Das Thema ist ja gerade in aller Munde und ich empfehle da, wer nicht gleich diese Sportart verteufeln möchte, sich intensiv mal damit zu beschäftigen, was da überhaupt gemacht und wie und was trainiert wird. Diese Sportart, welche in Vereinen trainiert wird, umfasst die Fährtenarbeit, die Unterordnung und den Schutzdienst (wobei ich dieses Wort nicht passend finde), da die Hunde, anders als in der Diensthundeausbildung, nicht auf den Mensch abgerichtet wird, sondern sich die Beute (die Riesenbeißwurst - den Schutzärmel- am Arm des Helfers) holen will und natürlich ist der Hund da im Trieb, weil ja die Riesenbeißwurst wegläuft. Lauft mal mit einem Spielzeug weg. Was macht Euer Hund?
Bevor überhaupt mal ein Hund in diese Trieblage gebracht wird, wird an der Impulskontrolle gearbeitet. Angefangen bei einer Minibeißwurst über unterschiedlich große Beißkissen bis zum großen Schutzärmel. Vom Leichten zum Schweren. Auch wird auf dem Spielzeug nicht rumgeknatscht.
Unterhaltet Euch mal mit einem Helfer. Er ist übrigens ausgebildet und hat Prüfungen abgelegt und kann viel über die verschiedenen Triebe und Trieblagen erklären.
Ein sehr spannendes Thema, was in dem Hund vorgeht, wenn er im Trieb ist und das ist er schon, wenn man um ein Spielzeug zergelt. Man kämpft um die Beute. Denkt mal drüber nach.
Die Hunde im IGP-Sport werden darin ausgebildet, genau mit diesem Trieb umzugehen (ihre Impulse zu kontrollieren) und selbst in hoher Trieblage die Beute herzugeben. Da können viele Hunde und Hundebesitzer nur von träumen.
Ein weiteres Problem ist, dass, wenn dieser Sport, verboten wird, diejenigen, die im Hinterhof ihre Hunde abrichten und null Ahnung haben, dies weiter machen werden. Tja, und die Vereine, die viel Zeit mit dem Training verbringen, sich fortbilden und ihr Wissen untereinander austauschen, werden geschlossen.
Wie gesagt, zu dem privaten Schutzdienst gehört auch die Fährtenarbeit und die Unterordnung. Es ist ein Gebrauchshundesport.
Diensthunde werden anders ausgebildet.
Zu den Voraussetzungen: Der Helfer schaut sich vorher den Hund an (bei uns waren es Alltagssituationen) und dann wird ein Trainingsplan aufgesetzt. Alles wird abgesprochen und Hausaufgaben bekommt man auch wie z. B. richtig zu zergeln.
Da auch die Gebrauchshundesportler sich fortbilden, ist das heutige Training in vielen Vereinen nicht mehr mit dem Training von früher zu vergleichen. Der Wandel ist auch um Gebrauchshundesport angekommen. Ich habe mal einen jungen Nachwuchshelfer im Training gesehen. Wunderbares Timing und Einfühlungsvermögen. Ich musste richtig lachen alleine beim Zusehen, wieviel Spaß Hund und Helfer gemeinsam hatten. Alles Vorarbeit, bevor der Hund mal an diesen Schutzärmel "darf".
Es ist alles sehr Laienhaft und oberflächlich ausgedrückt, aber ich denke, bevor man etwas verteufelt, sollte man sich vorher intensiv damit beschäftigen.