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Selina
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 18
zuletzt 6. Nov.

Tierschutzhund

Guten Morgen, Wir haben einen etwa ein jährigen Rüden aus dem Tierschutz seit etwa 4 Monaten. Marvel hat noch einige Baustellen und ich hoffe ihr habt ein paar Tipps für mich. Katzen und Fahrräder sind ein rotes Tuch für ihn. Katzen möchte er unbedingt jagen, was natürlich nicht geht. Hier wohnen viele Katzen die auch im Freilauf hier lang laufen und Marvel sucht immer die Katzen und will dahin. Er nimmt mich dann gar nicht mehr war an der Leine. Wie bekomm ich es hin das ich wichtiger für ihn bin? Fahrräder verbellt er immer und springt in die Leine. Wobei das schon etwas besser geworden ist durch fast tägliches üben. Über Tipps würd ich mich freuen.
 
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Ann-Kathrin
30. Okt. 13:47
Wir hatten bei uns dasselbe Problem mit den Katzen meiner Eltern 😄 und er war wirklich heftig und hätte die Katzen richtig gerne gejagt 😅 ich habe dann mit Leine und Geschirr dran regelmäßig geübt, jeden Blickkontakt unterbrochen, indem ich mich körperlich dazwischen gestellt hab, jeder Blick oder jede Bewegung von den Katzen weg wurde mit einem Keks oder lieben Worten belohnt ☺️ es hat zwar ein paar Monate konsequenten Trainings gebraucht aber mittlerweile ist er echt super geworden mit den Katzen! Da wird entspannt zusammen auf der Terrasse gechillt, die Katzen dürfen sogar an ihm vorbei rennen ohne das er was macht 😄
 
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Peter
30. Okt. 14:19
Das Problem mit den Katzen ist das es die kompletten zwei Straßen so geht. Aber ich übe mich in Geduld 😂 Du hast recht mit den Fahrrädern, wenn ich so überlege hängt es wirklich mit dem Fahrstil zusammen. Aber es ist schon besser geworden. Er ist leider ein Angst Beller und schnappt dann auch gerne mal. Danke für deinen Input ☺️
Hi Selina, so aus der Ferne klingt es einerseits nach Jagdtrieb, Marvel reagiert möglicherweise auf die Bewegung von Fahrradfahrern, Skatern und Katzen. Das kann man durch Gewöhnung (erst aus der Ferne, dann immer näher, also desensibilisieren über einen längeren Zeitraum) gut wegbekommen. Das Interesse an Katzen könnte auch aus seiner Vergangenheit herrühren. Da würde ich ein felsenfestes Tabu aufbauen. Jagen ist nicht drin, egal ob Katze, Eichhörnchen oder Skater. Da solltest du am besten eine reizvolle Alternative aufbauen, die Marvel so richtig spannend findet, damit du seinen Trieb nicht unterdrücken musst (klappt eh nicht), sondern ihm eine wertige Option bietest. Also einem Ball, Dummy oder Futterbeutel etablieren, den er richtig gut findet. Futter finde ich da das richtige Mittel plus actionreiche Bewegung. Marvel sieht aus, als ob da Hütehund drinsteckt, die haben natürlich immens Bewegungsdrang, Trieb und ne gewisse Schärfe. Also einerseits unterbinden (Tabu) und ihm anderseits die Möglichkeit bieten, Alternativen wahrzunehmen. Wenn er eine gute Alternative kennt und zur Verfügung hat, zb der Futterbeutel, kann er sich für richtig oder falsch entscheiden. Bei "falsch" kann man durchaus deutlich und unmissverständlich maßregeln. Du erwähntest aber auch Unsicherheit und dass er dann in seiner Angst nach vorne geht und schnappt. Das ist natürlich total doof und falls es sich nicht durch das angebotene Alternativverhalten und Gewöhnung legt, sollte da ein kompetenter Trainer draufschauen. Um die Bindung musst du dir keine Sorgen machen, wenn du das Füttern ins Training verschiebst. Die Bindung entsteht durch Vertrauen, gemeinsame Aktivitäten und Zeit sowie durch klare Regeln und Strukturen. Nicht durch Kekse 😉 Marvel ist noch jung und erst kurz bei dir, da geht bestimmt noch viel mit euch! PS: Mit Tierschutzhund assoziiere ich immer direkt "Hund schlecht sozialisiert", daher wahrscheinlich die Unsicherheiten... Er kennt vieles einfach nicht oder hat schlechte Erfahrungen gemacht. Deswegen bringt es die Zeit und viel Training.
 
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Selina
30. Okt. 15:10
Danke für die Ideen. Ich werd jetzt das clickern einführen. Jagdtrieb hat er an sich nicht. Also Eichhörnchen und co sind ihm egal. Wir bleiben Aufjedenfall dran. Danke für die Ideen ☺️
 
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Franziska
30. Okt. 18:18
Training langsam anfangen. Erst muss er zu Hause auf dich sehr gut hören. Danach draußen ohne Ablenkung. Bei Fahrrad frage Freunde von dir. Am besten nimmst du zu erst dein eigenes Fahrrad und lässt es ihn erkunden und lobst ihn wenn er ruhig im der Nähe ist. Dabei solltest du schauen ob das Problem das Fahrrad ist, ob jemand auf dem Fahrrad sitzt oder weil sich das Fahrrad bewegt . Wenn dein Hund auf dich hört wenn da ein Fahrrad steht, dann bewege das Rad. Dafür kannst du auch Freunde holen. Und das steigerst du dann. Das Training auch am besten in einer ruhigen und gewohnten Umgebung. Bei Katzen ist es schwieriger. Jagd er nur Katzen? Sprich ist es ein Jagdtrieb oder will er spielen?
 
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Franziska
30. Okt. 18:20
Naja ich möchte ja das er eine Bindung zu mir aufbaut und nicht abhängig von mir ist. Natürlich ist er auch so abhängig von mir, aber würde das ungern über Futter lösen. Zumal er draußen kaum Futter annimmt
Ich würde mal auf Zeit tippen. Gib klare Regeln zu Hause. Funktioniert zu Hause die ziehende und schiebende Hilfe?
 
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Selina
30. Okt. 19:48
Ich würde mal auf Zeit tippen. Gib klare Regeln zu Hause. Funktioniert zu Hause die ziehende und schiebende Hilfe?
Ja es gibt klare Regeln zu Hause. Er hat seinen festen Platz in seinem „Hundeknast“. Er hört soweit auch gut. Sobald wir im Wald sind und er frei läuft hört er auch und nimmt mich war und schaut auch nach mir. Fahrräder werden auch immer besser. Waren grad nochmal in der Stadt wo viele Fahrräder waren und er hat nicht gebellt. Zeit bekommt er Aufjedenfall, haben ja keinen Stress.
 
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Dogorama-Mitglied
30. Okt. 20:08
Zeigen und benennen spielen. Gebt euch zeit. Du wirst nie spannender sein als das was um euch herum passiert. ^^ Das ist utopisch. Aber du kannst die Umwelt mit einbeziehenin deine belohnungsreihen. https://www.easy-dogs.net/zeigen-benennen/
 
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Katja
6. Nov. 16:33
Naja ich möchte ja das er eine Bindung zu mir aufbaut und nicht abhängig von mir ist. Natürlich ist er auch so abhängig von mir, aber würde das ungern über Futter lösen. Zumal er draußen kaum Futter annimmt
Wir haben seit 1,5 Jahren eine Hündin aus dem Tierschutz, mit der wir ähnliche Probleme hatten: Radfahrer mit und ohne Hund, Katzen, Eichhörnchen, Kinderwagen, Jogger etc., alles wurde förmlich angefallen. Wir füttern Eni nur auf den Spaziergängen. Wenn ein Objekt auf der Bildfläche erscheint, das angebellt werden könnte, beobachte ich Eni genau. Sobald sie das Objekt wahrnimmt und ehe sie zum Keifen ansetzen kann, sage ich „Schau mal hier“ (das ist unser „Hier gibt es was Leckeres“-Signal) und lenke damit ihre Aufmerksamkeit auf mich. Als Nächstes hole ich ein Leckerli raus und werfe es in die entgegengesetzte Richtung des Objekts. So hat der Hund die Möglichkeit, sich abzulenken und zu beruhigen. Zudem hat es sich bewährt, dass ich Enis Leine kurz nehme, wenn uns zum Beispiel Leute, Fahrräder, Jogger begegnen. Dadurch gebe ich ihr das Signal, dass ich die aktive Führung übernehme und sie hier nichts zu regeln hat. Inzwischen klappt es super und ich kann dieses Vorgehen nur empfehlen. Sie ist dadurch nicht sklavisch abhängig von mir. Vielmehr machen wir aus der Fütterung ein Wurf- und Schnüffelspiel, was Eni richtig viel Spaß macht. (Ich werfe das Futter auch außerhalb von schwierigen Situationen).