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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 23. Okt.

Oft fehlende Aufmerksamkeit - nicht ansprechbar

Hallo zusammen , ich hatte schon nach so einem Thema gesucht - aber nichts passendes gefunden.. nun zu meinem Problem. Ich übe zurzeit mit meiner Hündin viel an der Leinenführigkeit. Soweit alles gut. Sie zieht nicht, läuft klasse an der Leine ABER! sobald etwas von ihr gesehen wir ( ein Hund, ein Mensch , ein Vogel ) ist sie nicht mehr ansprechbar. Ich habe es mit Leckerlies probiert, hohe Stimme , bestimmte Stimme, antippen, stehen bleiben , umdrehen und gehen.. ich existiere in dem Moment nicht für meinen Hund. Das möchte ich natürlich gerne ändern. Allerdings benötige ich Tipps, wie ich das schnellstmöglich ändern kann.. Vielen Dank.
 
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Dogorama-Mitglied
20. Juli 13:44
Ich würde dir empfehlen, sowas wie ein Spielzeug zu nehmen was sie schon gerne hat? Aufmerksamkeit darauf ziehen, ihren Namen sagen, es vor ihr Gesicht halten und einfach mit dem hund schnelle Bewegungen machen, zb kurz in eine Richtung laufen und wieder zurück, das sie es als Spiel sieht. Also sind jetzt nur meine Erfahrungen, hatte bei meinen alten Hunden das so gemacht. Oder mal trainieren das sie dich anguckt. 2 Leckerlis nehmen in beide Hände und auseinander ziehen, aber so das sie weiß das da was drin ist und dann iwann sagen frag mich oder schau mich an, so das sie dich vorher immer fragt, wenn du sagst, frag mich, vllt lernt sie es so gut, das sie dich vorher immer fragt, von alleine, am besten dann drinnen üben 🤭
Hallo Nina, vielen Dank für deine Antwort! Ich werde es mal mit einem Spielzeug probieren..
 
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Dogorama-Mitglied
20. Juli 13:46
Hey Milena. Mit einen Husky x Schäferhund hast du natürlich ein Paradebeispiel für einen triebigen, wachsamen und reizempfänglichen Hund. Die scannen ihre Umgebung bis auf "atomare Ebene". 😉 Die haben dann maximalen Fokus und Tunnel auf ihr "Scanobjekt". Im Prinzip ist das schon jagen. Soweit normal. Klar, mit ein bisschen antippsen kommst du bei so einem Hund nicht weit, das ignoriert er einfach. Das interessiert ihn einfach nicht, im Grunde störst und nervst du ihn dann nur. Wahrscheinlich versucht er, an dir vorbei zu gucken, wenn du ihn versuchst zu blocken oder dreht den Kopf zurück zum Objekt, wenn du versuchst wegzugehen. Hartnäckige Jäger und überaus wachsam... Du musst schneller sein als der Hund! Nur so kannst du sein Verhalten rechtzeitig umlenken. Unterdrücken des Triebes wird nicht funktionieren. Also musst du etwas finden, was der Hund noch toller findet, als das "scannen". Das kann ein Spielzeug sein oder eine tolle Aktion mit dir. Zum Beispiel starte ein Laufspiel mit ihr, Bewegung ist immer gut und baut Streß ab. Oder ein Apportierspiel... Grundsätzlich sollte der Hund auch irgendwann auf ein Abbruchsignal reagieren, ist mit 10 Monaten aber gerade schwierig. Oder du etablierst eine Ersatzhandlung. Meiner hat auch gerne mal diesen "Tunnel" mit maximalen Fokus, ähnlich wie bei dir. Inzwischen setzt er sich hin und beobachtet ruhig anstatt zu ziehen und loszupreschen. Eichhörnchen? Sitz. Klappt ganz gut. Wenn der Reiz verschwunden ist, kann es weiter gehen. Inzwischen sogar teilweise, obwohl der Reiz noch sichtbar ist, manchmal reicht, dass er das "Eichhörnchen" mal 10 Sekunden angucken durfte. Und dann im Kopf verarbeitet hat. Mit 10 Monaten gibt es auch immer mal Spooky Periods, da werden bekannte Dinge mit ganz anderen Augen betrachtet und neu bewertet. Teilweise auch ängstlich oder zumindest verwundert wahrgenommen. Pubertät halt. Viel Spaß mit deiner Kanone 😉
Hallo Peter, wow! Danke für den toll erklärten Text! Jetzt wo du das so angesprochen hast, ist mir eingefallen, dass es beim spazieren gehen und spielen mit einem Stock super funktioniert hat und mein Hund mich wahr genommen hat. 😂 Ich versuche es beim nächsten mal gerne mit einem Laufspiel, das mag sie gerne.. ansonsten ihr lieblingsspielzeug..
 
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Dogorama-Mitglied
20. Juli 13:48
Du solltest versuchen dich in solchen Situationen für den Hund interessanter zu machen als alles andere um ihn herum, und wenn es ein Tanz oder Hampelmann oder Liegestütze mitten auf dem Gehsteig /Gassiweg ist. 🤗😄. Besonders bei Ursprünglichen Rassen und "Nordis" reichen Leckerlis meist nicht, da muss man sich schon einiges einfallen lassen😉 Ich kenn das zur genüge, vermutlich halten mich einige "Nachbarn" für verrückt, aber was solls bei Rionnag funktionierts, /funktionierte es🤣. Eine Bekannte und AWH Besitzerin hat mir mal erzählt das sie einige Zeit lang (als ihr Rüde etwa im alter von deiner war, also voll in der Pubertät) lang immer einen kleinen Kehrbesen dabei gehabt , hätte, und begann den Waldboden zu kehren um die Aufmerksamkeit ihres Hundes wiederzugewinnen 🤗😄 Wenn du denn wieder ihre Aufmerksamkeit hast, lass sie sitz machen und wenn sie will noch eine Weile gucken lassen, aber gleichzeitig auch dir Aufmerksamkeit schenken. Rionnag ist/war auch so ein "Scanner" wie Peter es beschrieb. Aber wenn er mittlerweile was sieht egal ob Vogel, Eichhörnchen, interessante Menschen und Hunde, setzt er sich hin wartet auf mich ( im Freilauf) und wir gucken dann zusammen ein bischen dabei wechselt er seinen Blick immer zwischen mir und dem "interessanten Objekt" . Er ist also ansprechbar, und die Belohnung dafür ist eben das er gucken darf, wenn ich dann "sage" das wir weitergehen , ist die Sache für ihm "abgehakt"
Vielen Dank Sonja, ich werde mich in Zukunft mal zum Affen machen, mal sehen wie sie reagiert und ob ich dann toll genug bin. Mich stört es zum Glück nicht, was die anderen denken. Hoffe natürlich nicht, dass ich den Boden kehren muss, aber so ein Handbesen kommt auch gut bei Kaja an. 😂
 
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Dogorama-Mitglied
20. Juli 13:48
Ein Vibrationshalsband könnte ein Impuls sein, dass der Hund umschwenkt und seine "Erstarrung" löst.
Sowas würde ich nie machen.. danke trotzdem
 
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Peter
20. Juli 14:04
Hallo Peter, wow! Danke für den toll erklärten Text! Jetzt wo du das so angesprochen hast, ist mir eingefallen, dass es beim spazieren gehen und spielen mit einem Stock super funktioniert hat und mein Hund mich wahr genommen hat. 😂 Ich versuche es beim nächsten mal gerne mit einem Laufspiel, das mag sie gerne.. ansonsten ihr lieblingsspielzeug..
Prima, dann hast du ja schon nen Ansatz. Aber bitte nicht mit Stöckchen, Sau gefährlich! Nimm halt nen Handfeger 🤣
 
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Dogorama-Mitglied
20. Juli 14:52
Prima, dann hast du ja schon nen Ansatz. Aber bitte nicht mit Stöckchen, Sau gefährlich! Nimm halt nen Handfeger 🤣
Mal sehen was ich lustiges finde was Kaja aufmuntert .. 😂
 
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Carmen
21. Juli 06:31
"Waldboden kehren" muß ich mir echt merken. Genial 😂🤣😅
Dazu fällt mir ein : Meine Mutter... Leider dement fragte mich im Herbst mal als wir einen kleinen Spaziergang durch den Wald machten : Wer fegt denn hier??? Jetzt weiß ich es 😂😂😂
 
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Dogorama-Mitglied
21. Juli 07:35
Ich kann bei Themen die sich um die nicht vorhandene oder wenige Aufmerksamkeit bzw Bindung des hundes zum Besitzer drehen, immer nur raten, unabhängig davon ob es sich um einen jungen hund handelt oder einen älteren aus dem tierschutz zb. zu Hause wo keine Ablenkung von aussen erfolgt die Bindung zwischen Hund und Mensch durch tägliche Übungen aufzubauen und zu stärken. den reiz durch die aussenwelt Langsam steigern in dem man die täglichen Übungen mit in den garten verlegt. Danach idealerweise eine grosse Wiese um dem reiz von aussen weiter zu steigern. Ebenso am Anfang kurze sparziergänge an zuerst ruhigen strassen oder Plätzen, bis später zu viel befahren strassen. und letztendlich auch zu einem Besuch im Tierpark. Der Schlüssel zum Geheimnis wie werde ich mit meinem Hund zu einem eingespielten Team, liegt an der Ausdauer, konsequente aber liebevolle erziehung des Besitzers und des richtigen lesen vom Verhalten seines hundes. Ebenso an die langsame heranführen des hundes an alle Gegebenheiten um die Bindung und das Vertrauen zum Besitzer langsam aufzubauen.
 
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Claudia
23. Okt. 03:53
Ich hatte jahrelang keine Idee, wie ich interessanter sein kann, als alles, was mein Hund interessant findet. Was er allerdings äußerst interessant findet, sind kleine Aufgaben, die er lösen muss. Niemals hätte ich gedacht, dass er ein Aportel suchen würde, wenn eine Rehspur kreuzt. Doch das Lob, eine Aufgabe geschafft zu haben, bringt ihm so viel. Stück für Stück ersetze ich alles, was ihm selbst durch den Kopf fliegt, durch eigene Ideen. Auf die Lösung muss er selber kommen. Aber da er eh fix ist, fällt ihm das nicht schwer. Da er verfressen ist, geht es für ihn bei neuen Aufgaben immer darum, an das Futter zu kommen, dass es nicht mehr gratis aus dem Napf gibt. Ansonsten antwortet er: Ha, ich weiß wie‘s geht.