Aus anderen Threads zum Thema Hundebegegnungen und Leinenpöbelei habe ich mitgenommen, dass es gut ist, wenn der Hund nicht völlig aus der Situation genommen wird, sondern den entgegenkommenden Hund noch wahrnehmen und das Gesehene verarbeiten kann. Dabei soll er aber lernen, dass Pöbeln nicht erwünscht ist, sondern ruhig bleiben.
Wenn ich ihn dann ins Fuß nehme oder sogar wende, nehme ich ihn dann nicht zu sehr aus der Situation raus?
Jein.
Das ist ja immer situationsbedingt.
Kommt auf die Energie von deinem.hund und dir an und der Energie des anderen.
Das lässt sich niemals pauschal beantworten.
Boyo ist ein netter Hund, der jedem Hund ohne mein Zutun freundlich begegnet, kommt einer den er nicht riechen mag, geht er von sich aus einen Bogen. Ohne Leine.
Emmy ist territorial und gleichzeitig bei Hunden sehr unsicher. Blöde Mischung.
Sie muss ich in meine Konzentration bringen. Den anderen anschauen geht bei ihr nur kläffend. Sie will dann auch keinen Kontakt.
Akzeptiert aber z.b. wenn ich komplett die Führung übernehme, mit dem anderen angeleinten Hund auf mich fixiert zu laufen.
Ina ist sehr neutral. Da meine Hunde fast immer frei laufen, muss ich wenn sie einen Hund sieht das zu mir verlangen, denn ich will nicht dass der pubertierende Hund losspurten lernt und sich verselbständigt.
Ich verlange dann den Blickkontakt von ihr und laufe am anderen Hund vorbei.
Teddy hat Kampferfahrung. Leider haben viele Ersthundebesitzer durch das stehen bleiben und schauen, ihrem Hund "fixieren" unbewusst beigebracht.
Teddy lässt sich von keinem Junghund fixieren.
Denn in der Hundesprache ist die eine ordentliche Frechheit. Die Stufe von schauen, fixieren, drohen, geht so schnell und die Menschen neben solchen Hunden merken es nicht.
Teddy antwortet also sofort auf so eine Antwort.
Also ist da Richtungswechsel für mich in bestimmten Situationen bis er sich auf mich konzentriert durchaus wichtig.
Ich muss oft genug mit 4 Hunden an einem fixierenden Junghund vorbei, der dann meistens noch in die Leine springt und mit droh oder frustkläffen beginnt
Es hört sich in der Allgemeinheit so an, als würde jeder Hund gleich erzigen werden können.
Das ist halt nicht so.
Je eigenständiger, je selbstbewusster, aber auch bei Angst, muss der Hund unterschiedlich bzw angepasst lernen dürfen.
Macht auch noch einen großen Unterschied ob ich einen jungen Hund, ausbilde und Prüfungen laufen möchte. Das wird natürlich im Alltag mit übernommen. Und da ist eben nicht erwünscht, dass der Hund hinsteht und überlegt, oder was fixiert was auch immer.
Mir fällt es schwer das richtig zu beschreiben. Weil Hunde eben so viel feiner agieren und es so viele Stufen gibt zu handeln oder nicht ...
Sophie E. hat es z.b. gut beschrieben.