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Paula
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Anzahl der Antworten 21
zuletzt 21. Okt.

Pflegestellen

Hallo zusammen, Ich liebäugle mit dem Gedanken mich als Pflegestelle zu melden/bewerben. Ich wüsste gern von bestehenden Pflegestellen was dabei wichtig ist. Was muss man beachten? Welche Überraschungen können auf mich zu kommen? Klar, man kann alle möglichen Charaktere bekommen. Aber gibt es sonst irgendwas, womit ihr am Anfang nicht gerechnet hätte? Wir haben eine sehr liebe und verträgliche Hündin... wie ist das mit dem Platz? Wo schlafen die Pflegehunde bei euch? Geht ihr zur arbeit oder habt ihr alle Jobs wo immer jemand zuhause ist? Der Grund dafür ist das ich natürlich helfen möchte:) aber auch weil ich mich nicht dazu durchringen kann permanent einen 2. Hund zu haben. Über Erfahrungsberichte würde ich mich freuen
 
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Carina
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17. Okt. 23:22
Hallo Ihr Lieben, Also ich war schon mehrfach Pflegestelle😊 Als aller 1.tes ist Zeit, Geduld und Verständnis für die Situation des Hundes gefragt. Wenn es TSV Hunde sind, kann (muss aber nicht) auch eine Überraschung kommen. Heißt in der Regel kennen die einfach nichts. Alltagsgeräusche können verunsichern, Kommandos und Kommunikation sind erstmal niederschwellig. Beziehungs-und Bindungsarbeit ist da A&O. Wenn man einen 1.Hund hat sollte man sich den Charakter des Pflegehundes gut anschauen. Würde keine 2 traumatisierte Angsthunde zusammentun. Die bestärken ihr Verhalten. Ein Souveräner 1.Hund hilft dem PS-Hund im Alltag klar zu kommen. Und ich erwarte von den Hunden z.b gar nichts. Lasse die Zeit alles richten oder Loki hilft mir bei der Sozialisierung und dem Alltag. Bei mir haben alle Pflegehunde in ihrem eigenen Bett geschlafen. Ich habe Pflegis genommen, wenn ich länger Urlaub hatte, weil es eben Zeit braucht. Sonst hab ich einfach intuitiv nach jedem Bedürfnis des Hundes gehandelt🙂 Falls ihr noch Fragen habt, löchert mich.
 
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Patrick
17. Okt. 22:26
Ich hänge mich Mal dran. Stehe derzeit auch vor der Frage mich als Pflegestelle anzubieten und bei uns ist die gleiche Ausgangslage. Was wir aktuell als Zwischenschritt machen ist, das wir an zwei Tagen die Woche eine Tagesbetreuung für einen weiteren Hund anbieten zu wollen um erste Erfahrungen zu sammeln im Bezug auf "doppelte Belastung".
 
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Carina
17. Okt. 23:22
Hallo Ihr Lieben, Also ich war schon mehrfach Pflegestelle😊 Als aller 1.tes ist Zeit, Geduld und Verständnis für die Situation des Hundes gefragt. Wenn es TSV Hunde sind, kann (muss aber nicht) auch eine Überraschung kommen. Heißt in der Regel kennen die einfach nichts. Alltagsgeräusche können verunsichern, Kommandos und Kommunikation sind erstmal niederschwellig. Beziehungs-und Bindungsarbeit ist da A&O. Wenn man einen 1.Hund hat sollte man sich den Charakter des Pflegehundes gut anschauen. Würde keine 2 traumatisierte Angsthunde zusammentun. Die bestärken ihr Verhalten. Ein Souveräner 1.Hund hilft dem PS-Hund im Alltag klar zu kommen. Und ich erwarte von den Hunden z.b gar nichts. Lasse die Zeit alles richten oder Loki hilft mir bei der Sozialisierung und dem Alltag. Bei mir haben alle Pflegehunde in ihrem eigenen Bett geschlafen. Ich habe Pflegis genommen, wenn ich länger Urlaub hatte, weil es eben Zeit braucht. Sonst hab ich einfach intuitiv nach jedem Bedürfnis des Hundes gehandelt🙂 Falls ihr noch Fragen habt, löchert mich.
 
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Jenny
18. Okt. 00:20
Da kann ich mich 100% anschließen. Ich bin ebenfalls Pflegestelle. Man sollte wissen das es nicht wie im Rosamunde Pilcher Film läuft. Die ersten drei Tage bin ich nur damit beschäftigt die Hunde satt zu bekommen und das sie sich erstmal ausschlafen können. Die meisten bekommen am zweiten Tag erstmal Durchfall, durch den Streß und Futter Umstellung. Dann muss man schauen ob sie stubenrein sind, das ist nämlich auch nicht immer selbstverständlich. Nächste Hürde: Kann der Hund sich draußen lösen? Ich hatte mal ne Hündin die hat mir 7 Tage in die Wohnung gemacht, weil es draußen so aufregend für sie war das sie sich eben nicht lösen konnte, wenn dann noch ein Durchfall hinzu kommt, kann sich jeder vorstellen was dann los ist. Ich hatte viele Tierschutzhunde die ein Männerproblem hatten, auch sowas muss man eventuell einplanen. Nach ein paar Tagen Eingewöhnung und Bindung entwickeln einige schwere Verlustängste..., Straßenhunde sind Meisterdiebe, kauen auch gerne mal an Schuhen oder Möbel und so weiter... Aber ich möchte jetzt nicht nur die negativen Seiten ansprechen, es gibt nämlich auch positive. Ich bin jedesmal fasziniert von ihrer Entwicklung. Es ist einfach zu schön zu sehen, wie die Hunde mit jedem Tag aufblühen und dann ihre tolle Hundeseele zeigen können. ES LOHNT SICH! Und ich würde es immer wieder machen.
 
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Paula
18. Okt. 06:32
Ok das hilft mir schon mal in der Entscheidungsfindung :D Wie lange sind die Hunde in der Regel bei euch gewesen? Ich schätze das ist unterschiedlich und kann von wenigen Wochen bis hin zu Jahren dauern oder? Dadurch, dass ich die Hälfte des Monats ins Büro fahren muss schätze ich allerdings dass wir keine geeignete pflegestelle sind. An diesen Tagen kann es schon sein das unsere Hündin 7 Stunden alleine ist (im schlimmsten fall) unsere honey macht das aber gut und schläft einfach bis wir wieder da sind 🤷‍♀️ das wird wohl mit einem tsv vorerst nicht gehen... honey (ebenfalls aus dem tierschutz) kam im letzten lockdown im Winter zu uns, wo ich erstmal 6 Monate zuhause arbeiten konnte.
 
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Larissa
18. Okt. 07:06
Meine Familie und ich machen seit ca. 2005 Pflegestelle und haben schon unzählige Hunden aus Ungarn (da kam auch unsre eigene Hündin her), Griechenland Festland, Insel Kos, Kanaren, Spanien Festland und Rumänen bei uns zu Gast gehabt. Aber auch schon einzelne Deutsche Abgabefälle. Von panisch ängstlich, über aggressiv, traumatisierten oder unkomplizierten Schlampern war schon alles dabei. Von 4 Monaten bis 10 Jahren. Es ist teilweise wirklich wie ein Ü-Ei. Je besser der Verein aufgestellt ist, und umso besser die Kommunikation mit dem Ursprungsland ist, umso bessere Charakterbeschreibungen kann man bekommen und sich dementsprechend darauf vorbereiten. Der Transport kann bei vielen aber auch nochmal was auslösen. Wir entscheiden Situativ wie wir vorgehen. JEDER !!!! Hund bekommt für die ersten Spaziergänge ein Sicherheitsgeschirr. Egal wie aufgeschlossen ein Hund wirkt. Das schlimmste ist ein entlaufener Tierschutzhund. Ich verstehe es bis heute nicht, warum an manchen Transporterstellen die neuen Besitzer oder Pflegestellen erst mal „gassi“ gehen müssen. Einpacken - Heim - alles weitere schauen. Stubenrein sind die wenigsten, viele können es aber schnell lernen. Wir haben selbst 3 eigene Hunde, die viel an Erziehung übernehmen. Wir haben auch immer 1 Bettchen mehr rum liegen, wie Hunde da sind. Schlafplatz für die Pfleglinge ist bei uns in den aller meisten Fällen eine Box in der Nähe eines Menschen. Sehen, riechen, hören. Das gibt häufig Sicherheit. Der Blick Richtung geöffneter Schlafzimmertür ist häufig schon ausreichend, der Hund muss nicht direkt neben dem Bett stehen. (Bei meiner Schwester aber gern gemacht, so kann sie bei Bedarf nachts reagieren). Für die Pflegehunde zählen die gleichen Regeln wie für unsre Hunde auch. Die Durchsetzung passen wir den Hunden an. Sofa ist aber für alle Tabu. Also runter da. Mal ein bisschen energischer, mal ein bisschen vorsichtiger. Wenn ihr euch einen Verein aussucht, schaut euch die die Pflegestellenverträge an. Wie kommt der Hund zu euch (Auto, Flugzeug), wer muss ihn holen, wer zahlt das unter Umständen (Tiertaxi), Wer kauf Futter, wer kauft Geschirr/Leine, wer ist für Evtl Tierarztkosten zuständig, wer übernimmt die Vermittlung, wer inseriert das Tier, müsst ihr den Hund in die neue Familie bringen oder kommt die zu euch, von wo (Land) kommen die Tiere, welche Zoonosen/Krankheiten könnten die Tiere Evtl mitbringen, sind sie Evtl getestet, welche davon sind unter welchen Umständen für euch oder euren Hund ansteckend? Ich hab schon alles erlebt…. Wenn ich jetzt was vergessen habe, melde ich mich. Wer Fragen hat, bitte melden! An sonsten kann ich mich den anderen Kommentaren absolut anschließen
 
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Dany
18. Okt. 07:16
Hallo, alles super Antworten! Schliess ich mich komplett an. Ich möchte nur noch anfügen, dass es eine super schöne Sache ist und oft eine Bereicherung. Vor allem, wenn du schon nach kurzer Zeit siehst, das der Blick sich verändert und sie die Sicherheit und Geborgenheit genießen und wenn sie dann glücklich vermittelt sind, ist das das tollste
 
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Paula
18. Okt. 07:40
Jetzt hat Carina gesagt, sie nimmt pflegis auf wenn sie länger Urlaub hat. Wie ist das bei den anderen? Sind die Hunde bei euch immer unter Aufsicht bzw. Ist immer jemand zuhause? Und wie macht ihr das mit euren eigenen Hunden? Also das erste Treffen mit dem neuen Mitbewohner?
 
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Martina
18. Okt. 09:00
Hallo Ich habe einen Kleinspitz aus Ungarn durch den TSV Er ist von einem Vielvermehrer und ein Panikhund. Hätte ich keinen Hund im Haus, wäre das nicht möglich gewesen, dass er jetzt zutraulich wird. Also einfach stelle ich mir das nicht vor.
 
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Jenny
18. Okt. 09:25
Ok das hilft mir schon mal in der Entscheidungsfindung :D Wie lange sind die Hunde in der Regel bei euch gewesen? Ich schätze das ist unterschiedlich und kann von wenigen Wochen bis hin zu Jahren dauern oder? Dadurch, dass ich die Hälfte des Monats ins Büro fahren muss schätze ich allerdings dass wir keine geeignete pflegestelle sind. An diesen Tagen kann es schon sein das unsere Hündin 7 Stunden alleine ist (im schlimmsten fall) unsere honey macht das aber gut und schläft einfach bis wir wieder da sind 🤷‍♀️ das wird wohl mit einem tsv vorerst nicht gehen... honey (ebenfalls aus dem tierschutz) kam im letzten lockdown im Winter zu uns, wo ich erstmal 6 Monate zuhause arbeiten konnte.
Ja, das ist tatsächlich unterschiedlich von 10 Tage bis mehrere Wochen. Wenn du 7 Stunden am Tag nicht da bist, macht es keinen Sinn, um ehrlich zu sein, wir lehnen das generell ab.
 
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Juliane
18. Okt. 09:44
Hallo 👋🏻 Ich rate dir, dass du dich mit dem jeweiligen Tierschutzverein zusammensetzt. Erzähle über dich, deine Arbeitszeiten und was du dir alles Pflegestelle vorstellst. Klar, du kannst dir keinen ruhigen Chihuahua wünschen, aber du kannst sagen was du dir zutraust. Es wird kein aggressiver Hund bei dir einziehen, wenn du sagst, dass du damit keine Erfahrung hast. Die Tierpfleger kennen ihre Pappenheimer. Manchmal suchen Tierheime, vor allem über Winter, Pflegestellen für ältere und kurzhaarige Hunde. Zum Aufenthalt kann man nichts sagen. Es kommt drauf an, was für einen Hund du aufnimmst. Junge Hunde (Welpen) finden natürlich meist schneller ein Zuhause, als ältere, evtl. kranke Hunde. Ich persönlich würde älteren, kranken Hunden als Pflegestelle dienen. Wenn sie kein Zuhause finden sollten, dann wurden sie wenigstens für den Rest ihres Lebens geliebt und behütet. Ich arbeitete im Tierheim und fungierte auch als Pflegestelle 😉. Wie gesagt, spreche mit dem Tierschutzverein. Viel Glück und vor allem Spaß.