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Mel
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zuletzt 16. Nov.

Ruhe vs. Auslastung

Hallo liebe Dogoramas! Ich würde gerne mal das obige Thema ansprechen und bin für jeden Austausch dankbar. Ich als Hundeneuling habe da absolut noch kein Bauchgefühl zu und das verunsichert mich mittlerweile sehr. Wie handhabt ihr es mit Auslastung und Ruhe bei euren Hunden bzw. woran erkennt ihr den Unterschied, ob euer Hund mehr Auslastung benötigt oder ganz im Gegenteil eher Ruhe. Sammy (nun knapp 4 Monate bei mir) scheint einfach nicht müde zu werden. Er ist noch keine 2 Jahre alt und unglaublich verspielt. Wir gehen spazieren, üben Abruf und Kommandos, spielen und toben. Aber genauso gibt es eben auch feste Ruhephasen (beispielsweise da er mit zur Arbeit darf und dort eben nur in den Pausen was passiert) und gemütliches Liegen auf der Couch. Er ist insgesamt aber unruhig und hibbelig - auch an arbeitsfreien Tagen, an denen wir individueller und freier agieren können. Nur woran erkenne ich, ob Rastlosigkeit oder Unausgelastetheit die Ursache ist? Ich bin da mittlerweile so verunsichert... Ich möchte weder seine Bedürfnisse vernachlässigen noch diese Hibbeligkeit möglicherweise unbewusst verstärken. Gerne greife ich da auf eure Erfahrungen und euer Schwarmwissen zurück. Liebe Grüße Mel & Sammy
 
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Nadine
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13. Nov. 10:39
Ich habe auf anraten meiner Trainerin ein Tagebuch geschrieben, wie viel Schlaf, wie viele Reize etc der Hund täglich bekommt. Und dann damit ein wenig experimentiert. Bei meinem hat man recht schnell gemerkt, wann er drüber ist: er hat dann wieder mehr gebellt, war reaktiver und hat generell schlechter gehört. Im Gegensatz wenn er zu wenig Auslastung hat, wird er vor allem rund um die Gassi-und essenszeiten (die bei uns immer grob im gleichen Zeitraum liegen, aber nie genau zur gleichen Zeit) unruhig. Zusätzlich ist mir enorm wichtig, dass er auch mal mit paar Tagen Ruhe problemlos umgehen kann, wenn ich zum Beispiel krank bin. Also meine Empfehlung: Tagebuch schreiben und beobachten, was ihm gut tut. Und vor allem auch Ruhe vorleben! Ganz anderes Thema, aber bitte besorge ihm ein neues Geschirr. Das auf dem Foto im Profil schränkt die Bewegung in den Schultern enorm ein und scheuert darüber hinaus in den Achseln.
 
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Dogorama-Mitglied
13. Nov. 10:32
Hallo liebe Mel & Sammy, Ruhe und Auslastung sollten immer sehr individuell gesehen werden. Je schneller der Hund angeknippst werden kann desto Auslastender ist Ruhe halten für diese Hunde denn es ist sehr anstrengend und desto klarer sollten hier die Regeln und Abläufe sein. Ein Marathonläufer reichen nach einer Weile die Kilometer nicht mehr und er muss steigern auch übergehen diese Hunde gerne Ihre Grenzen für Ihre Menschen ohne es zu merken. Aber Ruhe halten, still zu stehen still zu sitzen kostet Kraft und super viel Konzentration. Also gilt bei eher angeknipsten Hunden Ruhe höher zu stellen besonders zu anfang als Arbeiten. Denn arbeiten können diese Hunde immer. Für den einen ist Ruhe halten, entspannen und alles langsam zu machen und detailliert zu sein Arbeit. Für andere das erarbeiten neuer Tricks usw. Bei unserem Border z.B. ist die "Arbeit" etwas was Ihn erholt, und Ruhe halten fiel ihm Anfangs so schwer das es ihn so viel Kraft kostete das er lange brauchte um diese Ruhe genießen zu können und nicht vor überforderung in ein überdrehen zu verfallen. Schaue bei den Ruheübungen bei deinem Hund etwas zu geben bei dem er eine gute Frustbewältigung hinbekommen kann sodass er den Stress besser abbauen kann.
 
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Nadine
13. Nov. 10:39
Ich habe auf anraten meiner Trainerin ein Tagebuch geschrieben, wie viel Schlaf, wie viele Reize etc der Hund täglich bekommt. Und dann damit ein wenig experimentiert. Bei meinem hat man recht schnell gemerkt, wann er drüber ist: er hat dann wieder mehr gebellt, war reaktiver und hat generell schlechter gehört. Im Gegensatz wenn er zu wenig Auslastung hat, wird er vor allem rund um die Gassi-und essenszeiten (die bei uns immer grob im gleichen Zeitraum liegen, aber nie genau zur gleichen Zeit) unruhig. Zusätzlich ist mir enorm wichtig, dass er auch mal mit paar Tagen Ruhe problemlos umgehen kann, wenn ich zum Beispiel krank bin. Also meine Empfehlung: Tagebuch schreiben und beobachten, was ihm gut tut. Und vor allem auch Ruhe vorleben! Ganz anderes Thema, aber bitte besorge ihm ein neues Geschirr. Das auf dem Foto im Profil schränkt die Bewegung in den Schultern enorm ein und scheuert darüber hinaus in den Achseln.
 
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Dogorama-Mitglied
13. Nov. 10:41
Moin Mel, es ist natürlich schwer zu diesem Thema etwas zu sagen, ohne den Hund persönlich zu kennen. Du schreibst er ist insgesamt unruhig und hibbelig auch auf der Arbeit wenn er auf der Couch liegt? Was machst du so mit dem Hund ? Lernt er schnell?
 
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Dogorama-Mitglied
13. Nov. 10:51
Moin Mel, es ist natürlich schwer zu diesem Thema etwas zu sagen, ohne den Hund persönlich zu kennen. Du schreibst er ist insgesamt unruhig und hibbelig auch auf der Arbeit wenn er auf der Couch liegt? Was machst du so mit dem Hund ? Lernt er schnell?
Es ist ein Labbimischling wenn man ins Profil schaut, laut Angabe.
 
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Dogorama-Mitglied
13. Nov. 11:01
Es ist ein Labbimischling wenn man ins Profil schaut, laut Angabe.
Dankeschön habe ich gesehen, meine Antwort geändert
 
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Andrea
13. Nov. 13:08
Ich würde mir einen Trainer in der Nähe suchen und dann damit arbeiten . Vielleicht kennst du jemanden der dir einen empfehlen kann .wenn nicht machst du eine Probestunde und entscheidest dann
 
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Sonja
13. Nov. 13:34
Ich sage es mal ganz frei raus😉: zu 9xy % ist Unruhe die Ursache von Überforderung ( körperlich und/oder Kopf) und zu 99% machen wir Menschen einfach zu viel mit den Hunden. Guck dir mal die Wildtiere und auch Nutztiere ( ganz allgemein) an, die liegen die meisten Zeit einfach rum dösen, schlafen, fressen... die sind nicht wirklich aktiv wenn es "nicht sein muss" . Selbst Hüte-, Hirten- Teib-, Herdenhunde etc. die arbeiten nur wenn es nötig ist und hetzen z.b.nicht die ganze Zeit hinter dem Vieh her...🤗. Hunde wollen uns "gefallen" desshalb machen die mit wenn wir etwas von ihnen wollen/erwarten. Wie du es rausfinden kannst: nun mach mal einfach ein zwei Wochen weniger, wenn er hibbelig ist ignoriere ihn....etc. du wirst dann schnell merken ob seine Unruhe aus überforderung =wenn weniger machst wird er von sich aus ruhiger oder unterfoderung = "hibelligkeit" nimmt dann wahrscheinlich zu liegt. Aus dem Ferne kann keiner von uns sagen woran es genau liegt denn keiner hier kennt deinen Hund🤷😉
 
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Lisa-Eileen
13. Nov. 13:36
Umso unruhiger ein Hund ist umso mehr Ruhe muss man trainieren. Also weniger aufregende Sachen üben sondern ganz viel ruhiges und langsames üben. Zb Stehgassi, geh nicht einfach aus der Tür raus, guck das er ruhig ist, wenn du aus der Tür bist bleibst du erstmal stehen bis er sich beruhigt hat und gehst dann testweise nen Schritt, meint er da gleich wieder loszustürmen bleibst du auch da stehen bis er sich beruhigt hat, gehst dann wieder einen Schritt weiter. Das mach ich grad ganz gerne, er quängelt anfangs dann gern mal rum weil das ja voll doof ist sich zusammenzureißen, aber es hilft echt gut. Auch generell nimm dir für alles schön viel Zeit und trödel immer so richtig schön rum. Hunde müssen in ihren ersten Jahren erstmal Ruhe lernen. Ich spiele zb auch garnicht mehr mit Spielzeugen oder werf was oder so weil ihn das total aufpusht. Wir machen draußen nur Übungen wo er sich konzentrieren und ruhig sein muss. Grundsätzlich wenn er meint rumzustressen gehts nicht weiter bis er ruhig ist. Ich fahre alle 2 Tage ne kleine bis mittlere Runde Fahrrad mit ihm also so ne Stunde ca sind wir da unterwegs und an den anderen Tagen gibts Kopfarbeit und alles gaaaanz langsam und ruhig. Wenn mal ein paar Tage viel Stress oder anstrengende Sachen waren dann geh ich die nächsten Tage auch nochmal ruhiger an und verlang nix großartig von ihm, denn Stress baut sich oft über Tage erst ab. Man muss einfach ein Gefühl dafür bekommen. Man muss halt auch zwischen Kopfauslastung und körperlicher Auslastung unterscheiden. Um geistig ausgelastet zu werden und arbeiten zu können muss er natürlich körperlich ausgelastet sein, sonst hat er Hummeln im Hintern. Merk ich beim Gassi gehen wenn er total flitzig ist und wieder nur in der Leine hängt und garnicht zur Ruhe kommt, dann muss er mal rennen. Um gelassen und ruhig zu sein braucht er die Balance zwischen Körperlicher und geistiger Auslastung aber eben auch Ruhe und Erholung. Geistig unausgelastet merk ich wenn er mit seinem Kopf überall ist, nur nicht bei mir und total unkonzetriert ist. Überforderung merk ich halt das gleiche wie bei nach müd kommt blöd. Baut man einfach sein Gefühl für auf, beobachte deinen Hund viel und guck was ihr die letzten Tage auch immer so gemacht habt.
 
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Dogorama-Mitglied
13. Nov. 13:58
Ich habe bei Duke auch gemerkt, wenn zu viel gemacht, wurde er unruhig. Immer auf dem Sprung. Aber wenn ich dann zu wenig machte, stellte er Unfug an. 😂 Mittlerweile haben wir eine gute Balance gefunden. Er braucht nicht mega viel Auslastung. Draußen ein wenig nach Sachen schnüffeln, Kommandos verinnerlichen, oder ein paar Stämme rumtragen. 😂 Spielen ist draußen nicht sein Ding Wenn so „schönes“ Wetter ist wie heute dann will er garnicht wirklich raus und wir machen ein paar Suchspiele, zerren ein wenig oder lernen Tricks hier im Haus. Aber alles keine Ewigkeit. Wenn es hochkommt am Tag ne halbe Stunde/Stunde. Verteilt auf dem Tag. Ich hab ihn einfach beobachtet und auf mein Bauchgefühl gehört.
 
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Marie
13. Nov. 22:27
Wir haben auch so einen hippeligen, unruhigen sehr verspielten Hund zu Hause. Ich habe nach meinen Recherchen und Gesprächen mit unserer Trainerin gelernt, dass Abschalttraining in den ersten Monaten, wenn nicht sogar Jahren das A und O ist. Wie oben schon erwähnt, je unruhiger der Hund desto mehr Ruheverhalten sollte man fördern. Das heißt auch, dass bei einem Spaziergang mal nichts passiert und du dich einfach auf eine Bank setzt und er sollte sich mindestens mal kurz ablegen. Sowas kannst du dann auch steigern, an einer Hundewiese z.B. Unsere Trainerin hat mir auch erklärt, dass es einfach Hunde gibt, die nie genug bekommen und sehr schwer müde zu kriegen sind. Das kann Charaktersache sein, aber natürlich auch rassetypisch. Es gibt auch ganz tolle Auslastungsformen für Hunde, die eher ruhig ablaufen. Also zum bespiel Futtersuchspiele oder Nasen (x-beliebigen Gegenstand mit der Nase anzeigen lassen). So kannst du deinen Hund geistig auslasten, aber ihn trotzdem nicht zu sehr hochdrehen. Ich habe auch oft bedenken, dass ich unserem Hund nicht gerecht werde und vielleicht sogar zu wenig mache. Aber wie gesagt, solange sie noch so Hund sind, ist Ruheverhalten und Frust aushalten essenziell. Natürlich kann man auch mal toben, apportieren und Ähnliches. Die Dosis macht’s :-)