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Sonja
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 131
zuletzt 5. Feb.

"MACH ES !" statt "LASS ES !"

Wir alle kennen das: Unsere Hunde tun immer wieder Dinge, die wir nicht wollen. Sei es Staubsauger spielen, Leinenpöbelei, Ziehen an der Leine oder Wild jagen, ... Irgendwelche Unarten hat jeder Hund. Viele Erziehungtipps zu diesen Problemen beinhalten ein Abbruchsignal wie "LASS ES". Im Mittelpunkt steht häufig das Verhindern von unerwünschtem Verhalten. Je mehr ich mich mit verschiedenen Erziehungsmethoden beschäftige, desto mehr tendiere ich dazu, dem Hund stattdessen ein Alternativverhalten abzuverlangen. Also zum Beispiel den intensiv schnüffelnden Hund bevor er fressen kann, was ihn so sehr interessiert, zu einem Hand-Touch aufzufordern. Oder dem Leinenpöbler ein Bei-Fuß-Gehen abzuverlangen. Aber ist das wirklich in jeder Situation praktikabel? Was meint Ihr?
 
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Lena
29. Jan. 19:46
Lese gerade, Du hast es anders aufgebaut. Werde also auf das Nein/ 🤮 verzichten. Und immer nur das Futter oder was ich sonst auslege bestätigen. Bin auf die Antwort der Hunde gespannt.
Ja, das Futter-Suchspiel ist wirklich sehr spannend für die meisten Hunde 🤗

Darf ich fragen wie du es dann aufbauen willst?? Wenn du es ganz ohne ein nein etc. machen willst?
Also was willst du tun, wenn deine Hunde das „Verbotene“ nehmen wollen oder es sogar schon im Maul haben, weil du vielleicht zu spät reagiert hast?

..und darf ich fragen was der Emoji (🤮) hinter dem Nein bedeuten soll…..??
🤔
[spontan würde ich es so interpretieren, dass du ein Abbruchsignal zum kotzen findest..!?]
 
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Sonja
29. Jan. 21:31
Ich finde den Austausch hier auch sehr wertvoll. Bisher hab ich meine Hündin sehr oft nach einem Abbruch intuitiv zu mir eingeladen, aber nicht immer. Lässt mich nachdenken. Danke dafür!
Ich ertappe mich auch immer wieder dabei, das positive Feedback zu vergessen, dabei ist das das wichtigste und effektivste.
 
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Sonja
29. Jan. 21:33
Das mit dem an der Leine ziehen kenne ich nur zu gut. Ich habe dafür entschieden, eine Schleppleine zu verwenden. Zumindest wen der Spaziergang an Feldern und im Wald stattfindet. Die normale Leine habe ich auch dabei und mache sie fest wenn wir an die Straße kommen. Es funktioniert super.
Wenn ich mit Schleppleine (mit nur 1 Hund) losgehe, fasse ich sie bei Bedarf einfach kurz. Aber unsere 4 ziehen auch alle nicht heftig.
 
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Sonja
29. Jan. 21:41
Was das Anti-Giftköder-Training angeht haben wir gar nicht so viel gemacht ehrlich gesagt.. Wir haben daheim als Welpe immer mal wieder geübt, dass er Essen auf dem Boden nicht einfach nehmen darf, egal ob es „sein“ Futter ist oder sonst was, was eigentlich für ihn ist, oder ob es „Menschen-Essen“ ist. Da wurde „richtiges“ Verhalten gelobt (und manchmal durfte er am Ende das Leckerlie etc. dann haben, manchmal bekam er ein anderes, manchmal nur Lob) und „falsches“ Verhalten mit einer Warnung („ähäh“) möglichst schon vorher unterbrochen oder zur Not, wenn er mal schneller war, gabs ein „hey“ und entsprechende Körpersprache (z.B. ein Schritt auf den Hund zu), dann hat er es fallen lassen. Das „aus“ (Gegenstand aus dem Maul ausgeben) haben wir gesondert geübt, aber auch nur minimal, dann hatte er es verstanden. Seit dem setzen wir es einfach regelmäßig ein, sei es beim Spiel oder wenn er nen Kauartikel etc. bekommt, einfach mal so zwischendurch. Geübt haben wir das mit Spielzeug und indem wir unsere Körpersprache einsetzen, wie es Hunde tun würden in so einer Situation. Also Hund hat Spielzeug im Maul und ich in der Hand, man zergelt z.B., dann hält man inne und sagt das Kommando (am Anfang noch ohne, wenn der Hund es verstanden hat, dann erst kommt das Wort dazu), dann beugt man sich leicht mit dem Oberkörper über das Spielzeug drüber, bis der Hund loslässt. Dann sofort Druck rausnehmen und zurück lehnen und entspannen. Und ich muss sagen er gibt zu 99% zuverlässig sofort alles aus, auch auf Entfernung, und frisst draußen nur von mir verstreute Leckerlies, die er auf Kommando suchen darf, und lässt alles andere Essbare links liegen 🙃 Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Wir haben diese Dinge also eher nur mit „lass es“, statt mit „mach es“ trainiert. Aber wie ich ja bereits ein paar Kommentare vorher geschrieben hatte, trainieren wir andere Dinge auch mit Alternativen, z.B. bei Begegnungen (egal ob Fußgänger, Jogger, Fahrrad, Hund, etc.) ist die positive Alternative mich anzusehen, anstatt in der Leine zu hängen und hin zu wollen.. 🙈☺️
Bei unsere Labbis hat diese Art zu üben nicht viel gebracht, wobei wir mit Benny auch erst im 7. Lebensmonat anfangen konnten. Und Nala ist beim Thema Fressen ziemlich extrem.
Aber ich habe auch ein bisschen gebraucht, um mir klar zu werden, worauf ich hinaus will und wie ich das erreichen könnte.
Ich bin ein bisschen neidisch auf Euren Erfolg.
 
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Sonja
29. Jan. 21:51
Was ich noch zum klassischen Anti-Giftköder-Training anmerken wollte: Bedenkt, dass der Hund riecht, dass ihr z.B. die Fleischwurst ausgelegt habt, also dass da euer Geruch schon dran ist! Und das beeinflusst das Training sehr! Am besten man fasst die Sachen gar nicht an, sondern mit Handschuhen oder sonst wie.. oder lasst es jemand anderen machen oder so. Oder nur die Packung aufmachen, aber nicht rausholen und dann mit Packung in die Dose. (wobei ich auch kein Fan von der Dose bin, weil das auch wieder so gestellt ist und die Übertragung aufs „richtige Leben“ klappt oft eben nicht wie gewünscht aus verschiedenen Gründen.. deshalb übe ich es lieber gleich realistischer, aber das ist nur meine persönliche Einstellung) Deshalb nutze ich auch so gerne Situationen wie auf dem Video, wenn Menschen Essensreste irgendwo hinterlassen, die dann definitiv nicht nach mir riechen! 😉 Weil grad das ist oft die Ursache dafür, dass es bei ausgelegten Dingen klappt, aber nicht bei Essbaren, das tatsächlich zufällig irgendwo rumliegt…..
Ohne die Dose geht es bei Nala nur mit Leine, sie lässt die Sachen noch nicht zuverlässig liegen.
Später brauche ich nichts auszulegen, es liegt immer genug rum. Das kommt dann zwar auch für mich überraschend, aber das ist wie mit den Rehen. Die überraschen mich nicht wirklich, weil sie irgendwie immer da sind.

Ich bin heute ein paar Schritte zurück gegangen im Training. War mit Nala an der Schleppleine alleine unterwegs.
Ab und zu habe ich ein Stück Trockenfleisch auf den Weg geworfen, bei zu viel Interesse Sssssssst, gleichzeitig an der Schleppleine festgehalten, so dass sie nichts schnappen konnte. Damit verdeutliche ich ihr noch mal, was ich eigentlich von ihr erwarte.
Ich bin mir nicht sicher, ob sie nur geschnuppert oder es sich geschnappt hätte. Ich habe es einfach nicht darauf ankommen lassen.
Ab und zu habe ich ein Leckerli am Wegrand "verloren" und sie zum gemeinsamen Suchen eingeladen. Sie war begeistert.
 
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R
30. Jan. 21:56
Es gab Mal so einen youtube Trend...leider finde ich das gerade nicht... Da wird der hundenapf gefûllt und bspw ein Kuscheltier oder ein Halter lässt den Hund zusehen wie man das "ratzfatz aufgefuttert" wird. Kurz drauf macht das plüschi oder Schlemmer ein stocken und fällt regungslos um. Der Hund der vorher interessiert war, meidet sofort den napfinhalt.
Kommt dem fuchskackealarmschrei (Googlebar sehr liebevoll geschrieben) sehr nah.
Ich habe das halt/Stoppsignal und kann dann in Ruhe ja/nö sagen. Wenn sie Mal was drin hat (kommt manchmal aus den Situationen wie suchaufgabe heraus einfach vor) habe ich auch das "rumwürghusteln" vorgespielt und siehe da hund hat erstmal ausgespuckt. Das riesig gelobt und mit Extraleckerei bekräftigt und bäm :) sie hat gerne abgegeben. Nun ist das letzte allein aber kein heilmittel- Hund ist nicht doof und n Leckerlie in der Tasche ist meist kleiner und später noch da im Vergleich zu einem döner. Daher wichtig, das ein vorgrundsatz zum mitreden bei solch schnellen Entscheidungen des Hundes eingebaut wird. Einige gucken auch bevor was fressen(also Besitzer Anfrage und ansonsten gibt's gar nix) auch alles übung.
Ich werfe Leckerlies zum suchen und verstecke einzelne an den bäumen. Hund kann es unterscheiden von Ziel und Zufallsfund.
 
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Sonja
30. Jan. 22:08
Es gab Mal so einen youtube Trend...leider finde ich das gerade nicht... Da wird der hundenapf gefûllt und bspw ein Kuscheltier oder ein Halter lässt den Hund zusehen wie man das "ratzfatz aufgefuttert" wird. Kurz drauf macht das plüschi oder Schlemmer ein stocken und fällt regungslos um. Der Hund der vorher interessiert war, meidet sofort den napfinhalt. Kommt dem fuchskackealarmschrei (Googlebar sehr liebevoll geschrieben) sehr nah. Ich habe das halt/Stoppsignal und kann dann in Ruhe ja/nö sagen. Wenn sie Mal was drin hat (kommt manchmal aus den Situationen wie suchaufgabe heraus einfach vor) habe ich auch das "rumwürghusteln" vorgespielt und siehe da hund hat erstmal ausgespuckt. Das riesig gelobt und mit Extraleckerei bekräftigt und bäm :) sie hat gerne abgegeben. Nun ist das letzte allein aber kein heilmittel- Hund ist nicht doof und n Leckerlie in der Tasche ist meist kleiner und später noch da im Vergleich zu einem döner. Daher wichtig, das ein vorgrundsatz zum mitreden bei solch schnellen Entscheidungen des Hundes eingebaut wird. Einige gucken auch bevor was fressen(also Besitzer Anfrage und ansonsten gibt's gar nix) auch alles übung. Ich werfe Leckerlies zum suchen und verstecke einzelne an den bäumen. Hund kann es unterscheiden von Ziel und Zufallsfund.
Ich habe von der Methode auch schon gehört, zum Beispiel beim Scheiße fressen. Dass man sich über den Haufen stellt und angeekelt Igitt schimpft und zetert. Da ist zum Teil schauspielerisches Talent gefragt, bei Scheiße kann man allerdings ehrlich sein. 🤑
Ich probiere das auf jeden Fall mal aus.
 
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Sonja
30. Jan. 23:14
Ein Beispiel, wo es ohne Abbruchsignal funktioniert hat: Yoshi ist gerne jagen gegangen. Er holt aber auch sehr gerne den Futterbeutel. Wenn er jetzt Wild bemerkt und los rennt, pfeife ich 1x (als Superrückruf), rufe DUMMY und werfe den Futterbeutel in die Gegenrichtung, sobald er in meine Richtung schaut. Das hat in letzter Zeit immer funktioniert.
 
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Cara
31. Jan. 04:49
Ich habe von der Methode auch schon gehört, zum Beispiel beim Scheiße fressen. Dass man sich über den Haufen stellt und angeekelt Igitt schimpft und zetert. Da ist zum Teil schauspielerisches Talent gefragt, bei Scheiße kann man allerdings ehrlich sein. 🤑 Ich probiere das auf jeden Fall mal aus.
Bei scheiße und Pferdeäpfeln hat bei uns tatsächlich geholfen, das Abbruchsignal zu nutzen und zu belohnen, dass sie zu mir kommt.
Pferdeäpfel waren ihr Endgegner......der Hund war plötzlich wie auf Droge bei frischen Pferdeäpfeln 😂
Heute sind wir an nem Punkt wo sie Pferdeäpfel sieht, mich anschaut und sich orientiert, Lob und sie freut sich n Ast ab 😊 klappt mittlerweile sogar im Freilauf 👍🏻 keine Pferdeäpfel mehr 😍😂
Das Alternativverhalten "zu mir kommen" hat sie beim ersten Mal von selbst angeboten und ich hab es einfach nur mega verstärkt
 
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Lena
31. Jan. 14:25
Bei unsere Labbis hat diese Art zu üben nicht viel gebracht, wobei wir mit Benny auch erst im 7. Lebensmonat anfangen konnten. Und Nala ist beim Thema Fressen ziemlich extrem. Aber ich habe auch ein bisschen gebraucht, um mir klar zu werden, worauf ich hinaus will und wie ich das erreichen könnte. Ich bin ein bisschen neidisch auf Euren Erfolg.
Ja.. haben bei vielen Dingen auch ne Weile gebraucht um unseren Weg zu finden.. 😉 bei manchen Punkten bin ich weiterhin auf der Suche 🤷🏽‍♀️😅
Danke ☺️ ..dafür haben wir aber andere Baustellen, an denen wir natürlich fleißig arbeiten 🙃
Und ne Garantie würd ich trotzdem nicht drauf geben, dass Samu nicht doch mal was fressen würde, oder es zumindest versuchen würde…. 😝