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Sonja
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zuletzt 5. Feb.

"MACH ES !" statt "LASS ES !"

Wir alle kennen das: Unsere Hunde tun immer wieder Dinge, die wir nicht wollen. Sei es Staubsauger spielen, Leinenpöbelei, Ziehen an der Leine oder Wild jagen, ... Irgendwelche Unarten hat jeder Hund. Viele Erziehungtipps zu diesen Problemen beinhalten ein Abbruchsignal wie "LASS ES". Im Mittelpunkt steht häufig das Verhindern von unerwünschtem Verhalten. Je mehr ich mich mit verschiedenen Erziehungsmethoden beschäftige, desto mehr tendiere ich dazu, dem Hund stattdessen ein Alternativverhalten abzuverlangen. Also zum Beispiel den intensiv schnüffelnden Hund bevor er fressen kann, was ihn so sehr interessiert, zu einem Hand-Touch aufzufordern. Oder dem Leinenpöbler ein Bei-Fuß-Gehen abzuverlangen. Aber ist das wirklich in jeder Situation praktikabel? Was meint Ihr?
 
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Bernadette
29. Jan. 08:45
Das ist jetzt nur eine Diskussion um Begriffe, aber für mich ist das Down ein Kommando, etwas zu tun. Ein Abbruchsignal ist es für mich nicht, denn ich möchte damit ja nicht immer ein Handeln des Hundes unterbrechen. Durch die bedingungslose Ausführung erübrigt es sich, ein Abbruchsignal voraus zu schicken. Ich bin so ehrgeizig, das auf jeden Fall ins Training aufzunehmen. Weil ich es so sinnvoll finde, wenn es erreicht werden kann. Genau wie das konsequente um Erlaubnis fragen, bevor etwas gefressen wird. Und in Perfektion das überhaupt bei allem um Erlaubnis fragen. Auch wenn es ein langer Weg ist.
Für mich ist alternativ Verhalten etwas, dass der Hund irgendwann von sich aus zeigt. Also quasi Hund sieht Reh und legt sich selbst ab oder kommt zum Besitzer. Sobald ich dem Hund in so einer Situation nen Befehl geben muss ist das für mich ein Abbruch.
 
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Ralf
29. Jan. 08:45
ME gibt es keine UNARTEN bei einem Hund!! Allein diese Formulierung macht mich 😡🤮 viel mehr sollte sich der MENSCH selber fragen, WARUM dieser Hund diese Verhaltensweisen entwickelt hat?!?!?! SCHULD ist IMMER der MENSCH!!!!
 
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Dogorama-Mitglied
29. Jan. 08:45
Das ist jetzt nur eine Diskussion um Begriffe, aber für mich ist das Down ein Kommando, etwas zu tun. Ein Abbruchsignal ist es für mich nicht, denn ich möchte damit ja nicht immer ein Handeln des Hundes unterbrechen. Durch die bedingungslose Ausführung erübrigt es sich, ein Abbruchsignal voraus zu schicken. Ich bin so ehrgeizig, das auf jeden Fall ins Training aufzunehmen. Weil ich es so sinnvoll finde, wenn es erreicht werden kann. Genau wie das konsequente um Erlaubnis fragen, bevor etwas gefressen wird. Und in Perfektion das überhaupt bei allem um Erlaubnis fragen. Auch wenn es ein langer Weg ist.
Wir sprechen hier von ganz unterschiedlichen Ansätze, von unterschiedlichen Triebveranlagten Hunde und von ganz unterschiedlichen Ziele.

Boyo muss nix gemacht werden. Er macht nix, er läuft im Alltag mit. Das was ich bei ihm zu Beginn mit lernen gemacht habe war sowas von pillepalle und für mich persönlich ist er ein liebevoller, netter Hund aber total langweilig.
Er will z.b auch nicht arbeiten. 🥴

Beschreibe ich die Erziehung meiner Belgier, dann sieht das ganz anders aus. Sehr stark ausgeprägter Beutetrieb, das ganz schnell zum Jagdtrieb wird, Durchsetzungsvermögen, auch mit gegenüber, sehr viel Trieb nach Bewegung und Auslastung.
Bei solchen Hunde sind erlernte Abbruchsignale unter Umständen lebenswichtig.

Jetzt meine Spitze, sehr territorial, Artgenossen gegenüber oft überheblich. Besonders Rüden sind oft sehr selbständig und stur.
Ganz andere Wege sind hier gefordert. Oft kein will to please. Das muss alles von mir erarbeitet werden.
Die Spitze verweigern das Platz als Abbruch. Das NEIN wird akzeptiert, auf diesem Abbruch kommt weiteres, je nach Situation, das muss dann aber als freundliche alternative gelten.
So kommen z.b. meine Hunde immer ganz schnell und freudig auf direktem Weg zu mir. Weil ich die positive Alternative bin .... Das hört sich jetzt irgendwie lustig an. Ist aber so.
 
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Sonja
29. Jan. 08:48
Für mich ist alternativ Verhalten etwas, dass der Hund irgendwann von sich aus zeigt. Also quasi Hund sieht Reh und legt sich selbst ab oder kommt zum Besitzer. Sobald ich dem Hund in so einer Situation nen Befehl geben muss ist das für mich ein Abbruch.
OK, dann verwenden wir die Begriffe unterschiedlich.
 
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Dogorama-Mitglied
29. Jan. 08:50
Drinnen - es fällt Nala schwer, manchmal braucht sie eine kleine Ermahnung, aber sie lässt alles liegen. Draußen muss ich noch Filmen.
Sie respektiert das "lass das" nicht wirklich.
Sie ist unruhig, sie geht eigentlich aus dem liegen Kommando selbständig raus. Blödelt etwas und du korrigierst das nicht.
Aus dem Grunde klappt es draußen mit ihr nicht.
Sie will es genauer wissen. Wäre ihr gegenüber auch fairer.
 
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Sonja
29. Jan. 08:52
ME gibt es keine UNARTEN bei einem Hund!! Allein diese Formulierung macht mich 😡🤮 viel mehr sollte sich der MENSCH selber fragen, WARUM dieser Hund diese Verhaltensweisen entwickelt hat?!?!?! SCHULD ist IMMER der MENSCH!!!!
Wenn meine Hunde Unarten entwickelt haben, dann, weil ich noch lerne, noch nicht perfekt bin. Und zum Teil, weil in den ersten Lebensmonaten von anderen die perfekte Erziehung versäumt wurde.
Mit dem Begriff wird die Verantwortung des Menschen nicht verschoben auf den Hund. Er macht nur deutlich, dass es aus Menschensicht unerwünschtes Verhalten ist.
 
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Dogorama-Mitglied
29. Jan. 08:57
ME gibt es keine UNARTEN bei einem Hund!! Allein diese Formulierung macht mich 😡🤮 viel mehr sollte sich der MENSCH selber fragen, WARUM dieser Hund diese Verhaltensweisen entwickelt hat?!?!?! SCHULD ist IMMER der MENSCH!!!!
🥴 da magst du ja im grundsatz Recht haben.
Wenn aber Welpen durch falsche Aufzucht bereits ein "Fehlverhalten" zeigen, Hundeanfänger das nicht richtig deuten, Trainer dann überfordert sind oder ganze Trainingsansatz für viele Hunde oft falsch sind, dann haben wir leider das eine oder andere Fehlverhalten für das mancher Besitzer zunächst nichts dafür kann.

Dass meine Hunde so sind wie sie sind haben andere Menschen dazu beigetragen.

Dann geht es auch darum wie kann ich so ein Verhalten steuern. Welche Möglichkeiten gibt es.

Evtl. kannst du was sinnvolles beisteuern.

Ergänzung: sicher hat dein Hund als Welpe auch Verhalten gezeigt, das du in welcher Art auch immer regeln, erziehen, umlenken musstest.

Z.b. sich nicht in Fuchsscheiße wälzen, keine Scheiße zu fressen, keinem Jogger nach laufen.
Mach es oder lass es war die Frage. Ob und wie man das lösen kann ....
 
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Sonja
29. Jan. 08:59
Sie respektiert das "lass das" nicht wirklich. Sie ist unruhig, sie geht eigentlich aus dem liegen Kommando selbständig raus. Blödelt etwas und du korrigierst das nicht. Aus dem Grunde klappt es draußen mit ihr nicht. Sie will es genauer wissen. Wäre ihr gegenüber auch fairer.
Es gibt kein Liegen-Kommando. Die Hunde können sich frei bewegen, dürfen nur nichts vom Boden aufnehmen. Ich möchte ihnen die Möglichkeit lassen, ganz aus der Situation zu gehen (das macht Shiba dann gerne) oder so viel Abstand zu halten, wie sie wollen. Um es etwas schwerer zu machen, kicke ich das eine oder andere Teil in ihre Richtung.
Nala hat schon eine gute Entwicklung hinter sich, aber es fällt ihr tatsächlich noch sehr schwer, alles zuverlässig liegen zu lassen. Wenn ich nicht gerade filme, und sie an einem Teil schnuppert, sich dann aber entscheidet, es liegen zu lassen, gibt es ein Lob. Wenn sie sich richtig an mich wendet, mich anschaut, wird das gefeiert. Wenn sie zu sehr auf ein Leckerli zu robbt, kommt von mir ein Sssssst als Korrektur.

Meinst Du, es ist einfach zu früh für die Draußen-Übung, solange sie Drinnen noch nicht gefestigt ist?
 
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R
29. Jan. 09:00
Mein zwergi hatte keine Sozialisierung im freien in ihrem ersten Lebensjahr. Sie kannte nur Wohnung mit Hunden und das war für alle dann das "normale" leben. Drinnen gab es kaum etwas, das sie nicht von selbst verstand. Draußen kam noch eine Menge na Baustellen dazu und eine ganze Reihe Entwicklungsphasen, wie sie mit den reizen die umwelt wahrnimmt. Ein Abbruchsignal, eher selten nötig. Elementar gegen Panik und verhibbeln wegen irgendetwas (was m auch nicht immer gleich erkennt- Echo zb) das Halt-/Stoppsignal✌🏼.

Ab da hat man Zeit, für Passanten, Management von unschönen Zeugs das rumliegt, Alternativverhalten etc. Es ist auch nicht immer ein Abbruch, sondern schlicht die verzögerung. Genauso wenn fremde Hunde kommen. Erstmal halt, grüßen,okay und dann geht's. :) Ich kann das saubere Stop/halt als Vorstufe zu vielem nur sehr sehr empfehlen.
 
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Dogorama-Mitglied
29. Jan. 09:02
Es gibt kein Liegen-Kommando. Die Hunde können sich frei bewegen, dürfen nur nichts vom Boden aufnehmen. Ich möchte ihnen die Möglichkeit lassen, ganz aus der Situation zu gehen (das macht Shiba dann gerne) oder so viel Abstand zu halten, wie sie wollen. Um es etwas schwerer zu machen, kicke ich das eine oder andere Teil in ihre Richtung. Nala hat schon eine gute Entwicklung hinter sich, aber es fällt ihr tatsächlich noch sehr schwer, alles zuverlässig liegen zu lassen. Wenn ich nicht gerade filme, und sie an einem Teil schnuppert, sich dann aber entscheidet, es liegen zu lassen, gibt es ein Lob. Wenn sie sich richtig an mich wendet, mich anschaut, wird das gefeiert. Wenn sie zu sehr auf ein Leckerli zu robbt, kommt von mir ein Sssssst als Korrektur. Meinst Du, es ist einfach zu früh für die Draußen-Übung, solange sie Drinnen noch nicht gefestigt ist?
Puuu Sonja, dazu muss ich später was schreiben.
Meine Tiere fordern jetzt meine Zeit.
Ist doch sehr zeitaufwändig, solch einem Thema zu folgen und zu erläutern.

Nur so weit, ich gehe immer den Ansatz ... Nicht ausweichen!
Meine Hunde sollen in jeder Situation zu mir kommen.
Wer Angsthunde trainiert, richtig trainiert!weiß von was ich rede.
Ausweichen ist die schlechteste Lösung für mich.