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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 26. Aug.

Trainertipps befolgen oder nicht?

Hallo mal wieder alle zusammen 🙂 Mir fällt immer mal wieder auf, dass Hundehalter zwar Trainer engagieren, deren Tipps und Ratschläge aber eigentlich nicht (konsequent) umsetzen (wollen), die Gründe sind da so vielfältig wie Hunde und ihre Halter. Klar kann man sich umhören, ob es andere Meinungen gibt. Aber ist es nicht sinnvoller, auf den Fachmann/die Fachfrau zu hören und die Tipps erst einmal konsequent umzusetzen und zu sehen, ob es funktioniert? Der Trainer hat sich das Team ja live und in Farbe angesehen und hat die Problemfelder lokalisiert. Wenn ich es nicht nachvollziehen kann, frage ich doch lieber beim Trainer nach 🤔 Wenn die Chemie nicht stimmt, wechsle ich den Trainer ... Jeder von uns hat Baustellen, aber wie schon gesagt, unsere Hunde und wir sind auch so verschieden, dass das, was bei uns funktioniert, beim nächsten kein bisschen läuft. Meiner Meinung nach sollte ich, wenn ich schon einen Trainer engagiere, auch mit ihm zusammenarbeiten und nicht nach Auswegen suchen, seine Tipps zu umgehen, aus welchen Gründen auch immer. Klar sind viele Tipps hier im Forum auch toll und das eine oder andere hat uns auch geholfen, aber bei Punkten, die ich mit dem Trainer besprochen habe, waren dann kein Thema für das Forum. Wie seht Ihr das?
 
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Larissa
24. Aug. 13:19
Eigentlich bin ich da voll deiner Meinung. Ich glaube viele haben ein Problem damit, das umzusetzen was der Trainer sagt, weil ihnen das irgendwie nicht passt oder der Trainer ihnen nicht das gesagt hat was sie hören wollten. Ich sehe das im eigenen Umfeld und auch hier, dass es sehr sehr häufig so ist, wenn der Hund als eigenes Kind betrachten wird. Da wird der Hund dann total vermenschlicht und dann passen die Tipps vom Trainer nicht mehr Von wegen Ignorieren, ständig zur Decke schicken, Decke weit ab vom Schuss, Hund weg schieben wenn im Weg, dominant und Chef sein. Natürlich darf man das in Frage stellen was der Trainer sagt und man kann sich hier auch Meinungen holen. Aber wenn man generell nicht zufrieden mit dem Tipps des Trainers ist, sollte man sich einen anderen trainer mit anderen Trainingsansatz suchen. Und wenn man DANN IMMER NOCH nicht zufrieden ist sollte man sich m überlegen wieso das so ist. Und ob das nicht an einem selbst und der zu stärken vermeschlichung des Hundes liegen könnte 🤷
 
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Lydia
24. Aug. 13:25
Eigentlich bin ich da voll deiner Meinung. Ich glaube viele haben ein Problem damit, das umzusetzen was der Trainer sagt, weil ihnen das irgendwie nicht passt oder der Trainer ihnen nicht das gesagt hat was sie hören wollten. Ich sehe das im eigenen Umfeld und auch hier, dass es sehr sehr häufig so ist, wenn der Hund als eigenes Kind betrachten wird. Da wird der Hund dann total vermenschlicht und dann passen die Tipps vom Trainer nicht mehr Von wegen Ignorieren, ständig zur Decke schicken, Decke weit ab vom Schuss, Hund weg schieben wenn im Weg, dominant und Chef sein. Natürlich darf man das in Frage stellen was der Trainer sagt und man kann sich hier auch Meinungen holen. Aber wenn man generell nicht zufrieden mit dem Tipps des Trainers ist, sollte man sich einen anderen trainer mit anderen Trainingsansatz suchen. Und wenn man DANN IMMER NOCH nicht zufrieden ist sollte man sich m überlegen wieso das so ist. Und ob das nicht an einem selbst und der zu stärken vermeschlichung des Hundes liegen könnte 🤷
Super geschrieben. Kann ich dir nur zustimmen. Ich habe bei uns in der Hundeschule auch immer wieder mal festgestellt, dass ein paar wenige dabei waren wo die meisten Tipps der Trainerin nicht geklappt haben. Und im Endeffekt hat sich rausgestellt, dass die Leute halt nicht mit absoluter Konsequenz gearbeitet haben. Ich finde Konsequenz am wichtigsten. Wenn mir die Art oder der Umgang der Trainer mit dem Hund nicht gefallen dann würde ich auch wechseln. Aber ansonsten halt mal durchhalten und nicht sofort hinschmeissen wenn es nicht sofort funktioniert... 🥰🐕🐾
 
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Larissa
24. Aug. 14:59
Super geschrieben. Kann ich dir nur zustimmen. Ich habe bei uns in der Hundeschule auch immer wieder mal festgestellt, dass ein paar wenige dabei waren wo die meisten Tipps der Trainerin nicht geklappt haben. Und im Endeffekt hat sich rausgestellt, dass die Leute halt nicht mit absoluter Konsequenz gearbeitet haben. Ich finde Konsequenz am wichtigsten. Wenn mir die Art oder der Umgang der Trainer mit dem Hund nicht gefallen dann würde ich auch wechseln. Aber ansonsten halt mal durchhalten und nicht sofort hinschmeissen wenn es nicht sofort funktioniert... 🥰🐕🐾
Ich kenne auch einige, die zwar erst mit dem Training anfangen... Aber dann doch wieder aufhören. So als Beispiel, der Hund wackelt einem permanent hinterher. Der Trainer sagt, dass hat nichts damit zu tun das er nicht alleine sein will, sondern weil er dich kontrolliert. Also wird Deckentraining geübt. Aber dann guckt der Hund so traurig und eigentlich findet man es dann ja doch ganz süß wenn er einem überall hin folgt. Weil es kann ja nicht sein dass es Kontrollzwang ist, es MUSS Trennungsangst sein Dann wird sich aber beschwert dass der Hund nicht alleine bleiben kann Naja, wenn man sich dann damit arrangiert ist mir das ja egal, sollen die Leute machen was sie wollen 😅
 
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Dogorama-Mitglied
24. Aug. 15:36
Was ich persönlich immer gut bei unserer Trainerin und auch der Hundeschule fand, war dass dort immer gesagt wurde, dass nicht alles zu jedem Hund passt. Es wurden teilweise auch verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, mehrere Ansätze geboten und eben gesagt, dass man manchmal auch etwas rumtesten muss, was zu dem Hund passt. Nicht jeder Hund ist gleich, mag das gleiche, reagiert gleich… Ich persönlich mag es zB nicht, wenn Trainer die Einstellung haben, dass nur ihr Weg immer der einzig richtige für alle ist. Auch wenn dann zB Sätze kommen wie: „Du machst das falsch!“ - finde ich ehrlich gesagt furchtbar. Stattdessen wurde dort zB immer gesagt: „Versuch es mal so und so…“. Ich persönlich bin dann aber auch immer dran geblieben und habe wirklich die Tipps ausprobiert/durchprobiert und das auch außerhalb der Hundeschule oder Trainingsstunden. Aber auch da schaut man natürlich, was ist einem wichtig und was vielleicht nicht. Gibt zB wohl Hunde, die auf Kommando kacken können. Das geht mir zB zu weit, die Königsdisziplin muss meiner jetzt nicht können. 🙈 Aber natürlich kennt vermutlich auch jeder diejenigen, die zur nächsten Stunde dann sagen: „Neee, haben nicht weiter geübt.“ und trotzdem erwarten dass von 1 x Training alles sofort ohne weitere Mühe klappen müsste und enttäuscht vom Hund sind, das er das nach 1 x offenbar nicht verinnerlicht hat… Das finde ich dann schade, weil es oft so auf den Hund geschoben wird dann… Ergänzend kann man sich für das ein oder andere natürlich aber auch mal woanders Meinungen und Tipps herholen. Aber für ein gutes Grundgerüst oder zB schwerwiegendere Probleme macht wohl eine Hundeschule oder Trainer mehr Sinn. Das wird hier dann ja aber auch öfter sinnvollerweise empfohlen. Ich sehe es dann so wie Larissa: Letztlich muss das ja jeder selber entscheiden, wie sehr sie Sachen stören oder ob sie was ändern wollen. So lange ich durch die Hunde nicht selbst eingeschränkt oder belästigt werde, ist mir das auch egal. 🤗
 
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Kerstin
24. Aug. 15:44
Ich kenne auch einige, die zwar erst mit dem Training anfangen... Aber dann doch wieder aufhören. So als Beispiel, der Hund wackelt einem permanent hinterher. Der Trainer sagt, dass hat nichts damit zu tun das er nicht alleine sein will, sondern weil er dich kontrolliert. Also wird Deckentraining geübt. Aber dann guckt der Hund so traurig und eigentlich findet man es dann ja doch ganz süß wenn er einem überall hin folgt. Weil es kann ja nicht sein dass es Kontrollzwang ist, es MUSS Trennungsangst sein Dann wird sich aber beschwert dass der Hund nicht alleine bleiben kann Naja, wenn man sich dann damit arrangiert ist mir das ja egal, sollen die Leute machen was sie wollen 😅
Es ist aber manchmal auch echt schwierig sich seine eigenen Fehler einzugestehen. So ging es mir in den ersten Stunden der Welpenschule aus. Da hatte ich auch oft den Gedanken „Ich kenn meinen Hund besser, das MUSS Verlustangst sein“. Hat ein bisschen gedauert bis ich mir eingestanden hab, dass ich doch nen Kontroletti daheim hatte. Und ich glaub da suchen hier in Forum manche einfach die Bestätigung, dass die eigene, möglicherweise komplett falsche, Meinung doch richtig ist.
 
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Dogorama-Mitglied
24. Aug. 15:58
Es ist aber manchmal auch echt schwierig sich seine eigenen Fehler einzugestehen. So ging es mir in den ersten Stunden der Welpenschule aus. Da hatte ich auch oft den Gedanken „Ich kenn meinen Hund besser, das MUSS Verlustangst sein“. Hat ein bisschen gedauert bis ich mir eingestanden hab, dass ich doch nen Kontroletti daheim hatte. Und ich glaub da suchen hier in Forum manche einfach die Bestätigung, dass die eigene, möglicherweise komplett falsche, Meinung doch richtig ist.
Das ist ein dicker Knackpunkt glaube ich, dass man auch selbstkritisch genug sein muss zu sehen, dass man selber die Fehler macht 😉, da kann ich mich nicht ausnehmen. Und man muss sich dann überlegen, ob der Trainer für einen selbst Sinn macht, wenn man eh alles anders machen will und alles anders einschätzt als der Trainer. Ein guter Trainer sagt einem auch Sachen, die man nicht hören oder wahrhaben will 😁, ist nicht immer schön, gehört im Training und zum Trainings- und Reifeprozess meiner Meinung nach aber dazu.
 
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Lydia
24. Aug. 16:37
Was ich persönlich immer gut bei unserer Trainerin und auch der Hundeschule fand, war dass dort immer gesagt wurde, dass nicht alles zu jedem Hund passt. Es wurden teilweise auch verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, mehrere Ansätze geboten und eben gesagt, dass man manchmal auch etwas rumtesten muss, was zu dem Hund passt. Nicht jeder Hund ist gleich, mag das gleiche, reagiert gleich… Ich persönlich mag es zB nicht, wenn Trainer die Einstellung haben, dass nur ihr Weg immer der einzig richtige für alle ist. Auch wenn dann zB Sätze kommen wie: „Du machst das falsch!“ - finde ich ehrlich gesagt furchtbar. Stattdessen wurde dort zB immer gesagt: „Versuch es mal so und so…“. Ich persönlich bin dann aber auch immer dran geblieben und habe wirklich die Tipps ausprobiert/durchprobiert und das auch außerhalb der Hundeschule oder Trainingsstunden. Aber auch da schaut man natürlich, was ist einem wichtig und was vielleicht nicht. Gibt zB wohl Hunde, die auf Kommando kacken können. Das geht mir zB zu weit, die Königsdisziplin muss meiner jetzt nicht können. 🙈 Aber natürlich kennt vermutlich auch jeder diejenigen, die zur nächsten Stunde dann sagen: „Neee, haben nicht weiter geübt.“ und trotzdem erwarten dass von 1 x Training alles sofort ohne weitere Mühe klappen müsste und enttäuscht vom Hund sind, das er das nach 1 x offenbar nicht verinnerlicht hat… Das finde ich dann schade, weil es oft so auf den Hund geschoben wird dann… Ergänzend kann man sich für das ein oder andere natürlich aber auch mal woanders Meinungen und Tipps herholen. Aber für ein gutes Grundgerüst oder zB schwerwiegendere Probleme macht wohl eine Hundeschule oder Trainer mehr Sinn. Das wird hier dann ja aber auch öfter sinnvollerweise empfohlen. Ich sehe es dann so wie Larissa: Letztlich muss das ja jeder selber entscheiden, wie sehr sie Sachen stören oder ob sie was ändern wollen. So lange ich durch die Hunde nicht selbst eingeschränkt oder belästigt werde, ist mir das auch egal. 🤗
Das sagt unsere Hundetrainerin auch immer. Sie wird nicht müde zu sagen das jeder Hund ein Individuum ist und nichts pauschal bei jedem gleich klappt. Darum macht sie auch erstmal eine Einzelstunde um das jeweilige Mensch-Hund-Team kennen zu lernen und einzuschätzen. Und wenn in der Gruppenstunde immer mal wieder Fragen wegen eigener expliziter Probleme kamen hat sie eine Einzelstunde empfohlen. Denn solche Sachen können in einer Gruppenstunde nicht wirklich geklärt werden... Aber im Endeffekt muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er zu einem Trainer geht oder nicht, die Tipps befolgt oder nicht und dann mit evtl. "Problemen" leben kann oder nicht...😉🙂
 
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Dogorama-Mitglied
24. Aug. 18:27
Dass Trainingsmethoden verkauft werden sollen, die dann nicht angeboten werden, ist natürlich ein NoGo, genauso, wenn der Trainer gar nicht in der Lage ist, individuell auf das jeweilige Team einzugehen. Keine Frage. Und klar muss er seine Herangehensweise erklären können. Aber genausowenig wie der jeweilige Hundehalter sich bis zur Unkenntlichkeit verbiegen muss, um dem Trainer zu gefallen, muss ein Trainer sein Grundkonzept und seine Überzeugungen komplett umstellen und dem Kunden anpassen, weil es dem Kunden gefällt. Hier hat Dienstleistung meiner Meinung nach gerade in diesem Bereich seine Grenze. Wenn das Hund-Mensch-Team und der Trainer keine gemeinsame Basis haben, ist das Training zum Scheitern verurteilt. Aber genau wie man erwartet, dass der Trainer sich auf einen einlässt, musst man sich auch auf den Trainer und sein Konzept einlassen. Sonst läuft man Gefahr, das Training schon vor dem Beginn zu torpedieren. Wenn die Chemie zwischen Halter und Trainer nicht stimmt oder man kein gutes Gefühl beim Konzept hat, muss man sich trennen. Individualität gilt nach meinem Verständnis für Kunde und Dienstleister. Und Unfähigkeit von Trainern liegt auch im Auge des Betrachrers - für dich ist es Unfähigkeit, für den nächsten die Offenbarung 😉.
 
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R
24. Aug. 19:18
Bin gefrustet. Teuer, Einzeltraining ist kein individuelles Training, sondern fühlt sich grundsätzlich wie Pauschalgruppentraining an zum Selbermachen, individuell ist nur die Korrektur des Trainers während seiner Anwesenheit und dann heißt es abwarten und mit paar Schnipseln an vorstufenanforderungen im Kreis wandern, in der Hoffnung irgendwann sieht man auch einen lernweg, den mein(!) Hund nicht schon kennt. ... Aber Geduld ist fûr teure Termine gerade nicht meine Stärke. Wenns klappt macht's Sinn...aktuell hoffe ich nur ich bezahle kein vermögen für den hund, den ich eh schon habe und verliere dabei auch nicht den Hund, wie ich ihn liebe, sondern habe später Gewissheit und Vertrauen in die "professionelle" Erziehung
 
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Sophia
24. Aug. 19:50
Bin gefrustet. Teuer, Einzeltraining ist kein individuelles Training, sondern fühlt sich grundsätzlich wie Pauschalgruppentraining an zum Selbermachen, individuell ist nur die Korrektur des Trainers während seiner Anwesenheit und dann heißt es abwarten und mit paar Schnipseln an vorstufenanforderungen im Kreis wandern, in der Hoffnung irgendwann sieht man auch einen lernweg, den mein(!) Hund nicht schon kennt. ... Aber Geduld ist fûr teure Termine gerade nicht meine Stärke. Wenns klappt macht's Sinn...aktuell hoffe ich nur ich bezahle kein vermögen für den hund, den ich eh schon habe und verliere dabei auch nicht den Hund, wie ich ihn liebe, sondern habe später Gewissheit und Vertrauen in die "professionelle" Erziehung
Diese Erfahrung habe ich mit professionellen Trainern auch ein paar mal gemacht. Super teuer, man bekommt Standard Programm X abgespult, nach den eigenen Vorgehen/ Erfahrungen wird nicht gefragt. Das ist manchmal leider wie mit nem guten Therapeuten, man muss ein paar ausprobieren. Bei mir war es dann tatsächlich eine selbstständige Gassigeherin, die uns Beratung angeboten hat (im Vergleich zu einem Spottpreis), was uns dann weitergebracht hat. Ein Zertifikat ist leider manchmal nicht gleich Kompetenz...