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Lea
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Anzahl der Antworten 76
zuletzt 9. Nov.

Leinenführigkeit ist der Horror

Hallo, ich verzweifle! Ich weiß langsam nichtmehr weiter. Mein Hund ist unmöglich an der leine… Ich weiß nicht ob es an mir liegt oder woran sonst. ich hab schon alles probiert, umdrehen, stehen bleiben, ihn blockieren usw. Nichts hilft. Ich bin so am Ende… ich liebe ihn so sehr aber ich kann nichtmehr normal mit ihm raus. Es gab eine kurze zeit in der es so gut geklappt hat und jetzt geht es so drastisch berg runter.. Es ist so schade aber mir vergeht einfach die lust. Ich werde ihn jetzt natürlich nicht weg geben oder ähnliches aber ich wäre so unendlich dankbar für tipps. Ich schildere mal die heutige situation. Ich habe eine etwas längere leine. An der straße soll er eng bei mir gehen, bis wir die wiese erreichen auf der ich die leine dann länger lasse. Macht er, aber nicht gut. er weiß genau wo die leine “endet” und genau bei dem punkt rammt er fester in die leine. das heißt ich bleibe ungefähr 70x stehen bis wir die wiese erreichen. Was aber nur teilweise was bringt. Sobald wir die wiese dann erreichen geht es richtig los mit zerren usw. Genau ab dem moment drehe ich dann spätestens um und gehe nach hause weil ich es einfach nicht mehr aushalte. Ich bin so frustriert.. Wenn ich in der woche jeden tag 2-3x mit ihm raus gehe dann klappt von diesen 20 spaziergängen nur ein einziger.. ☹️☹️☹️😖😖😖
 
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Melanie
5. Nov. 10:06
Umdrehen, stehenbleiben, ist nicht Alltagstauglich. Also finde ich. In der Hundeschule kam der Tipp, Halsband. Also wenn er tun darf "was er will" am Geschirr. Wenn er ruhig gehen soll Halsband. Bei unserem klappt das
 
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Simone
5. Nov. 10:10
Versuch dich mal mit dem Problem beim Rütter zu bewerben. Die Trainer sind super, mir haben sie helfen können und mein Problem gelöst. Das bekommst mit Youtube und selber probieren nicht in den Griff.
 
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Kerstin
5. Nov. 10:10
Wie sieht es denn daheim aus? Also wie viele Entscheidungen darf er selbst treffen? Spielzeug immer zur Verfügung? Fressen immer im Napf? Wird er gestreichelt, wenn er es will? Das Problem kann auch schon bei sowas anfangen. Also wenn er immer und alles sonst selbst entscheiden kann, dann fällt es einem Hund schwer, genau diese eine Entscheidung, also dir die Führung bei Gassigängen zu überlassen, nicht selbst treffen zu wollen. Ansonsten wäre da sicherlich ein Trainer ratsam. Da sollte dann jemand live draufschauen, wo der Ursprung des Problems liegt.
 
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Nikita
5. Nov. 10:13
Hey, Probier mal vor dem spazieren zu gehen mit ihm zu spielen oder ihn mental schonmal ein wenig auszulasten, hat bei meinem pubertierenden loki damals Wunder bewirkt🙏🏼😄 Dann ist die Energie teilweise schonmal raus und er wird beim spazieren gehen nicht direkt so aufgeregt sein und sich einfacher auf dich konzentrieren. Ich hab wirklich auch damals alles probiert, obwohl loki wirklich gut erzogen war bis zur Pubertät🤦🏻‍♀️ Wir arbeiten jetzt hauptsächlich mit positiver Bestätigung durchs Futter. Sprich ganz anfangs Futter in der rechten Hand, ich führe ihn links vor mir und wirklich Futter vor die Nase und dann ein paar Kreise drehen. Das haben wir sogar in der Wohnung geübt! Und dann irgendwann ohne Futter bzw. Futter hinter dem Rücken halten beim gehen das er lernt dich anzugucken. Und wirklich bei jedem angucken anfangs belohnen! Es dauert aber es lohnt sich. Wenn er auf etwas anderes fixiert ist hab ich ihn gerufen und bin in die andere Richtung gesprintet, hat er mich angeschaut auch wenn es nur eine Sekunde war direkt belohnt. 😄 Du musst die erste Zeit wirklich dran bleiben aber es lohnt sich! Wenn die einmal verstehen das dieses Futter der gewinn ist, ist deren Motivation zu gefallen viel höher 🙆🏻‍♀️ ich hoffe das hilft dir ein wenig 😄
 
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Lea
5. Nov. 10:15
Wie sieht es denn daheim aus? Also wie viele Entscheidungen darf er selbst treffen? Spielzeug immer zur Verfügung? Fressen immer im Napf? Wird er gestreichelt, wenn er es will? Das Problem kann auch schon bei sowas anfangen. Also wenn er immer und alles sonst selbst entscheiden kann, dann fällt es einem Hund schwer, genau diese eine Entscheidung, also dir die Führung bei Gassigängen zu überlassen, nicht selbst treffen zu wollen. Ansonsten wäre da sicherlich ein Trainer ratsam. Da sollte dann jemand live draufschauen, wo der Ursprung des Problems liegt.
Also sein spielzeug liegt immer in einer kiste in meinem Zimmer, wenn diese offen ist kann er das spielzeug gerne nehmen wenn ich sie aber zu mache ist schluss. Essen kriegt er nur 2x am tag und auch erst auf mein kommando also der napf ist nicht immer voll. Aber auf das mit dem streicheln hab ich garnicht geachtet.. muss ich mal beobachten 👀
 
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Dogorama-Mitglied
5. Nov. 10:15
ich habe ein halsband und ein halti, er ist schon sehr stark.. und so hab ich ihn etwas besser unter kontrolle. Ich mache die leine am halsband fest und am halti.
Halti ist halt auch nicht einfach zu händeln und kann nach hinten losgehen. Schau dir meinen Hund an, 40 kg!! , ich mach das mit der Doppelleine. An Halsband und Geschirr.
 
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Dogorama-Mitglied
5. Nov. 10:17
Genau das ist auch meine Befürchtung. Lieber stellt man sich dem Problem, als so zu tun, als wäre es nicht da. Freiheiten muss man sich leisten können, durch Gehorsam und somit auch Sicherheit für alle Beteiligten.
So sehe ich das auch. Meine hört aufs Wort aber wenn wie jetzt Brumpfzeit ist, sind die Ohren auch manchmal in der Nase 🤣 da gibt es dann mal ne Schleppleine. Wird wieder bisschen mehr trainiert als sonst und nach zwei Tagen läuft es wieder. Besser zwei Tage Schleppleine als evtl. den Hund verlieren weil er durch Jagtverhalten überfahren wurde.
 
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Dogorama-Mitglied
5. Nov. 10:22
Zum Rückruf empfehle ich dir diesen Beitrag: https://dogorama.app/de-de/forum/Erziehung_Training/Der_Rueckruf_-_eine_Herzensangelegenheit-jriJjxaE7LkJ8lpLqaNm/ Wenn man weiss, was für den eigenen Hund eine Top-Belohnung ist, schafft man eigentlich bei jedem Hund einen zuverlässigen Rückruf. Bei der Leineführigkeit habe ich den Eindruck, dass mehrere Dinge zusammenspielen. Dein Hund orientiert sich nicht an dir Du startest schon gestresst Ausserdem fehlt wahrscheinlich eine klare Linie. Bevor du überhaupt anfämgst zu trainieren, musst du dir überlegen, wie deine Erwartungen aussehen. Darf er vor dir gehen, darf er schnüffeln, darf er Seite wechseln, darf er markieren? Die grundsätzliche Orientierung kann man zB folgendermassen trainieren. Du gehst mit deinem Hund auf ein Feld o.ä. (wenig Ablenkung, Platz in alle Richtungen). Der Hund kriegt die volle Leinenlänge und du gehst langsam und entspannt einfach nur kreuz und quer. Jedes Mal wenn dein Hund dich gerade überholen will, wechselst du die Richtung. Ansonsten achtest du aber nicht auf den Hund. Kein Anschauen, keine Ansprache. Der Hund kann entscheiden: sich an dir orientieren oder in die Leine knallen. Die meisten Hunde verkleinern relativ schnell ihren Radius. Wenn er seine Aufmerksamkeit auf dich lenkt, wird er ruhig(!) gelobt.
 
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Dogorama-Mitglied
5. Nov. 10:31
Was mir auch noch gerade eingefallen ist, Dobis neigen ja nunmal zum nervösen Rumhibbeln. Hast du deinem Hund Ruhe beigebracht? Also kann er auch draussen entspannen oder ist er dort immer auf 180? Wenn du kaum auf der Wiese angekommen schon wieder nach Hause gehst, lernt dein Hund ja auch nichts. Ich würde dir stattdessen empfehlen, dass du einfach stehen bleibst, dich auf deine Atmung konzentrierst und runterkommst. Falls du das nicht kannst, weil dein Hund zu sehr an der Leine rumhampelt, such dir den nächsten Baum. Dann bindest du ihn fest, stellst dich daneben und konzentrierst dich einfach nur auf dich und deine Atmung. Nur wenn du selber ruhig bist, kannst du die Ruhe auch auf deinen Hund übertragen.
 
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Dogorama-Mitglied
5. Nov. 10:35
Ohne jetzt alle Kommentare gelesen zu haben, habe ich folgende Hinweise/Tipps für dich (wir arbeiten gerade selber sehr intensiv an der Leinenführigkeit): 1. Such dir einen Trainer/Trainerin, die passt (also sympathie-mäßig und vom Ansatz her) 2. Bring Ruhe rein. Geh mit deinem Hund vor die Haustür, und da bleibst erstmal 5 Minuten stehen. Vielleicht gehst du auch gleich danach erst Mal wieder rein. Er darf lernen, dass du Spazieren gehst und er das Privileg hat, dich zu begleiten. Aber das darf er nur wenn er sich auch angemessen benimmt. 3. Führst du ihn am Halsband oder am Geschirr? Wenn du es am Geschirr machst würde ich es Mal am Halsband versuchen. (Meine denkt am Geschirr auch sie wäre ein Schlittenhund, am Halsband geht es viel besser). 4. Nochmal: Bring Ruhe rein. Fängt der Kerl an zu ziehen, sagst du ihm, dass er sich neben dich setzen soll. Und dann bleibt ihr stehen. Schau ihn nicht zu viel an und sprich nicht mit ihm. Zeig ihm, dass du einen Plan hast wo du hin willst und diesem Weg wird gefolgt. Nicht seinem. Du bestimmst und er darf mit. Wenn er ruhig bleibt gehst du eine Schritt vor usw. Versuch Selbstsicherheit auszustrahlen, mach dich gerade und groß, Schultern zurück und Blick nach vorne. Leinenführigkeit ist leider nichts was von heute auf morgen geht, da muss man am Ball bleiben. Aber mit Durchhaltevermögen wirst du es schaffen und schnell Fortschritte sehen. Und wenn mal ein Tag total ätzend ist, nimm es nicht zu schwer, dass ist für den Hund ja auch total schwer. Sei stolz auf kleine Erfolge und klopf dir auch selbst Mal auf die Schulter. Und wirklich: ein guter Trainer/Trainerin kann dir da sehr viel Unterstützung geben und sei es nur dass dir ein Profi sagt, dass du es gut machst! Wir sind auch noch lange nicht am Ziel, an bekannten Orten klappt es gut, aber bei neuen Orten hab ich manchmal das Gefühl mir wird der Arm ausgerissen ...aber es geht stetig voran... Alles Gute!