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Silvia
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 22
zuletzt 6. Feb.

Sozialverhalten

Hallo! Heute hätte ich gern mal die Meinung von erfahrenen Hundeleuten zu folgender Thematik, ich versuch mich kurz zu halten: Freddy ist bei Hundekontakten mit Dominanten/Selbstbewussten Hunden deeskalierend, und unterwürfig. Oft kommt es dann auch zum Spielen wenn der Kontakt lange genug besteht. Trifft er jedoch auch auf unsichere, ängstliche, unterwüfige oder luftikus- Hunde, geht er die sofort massiv an (er greift an, knurrt, schnappt und jagt diese) Da hilft auch kein längerer gemeinsamer Spaziergang.... Warum ist das so?! Ich würde gerne dieses Verhalten verstehen. Im Training bin ich diesbezüglich bereits und intensiviere dieses im Moment auch wieder. Ich bin gespannt auf eure Einschätzung ( natürlich ist keine 100% Einschätzung aufgrund ein paar geschriebener Zeilen möglich, dennoch interessieren mich eure Ideen und Erfahrungen).
 
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Silvia
4. Feb. 21:13
Okay … 🤔 Mich beschäftigt etwas das „vom ersten Tag an lasse ich ihn hinter mir sitzen und die Hunde … passieren …“ Ich finde es eher unnatürlich, den Hund so abzuschirmen und zur unnatürlichen Passivität zu zwingen. Er kann dann schlecht körpersprachliche Signale senden, er muss passiv aushalten, dass der andere Hund in Bewegung/Aktion ist. Das finde ich schon grundsätzlich schlecht. Das er dann noch „erfolgreich“ (aus seiner Sicht) die Situation durch vorpreschen selbst beeinflusst (Reaktion größere Distanz) ist dann schon aus Sicht der Führung eines Hundes mehr als ein Malheur. Ich würde (anfangs mit vertrauten Hunden, große Distanz, dann nach und nach „schwierigere“ Hunde mit abnehmender Distanz) Hundebegegnungen in Bewegung trainieren. Eine unbekannte Begegnung mit einem angeleinten Hund läuft bei uns immer und ausnahmslos gleich ab: Kalle wird auch angeleint und an die dem anderen „Team“ abgewandten Seite geführt. Leine locker in der Hand auf der Seite wo Kalle geführt wird (nicht beide Hände an die Leine, das behindert deine Körpersprache, wenn der Hund tobt, Distanz vergrößern). Anfangs einen großen, bewussten Meidebogen vom anderen Team gehen. Nicht zum Hund gucken, aufrecht locker gehen, atmen 😄. Der Meidebogen ist „signaltechnisch“ für deinen Hund sehr wichtig, er zeigt, dass du einen Kontakt nicht zulässt und das er sich sicher fühlen kannst, du den anderen Hund auch wahrgenommen hast und die Situation kontrollierst. Mittlerweile ist der Meidebogen nur noch angedeutet, selbst auf 1,5 Meter Wegen kann man einen kleinen Bogen andeuten, ist nach einiger Zeit mehr körpersprachlich als ein echter Bogen um Distanz aufzubauen. Aber erst recht nicht in Wald und Flur ausweichen 😉 Kalle darf kommunizieren. Kann auch mal sein, dass er grummelt, knurrt aber zu 99% guckt er rüber aber mehr auch nicht. Jetzt ist Kalle diesbezüglich keine Herausforderung, weil der totale Deeskalierer und lässt Führung zu wie ein Lämmchen 🐑 Ich betone die Entspanntheit der Situation durch einen freundlichen Gruß guten Tag guten Weg, danke die helfen mir gerade beim Training, aber nicht die Aufmerksamkeit vom Hund wegnehmen, dann könnte passieren das er wieder glaubt er müsste „übernehmen“. Kein ständiges nein, brav etc. während der Begegnung, erst recht nicht wenn er knurrt oder dgl. Gerne kurz loben bei entspanntem Verhalten. Hier muss man selber das richtige Maß finden. Wenn ich Kalle in/nach der Begegnung zu sehr lobe, geht der in den Spiel-/Clownmodus, dreht sich zu dem Hund hin, will dessen Fährte schnüffeln. Dann etwas länger in der Führung bleiben. Kalle kann ich mittlerweile so 5 Meter nach der Begegnung wieder ableinen, er läuft nicht zu dem Hund , Ausnahme Läufigkeit, spezielle Spielgefährten, da muss ich ihn etwas länger halten. Ich denke der Schlüssel liegt zunächst in entspannten, ereignislosen Hundebegegnungen und erst darauf aufbauend die Sozialisierung im Sinne eines angemessenen Verhaltensrepertoire.
Danke für deine Ansätze! Ich lasse ihn nicht immer sitzen, nur geht er bei einigen partou nicht weiter, also lasse ich ihn sitzen und die anderen vorbei. Meist klappt es gut vorbeizugehen, aber halt nicht immer. Ich könnt jetzt noch ewig lange Sätze schreiben, aber ich bin dankbar und finde es interessant Meinungen von anderen zu lesen 👍
 
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Britta
6. Feb. 19:42
Wenn zwei Hunde aufeinander treffen, kommt es sehr darauf an, was für Persönlichkeitstypen da stehen. Bei manchen Typen greift die Kommunikationsstruktur, mache Typen „reden“ aneinander vorbei und sie kommen nicht auf einen gemeinsamen Nenner. Dann brennt schnell die Luft oder die Hunde sind geübt in Deeskalation und schaffen es, den Konflikt eventuell umzulenken. Für Laien ist es sehr schwer, zu sehen, WER die Hunde in ihrem Wesenskern sind, was sie für Kompetenzen, aber vielleicht auch Defizite haben. Das geht aber über eine professionelle Ermittlung des Persönlichkeitstyps. Dann lässt sich das Verhalten der Hunde viel besser verstehen und die Halter können es meistens deutlich besser händeln.