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Celine
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Anzahl der Antworten 398
zuletzt 29. März

Österreich - Verbot von Angriffs- und Beißtraining (Privatpersonen)

„Hunde sind unsere Familienmitglieder, unsere Freunde und keine Waffen. Dass sie oftmals mit tierschutzwidrigen Hilfsmitteln auf Menschen gehetzt werden und sich in Körperteilen verbeißen müssen, ist mit dem Tierschutz nicht vereinbar“, so Jana Hoger, Tierpsychologin und Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „ „Eine entsprechende Novelle der Hundeausbildungsverordnung soll verhindern, dass die Tiere von ihrem Halter sowie beim Training absichtlich „scharfgemacht“ und so zu einer Gefahr für ihre Umwelt werden. Eine Problematik, die auch in Deutschland immer wieder auftritt. Dies verschärft nicht nur die Situation in Tierheimen, sondern führt auch dazu, dass Lebewesen bei Angriffen von Hunden mitunter schwer verletzt werden.“ Das ist tatsächlich ein Thema mit dem ich wenig in Berührung kam. Weshalb ich mir hier einen regen Erfahrungsaustausch wünsche. Sind Hunde, die abgerichtet sind, wirklich weniger Sozial mit Artgenossen und Umwelt? Muss der Hund Charaktervoraussetzungen erfüllen oder kann sogar schon ein Hund mit bereits aggressiven Verhalten im Hundesport trainiert werden? Findet ihr das richtig, dass Privatpersonen ihre Hunde nicht mehr abrichten dürfen? Würdet ihr euch das für Deutschland auch wünschen? Mein Bauchgefühl sagt erstmal ja, denn wozu müsste eine Privatperson seinen Hund darauf ausrichten? Ich schließe jetzt nicht die beruflichen Hundehalter mit ein, die in der Freizeit das Training mit ihrem Schutzhund fortführen.
 
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Leandra
27. März 09:46
Ich kenne mich nicht gut aus aber als mehr oder weniger Außenstehende würde ich sagen, ansich ist nichts schlechtes daran wenn ein Hund im vernünftigen Schutzdienst geführt wird. Evtl. Schaden strenge Auflagen für die Person die es machen möchte nicht ( Hundeführerschein oder irgendeine Art Nachweis dass man weiß was man da tut und sich intensiv damit beschäftigt hat), keine Ahnung wie es jetzt schon geregelt ist.
Der Hund soll natürlich keineswegs scharf gemacht werden oder als Statussymbol dienen (soll er aber auch nicht ohne dass er im Schutzdienst läuft).
Wenn es Hund und Halter Spaß macht ist das doch super.

Ich finde nur, der Hund sollte trotzdem alltagstauglich sein.
 
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Silvia
27. März 09:47
Sachkundenachweise wäre schon mal ein guter Ansatz.Für jedes Tier,egal ob Hund, Schildkröte,Fisch...
Ja schon, aber auch hier gilt: verantwortungslose Menschen halten sich nicht an Vorschriften!
 
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Leandra
27. März 09:49
Ja schon, aber auch hier gilt: verantwortungslose Menschen halten sich nicht an Vorschriften!
Das stimmt.
Ich dachte mir als ich zum ersten Mal davon gehört habe dass dieses Verbot nichts bringt bei den Leuten die es jetzt ohne jegliche Anleitung eines Trainers machen.
Es wird dann eher schlimmer mit aggressiven Hunden.
 
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Katrin
27. März 09:50
Man muss halt bedenken das im Schutzhundesport halt das gezielt trainiert wird was die meisten Hundehalter eben als unerwünschtes Verhalten einstufen. Der Hund soll ja eigentlich niemanden stellen, anbellen, anspringen und erst recht nicht zubeißen.

Im Alltag ist das ja auch alles richtig aber vielleicht ist gerade das der Grund warum soviele das so negativ sehen. Das all das nur machbar ist wenn Hund und Halter auf einem Trainingsstand sind wo das ganze absolut kontrolliert geschieht, das sehen viele nicht.
 
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Peter
27. März 09:57
Natürlich und meines Wissens wird das in gut geführten Vereinen auch so gehandhabt. Hunde die sich nicht eignen werden abgelehnt, ebenso Halter die sich nicht an Trainingsvorschriften halten.
Ich komme in sehr viele Vereinen rum und die Menschen die Schutzdienst machen, sind meistens nicht die, die ich im Bekanntenkreis haben will.
Beispiel: alle Hunde unserer Schutzdienstgruppe sind bei der letzten BH Prüfung durchgerasselt. Überwiegend wegen Aggression gegenüber dem zweiten Hund oder Richter. Und gerade solche Hunde werden scharf gemacht? Die RO Hunde und Hoopershunde z.B. kamen alle durch..
 
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Ca.
27. März 09:59
Es geht bei Diensthund wie bei Schutzdienst um das Anhetzen in Richtung (!) Menschen. Das kann, wenn es es mit nicht super viel Sachverstand umgesetzt wird, leicht zu unguten Nebenwirkungen führen. Due Information hab ich daher, dass ich die Hunde kannte, sie stattbekannt für ihre Unberechenbarkeit waren und es ein paar Mal (Gott sei Dank relativ harmlose) Beissvorfälle mit denen gab.
Aber klar doch.
Unser Nachbar, 2 Hunde (es waren 3, der Schäferhund Mix im Herbst 2024 verstorbenen) hat im Garten privat das Beißen auf den Unterarm trainiert. Er handelt mit Drogen und verwendet sie auch selbst.
Wieviel Verantwortung übernimmt so ein Mensch für seine Hunde? Sein jüngstes Mädel (Mischung aus dem verstorbenen Vater, die Mutter seine Steff-Mischling) jetzt im 4 Jahr hat eine Hundebesitzerin, liebe Dobermannhündin, (auch leider tot) über 250-300 m Entfernung gerannt und hat die Frau gebissen. Die Hündin hat sich den Dobermann vorgeknöpft.
Er hat Bereitwilligkeit gezahlt, so auch bei mir. Seine 3 Hunde sin in seinem Beisein auf meine Hündin los gegangen und ich alleine habe meine Merle geschützt. Doch gleich zu Beginn hat hat dessen Hündin, alle kein Halsband und Leine, sofort den ersten Biss gesetzt, den habe ich nicht mal mitbekommen.
Also noch mal, ich habe meine Merle geschützt so gut ich konnte und Hr Nachbar hat gar nichts gemacht um die 3 zurück zu holen! Danach habe ich erfahren, dass er im Garten Training auf den Unterarm betreibt.
Jetzt seid ihr dran, bezüglich Training für private Bedürfnisse!
Hatte ich vor gewusst, dass er seine Hunde aufs Beißen trainiert, hätte ich meine Merle vielleicht nicht derart beschützen können.
Ich war vor einer Anzeige und musste sie fallen lassen, weil die Tierklinik nicht rechtzeitig die Bescheinigung zum Bissvorfall geschickt haben.
Was ich seither bewirken konnte, ist dass er seine Hunde an der Leine führt. Das tut er auch seither!
 
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Ker
27. März 10:01
Hunde werden immer hetzen und beißen wollen :) das gehört zu ihnen. Jagdarbeit sollte dann deiner Meinung nach auch verboten werden? Wachen und Jagen waren die Urgründe einen Hund zu halten. Das wird auch weiter in ihren Genen stecken. Nun sollen sie weder jagen noch wachen und demnächst Insekten und vegan leben...?! Am besten ein Laufrad in den Garten stellen und plüschtiere sortieren... Hund hat ein Gebiss, dass genutzt werden will im Leben. Wie, ist jedem selbst überlassen. Man muss sich ja nicht für den Schutzdienst interessieren, aber man sollte ohne interne Kenntnisse nichts verurteilen, von dem man keine Ahnung hat. Und Ahnung fehlt mir im heutigen Hundewesen sehr. Die Hunde werden hypersensibel und krank, weil es eben keine Katzen, Hamster oder Pferde sind und unsere Haustiere alle ihre eigenen Lebensvorstellungen haben. Das beißtraining ist eine Form eines geordneten Trainingsspiels, mit Rahmenbedingungen und zielVorstellungen wie beim apport etc. Und apport ist kein Ersatz, wenn man keinen Retriever hat. Und ohne Spiel kann sich ein Hund nicht entwickeln. Und ja , zergeln tun die auch unter einander. In keinem anderen Sport erlebt ein Helfer beim Training den Hund derart voll und ganz. Natürlich geht da eine betrachtungsmöglichkeit und einschätzungen verloren. Da ist einfach nichts falsch dran. Falsch ist Angst vorm Hundetraining.
Vielen Dank für Deine Belehrungen, die sind aber in meinem persönlichen Fall unangebracht und unnötig! Und bitte zügle doch mal Deine "Angriffslust" und bleibe etwas sachlicher in Deiner Argumentation. Wer gibt Dir das Recht zu (vor-)verurteilen, dass ich "ohne interne Kenntnisse " bin? Zur Info, ich halte seit 43 Jahren Hunde unterschiedlichster Rassen, bin seit 28 Jahren Mitglied eines Hundesportvereines und zufällig seit 26 Jahren Hundetrainerin (seit 2004 mit eigener Hundeschule selbstständig). Ich glaube nicht, dass Du mir, mit meiner Lebens- und Berufserfahrung, den Hundesport erklären musst, und erst recht nicht, was Hunde brauchen und wie man welches Verhalten fördern und auslasten muss. Vielleicht einfach nur mal sachlich und höflich bleiben wenn man mitdiskutieren möchte.
 
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R
27. März 10:02
Vielen Dank für Deine Belehrungen, die sind aber in meinem persönlichen Fall unangebracht und unnötig! Und bitte zügle doch mal Deine "Angriffslust" und bleibe etwas sachlicher in Deiner Argumentation. Wer gibt Dir das Recht zu (vor-)verurteilen, dass ich "ohne interne Kenntnisse " bin? Zur Info, ich halte seit 43 Jahren Hunde unterschiedlichster Rassen, bin seit 28 Jahren Mitglied eines Hundesportvereines und zufällig seit 26 Jahren Hundetrainerin (seit 2004 mit eigener Hundeschule selbstständig). Ich glaube nicht, dass Du mir, mit meiner Lebens- und Berufserfahrung, den Hundesport erklären musst, und erst recht nicht, was Hunde brauchen und wie man welches Verhalten fördern und auslasten muss. Vielleicht einfach nur mal sachlich und höflich bleiben wenn man mitdiskutieren möchte.
Man muss sich nicht angegriffen fühlen, ich antworte durchaus allgemein. Schade, wenn du dich dabei auf den Schlips getreten fühlst. Ich bin ganz sicher nicht angriffslustig. Desweiteren fühlt sich hier fast jeder erfahren..das braucht keinen Lebenslauf. Das kommt dann in einer adäquaten argumentation
 
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Ker
27. März 10:04
Was ist mit dem Hundesport Luring oder coursing. Da hetzen hunde auch einem Dummy hinterher der über einen Parkour gezogen wird. Jetzt sagen die einen tolle Jagdersatz Beschäftigung und die anderen, dass damit der Jagdtrieb krass gefördert wird. Jetzt könnte man genauso fordern jeder Hund der coursing betreibt, darf nie wieder von der Leine weil der gelernt hat alles zu hetzen was sich schnell bewegt. Ist auch Quatsch. Es hängt einfach damit zusammen wie gut Hund und Halter miteinander arbeiten, sich kennen und die eigenen Grenzen kennen und entsprechend reagieren. Ich finde das Schutzhundesport letztendlich ein toller Sport ist wenn er vernünftig gemacht wird. Schund wird überall betrieben und das ist das was nur durch Aufklärung auf dem langsamen weg besser werden kann.
Wir können das hier natürlich unendlich auf andere Bereiche ausweiten. Aber hier war die Frage zum Beißen bzw. Schutzdienst bei Privatpersonen. Meine grundsätzliche Sicht dazu hatte ich hier schon weiter vorher erklärt!
 
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Julia 🐾Nero
27. März 10:04
Man muss halt bedenken das im Schutzhundesport halt das gezielt trainiert wird was die meisten Hundehalter eben als unerwünschtes Verhalten einstufen. Der Hund soll ja eigentlich niemanden stellen, anbellen, anspringen und erst recht nicht zubeißen. Im Alltag ist das ja auch alles richtig aber vielleicht ist gerade das der Grund warum soviele das so negativ sehen. Das all das nur machbar ist wenn Hund und Halter auf einem Trainingsstand sind wo das ganze absolut kontrolliert geschieht, das sehen viele nicht.
Und da kommen wir an den Punkt, dass man sich genau überlegen sollte, welchen Hund und welche Rasse man sich ins Haus holt.
Es gibt diesen komischen Trend sich Gebrauchshunde anzuschaffen und ihnen mühselig für Hund und Halter alles abzutrainieren, wofür sie über Jahrzehnte und über Generationen hinweg gezüchtet wurden.

Es gibt so viele wunderbare Rassen, die für den Alltag mit Familien geschaffen wurden und überaus glücklich sind ein bisschen mit Intelligenzspielzeug zu spielen und im Wald auf umgefallene Stämme zu klettern.

Nein, stattdessen rühmt man sich damit, dass man einen hoch spezialisierten Hund zum Fußvorleger umerzogen hat. Und das sind die Hunde in denen es brodelt und die entweder explodieren oder einfach resignieren.