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Leonie
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Anzahl der Antworten 54
zuletzt 28. Feb.

Leinenaggression u. Probleme mit Aussenstehenden

Hallo zusammen, mir ist vorgestern etwas sehr unangenehmes passiert. Gerne würde ich eure ehrliche Meinung dazu wissen, wer im ,,Recht" ist. Hintergrundwissen: Bei meinem Hund ist eine Leinenaggression entstanden. Durch mein Fehlverhalten. Damit sind sich drei Hundetrainer einig. Zwei haben wir bereits verschließen, da sie uns nicht helfen konnten. Aktuell trainieren wir allein, ab und zu mit Hilfe einer Hundetrainerin. Mit teilweise gutem Erfolg nun. Aber dies betrifft nur Orte, die er nicht als sein ,,Revier" ansieht. Leider ist unsere Gassirunde die wir bei uns im Dorf laufen das größte Problem. Vorallem das, an dem zwei Hundegärten gegenüber liegen. Mit ebenso territorialen Hunden, die manchmal draußen sind. Mittlerweile hat es sich so sehr zugespitzt das er in die Leine geht, obwohl keiner von den Hunden draußen ist. Nun zu vorgestern: In einem Garten war ein Hund draußen. Wir hatten ca. 10:30. Ich dachte wir trainieren nun dort wieder intensiver, da er eine extrem gute Woche hatte und es außerhalb unserer eigentlichen Runde schon ohne in Leinespringen klappte. Nur noch ein Fiepsen war da. Auch die Gassirunde an sich war gut. Er schien gut drauf zu sein. Leider die Ernüchterung am Zaun, da der andere Hund auch dauerhaft dort gebellt hat. Meiner stieg direkt ein und schaukelte sich immer mehr hoch. Ich entschied mich für Ausharren und versuchen zu beruhigen als Methode. Leider in den 10 oder 15 Minuten nicht mit Erfolg gekrönt. Dann kam von zwei Häusern weiter ein Herr der mich fragte was ich mache und es nicht als Training ansah sondern eher als Tierquälung von meinem und dem anderen Hund. Außerdem fühlte er sich belästigt. Ich solle auf Hundeplätze trainieren. Darauf versuchte ich ihm zu erklären (während ich meinen Hund hielt) das wir dies bereits tun. Und hier die Heimatrunde das große Problem sei und wir deswegen auch hier vor Ort trainieren müssen. Jedenfalls wollte er das ich geh und einfach den Hund mitziehen soll. Das habe ich dann auch getan da ich keine weitere Diskussion oder Stress wollte. Dann ein Haus weiter war eine Frau an der Mülltonne beschäftigt und schrie mir zu ,,Du blöde Kuh verschwinde nun endlich mit deinem blöden Köter von hier und komm nicht wieder" Seit dem bin ich echt sehr aufgewühlt und trau mich nicht mehr die Runde zu laufen. Ich kann verstehen dass das unangenehm für die Häuser nebenan ist. Deswegen trainiere ich dort sehr selten und nur wenn es außerhalb vom Dorf wieder eine zeitlang gut lief. Nur bellen ja die Hunde an den Zäunen oft. Bei Menschen, bei anderen Hunden, bei meiner Katze wenn sie vorbei geht usw. Und wir gehen nur 3x am Tag dort vorbei und im Normalfall verweilen wir dort auch nicht zum Trainieren. Mittlerweile habe ich echt Angst das sie Tierschützer oder Polizei mal vorbei schicken und mir meinen Hund wegnehmen, da ich ihn nicht im Griff angeblich habe. Was nicht stimmt. Und ich alles andere als ihn misshandle. Ich liebe ihn über alles und trainiere sehr viel. Ob allein oder mit Hundetrainern. Ob auf einem Hundeplatz, im Feld oder in der Stadt. Wir bekommen zum Teil auch einige Komplimente wie ruhig und gut erzogen er ist. Aber diese Personen kennen halt seine Leinenaggression nicht. Was würdet ihr an meiner Stelle machen? Als ich es meiner Hundetrainerin sagte, meinte sie wir trainieren vor Ort genau dort wo das vorgefallen ist. Ich habe aber Angst davor nun. Die können mich im Dorf wohl nicht ausstehen. Einmal lag sogar Käse vor der Haustüre...
 
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Lina
Beliebteste Antwort
24. Feb. 13:17
Schwierige Situation. Zunächst einmal wird dir dein Hund nicht einfach so weggenommen, da muss ein begründeter Verdacht vorliegen. Was allerdings etwas misslich ist, ist dass du an dem Gartenzaun für mehrere Minuten verweilt hast um zu „trainieren“. Der Hund dieses Gartens macht genau seinen Job. Er beschützt sein Grundstück und ihr seid quasi Eindringlinge. Ich würde daher auf jeden Fall vermeiden länger als nötig vor dem Grundstück zu warten denn das ist für den dort wohnenden Hund auch unfair. Lauf einfach deine Runden ganz normal. Dass Hunde bellen passiert halt, aber provozieren würde ich es auch nicht indem ich 15min davor stehen bleibe.
 
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Lina
24. Feb. 13:17
Schwierige Situation. Zunächst einmal wird dir dein Hund nicht einfach so weggenommen, da muss ein begründeter Verdacht vorliegen. Was allerdings etwas misslich ist, ist dass du an dem Gartenzaun für mehrere Minuten verweilt hast um zu „trainieren“. Der Hund dieses Gartens macht genau seinen Job. Er beschützt sein Grundstück und ihr seid quasi Eindringlinge. Ich würde daher auf jeden Fall vermeiden länger als nötig vor dem Grundstück zu warten denn das ist für den dort wohnenden Hund auch unfair. Lauf einfach deine Runden ganz normal. Dass Hunde bellen passiert halt, aber provozieren würde ich es auch nicht indem ich 15min davor stehen bleibe.
 
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Simone
24. Feb. 13:25
Also 15 Minuten vorm Zaun stehen bleiben und den Hunden beim eskalieren zusehen würde mich als Anwohner auch stören. Das macht man einfach nicht im Wohngebiet. „Trainieren müssen“ gut und schön, aber die Belästigung für unbeteiligte sollte so gering wie möglich ausfallen.
 
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Nadine
24. Feb. 13:25
Ich sehe es wie Lina, ich würde dem anderen Hund den Stress nicht zumuten. Trotzdem kann dir da erstmal keiner was, wenn du das nicht dauernd stundenlang machst. Dass die Leute genervt reagieren kann ich aber nachvollziehen. Wenn ich so etwas an bestimmten Stellen üben möchte (wir haben hier auch einen Hund in einem Garten, den er gar nicht leiden konnte), hab ich vermieden da an schlechten Tagen lang zu gehen. Dann sind wir mit viel Abstand hin, Blick zum anderen Hund wurde belohnt und wieder weg. Das ganze so lange wie meiner ruhig blieb, bzw wenn der andere Hund sich aufregt nur höchstens 2-3x, um ihm auch den Stress zu ersparen. Wenn wir es nicht geschafft haben, vorbei zu gehen, auch kein Problem - dann ging es so weit, bis wayne langsam angespannt wurde, belohnt und umgedreht. Und dann einen anderen Weg genommen. Täglich 3x da lang laufen und ausharren wäre bei uns ziemlich kontraproduktiv, wenn das Gegenüber mit pöbelt. Wayne beruhigt sich da nicht, sondern steigert sich eher weiter rein, was es uns beim nächsten Mal noch schwerer macht. Aber da ist ja jeder Hund unterschiedlich.
 
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Leonie
24. Feb. 13:27
Vielen Dank schon mal für eine lieben und ehrlichen Antworten 😊
 
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Angelika
24. Feb. 13:31
Wir haben bei einer Gassirunde auch eine Hündin die unsere nicht mehr mag, seit sie Erwachsen ist. Da würde sie auch gleich anfangen. Unsere hat ein Geschirr an , wo ich vorne unten und oben unsere Leine anmachen kann, bevor ich zu dem Haus mit Garten komme Leine ich sie an beiden Seiten an und lass sie Fuß gehen, wenn sie versucht reinzugehen in der Leine funktioniert das ganz gut, das sie auch vorne angeleint ist…. Und wenn sie es trotzdem versucht, geh ich vielleicht noch einmal vorbei, mittlerweile funktioniert das meistens…. Aber zuoft würde ich es auch nicht machen… am Anfang hab ich ihr schon ein Leckerlie vorher vor die Nase gehalten…. Ist natürlich schwer wenn sich die Nachbarn belästigt fühlen, vielleicht hättest du vorher mal mit ihnen sprechen können… würde ich vielleicht jetzt mal ohne Hund machen, dann sind sie vielleicht aufnahmebereiter. Sag ihnen, du willst ja auch das es mit deinem Hund besser wird und das du mit deiner Trainerin drann bist und diese auch meinte das ihr das auch Vorort üben solltet, teilweise, vielleicht kannst du ja mit ihnen einen guten Zeitpunkt dafür ausmachen. Dann fühlen sie sich eingebunden….eventuell kann beim Gespräch auch deine Trainerin dabei sein. Und entschuldige dich für die Unannehmlichkeiten, das hilft auch…. Glaub dauerhaft vor dem Zaun stehen bleiben würde ich auch nicht
 
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Alexandra
24. Feb. 13:36
Um ehrlich zu sein, ich finde stehenbleiben und ausharren auch nicht optimal bei dieser Konstellation und kann die Anwohner auch verstehen. Vor allem wenn es auch Leute sind, die vielleicht keine Hunde haben bzw dieses Problem und das Trainieren nicht verstehen können. Das ist schade und ich kann verstehen, dass es einem damit nicht gut geht. Wäre es denn eine Option mit dem Besitzer des anderen Hundes zu reden und ihn evt in Training miteinzubeziehen? Also das er vielleicht auch draußen ist und auf seinen Hund einwirken kann?
 
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Leonie
24. Feb. 13:42
Vielen Dank nochmals. Eure Tipps sind toll. Auch die Trainingsansätze. So machen wir es auch des öfteren. Nur mit allen Anwohnern außen rum möchte ich ungern reden. Ebenso wie den Besitzern von den Hunden in den Gärten. Aber ja dann war es von mir definitiv eine vollkommen falsche Herangehensweise. Aber würdet ihr dort wieder vorbei gehen oder es weiterhin meiden. Und mit vorbei gehen meine ich kein Training sondern tatsächlich vorbei und mei...
 
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Mama
24. Feb. 13:42
Moin....leinenagression....was es heute nicht alles gibt. Ist das dein Hund auf dem Foto? Ich an deiner Stelle würde die Leine mal mit leberwurst einreiben und meinem Hund zum abortieren geben. Desweiteren sollte ein Hund am besten ohne Leine nach meiner Meinung funktionieren, dann klappt das auch mit den richtigen Kommandos mit Leine. Ich würde meinen Hund in deinen benannten Situationen wieder mit konfrontieren und seine Aufmerksamkeit auf dich lenken in der Situation . Zur Not mit Leckerlis. An der Leine reißen ist die schlechteste Variante. Lenk ihn ab mit seinem lieblingsspielzeug, Leckerlis oder deiner person( ich kenne eure beziehung nicht) und das wichtigste" keine angst" denn die spürt dein hund, verunsichert ihn und lässt ihn genau das tun was er macht andere Hunde anmelden, in die Leine springen....er beschützt dich offensichtlich
 
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Sonja
24. Feb. 13:46
Rein rechtlich gesehen kann dir keiner was "anhängen" wenn: a) der Grund/Boden wo du mit deinem Hund stehst kein Privatgrund ist. b) wenn du einen Minimalabstand zum Zaum der ja das Privatgrundstück umgibt einhältst (da müsstest dich erkundigen wie weit das ist, hab mal gehört irgendwas so um 1m Rum..🤗 c) wenn es nicht zu "Ruhezeiten" (Nachts etc..) machst ...Aber auch rechtlich gesehen wird das alles ziemlich "schwammig" sofern sich Personen gestört/belästigt fühlen dann wird meist nach "relativität und Notwendigkeit" entscheiden ob im Recht bist oder eben nicht...🤗. Ich würde mich mit meinem TrainerIn nach alternativen Trainingsmethoden/Orten umsehen. Oder den Anwohnern einfach bescheid geben das ihr an einem bestimmten Tag zu einer bestimmten Zeit dort trainieren möchtest. Nicht selten erkennen Menschen das als Entgegenkommen an und sind dann toleranter...😉
 
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Nadine
24. Feb. 13:46
Vielen Dank nochmals. Eure Tipps sind toll. Auch die Trainingsansätze. So machen wir es auch des öfteren. Nur mit allen Anwohnern außen rum möchte ich ungern reden. Ebenso wie den Besitzern von den Hunden in den Gärten. Aber ja dann war es von mir definitiv eine vollkommen falsche Herangehensweise. Aber würdet ihr dort wieder vorbei gehen oder es weiterhin meiden. Und mit vorbei gehen meine ich kein Training sondern tatsächlich vorbei und mei...
Ich persönlich würde es vermeiden, da entlang zu gehen und mich höchstens langsam zum Training annähern, solange der Hund ruhig bleibt. Das klingt bei euch ja schon sehr nach ritualisiertem Verhalten. Der Hund hat das Verhalten da schon so oft gezeigt, dass er auch ohne Auslöser bellt. Je öfter er die Möglichkeit hat, das Verhalten zu zeigen, desto schwieriger wird es das abzustellen.