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Verfasser
Peter
Einleitungs-Beitrag
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zuletzt 13. Okt.

Laufen an der Schleppleine / kurzen Leine

Hallo, wir nutzen seit ein paar Monaten eine Schleppleine für unsere Dackel-Hündin (9 Monate) . Am Anfang hat es noch gut funktioniert, aber jetzt fängt sie an, richtig nach vorne zu ziehen. Ich weiß noch nicht ganz genau, wie wir das unterbinden sollen. Eine Idee wäre, den Hund nicht zu erlauben, vor einem zu laufen, indem wir sie versuchen zu "blocken". Die andere Alternative wäre, dass wir sobald sie nach vorne läuft einen Richtungswechsel machen. Jemand Ideen bzw. Erfahrungsberichte? Macht es überhaupt Sinn, bzw. ist es realistisch, dass der Hund nur hinter einem laufen soll? Auch an der kurzen Seite tendiert sie dazu, nach vorne zu laufen. Dort meint unser Hundetrainer, dass wir uns in sie reindrehen sollten, sobald sie uns überholen will. Vorher bin ich immer rückwärts einige Meter zurück gegangen. Das hat dann auch 5 Meter geholfen, aber dann wollte sie einen wieder überholen. Vielleicht hat auch hier jemand Ideen oder Vorschläge zum Verbessern.
 
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Jochen
Beliebteste Antwort
5. Okt. 19:47
Damit sie gar nicht erst nach vorne laufen ziehen kann und ich so besser die "Führung" übernehmen kann.
Quatsch „Führung“. Natürlich will er nach vorn, er ist 9 Monate alt! Lass ihn nach vorne (ich mag es gar nicht, wenn mein Hund hinter mir läuft). Wenn die Leine stramm wird, stehen bleiben und ihn zurück bitten, es geht erst weiter, wenn die Leine entspannt ist. Das Problem bist du, denn du hast da irgendwann keinen Bock mehr da drauf…. und dann musst du wieder von vorn beginnen. Also „immer immer“ ist das Credo (und wenn es huntertmal hintereinander ist und ihr überhaupt nicht voran kommt) (übrigens auch beim Rumdrehen).
 
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Claudia
5. Okt. 19:04
Da lese ich gerne mal mit. Wir haben nämlich die gleichen Herausforderungen... 🙄
 
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Nina
5. Okt. 19:23
Hier ebenso 🤗
 
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D
5. Okt. 19:31
Erste Frage die ich habe: warum soll dein Hund dauerhaft neben/ hinter dir laufen?
 
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Peter
5. Okt. 19:38
Erste Frage die ich habe: warum soll dein Hund dauerhaft neben/ hinter dir laufen?
Damit sie gar nicht erst nach vorne laufen ziehen kann und ich so besser die "Führung" übernehmen kann.
 
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Jochen
5. Okt. 19:47
Damit sie gar nicht erst nach vorne laufen ziehen kann und ich so besser die "Führung" übernehmen kann.
Quatsch „Führung“. Natürlich will er nach vorn, er ist 9 Monate alt! Lass ihn nach vorne (ich mag es gar nicht, wenn mein Hund hinter mir läuft). Wenn die Leine stramm wird, stehen bleiben und ihn zurück bitten, es geht erst weiter, wenn die Leine entspannt ist. Das Problem bist du, denn du hast da irgendwann keinen Bock mehr da drauf…. und dann musst du wieder von vorn beginnen. Also „immer immer“ ist das Credo (und wenn es huntertmal hintereinander ist und ihr überhaupt nicht voran kommt) (übrigens auch beim Rumdrehen).
 
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Ilona
5. Okt. 19:59
Habt ihr schon mal probiert bevor er ins Ziehen kommt, sein verhalten( lockere Leine) zu belohnen? Im Grunde lasst ihr ihn in den Fehler laufen und straft dann mit eindrehen oder blocken. Sl bedeutet doch das der Hund nach vorn, links und rechts oder hinten laufen darf.. da sollte er doch seine hündischen Bedürfnisse ausleben können. Wenn ihr mehr Orientierung zu euch wollt müsst ihr das genau trainieren. Und zwar: jeder Blickkontakt wird belohnt. Entweder Leckerli oder / und stimmlich. Jedes abwenden vom Reiz wird gelobt und belohnt. Jedes Verhalten was ihr gut findet, wird belohnt. Wenn ihr weiter trainiert wie bisher, wird sich mehr und mehr Frust beim Hund aufbauen und sich in noch mehr Ziehen zeigen. Was macht ihr denn mit Hundi auf dem Gassigang? Euer Hund ist in der Pubertät, also phasenweise nicht so aufnahmefähig. Habt Verständnis und Geduld. Das ist Arbeit. Aber lasst das Blocken und eindrehen sein. Konzentriert euch darauf das gute Verhalten zu belohnen und überlegt euch welche Signale ihr für die SL braucht. Trainiert sie an von reizarm bis viele Reize...gibt noch ne Menge mehr zu erzählen, aber das würde den Rahmen sprengen.
 
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Daniela
5. Okt. 20:07
Du möchtest ja, dass dein Hund den Leinenradius akzeptiert. Das erreichst du, indem sich dein Hund an dir orientiert. Bei uns zwei Schritte dazu. 1. clickertraining, dazu gibt es ganz leichte Anleitungen (z.B. die „Hunde-Clicker-Box“ bei Amazon), damit dein Hund überhaupt erstmal weiß, dass ihr nun Clickern wollt. 2. dann an der Schleppleine. Dein Hund läuft an der Schlepp und du lässt ihn erstmal tun, was er halt tut. Beobachtest ihn aber und sobald er zu dir schaut: Click. Dann wird er kommen, weil er ja weiß Click = Leckerlie. Dann schickst du ihn sogleich wieder weiter. Wenn er dann wieder schaut: Click, Leckerlie. Das machst du ein paar mal, bis der Hund das Spiel verstanden hat. Nun wirst du aktiv. Am besten übst du das alles möglichst reizarm, zum Beispiel auf einem größeren, leeren Parkplatz. Du bewegst dich in irgendeine Richtung, dein Hund wird voraus laufen. Ändere nun deine Richtung, zum Beispiel 90 grad nach rechts. Wenn die Schleppleine 10 m lang ist, dann zum Beispiel wenn dein Hund 2-3 m voraus ist. Dein Hund wird deine Richtungsänderung bemerken. Und du wirst die Richtungsänderung des Hundes in deine Richtung bemerken. Dann ohne zum Hund zu gucken sogleich Clickern. Und das dann mehrfach wiederholen. Aber Vorsicht: bitte nicht die Richtung ändern, wenn der Hund bereits im Vollgas voraus rennt! Oder die Schlepp bereits in voller Länge ausgenutzt ist. Das macht dann keinen Sinn, DU sollst mit deinem Richtungswechsel keinen Zug auf die Schleppleine bringen!!!! Das muss mit deinen Bewegungen ein Fließen werden, zügig, bewusst, führend, aber dennoch vorsichtig. Ich weiß grad nicht, wie ich es besser beschreiben soll: du guckst nicht zum Hund, hast ihn aber trotzdem im Auge, dass es durch eine Unachtsamkeit des Hundes keinen Ruck gibt, nicht in seinem Geschirr, nicht in deiner Schulter. Wenn das auf dem Parkplatz klappt, dann auf eine gassirunde übertragen. Einen Weg wählen, wo du häufig abbiegen kannst, dass dein Hund nicht vorausschauen kann, wo es lang gehen kann. Jede Aufmerksamkeit, jede Richtungsänderung zu dir mit Click markern und mit Leckerlie belohnen. Meinen Vollgas-Hund habe ich so immerhin schon mal an der Schleppleine so aufmerksam, dass wir beide unfallfrei unterwegs sind. Und die ersten Versuche im Freilauf lassen mich auch in dieser Richtung hoffen 😅
 
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D
5. Okt. 20:07
Für Hunde ist es super anstrengend neben/ hinter dem Menschen zu laufen. Wenn du das für Prüfungen o.ä. machen möchtest dann kannst du das immer wieder kurz üben, auf Dauer tust du damit dem Hund aber keinen Gefallen. Und nein: dein Hund will damit nicht die Führung übernehmen, diese Ansicht ist total veraltet. Wenn du eine gute Beziehung zu deinem Hund hast kannst du ihn von vorne/ hinten/ seitlich führen, weil du dann für ihn interessant bist. Du könntest statt (aus Hundesicht) unverständlichen, stinklangweiligen bei-Fuß-Touren ein bisschen Party einbauen. Mach dich interessant (Spielzeug, loben, ab und zu mal Keks), trau dich Spaß zu haben, bau kleine Tricks ein, lass ihn seine Nase nutzen…
 
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Nadine
5. Okt. 20:41
Habt ihr schon mal probiert bevor er ins Ziehen kommt, sein verhalten( lockere Leine) zu belohnen? Im Grunde lasst ihr ihn in den Fehler laufen und straft dann mit eindrehen oder blocken. Sl bedeutet doch das der Hund nach vorn, links und rechts oder hinten laufen darf.. da sollte er doch seine hündischen Bedürfnisse ausleben können. Wenn ihr mehr Orientierung zu euch wollt müsst ihr das genau trainieren. Und zwar: jeder Blickkontakt wird belohnt. Entweder Leckerli oder / und stimmlich. Jedes abwenden vom Reiz wird gelobt und belohnt. Jedes Verhalten was ihr gut findet, wird belohnt. Wenn ihr weiter trainiert wie bisher, wird sich mehr und mehr Frust beim Hund aufbauen und sich in noch mehr Ziehen zeigen. Was macht ihr denn mit Hundi auf dem Gassigang? Euer Hund ist in der Pubertät, also phasenweise nicht so aufnahmefähig. Habt Verständnis und Geduld. Das ist Arbeit. Aber lasst das Blocken und eindrehen sein. Konzentriert euch darauf das gute Verhalten zu belohnen und überlegt euch welche Signale ihr für die SL braucht. Trainiert sie an von reizarm bis viele Reize...gibt noch ne Menge mehr zu erzählen, aber das würde den Rahmen sprengen.
Stimme jedem Wort zu! Und ergänze mal noch: Je länger die Leine, desto mehr gewünschtes Verhalten wird gezeigt und kann belohnt werden. Ihr sollt natürlich nicht mit 20m in der Fußgängerzone laufen, aber Leinenführigkeit wird auch eh in reizarmer Umgebung aufgebaut. Selbst nicht an der Leine ziehen. Druck erzeugt Gegendruck. Die Leine ist nur eine Sicherung, versuche komplett ohne die Leine zu kommunizieren (heißt auch: erst mal definitiv keine flexi). Ein gut aufgebautes Aufmerksamkeitssignal ist auch Gold wert. Und überleg dir mal: was hat sie davon, bei euch zu laufen? Aus Hundesicht? Ist bei euch spannend oder läuft ihr nur blind für hundesachen durch die Gegend? Interessiert ihr euch für das, was sie interessiert?
 
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Sylvi
5. Okt. 20:43
Bei uns ist es so das die Schleppleine bedeutet für unsere beiden das sie quasi im Freizeitmodus sind und damit vorne, hinten, neben mir wie sie möchten laufen können. Ausser ich hole sie zu mir und sage ihnen das auch,, Zu mir'' weil ein Fahrrad oder anderes kommt und dann laufen sie neben mir. Wenn sie an der kurzen Leine sind, das ist dann in der Stadt wo es für sie gefährlich werden kann möchte ich das sie mehr neben mir sich aufhalten. Natürlich können sie auch schnüffeln und paar Schritte vor gehen, aber ohne an der Leine zu ziehen. Denn dann gehe ich nicht weiter ziehe sie nicht zurück sondern warte bis sie es merken und selbst die Leine lockern dann kommt ein prima und ich gehe weiter. Richtungswechsel können in solchen Momenten auch helfen. Ebenfalls wird die Orientierung (Blick zu mir) an mir gelobt und manchmal auch belohnt. Damit erreiche ich das sie freiwillig gern neben mir laufen weil sie ja gelobt und manchmal auch belohnt werden. So klappt es bei uns sehr gut.