will hier weg!!!“ Mein „wir gehen weiter“ plus die geringe Richtungsänderung hat ihr aber gezeigt: „Frauchen handelt in meinem Sinne, ich muss mich nicht kümmern.“ Mittlerweile ist sie zu 95% so gelassen, dass wir auch auf normalen Wegen geradeaus an anderen Hunden vorbei kommen.
Genauso war es bei uns auch. Bokar wollte von anderen Hunden weg, deswegen ist er eskaliert.
Jetzt macht er das nicht mehr, weil er weiß, "wir gehen weiter". Also es kommt nicht zum Kontakt, den er nicht möchte, er kann daher entspannt bleiben.
 
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Gabriela
19. Juli 11:52
Wenn ich keine Antwort bekomme, kann ich auch nicht helfen
 
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Sonja
19. Juli 12:14
Kann das nicht auch passieren, wenn man den Hund einfach an die Seite nimmt und im kleinen Bogen forciert vorbeizugehen? Das habe ich mich gestern schon gefragt. Also Hund pöbelt ein bisschen, ich nehme ihn an die Seite und gehe zügig vorbei. Kann er da nicht auch lernen, ok der Affe an der Leine versteht mich nicht, ich muss stärker und stärker reagieren? Ich denke den Unterschied könnte die Ursache bzw Motivation hinter dem Pöbeln ausmachen. Denn ich beschäftige mich gedanklich schon länger damit, wieso bei vielen das "wir gehen weiter" so gut funktioniert und bei anderen gar nicht. Ich würde vermuten, wenn der Hund aus Frust pöbelt, weil er HIN will, dann funktioniert es wahrscheinlich. Wenn der Hund nun pöbelt, weil er WEG will dann möglicherwiese nicht. Der worst case wäre vermutlich, wenn der Hund tatsächlich aus Angst pöbelt, denn dann wird seine Kommunikation einfach übergangen, er wird nicht wahr genommen und das könnte, ohne dramatisch zu sein, der Beziehung schaden und ein Stück Vertrauen kosten. Ich denke aber, dass die meisten Hunde tatsächlich hin wollen, gerade die, die im Freilauf als komplett unkompliziert beschrieben werden.
Für das "weg wollen" geht man ja den Bogen, so wie Hunde das auch tun würden. Man lebt dem Hund eine andere Strategie vor, nicht Angriff sondern Ausweichen.

Bei manchen Hunden reicht der Bogen aber nicht, die Distanz ist trotzdem zu kurz. Da muss der Halter kreativ werden. In Hauseinfahrten oder Nebenstraßen ausweichen oder umdrehen. Und an dieser Stelle werden viele Hundehalter unnötig stur, und meinen, sie wollen aber ihre Runde gehen. Man komme ja gar nicht vorwärts und nie ans Ziel. Denen kann ich nur ans Herz legen, Ihr Ziel zu überdenken. Ich gehe mit den Hunden für die Hunde raus, nicht für mich. Wenn der Hund mich nur begleitet bei dem, wo ich hin will, bin ich - nach meiner ganz persönlichen Meinung - erst recht in der Pflicht, ihm das so angenehm wie möglich zu machen. Den Spazierweg in einer angemessenen Zeit zu laufen zum höchsten Ziel zu erklären, finde ich einfach nur rücksichtslos.
Wenn mein Hund mit Begegnungen nicht klar kommt, muss ich sie anders gestalten oder vermeiden. Ich kann Dinge trainieren, auf die ich im Ernstfall zurückgreifen kann. Aber ich kann nicht den Hund immer wieder der Situation aussetzen, die er nicht meistern kann, und dann erwarten, dass es besser wird.
 
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Dogorama-Mitglied
19. Juli 21:10
Kann das nicht auch passieren, wenn man den Hund einfach an die Seite nimmt und im kleinen Bogen forciert vorbeizugehen? Das habe ich mich gestern schon gefragt. Also Hund pöbelt ein bisschen, ich nehme ihn an die Seite und gehe zügig vorbei. Kann er da nicht auch lernen, ok der Affe an der Leine versteht mich nicht, ich muss stärker und stärker reagieren? Ich denke den Unterschied könnte die Ursache bzw Motivation hinter dem Pöbeln ausmachen. Denn ich beschäftige mich gedanklich schon länger damit, wieso bei vielen das "wir gehen weiter" so gut funktioniert und bei anderen gar nicht. Ich würde vermuten, wenn der Hund aus Frust pöbelt, weil er HIN will, dann funktioniert es wahrscheinlich. Wenn der Hund nun pöbelt, weil er WEG will dann möglicherwiese nicht. Der worst case wäre vermutlich, wenn der Hund tatsächlich aus Angst pöbelt, denn dann wird seine Kommunikation einfach übergangen, er wird nicht wahr genommen und das könnte, ohne dramatisch zu sein, der Beziehung schaden und ein Stück Vertrauen kosten. Ich denke aber, dass die meisten Hunde tatsächlich hin wollen, gerade die, die im Freilauf als komplett unkompliziert beschrieben werden.
Wer sagt, dass der Bogen klein sein soll?
Den kannst du so gross machen, wie du magst bzw wie dein Hund es braucht.
Ich wechsle manchmal auch Strassenseite oder geh in eine Seitengasse weg, aber mit der Zeit wird ja im Normalfall die Toleranz grösser bzw das Abstandbedürfniss kleiner.

"Wir gehen weiter" funktioniert meiner bisherigen Erfahrung nach jedenfalls immer dann, wenn der Mensch den Abstand halbwegs passend einschätzt und die Message überzeugend und souverän transportiert.

Ist bei beiden Aspekten ein Lernprozess - bei mir hakt's zB tw an der Körperspannung oder daran, dass ich genervt kommandiere anstatt ein Statement abzugeben - klappt dann aber sowohl bei Hin- als auch bei Wegwollen.
 
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Julia 🐾Nero
19. Juli 23:39
Für das "weg wollen" geht man ja den Bogen, so wie Hunde das auch tun würden. Man lebt dem Hund eine andere Strategie vor, nicht Angriff sondern Ausweichen. Bei manchen Hunden reicht der Bogen aber nicht, die Distanz ist trotzdem zu kurz. Da muss der Halter kreativ werden. In Hauseinfahrten oder Nebenstraßen ausweichen oder umdrehen. Und an dieser Stelle werden viele Hundehalter unnötig stur, und meinen, sie wollen aber ihre Runde gehen. Man komme ja gar nicht vorwärts und nie ans Ziel. Denen kann ich nur ans Herz legen, Ihr Ziel zu überdenken. Ich gehe mit den Hunden für die Hunde raus, nicht für mich. Wenn der Hund mich nur begleitet bei dem, wo ich hin will, bin ich - nach meiner ganz persönlichen Meinung - erst recht in der Pflicht, ihm das so angenehm wie möglich zu machen. Den Spazierweg in einer angemessenen Zeit zu laufen zum höchsten Ziel zu erklären, finde ich einfach nur rücksichtslos. Wenn mein Hund mit Begegnungen nicht klar kommt, muss ich sie anders gestalten oder vermeiden. Ich kann Dinge trainieren, auf die ich im Ernstfall zurückgreifen kann. Aber ich kann nicht den Hund immer wieder der Situation aussetzen, die er nicht meistern kann, und dann erwarten, dass es besser wird.
Würde ein Hund sich in die Richtung bewegen in der das Objekt ist, von dem er weg will? Glaube ich irgendwie nicht.
Der Bogen dient doch eher der Höflichkeit dachte ich, wenn man von natürlichen Begegnungen spricht. Man wahrt damit zwar mehr Distanz als straight forward, aber vorwärts gehen, wenn man weg möchte schein intuitiv nicht das zu sein, was ein Hund machen würde.
Hunde laufen ja auch keine Wege bzw von A nach B. Das ist ja was wir Menschen machen, wie du gesagt hast.

Ich habe die letzten Wochen noch ein bisschen rumprobiert mit dem "wir gehen weiter" und es wieder gelassen (mit so viel Distanz wie der Weg eben zulässt und unterschiedlich viel Leine). Nero fällt es definitiv einfacher, wenn er sitzen kann, während der andere vorbeigeht oder wenn der andere sitzt, wenn wir vorbeigehen. Daher bleiben wir vorerst weiter dabei.

Seine natürliche Reaktion sobald er einen Hund sieht ist auch stehen zu bleiben. Daher forciere ich keine vorwärts Bewegung rein.
Grundsätzlich ist es so, je mehr Zeit er hat die Situation zu bewerten und zu beobachten, umso besser kann er sich regulieren. Die Vorwärtsbewegung scheint ihn in eine Art Zugzwang zu bringen.

Wobei Nero ja weder einer ist, der weg möchte weil er Angst hat, noch einer, der hin möchte weil er sich so freut.
Im Freilauf würde er nach dem initialen Stehen bleiben zu den Hunden hinrennen, aber nicht weil er sich freut und Kontakt will, sondern eher um zu stellen und abzuchecken.
Zumindest war das früher so, jetzt darf er ja schon ziemlich lange nicht zu fremden Hunden, daher ist es schwer zu sagen, ob sich in dem Verhalten etwas geändert hat.

Vielleicht versuchen wir es in Zukunft irgendwann noch mal mit dem "wir gehen weiter".
 
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Jochen
20. Juli 05:52
Würde ein Hund sich in die Richtung bewegen in der das Objekt ist, von dem er weg will? Glaube ich irgendwie nicht. Der Bogen dient doch eher der Höflichkeit dachte ich, wenn man von natürlichen Begegnungen spricht. Man wahrt damit zwar mehr Distanz als straight forward, aber vorwärts gehen, wenn man weg möchte schein intuitiv nicht das zu sein, was ein Hund machen würde. Hunde laufen ja auch keine Wege bzw von A nach B. Das ist ja was wir Menschen machen, wie du gesagt hast. Ich habe die letzten Wochen noch ein bisschen rumprobiert mit dem "wir gehen weiter" und es wieder gelassen (mit so viel Distanz wie der Weg eben zulässt und unterschiedlich viel Leine). Nero fällt es definitiv einfacher, wenn er sitzen kann, während der andere vorbeigeht oder wenn der andere sitzt, wenn wir vorbeigehen. Daher bleiben wir vorerst weiter dabei. Seine natürliche Reaktion sobald er einen Hund sieht ist auch stehen zu bleiben. Daher forciere ich keine vorwärts Bewegung rein. Grundsätzlich ist es so, je mehr Zeit er hat die Situation zu bewerten und zu beobachten, umso besser kann er sich regulieren. Die Vorwärtsbewegung scheint ihn in eine Art Zugzwang zu bringen. Wobei Nero ja weder einer ist, der weg möchte weil er Angst hat, noch einer, der hin möchte weil er sich so freut. Im Freilauf würde er nach dem initialen Stehen bleiben zu den Hunden hinrennen, aber nicht weil er sich freut und Kontakt will, sondern eher um zu stellen und abzuchecken. Zumindest war das früher so, jetzt darf er ja schon ziemlich lange nicht zu fremden Hunden, daher ist es schwer zu sagen, ob sich in dem Verhalten etwas geändert hat. Vielleicht versuchen wir es in Zukunft irgendwann noch mal mit dem "wir gehen weiter".
Was Hunde bedrohlich, aber mindestens als unhöflich empfinden, sind FRONTALE Begegnungen, deshalb würden sie das vermeiden und Bögen laufen, wenn sie könnten. Ich empfehle dazu Truid Rugaas „Calming Signals“
 
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Julia 🐾Nero
20. Juli 06:53
Was Hunde bedrohlich, aber mindestens als unhöflich empfinden, sind FRONTALE Begegnungen, deshalb würden sie das vermeiden und Bögen laufen, wenn sie könnten. Ich empfehle dazu Truid Rugaas „Calming Signals“
Dass Hunde es höflich und angenehmer empfinden einen Bogen zu laufen leuchtet mir auch ein, habe ich ja auch nicht anders behauptet.

Jetzt war die Prämisse aber, dass der Hund weg will und keine höfliche oder angenehme Begegnung. Also fliehen will. Wieso sollte ein Hund, der weg will weiter in die Richtung, nur in einem Bogen laufen?
Das erscheint mir eine menschliche Rationalisierung für das eigene Handeln zu sein.
Ohne Einfluss würde der Hund weg gehen/laufen, wenn er weg will und nicht im Bogen weiter Kurs auf die Bedrohung nehmen.
Oder nicht?
 
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Jörg
20. Juli 07:15
Dass Hunde es höflich und angenehmer empfinden einen Bogen zu laufen leuchtet mir auch ein, habe ich ja auch nicht anders behauptet. Jetzt war die Prämisse aber, dass der Hund weg will und keine höfliche oder angenehme Begegnung. Also fliehen will. Wieso sollte ein Hund, der weg will weiter in die Richtung, nur in einem Bogen laufen? Das erscheint mir eine menschliche Rationalisierung für das eigene Handeln zu sein. Ohne Einfluss würde der Hund weg gehen/laufen, wenn er weg will und nicht im Bogen weiter Kurs auf die Bedrohung nehmen. Oder nicht?
Wenn ein Hund jedesmal Flüchtet wird es irgendwann als richtige Strategie empfinden. Ziel ist aber das der Hund deine Nähe sucht wenn er etwas als betroliches sieht und im besten Fall er es als positiv bewerte kann das eben nichts schlimmes passiert. Was aber nicht ganz so einfach ist wenn es Fremde Hunde sind man soll ja zu einem den anderen Hund gar nicht beachten was bei frontal Begegnung unmögliche ist. Zum anderen wissen wie selbst ja meistens gar nicht wie der andere Hund reagiert. Je nach Erfahrung vom Hund ist das immernoch das schwierigste meiner Meinung nach und gerade an der Leine da sich dadurch eine negative Spannung meistens aufbaut.
 
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Julia 🐾Nero
20. Juli 07:28
Was Hunde bedrohlich, aber mindestens als unhöflich empfinden, sind FRONTALE Begegnungen, deshalb würden sie das vermeiden und Bögen laufen, wenn sie könnten. Ich empfehle dazu Truid Rugaas „Calming Signals“
Ich habe mich oberflächlich mit der von dir empfohlen Quelle beschäftigt.

Die Calming Signals und der Arc Approach sind so wie ich das verstehe von einer Hundetrainerin in einem Trainingskontext etabliert worden. Also im Training (Mensch und Hund an der Leine) hat Bogenlaufen die Wahrscheinlichkeit für negative Reaktionen gesenkt und wurde daher als angenehmer und höflich gedeutet und vermutet, dass das der natürlichen Annäherung entsprechen würde. Zudem werden der "frontalen" Annäherung Attribute wie fixierend und starr angehängt. Dass fixierend und starr als unangenehm und bedrohlich empfunden werden leuchtet ja ein. Ob es dann die frontale Begegnung an sich ist, oder eher die angehängten Attribute ist dann eine andere Frage.
Ich finde den Ansatz nicht optimal. Also aus einem Trainingskontext auf natürliches Verhalten schließen. Besser wäre es aus natürlichem Verhalten Trainingskonzepte abzuleiten.
Das ist jetzt aber wie gesagt eine rudimentäre Einschätzung, ich habe das Buch nicht gelesen und meine Interpretation basiert auf Ausschnitten/Zusammenfassungen und können somit nicht ganz richtig sein.
Hast du das Buch gelesen und kannst mehr dazu sagen?
Ich finde es jedenfalls beeindruckend, wie sich die These vom Höflichkeitsbogen verbreitet hat und das man das einfach so als Weisheit akzeptiert, ohne den Ursprung zu kennen. Zumindest habe ich das immer als behavioristisch fundiert und aus der Verhaltensforschung stammend angenommen, well es so oft wiederholt wird.

Aber in meiner Recherche habe ich auch eine Beobachtungsstudie gefunden, die Hunde im Freilauf analysiert hat.
Und spannend, der Studie nach erfolgen Annäherungen meist einseitig. Also ein Hund nähert sich dem andern und nicht beide gleichzeitig.
Finde das sehr interessant, weil das ja Neros Verhalten entspricht.
Also ihm fällt es ja am leichtesten wenn entweder wir warten und der andere geht vorbei oder anders rum.
Vielleicht sollte ich ihm seine Strategie dann auch einfach lassen und nicht weiter rumexperimentieren.