Home / Forum / Erziehung & Training / "MACH ES !" statt "LASS ES !"

Verfasser-Bild
Sonja
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 131
zuletzt 5. Feb.

"MACH ES !" statt "LASS ES !"

Wir alle kennen das: Unsere Hunde tun immer wieder Dinge, die wir nicht wollen. Sei es Staubsauger spielen, Leinenpöbelei, Ziehen an der Leine oder Wild jagen, ... Irgendwelche Unarten hat jeder Hund. Viele Erziehungtipps zu diesen Problemen beinhalten ein Abbruchsignal wie "LASS ES". Im Mittelpunkt steht häufig das Verhindern von unerwünschtem Verhalten. Je mehr ich mich mit verschiedenen Erziehungsmethoden beschäftige, desto mehr tendiere ich dazu, dem Hund stattdessen ein Alternativverhalten abzuverlangen. Also zum Beispiel den intensiv schnüffelnden Hund bevor er fressen kann, was ihn so sehr interessiert, zu einem Hand-Touch aufzufordern. Oder dem Leinenpöbler ein Bei-Fuß-Gehen abzuverlangen. Aber ist das wirklich in jeder Situation praktikabel? Was meint Ihr?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Lena
29. Jan. 15:22
Das ist das „Ergebnis“ aus dem bisschen Training als Welpe daheim.. 🤭😅

P.S.:
Deshalb hab ich es bisher nicht für nötig gehalten da noch intensiver dran zu arbeiten.. scheint ja zu reichen, was wir bisher gemacht haben und dass wir das immer mal wieder „auf die Probe stellen“ 😉
Aber da ist ja auch jeder Hund anders, jeder hat so seine Sachen die schneller klappen und andere, wo man etwas länger dran arbeiten muss…. 🙈

Und wenn er selbst was findet am Wegrand oder so, dann schnuppert er und läuft dann einfach weiter. Das reicht mir aber auch! Er muss es mir ja nicht anzeigen, Hauptsache er frisst es nicht!! 😄
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Lena
29. Jan. 15:46
Was das Anti-Giftköder-Training angeht haben wir gar nicht so viel gemacht ehrlich gesagt.. Wir haben daheim als Welpe immer mal wieder geübt, dass er Essen auf dem Boden nicht einfach nehmen darf, egal ob es „sein“ Futter ist oder sonst was, was eigentlich für ihn ist, oder ob es „Menschen-Essen“ ist. Da wurde „richtiges“ Verhalten gelobt (und manchmal durfte er am Ende das Leckerlie etc. dann haben, manchmal bekam er ein anderes, manchmal nur Lob) und „falsches“ Verhalten mit einer Warnung („ähäh“) möglichst schon vorher unterbrochen oder zur Not, wenn er mal schneller war, gabs ein „hey“ und entsprechende Körpersprache (z.B. ein Schritt auf den Hund zu), dann hat er es fallen lassen. Das „aus“ (Gegenstand aus dem Maul ausgeben) haben wir gesondert geübt, aber auch nur minimal, dann hatte er es verstanden. Seit dem setzen wir es einfach regelmäßig ein, sei es beim Spiel oder wenn er nen Kauartikel etc. bekommt, einfach mal so zwischendurch. Geübt haben wir das mit Spielzeug und indem wir unsere Körpersprache einsetzen, wie es Hunde tun würden in so einer Situation. Also Hund hat Spielzeug im Maul und ich in der Hand, man zergelt z.B., dann hält man inne und sagt das Kommando (am Anfang noch ohne, wenn der Hund es verstanden hat, dann erst kommt das Wort dazu), dann beugt man sich leicht mit dem Oberkörper über das Spielzeug drüber, bis der Hund loslässt. Dann sofort Druck rausnehmen und zurück lehnen und entspannen. Und ich muss sagen er gibt zu 99% zuverlässig sofort alles aus, auch auf Entfernung, und frisst draußen nur von mir verstreute Leckerlies, die er auf Kommando suchen darf, und lässt alles andere Essbare links liegen 🙃 Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Wir haben diese Dinge also eher nur mit „lass es“, statt mit „mach es“ trainiert. Aber wie ich ja bereits ein paar Kommentare vorher geschrieben hatte, trainieren wir andere Dinge auch mit Alternativen, z.B. bei Begegnungen (egal ob Fußgänger, Jogger, Fahrrad, Hund, etc.) ist die positive Alternative mich anzusehen, anstatt in der Leine zu hängen und hin zu wollen.. 🙈☺️
Wir haben aber auch noch ein klares Abbruchsignal „Schluss“, wenn er sich wirklich aus unserer Sicht daneben benimmt..! Danach gibts auch kein Lob oder so (damit sich keine unerwünschte Verhaltenskette bildet), aber wenn er daraufhin aufhört, dann warte ich einige Sekunden ab (bis er es nicht mehr direkt miteinander verknüpfen kann) und dann machen wir wieder was schönes zusammen und die Stimmung wird somit wieder aufgelockert 🙃
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Anja
29. Jan. 15:51
Die Lehre, der ich zurzeit nacheifere, hat das Ziel, dass der Hund den Halter fragt, was in der Situation geschehen soll. Beispiel Anti-Giftköder-Training: Wir üben gerade, vorher Draußen ausgelegte Leckerli (Trockenfleisch, Fleischwurst, ...) die die Hunde "zufällig" finden, liegen zu lassen. Stattdessen sollen sie sich hinsetzen oder zu mir kommen und mich anschauen. Dann entscheide ich, ob sie das Gefundene nehmen dürfen oder nicht. Das klappt immer besser, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht auf echte Funde übertragen. Aber wir sind noch nicht am Ende mit dem Training.
Gefällt mir super !
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Lena
29. Jan. 15:59
Was ich noch zum klassischen Anti-Giftköder-Training anmerken wollte:

Bedenkt, dass der Hund riecht, dass ihr z.B. die Fleischwurst ausgelegt habt, also dass da euer Geruch schon dran ist! Und das beeinflusst das Training sehr!

Am besten man fasst die Sachen gar nicht an, sondern mit Handschuhen oder sonst wie.. oder lasst es jemand anderen machen oder so. Oder nur die Packung aufmachen, aber nicht rausholen und dann mit Packung in die Dose.
(wobei ich auch kein Fan von der Dose bin, weil das auch wieder so gestellt ist und die Übertragung aufs „richtige Leben“ klappt oft eben nicht wie gewünscht aus verschiedenen Gründen.. deshalb übe ich es lieber gleich realistischer, aber das ist nur meine persönliche Einstellung)

Deshalb nutze ich auch so gerne Situationen wie auf dem Video, wenn Menschen Essensreste irgendwo hinterlassen, die dann definitiv nicht nach mir riechen! 😉

Weil grad das ist oft die Ursache dafür, dass es bei ausgelegten Dingen klappt, aber nicht bei Essbaren, das tatsächlich zufällig irgendwo rumliegt…..
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Anja
29. Jan. 15:59
Ich finde es generell klasse, wenn sich Hundehalter Gedanken machen und Alternativen ausprobieren, statt stur 1 Linie zu folgen. Ich gebe gerne ein "Tierisch gut", auch wenn ich es selbst vielleicht nicht so mache( n würde). Einfach für den Ideenreichtum und die Sorge um den Hund dahinter. Eine tolle Gemeinschaft. Ich bin froh Dogorama - und damit Euch- entdeckt zu haben.🥰
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Lena
29. Jan. 16:02
Was ich noch zum klassischen Anti-Giftköder-Training anmerken wollte: Bedenkt, dass der Hund riecht, dass ihr z.B. die Fleischwurst ausgelegt habt, also dass da euer Geruch schon dran ist! Und das beeinflusst das Training sehr! Am besten man fasst die Sachen gar nicht an, sondern mit Handschuhen oder sonst wie.. oder lasst es jemand anderen machen oder so. Oder nur die Packung aufmachen, aber nicht rausholen und dann mit Packung in die Dose. (wobei ich auch kein Fan von der Dose bin, weil das auch wieder so gestellt ist und die Übertragung aufs „richtige Leben“ klappt oft eben nicht wie gewünscht aus verschiedenen Gründen.. deshalb übe ich es lieber gleich realistischer, aber das ist nur meine persönliche Einstellung) Deshalb nutze ich auch so gerne Situationen wie auf dem Video, wenn Menschen Essensreste irgendwo hinterlassen, die dann definitiv nicht nach mir riechen! 😉 Weil grad das ist oft die Ursache dafür, dass es bei ausgelegten Dingen klappt, aber nicht bei Essbaren, das tatsächlich zufällig irgendwo rumliegt…..
Sorry 😅
..ist glaube ich bissl weit weg vom ursprünglichen Thema 🙈
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
29. Jan. 16:26
Was ich noch zum klassischen Anti-Giftköder-Training anmerken wollte: Bedenkt, dass der Hund riecht, dass ihr z.B. die Fleischwurst ausgelegt habt, also dass da euer Geruch schon dran ist! Und das beeinflusst das Training sehr! Am besten man fasst die Sachen gar nicht an, sondern mit Handschuhen oder sonst wie.. oder lasst es jemand anderen machen oder so. Oder nur die Packung aufmachen, aber nicht rausholen und dann mit Packung in die Dose. (wobei ich auch kein Fan von der Dose bin, weil das auch wieder so gestellt ist und die Übertragung aufs „richtige Leben“ klappt oft eben nicht wie gewünscht aus verschiedenen Gründen.. deshalb übe ich es lieber gleich realistischer, aber das ist nur meine persönliche Einstellung) Deshalb nutze ich auch so gerne Situationen wie auf dem Video, wenn Menschen Essensreste irgendwo hinterlassen, die dann definitiv nicht nach mir riechen! 😉 Weil grad das ist oft die Ursache dafür, dass es bei ausgelegten Dingen klappt, aber nicht bei Essbaren, das tatsächlich zufällig irgendwo rumliegt…..
Du hast absolut Recht.
Beim nächsten Welpen werde ich das auch so machen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Lena
29. Jan. 16:41
Du hast absolut Recht. Beim nächsten Welpen werde ich das auch so machen.
Oh.. 🤭 dieses Kommentar von DIR freut mich grad wirklich ☺️ danke 😉
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Claudia
29. Jan. 16:54
Das ist das „Ergebnis“ aus dem bisschen Training als Welpe daheim.. 🤭😅 P.S.: Deshalb hab ich es bisher nicht für nötig gehalten da noch intensiver dran zu arbeiten.. scheint ja zu reichen, was wir bisher gemacht haben und dass wir das immer mal wieder „auf die Probe stellen“ 😉 Aber da ist ja auch jeder Hund anders, jeder hat so seine Sachen die schneller klappen und andere, wo man etwas länger dran arbeiten muss…. 🙈 Und wenn er selbst was findet am Wegrand oder so, dann schnuppert er und läuft dann einfach weiter. Das reicht mir aber auch! Er muss es mir ja nicht anzeigen, Hauptsache er frisst es nicht!! 😄
Superklasse. Bei der Fährtensuche ist das Verweisen. D. h. alle anderen Gerüche werden ausgeklammert, um die gestellte Aufgabe zu lösen. Der Hund erwartet sein Futter und nichts anderes. Logisch. Habe die Hunde auch schon Gegenstände und Futter suchen lassen und werde verfolgen, ob anderes dann zunehmend in den Hintergrund rückt. Müsste es nach einigen Wiederholungen, weil die Wertigkeit des „Futter-Spiels“ mit der Zeit steigt.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Claudia
29. Jan. 17:04
Superklasse. Bei der Fährtensuche ist das Verweisen. D. h. alle anderen Gerüche werden ausgeklammert, um die gestellte Aufgabe zu lösen. Der Hund erwartet sein Futter und nichts anderes. Logisch. Habe die Hunde auch schon Gegenstände und Futter suchen lassen und werde verfolgen, ob anderes dann zunehmend in den Hintergrund rückt. Müsste es nach einigen Wiederholungen, weil die Wertigkeit des „Futter-Spiels“ mit der Zeit steigt.
Lese gerade, Du hast es anders aufgebaut. Werde also auf das Nein/ 🤮 verzichten. Und immer nur das Futter oder was ich sonst auslege bestätigen. Bin auf die Antwort der Hunde gespannt.